Wärmedämmung innen

Diskutiere Wärmedämmung innen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich bin gerade am renovieren eines um 1900 gebauten Fachwerkhauses. Nun würde ich gerne Heizkosten sparen und die Wände von Innen dämmen...
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FaWeKi

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Hallo, ich bin gerade am renovieren eines um 1900 gebauten Fachwerkhauses. Nun würde ich gerne Heizkosten sparen und die Wände von Innen dämmen. Das Haus hat Aussen das Fachwerk und dazwischen eingetzte Ziegelfelder. Innen sind sowas wie Lehmsteine und eine ca 5 cm dicke Lehmputzschicht.
Nun wollte ich ein Metallständerwerk mit Glaswolle und Fermacellplatten von Innen vorsetzen, habe aber hier im Forum gelesen, dass das nicht unbedingt gut ist.
Wie sollte ich meine Wände dämmen? Von Aussen auf keinen Fall, da ich das Fachwerk sehen möchte. Danke für eure Antworten.
FaWeKi
 
Hallo,
ich hoffe Du hast nicht den Traum vom Niedrigenergiehaus.
In wie fern du das Fachwerk außen sehen willst, Dir innen aber Ständerwände vor deine Lehmwände stellen möchtest kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Lebst Du mehr drin oder mehr draußen?
Was die Dämmung betrifft, sie ist von außen physikalisch immer die bessere Lösung.
Bei der Innendämmung ist zu beachten, dass keine Hohlräume entstehen, weder zwischen Dämmung und Wand, noch zwischen Dämmung und Schale. Technologisch fast unmöglich,
nicht nur bei Ständerwerk sondern auch bei Weichfaserplatten und dergleichen.
Mein Favorit ist aus einer 12er Lehmwand eine 30er zu machen.
In dem Häuschen auf dem Foto, habe ich innen auf die Massive EG Wand eine 12,5er Lehmwand mit etwa 5cm Luft zur Außenwand bis ins OG gezogen. Den Hohlraum habe ich mit Strohlehm verpresst, von innen noch mit Lehm verputzt. Mehr, und besser geht meiner Meinung nach nicht. Statisch war das hier kein größeres Problem da die 15 cm dicke OG Wand etwa 10 cm über die 30 cm dicke EG herausragte.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Wärmedämmputz. Diese erzielen schon ab 6 cm stärke beträchtliche Dämmwerte.
Wie gesagt, wird aber kein Niedrigenergiehaus draus.
 
Das die Wärmedämmung aussen immer

die bessere Wahl ist stimmt nicht!!

Gerade ein massiver monolotischer Baukörper wie beispielweise ein Fachwerkhaus oder fast alles an älterer Substanz profitiert gerade im Winter in nicht unerheblichem Maße von den Solarenergieienträgen durch eine niedrigen Sonnenstand und ist auch in der Lage im Gegensatz zum Leichtbau die Wärnme zu speichern.
Natürlich nicht auf der Nordseite oder wenn die Fassade dauerhaft beschatten ist!

Die Schlagworte bei einer Innedämmung sind: Diffusionsfähige Materialien mit hohen Trocknungpotential einzusetzen.

Hier haben sich am stärksten putzfähige Dämmplatten z.B. aus Weichholzfaserplatten durchgesetzt. IN diesen Aufbau läßt sich ein Wandheizung sehr gut integrieren.

Grüße
 
Innendämmung

Hallo,

hier stehen zwei Auffassungen als Pole dessen was machbar ist einander gegenüber.
Beides ist absolut Stand der Technik, so daß hoffentlich keine Verwirrung entsteht.
Je nach Budget und persönlicher Vorliebe, räumlichen und statischen Gegebenheiten haben Sie die Wahl.
Bei großen Räumen würde ich mich für die methode Struve entscheiden, bei (meistens) kleinen Räumen für die Methode Meurer.

Grüße vom Niederrhein
 
Glaswolle innen?

Glaswolle innen?

Das hatten wir schon mal in den 70ern.

Vorsicht: das juckt!

stt
 
Metallständer und Steinwolle ...

das hat Andreas ja schon erkannt, sollten nicht zur Anwendung kommen.

Bei dem Vorschlag von Struve Baust ist noch die Statik zu bedenken.

Grüße

Frank
 
Herr Meurer,

Ich gehe davon aus, dass sie monolithisch und nicht monolotisch meinen.
Ein Fachwerkhaus ist allerdings alles andere als monolithisch.
Das eine Wärmedämmung von außen, die physikalisch beste Lösung ist, darüber sollte doch kein Zweifel bestehen.
 
Hallo Herr Struwe,

ich meinet den kraftschlüssigen Aufbau ohne Luftschichten.

Doch es gibt berechtigte Zweifel ob die Aussendämmung immer die bessere Wahl ist.
 
Herr Meurer,

ich kenne kine pysikalisch berechtigten Zweifel,die es rechtfertigen eine Innendämmung einer Außendämmung vorzuziehen.
 
Es gibt schon sinnvolle Ansätze für eine Innendämmung

z.B. hatten wir hier schon mal die Überlegungen bei einem sehr dicken Bruchsteinmauerwerk.

Grüße

Frank
 
Vielleicht keine bauphysikalischen, aber energetische.

Ich habe es versucht in meiner ersten Antwort die Zusammenhänge schon mal zu erläutern.

