Fugenfüller für Eichenboden

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Klaus Juchem

Guest
Ich habe einen alten Eichenboden überarbeitet und die Bretter auf Stoß neu verlegt. Unterkonstruktion sind vollflächige Fichtenbohlen so daß man die Fugen gut ausfüllen könnte, ohne das die Dichtungsmasse durchrutschen kann. Gibt es einen runde elastische Gummidichtung in schwarz als Meterware? Was kann mann sonst machen?
 
Dichtungsmasse

Dichtungsmassen zum Verfüllen von Fugen kennt man aus dem Bootsbau, aber doch nicht im Hausbau!
Fussböden -auch alte- sind doch immer(!?)gespundet.
Wo sind denn die Federn geblieben?

Ich würde edie Fugen nicht vergiessen, sonden offen lassen, wenn schon nichts durchfallen kann.

Wenns denn aber sein soll, würde ich mich mal bei einem Fachhändler für Bootsbau erkundigen.
oder www.dolldichtungen.de

beste Grüsse,
jh
 
Gefugte Berührungsflächen!

Das alte Fußbodenbretter/Dielen schon immer gespundet gewesen sind, halte ich für ein Gerücht:-o
Es gab(gibt) auch Fußböden die ohne jegliche Verbindung zueinander gelegt bzw. genagelt worden! Am Anfang war die gebeilte Nut;-))
Die exakte Nut, wobei die Feder Teil eines Brettes ist, setzte sich nach und nach durch!


Zur Frage:
Wahr die Möglichkeit der Falzung und Spundung bei Ihrem neuen Aufbau nicht gegeben bzw. durchführbar?
Warum so ein doppel gemobbel? Sparschalung ist zwar eine feine Sache, aber wenn der Oberbelag nicht untereinander verbunden...
Zu weite Balkenabstände?
Wegen der zu schwachen Stärke des Oberbelags((Eiche)?

Die Abdichtung mit Spachtel jedweder Art wird nicht von Dauer sein! Das Arbeiten der beiden Aufbauten wird sich immer an den oberen Fugen zeigen!

Grübelnde Grüße
 
gespundet

@ Michael Eckardt
Ohne es auszuschliessen (daher mein Fragezeichen) habe ich noch nie einen Dielenboden ohne Federn gesehen. Selbst dieser etwa 180 Jahre alte aus gebeilten Brettern und mit Holznägeln befestigte hat eingezogene Federn.

Aber man lernt ja nie aus.
 
Ausspanen

Eine andere bewährte Methode, relativ breite Fugen in einem Dielnboden zu schliessen ist das ausspanen.
Sollte man aber nur bei alten, lange liegenden Böden machen, die kaum noch arbeiten.
Auch hier gibt es unterschliedliche Methoden. Erkläre ich gerne bei Bedarf.

beste Grüsse,
jh
 
gefugte Dielenbretter

In meinem Haus sind alle Eichenböden ohne Nut und Feder. Das war hier mal eine alte Lohgerberei und nur Arbeitsplatz. Wahrscheinlich nie Wohnhaus. Als ich die alten Bretter raus hatte, waren die in so schlechtem Zustand, daß mir kein Schreiner die Dielen parallel besäumen wollte (Nägel, Steine), geschweige denn falzen oder Nut einziehen:–(. Ich habe alles selbst gemacht und da ich einen vollflächigen Holzuntergrund hatte ( Fichtenbohlen), die Bretter neu und sehr eng verspannt und an den alten Nagellöchern verschraubt.
Die Fugen sind auch nicht so breit ca 0-8 mm, aber es fällt halt jeder Dreck rein. Daher dachte ich an eine elastische Dichtung. Auf Schiffsböden hat man Teer genommen...
 
Historie

Genauere Fachinfos zu den Varianten von historischen Dielungsverbindungen kann man sich im Fortbildungszentrum für Handwerk und Restauration in Görlitz einholen.
So wie mir bekannt ist, gibt es doch die Definition: altdeutsche Dielung mit 2 x Nut und 2 x Feder.
Außerdem wäre zu bedenken, ob es bei dem benannten Aufbau erst einmal einen aufliegenden Sichtblindboden (in Görlitz fast in jeder Stadtimmobilie vorzufinden und dazu noch stets bemalt)gibt, auf dem wiederum dann der eigentliche Bodenaufbau erfolgte und als Nutzungsoberfläche den eigentlichen Dielen-/Holzboden erhielt.
Sollte es sich hierbei um die angesprochene variante handeln, so ist eine Ausspanung denkbar.
 
In unsrem Haus sind alle alten Dielen ohne Nut und Feder. Die Dielen im Anbau sind ca. 100 Jahre alt, das Haus selbst ist 300 Jahre alt, wie alt die Dielen darin (Küche usw. sind) weiß ich nicht, denke aber mindestens auch 100 Jahre. Die alten Eichendielen, superbreit :eek:) haben wir rausgemacht *aua, nicht schlagen*, weil die Fugen zuuuu breit waren bzw. die waren z. T. angestückelt und das war halt net mehr schön.
 
