Fragen zur Sanierung einer Holzbalkendecke

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Andi11

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balken-platten-holzbalkendecke-i29131_2021521205630.jpgHallo zusammen,

meine Frau und ich haben vor kurzem ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1958 gekauft, das in den nachfolgenden Jahren noch erweitert worden ist. Wir hatten ohnehin geplant viele Dinge am Haus zu modernisieren, aber nun ist auch noch die Sanierung der Holzbalkendecke in 2,5 Räumen dazu gekommen. Ich habe zwar schon hier und an anderer Stelle einige Dinge dazu gelesen, würde mich aber freuen, wenn mir hier jemand sagen kann, ob mein Vorhaben so in Ordnung wäre.

Zur Sanierung der Holzbalkendecke kommt es nun, weil wir pünktlich zum Kauf des Hauses einen Wasserschaden vermelden mussten. Hierzu wurde die Decke an der Unfallstelle großräumig geöffnet und getrocknet. In diesem Zusammenhang wurde dann auch auf der Unterseite das ganze Schilfgeflecht und die Sauerkrautplatten komplett entfernt. Die Balken sind in Ordnung. Der Rieselschutz hat die besten Tage hinter sich und so rieselt an allen Ecken die alte Schüttung durch die in der Einschubdecke befindliche Holzschalung.

Der neue Aufbau ist mit einer für den Altbau geeigneten Fußbodenheizung geplant. Damit ich beim Treppenaufgang keine unschöne Stufe bekomme und alle Türen noch bedienbar sind, sollte die Grund-Aufbauhöhe nicht über 53mm liegen. Die Holzbalken haben eine Höhe von 200mm und liegen etwa 55cm auseinander. Die Unebenheiten der Balken halten sich recht in Grenzen. Geplant hätte ich die Erneuerung ab den Kanthölzern zwischen den Balken von unten nach oben so:

- Neue Bretter auf die Kanthölzer... gibt es Holzempfehlungen hierfür (Fichte?) oder könnte man auch OSB Bretter dafür zusägen?
- Rieselschutz (Schrenzlage von Knauf oder auch was anderes - Unterspannbahn)
- Schwere Schüttung von Knauf
- Auf die Balken 3mm dickes Dämmband (z.B. Blue Dolphin)
- 22mm OSB Platten
- Cosmo Trockensystem Top 15 mit Base 12 Lastenverteilschichtplatte (insgesamt 27mm)
- Teppichboden (90% der gesamten Fläche), Fliesen (10% der gesamten Fläche)

Von unten würde ich dann noch etwas Steinwolle (z.B. Rockwool Flexirock 035 Dämmplatte) befestigen und das mit Latten oder dünnen OSB Platten darunter fixieren.

Zum Aufbau habe ich nochmal eine Skizze angehängt.

Nun gibt es aber noch viele Fragen z.B....

- Sollen die OSB Platten verschraubt oder schwimmend verlegt werden? Ich hätte die 22mm OSB Platten mit 50mm Spanplattenschrauben (oder besser länger?) quer zu den Balken im Balken verschraubt und an Nut und Feder verklebt. Sollten die Platten an Nut und Feder zusätzlich miteinander verschraubt werden?
- An den Übergängen zu den anderen Räumen fehlen den OSB Platten etwa 1cm an Höhe. Wäre es hier i.O. wenn die Schüttung über den Balken liegt? Und wenn ja, soll ich sie dann noch verschrauben? Ich hätte Bedenken, dass die Schüttung an dieser Stelle vielleicht im Verlaufe der Zeit verdrängt wird, dadurch die OSB Platte absinkt und die Schraube dann oben heraussteht.
- Wie dichte ich die Ränder zur Wand ab? Kann ich da einen Kalk-Zementputz auftragen, oder was mache ich da am besten? Aktuell ist das scheinbar Lehm.

Wenn ich jetzt nichts vergessen habe, dann war das alles. Ich bin euch sehr dankbar, falls ihr Verbesserungsvorschläge oder sonstige Tipps hab oder auch ganz einfach nur meine Herangehensweise bekräftigen könnt.
Ich kann nur ein Bild hochladen, kann aber ggf. weitere Nachreichen, falls das nötig ist.

