Vertikalsperre mit Bitumen zerstört Sandsteinmauerwerk ?

Diskutiere Vertikalsperre mit Bitumen zerstört Sandsteinmauerwerk ? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo Zusammen, ich möchte meinen Altbau (ca. 1954) im Kellerbereich von Außen abdichten. Der Keller soll nicht als Wohnraum dienen, wohl aber...
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Rainer Rick

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Hallo Zusammen,
ich möchte meinen Altbau (ca. 1954) im Kellerbereich von Außen abdichten. Der Keller soll nicht als Wohnraum dienen, wohl aber später als Nutzraum, in dem nicht alles rostet, fault oder schimmelt. Eine Messung durch eine Fachfirma ergab aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk und Boden, die mittels Verkieselung (Kiesol) behoben werden soll. Außen habe ich bereits begonnen, den Keller freizulegen (max. 1,40m im Erdreich), um eine Vertikalabdichtung vorzunehmen. Welchen Aufbau sollte ich hierbei wählen ? Ein Baustoffhändler warnte mich ausdrücklich vor der Verwendung von sperrenden Mitteln wie Bitumendickschicht etc., da diese den Sandstein austrocknen und zerstören würden. Besser wäre "nur" eine Noppenbahn mit aufgebrachtem Filtervlies sowie eine Dränung im Sockelbereich. Hierzu würde ich gerne weitere Meinungen hören, vielleicht habt Ihr auch den ein oder anderen Erfahrungsbericht - Vielen Dank !
Gruß, Rainer
 
kein Bitumen

würde aich auch so sehen
allerdings würde ich auch keine Verkieselung vornehmen!
Wenn Sie freigelegt haben die Fugen mit Luftkalkmörtel überarbeiten
wenn Sie noch wollen eine 0-4er Putzschicht drüber und dann nur eine Schotterpackung möglichts grob und ca0,5 m dick anlegen
oben drauf eine Kiesschicht -fertig
less is more
www.solubel.de

FK
 
Aufsteigende Feuchtigkeit?

Es gibt durchaus Meinungen, die davon ausgehen, dass die aufsteigende Feuchtigkeit nur in den wenigsten Fällen wirklich AUFSTEIGENDE Feuchtigkeit ist. (Trotz Messung durch eine Fachfirma.)
Wie ist denn der Aufbau der betroffenen Wände? Was ist/war auf dem Boden?
Ich würde immer versuchen zu dem Thema mehrere Meinungen einzuholen. Vor allen Dingen von Leuten, die nicht ein bestimmtes Produkt verarbeiten wollen.
Es ist doch klar, dass die dann "ihre" Variante vertreten ...
Mit der Verkieselung wäre ich vorsichtig, weil der Stein dann ja völlig andere Eigenschaften hat. Feuchtigkeitsaufnahme aber auch -abgabe ...! Ich stelle mir dann immer die Frage, wo die Feuchtigkeit dann stattdessen hin geht. Denn geblockt ist ja nicht weg. Ich würde immer versuchen eine Variante zu finden, die Feuchtigkeit, die vom Stein naturgemäß aufgenommen wird besser = so gut abzuführen, dass die vorhandene Feuchtigkeit nicht zum Problem wird. Da kann dann natürlich auch eine Verminderung der anfallenden Feuchtigkeit ein Weg sein.
Aber ohne genauen Aufbau (s.o.) kann man da eigentlich nichts genaueres sagen.
Ich hoffe es waren einige brauchbare Denkanstöße dabei. :)

Gruß
Henning

Die Schotterpackung scheint mir auch ganz gut. Evtl. eine Weile aufgegraben lassen (damit es trocknet). Wenn es sehr feucht ist könnte man evtl. noch Drainage verlegen.

