Fragen zur Dämmung Leichtlemdämmung

Diskutiere Fragen zur Dämmung Leichtlemdämmung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Liebes Forum, ich habe eine schönes altes Bauernhaus gefunden welches ich gerne Kaufen möchte aber möchte mich nicht ins Unglück stürzen...
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MaximilianS

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Hallo Liebes Forum,

ich habe eine schönes altes Bauernhaus gefunden welches ich gerne Kaufen möchte aber möchte mich nicht ins Unglück stürzen weil ich die ganze Situation vielleicht unterschätze. Ich komme selbst aus dem Handwerk(SHK)und würde das meiste gerne selber machen. Hilfe habe ich mir jetzt schon von einem befreundeten Dachdecker geholt welcher diesen Bereich dann schonmal übernimmt...

Das Haus ist Denkmalgeschütz was eine Dämmung von aussen ausschließt. Ich war bis jetzt nie überzeugt von dem Thema Innendämmung (Taupunktverschiebung) hab mich aber jetzt damit beschäftigen müssen.

Ich bin auf die Leichtlehmdämmung aufmerksam geworden bei der das Dämmmaterial zwichen der Aussenwand und einer Lattung fegestampft wird. Darauf folgt eine Schilfrohrmatte gefolgt von Lehmputz. Der ganze aufbau wären 16cm von der Aussenwand. (Beschreibung aus einem Fachbuch zur Fachhaussanierung)

Hat jemand langfristige erfahrung damit ?

beste Grüße Max
 
Leichtlehm...

... ist im Grunde ein Material an der Grenze dessen, was man noch als Dämmmaterial bezeichnen kann. Der Wärmeleitwert liegt, je nach Gewicht (300-600 Kg/m3) bei 0,81-1,0 W/mk. Ab einem Wärmeleitwert von 1,0 zählt das MAterial nicht mehr zu den Dämmstoffen.

Auch Schilf zählt eher zu den mäßig dämmenden Materialien und besitzt darüber hinaus keine kapillaraktiven Eigenschaften, die für eine Rücktrockung der auskondensierten Feuchtigkeit (Taupunkt) notwendig wären. Bei Fragen der Gebäudedämmung ist auch die EnEv zu beachten mit den Anfoderungen an den Wärmedurchgangswert der Bauteile.

Wenn Ihr Objekt ein FAchwerkhaus ist, wäre eine Innendämmung mit Holzweichfaserplatten in Lehm- oder Kalkmörtel die bessere Alternative. Wenn es ein MAssiv-Mauerwerksbau ist, dann auch die CalSi-PLatte, Perliteplatten oder ein mineralischer Wärmedämmputz.

Alle Innendämmungen sind recht kostspielig und sollten deshalb gut überlegt sein. Auch ist immer das gesamte Gebäude zu betrachten und auch zu dämmen. Bei partieller BAuteildämmung kommt es zu bauphysikailschen Problemen an den nicht oder weniger gedämmten BAuteilen (Problemverschiebung). Auch sind der Fenstertausch und die Entscheidung zur Gebäudeheizung in diesem ZUsammenhang zu sehen.

Sie solten vor einem Kauf auf jeden Fall die konkreten Auflagen der Denkmalbehörde klären und Ihren Handlungsspielraum bei Sanierung und ggf. Umbau klären.

Es empfiehlt sich ebenfalls, vor dem Kauf das Objekt mit einem unabhängigen, altbauerfahrenen Gutachter (Architekt/Bauingenieur) zu begehen um den Erhaltungszustand zu bewerten und mögliche Bauschäden nach optischer Überprüfung erkennen zu können.

Diese erste Bestandsaufnahme kann auch die Kaufpreisgestaltung beeinflussen.
 
fachwerk-I8084_2014311213742.JPGGuten Abend,

ich habe vor ca. 2 Jahren mein Haus mit Blähglasleichtlehm gedämmt..

Der Leichtlehm den ich verwendet habe, kam von der Firma T. Schneider aus Thüringen und ist nach dem trocknen überputzbar ohne Schilfrohrträger. Er wurde unter Anleitung und nach Herstellervorschrift verarbeitet.

Meine Dämmstärke betrug im Mittel 12 cm. Schon bei dieser Stärke, habe ich unmengen an Big Bags von dem Material benötigt, daher sollten Sie sich gut überlegen ob Sie wirklich einen 16 cm dicken Aufbau bringen wollen.( Auch bauphysikalisch)
Weiterer Nachteil waren die Trocknungszeiten der Dämmschichten. Bei mir hat es vier Sommermonate gebraucht.
Vorteil war, dass kleinere unebenheiten der Beständswände durch die Dämmschicht ausgeglichen werden konnten. Weiterhin konnte die gesamte Elektrokabelinstallation in der Dämmebene untergebracht werden.
Es muß wirklich sehr sorgfältig gearbeitet werden, beim einbringen/stampfen der Dämmmasse, dass keine großen Hohlraume im Dämmmaterial verbleiben.
Größter Nachteil der Dämmung, war bei mir das Setzungsverhalten, was ca. 1 Jahr angedauert hat.
Auf 2,30 m Raumhöhe hat sich das Zeug ganze 2 cm gesetzt, obwohl es auf massiver Betonplatte aufsteht. Der entstandene Spalt mußte nachträglich wieder ausgestopft werden.
Weitere Nachteile ergeben sich an Fenstern und Türen, hier werden die Leibungen um Dämmstärke größer, was den Lichteinfall beeinträchtigen kann. Ich habe diese Leibungen angeschrägt.

Soweit erstmal mit den Vor und Nachteilen.....

Es verbleibt mit Grüßen
Danilo Conraths
 
Thema: Fragen zur Dämmung Leichtlemdämmung

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