Beste Heimwerkergrüße aus dem Taunus
Andi
 
Dann....

würde ich statt der Kanthölzer und Einschubbretter zwischen den Balken 22mm-OSB mit 6 x 60 mm Schrauben unter die Balken schrauben und die volle Balkenhöhe zum Schallschutz nutzen.
Die OSB geben einen guten, vor allem vollflächigen Untergrund für die Deckenabhängung. Bei Gipskartondecken muss ein Achsmaß der Tragprofile von 41,667 cm ( = 125 cm / 3) eingehalten werden. Was bei einem Balkenabstand von 55 cm schwierig wird. Die OSB-Platten machens einfacher, man kann die Profile (od. Dachlatten) auch parallel zu den Deckenbalken anschrauben.
Auf den Balken würde ich statt einer Lage 22mm- , zwei Lagen 12mm -od. 15mm-OSB stoßversetzt verlegen um die Stöße/Fugen zu überbrücken. Die müssen natürlich schwimmend auf den Dämmband verlegt werden. Andernfalls überträgt sich der Trittschall über die Schrauben auf die Balken.
 
Dämmung

Ich hatte geplant den ganzen Raum als Dämmung zu nutzen, jedoch von oben mit einer schweren Schüttung damit die Balken nicht schwingen und von unten mit Steinwolle. Wie würden Sie den Zwischenraum befüllen?
 
Re: Dämmung

Wenn unter- und oberhalb der Decke beheizte Wohnräume sind, brauchts in der Decke keine Wärmedämmung. Aber umso eher einen guten Schallschutz. Den erreicht man durch Masse und der akustischen Entkopplung des Fußbodens im OG. D. h., je schwerer die Decke ist, umso besser ist der Schallschutz. Allerdings muss man dabei auch die Statik, sprich Belastbarkeit der Deckenbalken berücksichtigen. Masse, also Gewicht kriegt man auf tausendundeine Weise in die Decke, angefangen mit Beton-Gehwegplatten, über lose eingelegte oder vermörtelte Steine bis zu diversen schweren Schüttungen (Sand, Lehm, usw.). Es sollten dabei keine offenen Fugen in der Deckenfüllung sein.

Vor allem sollte das Ganze vorher von einem Statiker berechnet werden, erstens um die Art der unteren Verschalung (z. B. die von mir vorgeschlagene OSB-Platte) und deren und Befestigung (Schraubenlänge- und -abstand) auszurechnen und um nicht zu viel Gewicht einzubauen !!!

Die Entkopplung des OG-Bodens erreicht man indem man entweder wie bereits beschrieben die OSB-Platten (als Rohboden) schwimmend auf dem genannten Dämmband verlegt. Oder, da eine FBH eingebaut werden soll, diese auf einer entkoppelnden Dämmmatte verlegt wird. Im letzten Fall können die OSB-Platten direkt, ohne Dämmband, auf die Deckenbalken geschraubt werden.

Für die Unterkonstruktion der GK-Deckenbeplankung würde ich einfach Dachlatten im angesagten Abstand unter die OSB-Beplankung schrauben und den Hohlraum dazwischen mit Hanfmatten füllen. Die Hanfmatten kann man gut mit ein paar wenigen Tackerklammern unter die OSB tackern, bis die GK-Platten moniert sind.
 
Danke und weitere Vorschläge

Viele Dank für Ihren Beitrag. Mal sehen was ich dafür für mein Projekt übernehmen kann.
Ich muss darauf achten, dass ich die maximale Aufbauhöhe beibehalte und das Gewicht bestenfalls nicht das Gewicht mit der aktuellen Schüttung übersteigt, da ich dafür nicht extra einen Statiker beauftragen möchte.

Gibt es ansonsten noch weitere Meinungen? Würden die anderen Experten diesem Vorgehen zustimmen?

VG
andi
 
Thema: Fragen zur Sanierung einer Holzbalkendecke

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