Fugenrisse im Bodenbelag - Bodenaufbau korrekt?

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Thomas

Guest
Hallo zusammen,

Wir renovieren derzeit unser altes Bauernhaus (BJ 1922).

Im Koch/Essbereich wurden die alten Bodendielen entfernt, die vorhandenen Balken auf beiden Seiten mit 40mm starken Dielen aufgedoppelt und in die Waage gebracht.
Darauf wurden neue, ca. 23mm starke Dielen verschraubt, dann eine Lage 5mm Holzfasermatten zur Entkoppelung und shließlich 18mm OSB schwimmend verlegt (untereinander verleimt).
Als Bodenbelag wählten wir ein 5mm Klickvinyl mit dem vom Hersteller empfohlenen 2mm Trittschallmatten.
Nach ca. 6 Monaten Benutzung stellen wir an 3x Stellen Fugenrisse fest (50cm - 120cm), an einigen Stellen einen Spalt an der Stirnseite der Planken, bzw. hervorstehende Stirnseiten.

Sind hier beim umgesetzten Bodenaufbau Fehler passiert?
Ist der gewählte Bodenbelag für die Situation ungeeignet? (Dem Berater im Fachgeschäft wurde der Bodenuntergrund erklärt).
Oder evtl. doch auch ein qualitatives Problem am Boden? Die Klickverbindung wirkte sehr fein und schwach, an den Stirnseiten wurden die Planken lediglich "von oben eingeklickt", also eigentlich eher ein Falz als Nut und Feder.

Und natürlich die interessanteste Frage: Was nun?
 
Richtiger Bodenaufbau mit richtigen Materialien

Wie sieht es denn unter der Balkenlage aus? - Kommt da Erdreich, Kriechkeller, Keller, Wohnraum? - Ist von unten mit aufsteigender Feuchtigkeit zu rechnen oder nicht?

Wie weit sind die angelaschten Bohlen voneinander entfernt? - Also wie groß ist das lichte Maß zwischen den tragenden Flächen der OSB-Platten?

Vinyl ist dicht, OSB sperrt auch schon ein Stück. Dies wäre mit ein Grund, dass sich von unten aufsteigende Feuchtigkeit in der OSB-Platte sammelt und diese sich in der Form und der Statik verändert. Der Vinylboden ist zum Teil durch schwere Möbel auf der OSB so gut wie fixiert, zum Teil aber auch nicht. Durch das unterschiedliche Arbeiten kommt es zu Teilabrissen im Verbund (Verbündchen) der Vinyl-Platten.

Was nun? - Kommt auf die Antworten an. Bei dem bisher Beschriebenen würde ich das alles entsorgen und ordentliche Hobeldielen verbauen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Bodenaufbau

Wer ist denn bloß auf diesen Bodenaufbau gekommen???

Doch hoffentlich niemand aus diesem Forum?

Bei solcher Konstruktion muß jede Art von Feuchtigkeit 100%ig ausgeschlossen werden, da dein Boden fast komplett dampfdicht ist und jede minimale Feuchtigkeit sich unter deinem Vinyl sammelt( wie schon vermerkt)
Solche Böden reagieren sehr sensibel auf Feuchtigkeit.

Am Besten vom Rand her ein paar Stücke aufnehmen und an der Unterseite und im OSB die Feuchte überprüfen.

Wenns zu feucht ist kann nur alles rückgebaut werden, da dir sonst alles kaputt geht.
Auf jeden Fall Feuchtigkeitssperre und oben nur geölte Dielen verlegen, die diffusionsoffenen sind.

Eigentlich wäre der Verkäufer regreßpflichtig bei solchen Auskünften, da gibt es aber meistens ein Beweisproblem.

Andreas Teich
 
Danke für die Antworten

Ausgebaut wird das 1.OG.

Bei den zwei betroffenen Räumen ist es folgendermaßen:
OG: Küche --> EG: Bad
OG: Esszimmer --> EG: Wohnzimmer

Tatsächlich tritt das Problem hauptsächlich in der Küche auf, das kann aber auch daran liegen, dass das Esszimmer noch nicht in Betrieb genommen wurde und somit nur selten betreten wurde.

