Bodenaufbau

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Georg

Guest
Hallo!
Ich hätte eine Frage zum Thema Bodenaufbau. Ich habe mir in einer mitunter recht nebeligen Gegend eine Gartenblockhütte aufgebaut und mußte nun feststellen, dass die Bodendielen sich auf Grund von Feuchtigkeit recht stark ausdehnen. Der Bodenaufbau: auf sandigem, steinigem Naturboden (kein Erdreich) auf Streifenfundament eine PP-Folie gespannt, darauf die Bodenblaken und der Wandaufbau und dann bereits der Dielenboden. Als Schüttdämmung wurden ein paar cm Perlit zw Folie und Diele eingestreut. Meine Frage nun: Macht die dichte Folie überhaupt Sinn? Ich habe nämlich den Verdacht, das bei hoher Luffeuchtigkeit (die Hütte ist NICHT dicht) die Folie die Feuchtigkeit eher im Raum hält, besonders, da die Türen höher liegen als die Diele. Könnte der Boden ohne Folie gegebenfalls Feuchtigkeit auch aufnehmen? Die Hütte wird nur Sommer/WE benützt. Würde mich über einschlägige Meinungen sehr freuen.

Vielen Dank,
Georg
 
Fußbodenaufbau

Sie müssen entweder sehr leichtfüßig oder beim Einbau der Dielung geschwebt sein.
Folie auf Sand und Steinen- beim Einbau der Dielung wird es zu Perforationen kommen.
Es kann Feuchte entweder von unten (wenn z.B. der anstehende Baugrund von Hangwasser angeströmt wird) durch die defekte Folie gasförmig eindiffundieren oder von oben (Kondensat das sich auf der kühleren Folienoberseite bildet) auf der Folie stehen bleiben bzw. sich in der Schüttung akkumulieren. Ich halte die zweite Möglichkeit für wahrscheinlicher.
Ihre Dielen müssten dann schüsseln, das heißt die Ränder biegen sich im Fugenbereich leicht nach oben.

Viele Grüße
 
bodenaufbau

Vielen Dank für die Antwort. Die Folie konnte auf Grund der kleinen dimensionen von unten auf die Bodenbalken montiert werden, deshalb kaum/keine bodenberührung. eigendlich sollte die Folie also absout dicht sein.
Sie haben recht, die Dielen schüsseln, was ich aber nicht ganz verstehe. die feuchtigkeit sollte ja an der folie auskondensieren. nimmt mir der sandboden/betonboden andernfalls (also ohne abdichtung) die feuchtigkeit auf?

danke,
g.

grüsse
 
Fußbodenaufbau

Das Kondensat entsteht an der Oberseite der Folie, nicht unten.
 
bodenaufbau

wenn sich das kondensat an (der oberseite) der Folie bildet, kann das denn das holz der dielen beeinflussen? die befinden sich ja immerhin bis zu 15cm oberhalb der folie und darunter noch stark feuchtigkeitsziehendes perlit? also doch einiges an luftraum zwischen folie und diele.
mir stellt sich die frage, ob die folie raus muß/soll oder ob ich sie lassen kann.

danke, g
 
Feuchte

Schon mal was von Luftfeuchte gehört?
In dem Zwischenraum wird sich durch Kondensat das in der Dämmschüttung parkt immer eine Luftfeuchte nahe am Sättigungspunkt befinden. Das Holz reagiert mit einer erhöhten Gleichgewichtsfeuchte. An der Oberfläche ist die Gleichgewichtsfeuchte niedriger, da geringere relative Luftfeuchte.
Ergebnis: Unten quillt das Holz mehr auf da es feuchter ist als oben- das nennt man schüsseln.
Legen Sie mal einen feuchten Schwamm in eine Schreibtischschublade. Nach ein paar Tagen beginnt sich Papier zu wellen obwohl es keinen direkten Kontakt zum feuchten Schwamm hat.
Da jetzt bestimmt noch die Frage kommt wie das Wasser auf die Folie gelangt:
Die Folie und die berührenden Bauteile sind vor allem im Sommer kühler als die normale Umgebungsluft. Die Luft gelangt während der Nutzung unter die Dielen. Der Fußboden wirkt beim darüberlaufen wie eine Membranpumpe mit der Dielung als Membran, so entsteht ein ständiger Luftaustausch wenn auch in kleinen Mengen. Durch die Bewegung der Dielen wird wärmere und feuchtere Luft unter die Dielung gesaugt, dort kondensiert die überschüssige Feuchte aus. Die Abkühlung erzeugt Unterdruck, weitere Luft strömt nach. Beim nächsten Laufen wird diese abgekühlte Luft gegen wärmere von oben ausgetauscht.

viele Grüße
 
bodenaufbau

danke für die aufschlussreichen antworten! hätten sie eine idee, wie die situation gelöst/verbessert werden könnte?
 
Fußbodenaufbau

Meine Gartenlaube (fertig gekauft, imprägniertes Holz) steht schon fast 20 Jahre mit folgendem Aufbau schadensfrei:
Unbewehrte Betonplatte als Fundament, ca. 10 cm stark, mit leichtem Gefälle,
Traglattung auf Streifen von Schweißbahn,
mit Keilen/Brettstückchen in Waage gelegt und verschraubt,
Wände aus Blockbohlen, Dachschalung darauf Bitumenbahn und Bitumenschindeln,
Dielenfußboden, ohne Nut-Feder stumpf gestoßen,
einfacher Teppichboden lose verlegt.
Wenn ich mal die Terrasse davor kärchere läuft das Wasser einfach unter der Laube durch.

Viele Grüße
 
Bodenaufbau

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist Ihre Hütte glücklicherweise"unterlüftet", also nicht rundum verschlossen (sonst könnte ja kein Wasser unter der Hütte durch/abfließen)
Bei mir ist das Streifenfundament und auch die Auflagebalken rundum verschlossen. Ich überlege nun, nicht nur die Folie zu entfernen, sondern vielleicht sogar Lüftungslöcher in das Fundament zu bohren. Könnte das Sinn machen?

Danke jedenfalls für die informativen Ausführungen!
 
Thema: Bodenaufbau
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