Sehen sie doch noch mal im Forum 66453 nach! Da steht auch viel Wissenswertes!
 
in einem

alten, nicht wärmegdämmten keller werden sie immer ein gewisses maß an feuchtuigkeit haben - das meiste ist kondensat. daran wird sich nichts ändern und so wird es auch bei einer relativ hohen luftfeuchte bleiben. ich bezweifle, dass sie viel unter 80% kommen werden (selbst bei allervorbildlichstem winter-lüftungsverhalten). ergo wird rsoten, was zum rosten taugt und schimmeln, was schimmeln kann - jedenfalls auf längere sicht.
wenn nicht gerade ein bach durch durch ihren keller läuft, trägt ein bißchen aufsteigende feuchte zum klima im keller nicht soviel bei.
deswegen hat man in vor-wärmegedämmten zeiten im keller sein obst und gemüse gehabt und auch mal den einen oder anderen spaten, dem ein bißchen rost nicht gleich den rest gibt - und hat die empfindlichen sachen auf dem boden gelagert.
 
Schotterpackung besser als Noppenbahn ?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.
Ist eine halben Meter dicke Schotterpackung an der Wand wirklich besser als eine Drain-Noppenbahn (z.B. TerraXX von Dörken)? Zumindest der Einbau derselben dürfte erheblich leichter sein, und auch im Preis dürfte sich kein großer Unterschied ergeben. Eine Drainage im Sockelbereich habe ich auf jeden Fall vorgesehen, da das Haus am Hang liegt und insbesondere die zum Hang gekehrte Wand SEHR nass ist. Nun - Warum keine Verkieselung ? Die Steineigenschaften werden verändert, aber soll der Stein nachher nicht wasserundurchlässig sein bzw. den Wasseraufstieg in der Wand verringern ? Dass es nicht nur ein Problem der seitlichen Erdfeuchte ist, die in den Mauern aufsteigt, sieht man an den Kellerinnenwänden, die auch (leicht) feucht sind. Der Boden besteht übrigens aus irgendeinem nachträglich eingebrachten dünnen Betonmischmasch, wahrscheinlich auf Ziegelbauschutt lose aufgebracht. Auch dieser ist an einigen Stellen dunkel, sprich feucht.

Zur Nutzung des Kellsers: Ich kann mir kaum vorstellen, dass das jetzige Klima im Keller besonders gut zur Lagerung von Lebensmitteln geeignet ist. Auch früher sollte wahrscheinlich nicht sprichwörtlich der Putz von der Wand fallen. Wie gesagt - Ich möchte aus meinem Keller keinen dauerhaft bewohnten Raum machen, doch eine Nutzung als Sport-, Hobbyraum oder Sauna wäre hoffentlich drin. Zumindest sollte in einer Sauna nicht das Holz mehr schwitzen (sprich schimmeln), als der Mensch ;-)

Vielen Danl für Eure Ideen,
Gruß Rainer
 
Wenn Wasser vom Hang durch die fehlende Abdichtung eindringen soll...

dann hilft eine Drainanlage überhaupt nichts!
Im Gegenteil - es wird Wasser eingeleitet. Dann wird gehofft, dass es schnell genug abläuft. Immer sehr fraglich.
Aber wie hoch steht jetzt das Wasser im Keller?
 
Wo geht das Wasser denn dann hin ...?

@ Rainer

Ich glaube auf diese Frage muss man eine Antwort finden. Man muß dem Wasser eine Möglichkeit geben einen "unschädlichen Weg" zu wählen. Wenn man sich das genau überlegt, müßte man eigentlich auf die Lösung kommen...

Ich glaube nicht, dass die Lösung ist, an der Stelle abzusperren, wo das Wasser jetzt zu sehen ist, ohne zu planen wo es dann hin kann. Dann hätte man wohl sehr bald an anderer Stelle ein neues, ähnliches Problem.

Ich kann Dir hier auch nichts genaues sagen ... man muß sich das wirklich ansehen! Aber wie gesagt suche dir einen "Baustoff-unabhängigen" Berater!

