Grundmauern aus losem Stein - Drainagierung?

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Günther Fellner

Guest
Hallo,

vor kurzem haben wir uns entschlossen, unser über 150 Jahre altes Haus zu renovieren. Das Haus ist "in den Hang gebaut" und hat zur Gänze Steinmauern, die auf der hinteren Wohnetage etwa bis einen Meter unter die Erdoberfläche reichen. Keller ist auch vorhanden. Damit die Hangfeuchte abfliessen kann, haben wir uns zu einer Drainagierung entschlossen und begonnen, das Erdmaterial entlang der Aussenwände abzuheben. Als wir jedoch weiter hinunterbaggern wollten, stiessen wir auf das Problem, dass die Steine der Grundmauern mehr oder weniger nur lose aneinandergelegt und grad mal notdürftig mit Kalk verbunden worden sind und beim Baggern grossteils "aus der Mauer herausfallen". Ein Hinuntergraben auf insgesamt ca. 3 Meter Tiefe ist daher ohne dass das Gebäude einstürzt, nicht möglich. Nun hat man uns mitgeteilt, dass die einzige Möglichkeit wäre, das Haus zu untermauern. Dabei wird Meter für Meter der Grundmauer durch eine Mauer aus Schalsteinen und Fertigbeton ersetzt. Wir befürchten nun, dass dieses Verfahren extrem kostenaufwendig ist und es vermutlich zielführender ist, dieses alte Haus abzutragen, da es weder denkmalgeschützt ist, noch sonst irgendwelche aussergewöhnlichen Besonderheiten aufweist.
Hatte jemand vielleicht schon ein ähnliches Problem und Erfahrung mit der uns angebotenen Technik? Auf was ist besonders zu achten?
Bin dankbar für jeden Input,
liebe Grüsse
Günther
 
falsche Problemstellung

Hi,

mein Haus hier in Südfrankreich ist ca 350 Jahre alt, hat ein Fundament aus lose aufgeschichteten Kalksteinen. So ein Pseudofundament ist zwar nicht sehr stabil, hält aber allen Erdbewegungen stand. Ich halte es für einen absoluten Quatsch so ein Fundament mit Beton zu unterfüttern. In deinem Falle hat das Fundament dein Haus schon würdige 150 Jahre getragen, dann lass es bitte auch weiterhin so leben, oder kauf/bau dir einen Neubau.Die Alten von damals konnten einfach noch gut bauen, auch ohne Stahlbeton. Aber man muss die Eigenschaften dieser alten Häuser halt hinnehmen (hi und damal ein Riss etc)

mfg
Torsten
 
Du verkennst das Problem,

hie und da mal ein Riss wäre mir egal, aber wenn die Wände bis etwa einen Meter ab Fussbodenoberkante feucht und verschimmelt und das Gebäude zu Wohnzwecken nicht genutzt werden kann, gibt es wohl nur 2 Dinge: sanieren oder abtragen. Die Aussenwände des Wohnbereichs Deines Hauses stecken wohl nicht einen Meter im Hang unter der Erde, die durch das Hangwasser nie trocken wird, aber das Wasser den Stein aufsaugen lässt wie ein Schwamm. Überleg vielleicht mal, warum es in den Kästen unserer Alten von damals meist so muffelig und vermodert gerochen hat. Ganz ehrlich: auch wenn unsere Alten von damals viel Bewunderswertes vor allem das Handwerkliche betreffend geschaffen haben, wo heute kaum mehr einer mithalten könnte, ignorieren muss man das Neue auch nicht!

Gruß
Günther
 
wo du recht hast hast du recht

Hi Günther,

nein, das Neue darf man nicht ablehnen. Ich glaube bloss nicht an die Tugenden von Beton (Schau dir die Bunker am Atlantik an, nach 50 Jahren...der Pont du Gard steht heute noch in seiner Pracht).

Meine Empfehlung: baggern ist wohl etwas heftig, schaufele doch selbst den Schacht aus, und füll ihn immer wieder hinter dir auf. Eine Drainage sollte in der Tat schon sehr viel bringen. Du sprachst ausserdem von 1m. Wieso willst du weitere 2m unter Maueranfang drainieren. Das erscheint mir viel zu viel.

Mein Haus ist drainiert worden (und gut belüftet) und es hat viel gebracht. Ach ja, wichtig auch: alle Regenrinnen habe ich gerichtet, so dass kein Spritzwasser mehr an die Wand klatscht.

mfg
Torsten
 
Schauen, wie es weitergeht

Hi Torsten,

bei der Wohnetage handelt es sich in etwa um einen Meter, darunterliegend noch etwa 2 Meter tiefer ist der Keller, der teils als Wirtschaftsraum ausgelegt ist, und den wir wegen der Feuchtigkeit auch nicht wirklich nutzen können. Muss dazusagen, dass es sich bei dem Bau nicht um ein schönes historisches Fachwerkhaus handelt, sondern um ein "gewöhnliches" Bauernhaus, ohne Gewölbekeller, schönen Steinmauern etc. Diese in den Hang "geschlichteten" Steinmauern dürften noch dazu schräg sein, dh. unten ganz schmal und nach oben hin breiter auseinanderlaufend, weshalb lt. Angabe eines Maurers, der bisher hinzugezogen wurde, eine Hinterfüllung mit Beton bei Beibehaltung der Steinmauern auch nicht in Frage kommen dürfte, sondern eben nur das Untermauern. Leider sind durch das Ausheben von etwa 80 cm (auf 2 Meter Breite, anschliessend wurde, da das lose Steinwerk herausfiel, sofort wieder zugeschüttet und die Steine wieder festgedrückt) innen bereits erste Risse entstanden (es geht mir hier nicht um die Risse an sich, sondern einfach um die Stabilität des Gebäudes), weshalb wir auch schon zu hören gekriegt haben, dass das Untermauern zu riskant sein könnte. Wir werden noch ein paar Handwerker zu Rate ziehen, denn eigentlich wollen wir das Haus ja nicht "schleifen", aber so können wir es nicht zu Wohnzwecken nützen und die bisherigen "Spezialisten" schienen alle überfordert.

Guter Tipp mit den Regenrinnen, denn die sind tatsächlich hin (tlw. durchgerostet)! Haben uns vorgenommen sie zu richten, wenn die Drainagierung erledigt ist, denn durch die begonnenen Baggerarbeiten wurden sie bereits noch mehr in Mitleidenschaft gezogen.

LG
Günther
 
Thema: Grundmauern aus losem Stein - Drainagierung?

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