Gefugte Berührungsflächen

Alte Lohngerberei hört sich sehr spannend an!

Das mit dem "Dreck reinfallen" würde ich eher positiv sehen;-) Ich habe in unserer Wohnung die Hälfte der Böden ausgespannt und die andere Hälfte mit breiter Fugenbildung gelassen! Zur Sauberhaltung und der Pflege, nehmen Sie beide sich nicht viel!

Gruß

Micha

p.s. Noch wat zum Thema [forum 13663]
 
wenn man nen guten STaubsauger hat, der saugt dann Dreck (und Füllung) wieder raus :eek:)

*einenhabentu!!!*

Grüße Annette
 
Natürlich kann man auch Dichtungsmasse aus Gummi eingießen, trocknen lassen und dann komplett schleifen. Das sieht aber meistens bei dunklen Tropenhölzern besser aus, weil der Farbunterschied nicht so ins Auge fällt. Obwohl es jetzt dafür zu spät ist, weil schon verlegt, könnte man die alten Dielen komplett neu hobeln und dann eine Seite Nut, eine Seite Feder anfräsen.Solche Fräser hat jede einigermaßen bestückte Tischlerei für ihre Fräsmaschine. Dann sind die alten Dielen gerade und haben nicht gleich am Anfang große Fugen. Aber da sie nun mal liegen.. Fugenfüllen mit Holzkitt hält auch nicht ewig, dann am besten auf rustikal trimmen mit einer Öl-Wachs-Kombination und anschließend schön polieren.
Viel Glück,
Gerald
 
Fugenkitt

würde ich auf keinen Fall nehmen, weder mit Schleifstaub selbstgemischten, noch aus der Dose. Der wird hart und bröckelt über kurz oder lang aus der Fuge. Garantiert.

Neuerdings gibt es speziell für diese Anwendung eine dauerelastische Fugenmasse aus der Kartusche (ich glaube von Fa.Paso), leicht auch selbst zu verarbeiten, in diversen Farbtönen und, vor allem überschleifbar. Hab ich ausprobiert, ist aber auch nicht überzeugend. Kunststoffe und Holz wollen einfach nicht gerne zueinader passen.
Und Bootsdeck gehört auf Schiffe, nicht in alte Häuser. Ist meine Meinung.

Die beste Lösung ist immer noch das Ausspanen, wenn die Fugen zu breit werden (wie etwa in unserem Haus, wo in die unergründlichen Hohlräume hinter den Fugen unseres Fussbodens unsere Kinder grosse Teile des Familien Tafelsilbers versenkt haben, nur so zum Spass...und zur Verwunderung künftiger Schatzheber...)
Der Span darf natürlich nur einseitig angeleimt werden, und er sollte beim Verlegen etwas herausstehen, das kann man hinterher leicht abhobeln, schleifen...
Mehr Tips dazu bei Bedarf oder zu diesem Stichwort im Forum stöbern. Ist alles schon mal dagewesen.
 
Kunststoffe und Holz wollen einfach nicht gerne zueinader passen.

Und Bootsdeck gehört auf Schiffe, nicht in alte Häuser. Ist meine Meinung.

Jaaaa,
das mag Deine Meinung sein. Sag mir doch bitte einen Grund, welcher Dich zu dieser Meinung hat bringen können.
Dinge, die in einem Haus funktionieren, die müßen nicht unbedingt auf einem Boot gehen, aber den Umkehrschluß sehe ich sicher nicht.

Eher im Gegenteil, da die Beanspruchung im Haus wesentlich geringer sein dürften, als auf dem Boot. (kannste glauben; ich bin in/auf beidem zu Hause)

Man sollte sich eben mit der jeweiligen Technologie auseinandersetzen, sie verstehen und dann sinnvoll einsetzen.

Komm mir jetzt bitte nicht mit dem Giftkram, wennste ihn nicht bis in´s letzte erklären kannst.

Grüße Lukas
 
Überzeugungen ?

@ lieber Lukas,

Du hast Dich ja mächtig auf mich eingeschossen. Ich will versuchen Dir die Gründe für meine Meinung darzulegen, und dabei nicht auf irgendwelche vermeindlich objektive Kriterien zurückgreifen.

Die Erfahrungen aus über 30 Jahren als Architekt, Designer, Bildhauer, Tischler und Zimmermann fliessen in dieser Meinung zusammen. Im Laufe dieser Zeit habe ich sehr unterschiedliche Dinge gemacht (u.a. bei einem Schiffszimmerer gelernt und Boote ausgebaut)und bestimmte Überzeugungen angesammelt, die mich allmählig zu meinem Gebiet des Traditionellen Bauens geführt haben.