Lichter Balkenabstand: ca. 70cm

Könnte ich die Aussage "alles entsorgen" noch etwas konkreter haben. Also die Hobeldielen auf OSB oder gar auf die vorh. Dielen?

Wie kann dies praktisch umgesetzt werden (definitiv ohne die Küche wieder ausbauen zu wollen/können)?

OK, habe verstanden dass der Vinylboden ein Problem darstellt. Wie ist es mit dem OSB? Sind diese difussionsoffen genug um diese (bei einem geeigneten Oberbelag) beizubehalten?
 
Habe einen Hinweis zum klickvinyl vergessen: es handelt sich um 5mm "Vollvinyl", also nicht die Variante mit HDF-Träger-Schicht.
 
Fußbodenaufbau

Bei diesem wabbeligen Aufbau mit 2! Lagen Trittschallmatten müssen Sie sich nicht wundern das da was bricht. 23 mm Dielung ist auch nicht gerade steif.
Trittschalldämmung innerhalb einer Wohneinheit und zwischen den genannten Räumen ist ohnehin überflüssig.
Wenn Sie die Deckenbalken aufgedoppelt haben was ist mit der Schüttung in der Decke passiert?
 
Den Kritikpunkt bzgl. Trittschallmatten verstehe ich nicht ganz. Auch in diesem Forum werden die genannten Holzfasermatten immer wieder als Entkoppelung angeraten. Der "2." Trittschutz wird vom Klickvinyl-Hersteller "vorgeschrieben".

Hat jemand noch einen Vorschlag, wie man das Ganze ohne Küchenausbau retten könnte?
 
Fußbodenaufbau

Nein.
Übrigens:
Das war kein Kritikpunkt von mir, nur eine Feststellung.
Kritisiert hat Ihr Bodenaufbau selber, der hat sich mit Verformungen gewehrt.
 
Vinylboden defekt

Georg hat es ja schon genau beschrieben..

Wirklich solide wirds ohne Ausbau einfach nicht- man kann natürlich immer improvisieren und um die Küche herum den Boden aufschneiden, da aber der Fußboden üblicherweise deutlich länger hält als die Küche wäre das nicht anzuraten.

Wie sind die Dielen denn vom Zustand ?
Wären sie von der Optik her ok wenn man sie schleift und ölt ?

Es ist doch immer besser es einmal richtig zu machen und einen optimalen Aufbau zu bekommen als nur eine mittelmäßige Lösung zu haben.

Wie ist die Schalldämmung des Bodens ?

Gerade überm Bad wäre ein diffusionsfähiger Bodenaufbau wichtig- unter der Badezimmerdecke sollte jedoch eine diffusionsdichtere Schicht sein.

Was solte denn überhaupt der Vinylboden bewirken ? Pflegeleichtigkeit oder Optik ?

Wie ist denn die Höhe zu anderen Bauteilen wie Türen, Treppe etc ?

Ansonsten erst einmal den Vinylboden entfernen und sehen wie sich die Feuchtigkeit entwickelt, ich hatte auch schon OSB Böden sehr sauber schwimmend verlegt und geschliffen, sodaß sie als fertiger Boden benutzt werden konnten.

Man könnte die auch mit (pigmentiertem) Fußbodenhartöl behandeln- hängt aber von der OSB Qualität ab.
Andreas Teich
 
Die Dielen sind leider nicht brauchbar als Sichtboden.

Für den Vinylboden sprach die Pflegeleichtigkeit. Optik ist Eiche Landhausdiele, die Holzoptik gefällt also, wir hatten bzgl. Exhtholz nur große Bedenken bzgl. Verschleiß, Wasserfelcken & Co.

Türen werden demnächst eingebaut und müssten bei höherem Aufbau ggf. beim Einbau gekürzt werden, also eher unproblematisch. Bzgl. Treppe sollte der Bodenaufbau, soweit möglich, niedrig bleiben.

Angenommen wir würden den Vinyl entfernen und ihn gegen Dielen/Parkett tauschen wollen.

Wie wäre dann der optimale Aufbau?
Dielen auf die OSB-Platten legen? Wenn ja schwimmend?

Oder zusätzlich die OSB entfernen? Und wie sehe hier der Aufbau aus?

Nochmal vielen Dank für alle Antworten!
 
