Fichtedielen in Küche und Bad richtige Entscheidung?

Diskutiere Fichtedielen in Küche und Bad richtige Entscheidung? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Fachwerker! Wir haben eine ETW im ersten Stock eines Altbaus von 1908 gekauft. Es hat sich herausgestellt, dass die alten Dielen raus müssen...
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Andrea Werner

Guest
Hallo Fachwerker!
Wir haben eine ETW im ersten Stock eines Altbaus von 1908 gekauft. Es hat sich herausgestellt, dass die alten Dielen raus müssen (bereits geschehen). Die Balken sollen ca. 80 cm auseinander liegen. Die Füllung sieht in der obersten Schicht nach Sand aus. Uns wurde Lärche 1,8 cm dick auf Spanplatte oder Fichte 3 cm dick ohne Spanplatte empfohlen. Wir haben uns nun für Fichte ohne Spanplatte (wegen der Formaldehyde, etc.) entschieden. War das die richtige Entscheidung oder können wir irgendwann einmal riesige Probleme bekommen, weil wir die Dielen schließlich auch in der Küche und im Bad (!) verlegen lassen müssen?
Weiterhin bin ich ganz verwirrt, was die Behandlung der Dielen im Bad (und auch in der Küche) betrifft. Soll man sie nun ölen, wachsen oder lackieren. Ich bekommen so viele verschiedene Informationen, dass ich nun gar nicht mehr weiß, womit wir am wenigsten falsch (und am meisten richtig) machen können.
Ganz vielen lieben Dank für Eure Antworten - ich habe nämlich Angst, dass es die falsche Entscheidung war, diese Wohnung gekauft zu haben...
 
Kein Grund zur Verwirrung

Öl ist vor Wachs oder Lack der Vorzug zu geben, auch und besonders in Küche und Bad. Und es muß richtig geölt werden. Dazu habe ich im Forum schon einiges geschrieben, unter anderem das:

[forum 65952]

Euere Wahl einer massiven Dielung war richtig. 28mm Stärke sollten freilich bei dem Balkenabstand gut ausreichen, das ist ein handelsgängiges Maß. Fichte freilich wäre mir etwas weich (die wurden früher immer deckend gestrichen und damit zusätzlich geschützt). Wenn Ihr das noch ändern könnt, würde ich überall oder zumindest in der Küche Lärche oder Douglasie wählen (Härtegrad in Brinell: Fichte 12, Lärche und Douglasie 19).

Grüße

Thomas
 
Spapapannplatte ..

..könnte ja auch eine OSB werden . Schwimmend mit Trennstreifen verlegt , darauf die diele geschraubt , hat mensch etwas weniger zum Tischgespräch der Untermieter beizutragen , Schallschutz war in diesen Baujahren nicht gerade das Thema der Saison . ( ich weiss wovon ich rede , wenn unserem Überuns der Bierkorken aus der Hand gleitet , schreckt unsereins hoch - vermutlich hält meine Unternachbarin mein Tastaturklackern für Nagekäfer .. ;-) ).
Kiefer 26mm ist vielleicht n Kompromiss , auch preislich - und schön ölen , das wird bestimmt schön !!

Gruß Jürgen Kube
 
Auch für diese schwimmende Verlegung

wäre die Spanplatte überflüssig. Dielen ausreichender Stärke können auf Streifen von Holzweichfaserplatte verlegt werden und nicht auf die Balken, sondern nur auf ein im Balkenzwischenraum frei unter der Dielung befestigtes Kantholz geschraubt werden. Mit dem Statiker wäre freilich zu klären, ob die Scheibenwirkung des Dielenbodens benötigt wird, dann geht's nicht.

Grüße

Thomas
 
Hallo und vielen Dank - könntet Ihr mir wohl noch einmal weiter helfen???