Einige Überzeugungen, die für die hier gesagte Meinung relevant sind möchte ich Dir noch nennen:

1. Ich nähere mich der Sanierung eines alten Hauses anders als dem Entwurf eines Neubaus.

2. Wenn auch in der Geschichte des Bauens immer angestrebt wurde, die besten und neuesten Technologien anzuwenden, so versuche ich (zumindesten bei der Sanierung alter Häuser) heutzutage angesichts der schier unendlichen Fülle an Möglichkeiten eher den Verzicht, die Rückbesinnung auf traditinelle Technologien. Sicher soll man sich als Gestalter auch mit modernen Technologien vertraut machen und versuchen, sie zu verstehen.
Aber gerade im Altbau ist eben nicht das technisch machbare sondern das angemessene ist die „richtige“ Lösung.
Was angemessen ist, mag sehr unterschiedlich gesehen werden. Ein wenig Sensibilität und Respekt vor der gewachsenen Situation kann bei der Beurteilung sicherlich nicht schaden

3. Qualität kommt von innen. Charakter auch, wie bei den Menschen. Eine gute Holzverbindung z.B. muss von aussen nicht sichbar sein, und doch ist sie im gesamten Werkstück spürbar.

4. Materialvertäglichkeit nicht im physikalisch technischen Sinne, sondern im getsaterischen. Hier wollen mir Holz und Kunststoffe einfach nicht gut zusammenpassen (obwohl Industrie und Handwerk diesen Zusammenhang immer weiter hergestellt haben)

5. Wie bei mancher Heilmethode halte ich es für richtig, gleiches mir gleichem zu reparieren. Daher treffe ich eine Materialauswahl in der Regel nach Befund.
Ausserdem bin ich der Überzeugung, dass natürliche, diffusionsoffene Materialien gesünder sind als künstlich hergestellte.
daher

5. sei doch noch das Raumklima erwähnt. Ob Gift oder nicht, die Freisetzung von Stoffen aus dem Fugenmaterial (wieviel liter passt in die Fugen?)ist sicherlich auf offenem Wasser besser wegzustecken als im Wohnzimmer.

Das muss erst mal genügen als Begründung für meine Meinung.

nachdenkliche Grüsse,
jan
 
Nix eingeschossen ;-)

Hallo Jan,

was ich meine ist z.B. das, wie auf dem Bild.
Diese Fugen sind, bei fachgerechter Ausführung, deutlich haltbarer, als die mit Kork und, zumindest nach meinem Geschmack, ansehnlicher.
Noch mehr dieser Bilder sind in meinem Profil zu finden.
Ich sehe nachhaltiges Wirtschaften gerade darin Lösungen zu benutzen, die auch dauerhaft Freude bereiten.

Grüße Lukas
 
Zu den Erfahrungen, unabhängig von der Anzahl der Jahre,

die man auch gerne immer weiter geben sollte:-O

"Das ist rechtes Handwerkstreiben,
Wenn ein jeder gut gewillt
Dann auch noch will Lehrling bleiben,
Wenn er längst als Meister gilt."

p.s. dieses Herausheben von "ich bin das und kann das" geht Mir hier tierisch auf den S..!!!!

Wenn schon Traditionelles Bauen praktiziert wird, dann auch mit einem Gewissen Stand!

Auch wenn es mit der Frage nichts zu tun hat, aber bitte "Leben und Leben lassen"!

Handwerkliche Grüße zur späten Stund
 
Unverständnis

@ Michael Eckardt

Was soll denn der Kommentar? Vermutlich im Zusammenhang mit dem Runterpunkten?

Diese Beiträge gehören ja eigentlich nicht mehr hierher, aber eine Antwort auf den Kommentar sei erlaubt.
Es war eine persönliche Antwort auf eine persönliche Anmache von Lukas mit viel Mühe geschrieben, und immer noch zum Thema.
Geht es nicht um Meinungen und Überzeugungen in Bezug auf die Sanierung alter Häuser und nicht um Besserwisserei?
Wo steht da was von fehlender Lernbereitschaft?

Leben und Leben lassen würde ich mir eher mal von einigen alteingesessenen Forumsmitgliedern wünschen.

mit humorigen und zornigen Grüssen
 
Geschmack

@ Lukas

Ach ja, das hatte ich noch vergessen:
Dann gibt es ja noch den Geschmack. Ich mags halt nicht. Die Fugenmasse zwischen den Dielen, meine ich.

Aber auch ich nehme mir das Recht auf meinen schlechten Geschmack, ohne dabei gleich als schlechter Mensch gelten zu wollen.

mit kollegialen Grüssen,
jan
 
Schlichte Frage, schlichte Antwort?

Jeden Tag erhalte ich neue Mails und hoffe neue praktische Tipps auf meine Frage zu erhalten. Leider geht's da gar nicht mehr drum.
Wer nichts zur Sache zu sagen hat sollte vielleicht wo anders diskutieren.
Trotzdem, danke an alle die zur Sache beigetragen haben.
p.s. ich bin längst fertig, habe mich für
"Riss & Fugen zu" von Lugato (Öko Test, sehr gut) entschieden. Es sieht gut aus, war bezahlbar und wenn's nicht mehr hält werde ich spunten.

Also liebe Leute, nochmal vielen Dank , gute Ratschläge sind immer willkommen, aber bleibt doch bitte bei der Sache.
 
Thema: Fugenfüller für Eichenboden

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