Gruß Henning
 
wenn ich mich hier gleich mal einklinken darf,....

ich habe eine ähnliche Situation: ebenfalls Sandsteinmauer am Hang. Meine Frage ist, was genau spricht gegen Abdichtung mit Bitumen gegen Erdreich. Was kann genau gesagt schlecht daran sein? Je weniger Wasser eindringt in die Mauer, desto weniger kann nach innen oder aufsteigen, oder?
Ich möchte bei mir im Hof ein Stück Mauer einfüllen. Diese Mauer steht nicht gegen den Hang, das Hangwasser fließt quasi dran vorbei. die Frage ist nun: mache ich was schlechter, wenn ich vor dem einfüllen die Wand isoliere?
Gruß,Marcus
 
Drainage soll Hangwasser in Kanalisation leiten

@ Edmund:
Das Wasser steht Gott sei Dank nicht im Keller. Die zum Hang zeigende Wand ist nur die feuchteste (steht aber logischerweise auch am tiefsten im Erdreich - Es muss also kein spezielles Hangwasser sein).
@ Henning:
Meine Vorstellung:
Durch eine ordentliche Drainage (DN100 in 16/32 Kiespackung mit umlaufenden Vlies) soll das von der Hauswand mittels Noppenbahn vertikal abgeleitete Wasser in die Kanalisation oder besser noch in einen Regenwassertank geleitet werden.
@ Marcus:
Mir wurde erklärt, dass die im Sandstein enthaltenen Bindemittel eine gewisse Feuchtigkeit brauchen, um den "Sand" zu einem Stein verfestigt zu halten - Trocknet der Stein vollständig aus (also durch perfekte, allseitige Sperrung) zerbröselt der Stein bzw. kann seine statischen Ausfgaben nicht mehr erfüllen. Ich selber bin dafür leider kein Fachmann.

Gruß, Rainer
 
ich will hier niemandem seine Kompetenz absprechen ...

aber:

vielleicht solltest du noch einmal von einer Fachfirma, die dir nicht Kiesol verkaufen will, klären lassen, ob es wirklich aufsteigende Feuchte ist ... Es gibt ja noch viele weitere Möglichkeiten.

Also muß ich meinen Beitrag insofern erweitern. Erst einwandfrei feststellen (am Besten von verschiedenen unabhängig) was die Ursache der Feuchtigkeit ist. Du merkst ich habe da so meine Zweifel. Nach meinen Erfahrungen ist tatsächlich aufsteigende Feuchte relativ selten die Ursache. (Auch wenn der Markt dafür am größten ist!!!)
Und dann die obigen Überlegungen.

Sonst legt man von außen trocken (was wahrscheinlich nicht schadet) und dann stellt man fest, das die Ursache woanders liegt ... Schade um das sauer verdiente Geld.

Gruß
Henning
 
Das Wasssr dringt durch jede Ritze und sei diese noch so klein

Aber es gibt auch logische Erklärungen woher den die Wand feucht ist.
Denk an einen schönen Biergarten mit einer frischen Mass - da läuft außen das Wasser herunter. Dies hat aber auch nichts mit einer Undichtigkeit zu tun , oder?
Die im Erdreich steckende Wand ist auch sehr lange die kälteste Wand und damit "schwitzt" diese eben genauso wie der Bierkrug.
Und dieser Schaden muss von innen bearbeitet werden!
Und mit einer Drainanlage und einer Abdichtung von außen erreichen Sie überhaupt nichts!
 
Dazu noch ein schönes Foto mit Tauwasser auf einem Verputz mit etwas hydrophobierenden Zusätzen

Man muss nur zum richtigen Zeitpunkt erscheinen.
Dieser Keller wurde mit einem sogenannten "Entfeuchtungsputz" vor 3 Jahren wieder einmal "trockengelegt".
Dies ist ein sehr interessanter Rechtsstreit. Bin gespannt wie dieser ausgeht.
Im Moment verlangt der Bauherr außen aufgraben. Was jedoch nicht überall möglich ist, weil ein Anbau daneben steht.
Wenn es tatsächlich Wasser von außen wäre, tja dann wird es spannend wo dann das Wasser eindringt.
 
alles kann nicht muss

Sehr geehrter Herr Rick,

außen abdichten hilft nicht viel ohne eine Horizontalsperre.

Was Sie alles wollen, da kaufen Sie ja die ganze Baustoffindustrie auf.

Es geht einfacher.

MfG Andrea
 
Thema: Vertikalsperre mit Bitumen zerstört Sandsteinmauerwerk ?

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