Neben bereits benannter Ziegelei die für den Denkmalbereich fertigt, kann man es auch noch bei der Ziegelei Hundisburg in Haldensleben versuchen. Auch das Ziegelkontor handelt mit Reichsformaten und bietet auf Zusendung von Lichtbildern einen Musterservice an.
Wobei kleinere Maken ohne statische Relevanz auch mit Steinersatzmassen aus Romankalk und feinem Sand sowie Ziegelmehl, mit gebrannten Erden oder Eisenoxiden treffend pigmentiert optisch ausgebessert werden können.
Ansonsten hat das Thema haltbare Kalkmörtelfuge im Sichtmauerwerk einen breiten Querschnitt.
Die Anforderungen der Denkmalpflege beziehen sich in erster Linie auf die optische Wahrnehmung, die mit etwa 20 Prozent der Fläche von Fugen wesentlich dominiert wird.
Wie bereits angesprochen unterliegt bezogen auf die Rezeptur, der Begriff Kalkmörtel einigen begrifflichen Wirrungen.
Vollständig werden Kalkmörtelsysteme durch Bindemittelmatrix, Zuschläge und Verarbeitung definiert und ergeben mannigfaltige und wesentliche Unterschiede.
Bei Fugenmörteln wird die Haltbarkeit mehr durch den sorgfältig und mangelfrei hergestellten Verbund von Mörtel und Ziegel bestimmt.
Die Austrocknungsleistung des Fugennetzes durch kapillare Wasserleitung wird auch von natürlich hydraulischen Kalken (NHL) gewährleistet.
Hier wäre ein NHL 3,5 Mittel der Wahl, die je nach Beschaffenheit des Verwendeten Kalkmergels in Abhängigkeit zum lokal verfügbaren Mauersand unterschiedliche Tönungen ergibt. Selbst ein "weißer" NHL ist verfügbar und in Deutschland gehandelt, "Calix Blanca" von der Fa. Italcementi aus Bergamo, Italien.
Vorliegend wäre wohl auch nichts gegen Mörtel aus Weisskalk einzuwenden, soweit die Wetterexposition an Feuchtigkeit mäßig ist. Hier aber mehr in der in der frischen Verarbeitung traditionell zubereiteter, trocken gelöschter Mörtel,als durch mischen mit Weisskalkhydrat.
Für den beschrieben guten Verbund benötigt man einen Mörtel mit großer Haftkraft (Adhäsion) und geringer Schwindneigung. In der Haftkraft haben Weisskalkmörtel Vorteile, bei der Schwindung haben Mörtel aus natürlich hydraulisch oder trocken gelöschter Kalke gegenüber Mörteln aus Sumpfkalk oder Kalkhydraten bessere Eigenschaften.
Um diese voll zu nutzen, bedarf es aber insbesondere dem gut verdichteten Einbaus in die Fuge, damit eine kraftschlüssige Flankenhaftung, oberflächenbündigen Abschluss zur (oberen) Ziegelkante, sowie einer (schwund-) rissfreien Fuge. Nur dies gewährleistet dem Wetterangriff wenig Raum.
Der Fugenmörtel ist mit dem Fugeisen bei hohen Antragsstärken auch mehrlagig einzubringen, mit einem "Fugenholz" zu glätten und geraume Zeit später mit einer Bürste/Handfeger "abzustupfen", was neben der Verdichtung und Kantenschluss der Fuge auch eine egalisierte Oberfläche bewirkt.
Eine saubere Flangenhaftung bedingt auch das die Ziegelkannten beim Ausbau der Bestandsmörtel möglichst unbeschädigt bleiben. Demzufolge ist der Einsatz von Winkelscheiben mit Trennscheiben eher ungünstig. Besser hier Frässaufsätze oder Segmentscheiben am drehzahlregelbaren (!) Winkelschleifer oder eine Mauersäge zum Ausbau der Fugen oder Ziegel verwenden.