Bodenaufbau

Hallo Thomas,

Im Zweifelsfalle, wenn du eh schon den Unterboden begradigt hast, würde ich auf diesen Eichedielen direkt verschrauben.

Nur darunter den Hohlraum gut auffüllen ( ich mache es meistens mit Zelluklosedämmung, kannst aber auch schwerere Holzfaserplatten reinlegen und evt verbleibende Hohlräume mit Hanf etc ausstopfen -
bis zu den Dielen, damit kein Resonanzboden bleibt.

Wenn die Dielen gut geölt sind gibts keine Probleme mit Wasserflecken, auch nicht mit Feuchteanreicherung.

Ich habe vor über 15 Jahren in einer vermieteten Wohnung im Badezimmer geölte Pitch-Pine Dielen verlegt-
bisher ohne Probleme,
Eiche ist noch unproblematischer.

ich habe weit über 100 Jahre alte Böden saniert,
die hinterher wieder einwandfrei waren-

es gibt kaum einen weniger schadensanfälligen Bodenbelag als massive Holzdielen (neben Natursteinplatten)

Andreas Teich
 
Jetzt...

habe ich den Balkenabstand (0,7m)gefunden. Ist der von Balkenmitte zu Balkenmitte gemessen, oder ist das das lichte Maß zwischen den angeschraubten Bohlen?

Grüße

Thomas
 
Fußbodenaufbau

Wie sieht denn nun der Zwischenboden unter der Dielung konkret aus? Ist eine Füllung drin? Wie hoch?
 
Dielen verschrauben

Balkenabstand 70cm ist das lichte Maß.

Die vorhandene Schüttung (Sand, Schutt, Getreideabfälle -war nur etwa 5cm hoch) wurde entfernt und durch Liapor-Hohlraumschüttung ersetzt, bzw. komplett aufgefüllt.

Könnten die Dielen auch auf die OSB-Platten gelegt werden und durch diese an den Dielen verschraubt werden?
 
Dann...

würde ich die Dielung als knapp bemessen, aber noch ausreichend stark betrachten. Bei der Holzfaserplatte wird wohl, wenn es die übliche ist, eine Rohdichte von o,25 vorliegen, also recht fest. Zu dünn ist mir, ehrlich gesagt, die OSB. Eine Verlegung von massiver Dielung sollte dann auf die OSB erfolgen können, wenn die OSB mit der Unterdielung (noch besser mit den Balken, wenn Sie die finden) verschraubt wird. 70 x 4,5mm sollte genügen, vorzugsweise hier die HECO Unix - Schraube oder eine Teilgewindeschraube, kein konventionelles Vollgewinde.

Damit ist zwar die Entkopplung im Eimer, aber der Schallschutz ist im EFH tatsächlich verzichtbar.

Auf die OSB würde ich noch 1mm Rohfilzpappe legen, und darauf Dielung ca.20mm verdeckt schrauben. Ganz bewegungsfrei wird der Aufbau nicht, aber die Decklage kann nun die Bewegungen kompensieren.

Grüße

Thomas
 
Fußbodenaufbau

Das eine Füllung verbaut wurde ist gut, weniger gut ist die fehlende Masse, was zu Schwingungen und schlechterer Luftschalldämmung führt. Die Dielenlage müsste gerade und eben verlegt sein, die können Sie drin lassen.
Alles andere muß raus.
Auf die Dielung kommt eine Lage OSB 15 mm zur Versteifung direkt verschraubt. Die relativ dünnen Platten können mit Trockenbau-Vollgewindeschrauben verbunden werden wenn Sie sich beim Schrauben draufstellen und der Untergrund eben ist, also eine direkte Auflage vorhanden ist. Sonst müssen Sie die OSB- Lage mit Teilgewindeschrauben auf die Dielung ziehen. Zusätzlich sollten noch längere Schrauben bis in die Balkenlage geschraubt werden, das erhöht die Steifigkeit.
Darauf dann Klicklaminat auf Trittschallfolie oder, was ich bevorzugen würde, einen ordentlichen Kautschuk- oder Linoleumbelag.
Gesonderter Trittschallschutz innerhalb einer Nutzungseinheit und zwischen Bad und Küche ist überflüssig.
 
Thema: Fugenrisse im Bodenbelag - Bodenaufbau korrekt?

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