Material …
… der Reihe nach abhaken (Ausschlussverfahren):
• Wenn die Feuchtigkeit scheinbar vom Fußboden her aufsteigt, so könnte es tatsächlich Kondensfeuchtigkeit sein, denn wenn es keinen Keller gibt, ist der Fußboden der kälteste Bereich. Der wasserundurchlässige Laminatboden dürfte da nur kontraproduktiv wirken, denn er verhindert ein Abtrocknen des Bodens, wenn die Feuchtigkeit darunter ist.
Abhilfe: Evtl. mal eine Teilfläche Laminat herausnehmen und beobachten, wie der Boden reagiert. Schauen, ob es unter dem Laminat noch irgendwelche Schichten gibt.
Vielleicht bewahrheitet sich hier die These, dass das Wasser bei Sperre des Bodens durch Folie oder Dichtschlämme etc. doch in Richtung Wände wandert um dort "aufzusteigen", zumindest aber im Bodenbereich Wände für Feuchtigkeit zu sorgen. Hier wurde zwar gegen K. Fischer gewettert, aber die physikalische Gegenerklärung steht noch aus.
• Frisch verputzt: Was für ein Putzmörtel wurde genommen?
Viele moderne Materialien enthalten Stoffe, die sperrend wirken, also den kapillaren Austausch von Feuchtigkeit in der Wand verhindern. Die hervorstechende Eigenschaft des Lehms, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen wie ein Pufferspeicher und später wieder langsam abzugeben, wird dadurch verhindert, es bildet sich Kondensfeuchtigkeit oder Staunässe in den Wänden. Längerfristig könnte es passieren, dass der ungeeignete Putz sich großflächig wieder löst, dass Hohlstellen entstehen, in denen schlimmstenfalls Wasser steht, was nicht mehr heraus kann.
Abhilfe: Den Verkäufer fragen, welches Produkt er benutzt hat. Falls es ein ungeeigneter Putzmörtel war… :-(
• Wandfarbe: Auch hier ist das Fehlerpotential groß. Sperrende Dispersionsfarben verstärken das "Dichtmachen" der Wände durch ungeeigneten Putz oder führen es herbei, wenn der Putz sogar noch okay gewesen wäre.
• Natürlich besteht trotzdem die Möglichkeit einer lecken Wasserleitung oder plötzlich verstärkt auftretenden Grund- bzw. Oberflächenwassers aufgrund baulicher Veränderungen in der Gegend.
Ich erinnere an dieser Stelle an massenhaft "absaufende" Häuser hier am Niederrhein, weil in den abgetäuften 20km entfernten Braunkohlegruben die Pumpen, die Tag und Nacht liefen, um ein Zulaufen der gigantischen Tagebaugruben mit Wasser zu verhindern, abgestellt wurden. Bei diesen Häusern wäre es mit Drainage nicht getan gewesen, es mussten aufwändige Betonwannen im Bodenbereich drumherum gebaut
werden.
Da mir aber in Westungarn solche Maßnahmen nicht bekannt sind, dürfte es eher "was Kleines" sein.
Nichtsdestotrotz wäre es auf jeden Fall angeraten, einen unabhängigen Experten heranzuziehen (auch wenn die schwer zu finden sind). Vielleicht wirklich mal in der Nachbarschaft herumhören, ob es noch Alte gibt, die diesen Haustyp von jeher kennen und wissen, wie man mit ihm umgeht.
Und natürlich: Richtig lüften!!!
Nur wenn es draußen kälter als drinnen ist.