Grüße
 
Hallo Herr Meurer

Das man im Winter solare Erträge durch ungedämmte Wände erzielt, gegen diesen Irrtum "kämpfe" ich seit Jahren in diesem Forum. Selbst auf einer Südseite ist die Bilanz ganz deutlich negativ. Wie gewonnen, so zerronnen, eine etwas erwärmte Wand gibt die Energie sofort wieder an die Umgebung ab, leider. Und wenn die spärlich auftauchende Wintersonne mal wieder nicht scheint muss so wie so unerbittlich geheizt werden. Die Wärmebilanz der EnEV-Programme gibt das ebenfalls sehr schön her.
Den solaren Wärmegewinn überlasse ich lieber den Fenstern, die können das ganz gut.
 
Richtig

Ja, da stimme ich Herrn Göb zu. Vielleicht lohnt sich ihr Einsatz.
Grund: Wärme ließt nicht, wie so oft angenommen von warm nach kalt, sondern nimmt den Weg des geringsten Wiederstandes.

Insofern fließt die eingespeicherte Sonnenenergie zum größten Teil auch wieder dorthin zurück, woher sie kam.
Genauso verhält es sich auch im Sommer. Die aufgenommene Sommerwärme wird zum größten Teil nach außen abgeführt und nicht wie angenommen nach innen weitergeleitet.
Dies ist mit ein Hauptgrund, warum es in massiven Altbauten mit dicken Mauerwerken im Hochsommer so erfrischend kühl ist ;-)


Gruß
Alexander Zima
 
mischung von Hanf kalk demputz

wie ist denn eigentlich das michschungsv. von hamf kalh putz..
 
etwas genauer, Herr Zima

Wärme fliesst IMMER von warm nach kalt und nimmt dabei den Weg des geringsten Widerstands. Muss es richtig heissen.

Ich werde Sie aber berühmt machen, wenn Sie mir ein Beispiel zeigen, wo die Wärme von kalt nach warm fliesst - ohne Energieeinsatz, versteht sich.

Das wär mal was ....

stt
 
@ Alexander Zima

Zitat : “““ Die aufgenommene Sommerwärme wird zum größten Teil nach außen abgeführt und nicht wie angenommen nach innen weitergeleitet. Dies ist mit ein Hauptgrund, warum es in massiven Altbauten mit dicken Mauerwerken im Hochsommer so erfrischend kühl ist ;-)“““Zitat Ende


Und was ist dann im Winter ???

Im Winter heize ich mit Strahlungswärme z.B. mittels Grundofen , also quasi die Sonne von innen .
Wenn man das obige Zitat einfach umkehrt , kommt dabei heraus :

Die aufgenommene Wärme wird zum größten Teil nach innen abgeführt und nicht wie angenommen nach außen weitergeleitet. Dies ist mit ein Hauptgrund, warum es in massiven Altbauten mit dicken Mauerwerken im Winter so gemütlich warm ist ;-)

Richtig ?

Gruß
 
Der geringste Widerstand

"Ich werde Sie aber berühmt machen, wenn Sie mir ein Beispiel zeigen, wo die Wärme von kalt nach warm fliesst - ohne Energieeinsatz, versteht sich."

Keine Ahnung, habe ich nicht behauptet.

"Die aufgenommene Wärme wird zum größten Teil nach innen abgeführt und nicht wie angenommen nach außen weitergeleitet."

Richtig ! Die Außenwand strahlt die ca. angenommenen 16 Grad via Strahlung auch wieder in den Raum zurück.


Gruß
Alexander Zima
 
Leitung / Strahlung

@Uwe
Der Grundofen sorgt dort, wo er steht, für eine warme Wandinnenoberflächen, das fühlt sich dann angenehm an.
Unangenehm ist dagegen, dass in der Wand der Wärmeabtransport nach außen um so schneller von statten geht, je wärmer die Wandinnenoberfläche und je schlechter die Dämmwerte sind. Das muss der Grundofen 24 h nachheizen.

Das sommerliche Backsteinklima war ja mit einem ;) versehen sprich: Im 3 OG. wird es nach 3 Hochsommerwochen unerträglich. Eine ungedämmte Bodenplatte hat da so ihre Vorteile.
 
@ Alexander Zima

Danke ! (Das umdenken ist nicht leicht , jede Bestätigung ist toll )
Gruß
 
@ Markus Göb

Ja , so habe ich mir das mit dem Wärmetransport auch immer vorgestellt , aber es widerspricht meinen Erfahrungen mit durch Strahlungswärme temperierten Häusern . Der Holzverbrauch ist so gering , es kann doch gar nicht so viel Strahlungswärme in der Wand nach außen geleitet werden , sondern meiner Vorstellung nach wird ein Teil der Strahlung reflektiert (und bleibt also im Raum gefangen). Ein weiterer Teil bleibt sozusagen „ in den ersten paar Zentimetern der massiven Wand stecken“ (gespeichert ) , wird also nicht nach außen weitergeleitet .
Ich gebe zu , ich bin bei der Thematik noch nicht ganz firm , deswegen frage ich ja oft nach .
Sommer : die Erfahrung , daß es in massiven Bauten im Sommer heiß wird , habe ich noch nie gemacht . Evt. kommt es da auf die Wanddicke an ?

Gruß
 
Thema: Wärmedämmung innen

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