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten!
Ich glaube, meine Antwort, die ich gerade geschrieben habe, ist im Netz verschütt gegangen! Also, Fichtedielen sind voraussichtlich schon bestellt. Werde trotzdem noch einmal nach dem Preis für Lärche fragen, wird aber voraussichtlich unseren finanziellen Rahmen sprengen - oder meint Ihr, dass Lärche sowohl Sicherheitstechnisch als auch statisch unbedingt erforderlich sein wird? Ansonsten werden wir ölen lassen (haben selbst leider nicht das Zeug zum Handwerker...), allerdings haben uns die Organisatoren gesagt, Versiegelung/Lackierung sei in Bad und Küche unumgänglich. Halte diese Aussage nicht mehr für richtig, insbesondere, weil auch die Waschmaschine im Bad stehen muss und durch die Schwingungen Risse im Lack erzeugen könnte - oder? Reicht eine Ölung wirklich aus? Auch bei Fichte? Habe im Forum gelesen, dass Fichte besonders viel Feuchtigkeit aufnimmt. Würde aus finanziellen Gründen gern bei Fichte bleiben. Müssen wir noch einen Statiker hinzuziehen? Ich hoffe nicht :)
Worauf sollte ich achten: dass die Dielen auf den Balken fest verschraubt werden oder dass diese schwimmend verlegt werden? Würden in dem Fall andere Hölzer unter gelegt werden müssen?
Danke für Eure Mühen! Andrea
 
Lärche und Douglasie

sind härter, deshalb strapazierfähiger. Mit Sicherheit oder Statik hat das nichts zu tun, da tut es die Fichte auch. Der Preis dürfte etwa 10€ mehr sein, hinsichtlich der Gesamtkosten ein (prozentual) eher geringerer Anteil.

Schwimmende Verlegung massiver Dielung ist nicht möglich, diese müssen immer auf Lagerhölzern genagelt oder, besser, geschraubt werden. Das kann auch verdeckt durch die Feder erfolgen.

Lackierte Böden aus weichem Holz sind immer, und ganz besonders in Küche/Bad, Blödsinn. Vielleicht sieht es ja die 2 bzw. 4 Jahre gut aus, die es für die Gewährleistung halten muß, danach dann so wie auf dem Foto. Wo der Lack abgetreten ist oder aus anderen Gründen beschädigt, kommt darunter das blanke Holz zum Vorschein, das Schmutz annimmt und grau wird. Der Unterschied zwischen konventionellen Öl/Kunstharzlacken und natürlichen Versiegelungen(z.B. "Kunos" von Livos) fällt dabei kaum in's Gewicht - ich beobachte das auf meiner Teststrecke zu Hause. Außerdem ist in Küche und Bad das Risiko vorhanden, daß Wasser über die Fugen oder durch Risse im Lack in das Holz gelangt. Durch eine geölte Fläche kann es wieder herausdiffundieren, durch Lacke und Wachse nicht.

Die Erschütterungen der Waschmaschine freilich verursachen bei elastischeren Lacken keine Risse :)

Ich weiß nun nicht, in welchen Zusammenhang behauptet wurde, Fichte nähme besonders viel Wasser auf - beobachtet habe ich das noch nicht. Das mittlere differentielle Schwindmaß der Fichte liegt mit 0,29 etwas über den 0,22% je 1% Holzfeuchteänderung der Lärche, was letztere für periodisch feuchtere Räume geeigneter macht - aber ein Unterschied in Größenordnungen ist das nicht. Bei einer angenommenen Breite Eueres Badezimmers von 2,5m bedeutet das bei 5% Holzfeuchteänderungein Schwinden oder Quellen Euerer Dielung einen Unterschied von 8,5mm für Lärche zu Fichte bzw. ca. 0,5mm pro Fuge bei unbehinderter Arbeitsmöglichkeit - bei fachgerecht befestigten Dielen ist der Wert aber noch weitaus geringer.

Falls Ihr noch die Wahl habt, solltet Ihr für die Bodenarbeiten, insbesondere für die Ölbehandlung der Dielen, eine Fachfirma hinzuziehen. Optimal ist der Öleintrag im Thermopadverfahren. Fragt doch 'mal nach, was die jetzige Firma unter Ölen versteht (Produkte, Auftragsweise, wie viele Aufträge)

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas!
Ganz herzlichen Dank für die guten Informationen. Ich werde berichten, was sich bei uns getan hat!
Viele Grüße, Andrea
 
Thema: Fichtedielen in Küche und Bad richtige Entscheidung?

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