Feuchtigkeit im Keller/Erdgeschoss. Dringend Meinung/Rat bez. Kaufentscheidung gesucht

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fachwerk-I15536_201442015945.JPGLiebe Community,
wir interessieren uns sehr für ein kleines 3-geschossiges Reihen-Mehrfamilienhaus (4 Parteien 214 m² Wohnfläche + ausbaufähiges Dachgeschoss) aus dem Jahr 1908. Insgesamt tendieren wir dazu das Haus zu kaufen, allerdings verunsichert uns der feuchte Keller :-(

Uns ist bewußt, dass aus diesem Baujahr die Keller eigentlich immer eine gewisse Feuchtigkeit haben. Bei diesem Haus gibt es allerdings ein paar Punkte, die uns stutzig machen:

1) Die Erdgeschossdecke ist aus Beton und wird durch T-Träger gestützt. Die T-Träger sind an dem Punkt wo sie in den Aussenmauern aufliegen stark angerostet. (siehe beigefügte Bilder)

Wir fragen uns: Gibt es kreative (und kostengünstige) Methoden wie man das weitere Rosten stoppen oder gar die gesamte Problematik beheben kann? Kann man die Sache evtl. einfach sich selbst überlassen oder ist das so eher ein Abrissobjekt?

2) Im Keller ist der Mörtel vielfach ausgebröselt und einige Ziegel sind porös (siehe Bilder).
Frage: Sollte/kann man da etwas unternehmen? Könnte man so etwas in Eigenleistung machen?

3) Wir vermuten, dass die aufsteigende Feuchte teilweise kurz vor dem Erdgeschoss steht, was wir an Ausblühungen im Aussenputz (siehe Photos) festmachen. Ausserdem gibt es in einer der Erdgeschosswohnungen schimmelige Ecken und eine Stelle, wo man unter der "Thermotapete" Schimmel sehen kann.
Frage: Kann man jetzt damit rechnen, dass die Feuchtigkeit weiter steigt und das Feuchtigkeitsproblem im Erdgeschoss sich verschlimmert? Wie schnell geht so etwas? Gibt es evtl. kreative u. kostengünstige Methoden den Vorgang zu stoppen oder gar zu beheben? Ich denke z.B. Thermotapete verschlimmert das Ganze, oder?

Weitere Hintergrundinfos: Der Keller riecht nicht feucht (im April gerochen). Er aus Ziegelmauerwerk mit Betondecke (T-Träger-Stützen) gearbeitet. Das Mauerwerk ist im Keller zur Straße hin 79 cm stark. Zu den anderen Seiten ist das Mauerwerk im Keller zwischen 48,5 cm und bzw. 50 cm stark.
Die Wohnungen im 1. u. 2.OG sind sehr gut erhalten und die alte Bausubstanz ist weitestgehend unberührt. Die alten Fenster sind z.B. zum Teil erhalten und wurden mit einer Doppelverglasung aufgearbeitet. Kasettentüren, etc. vorhanden.

Wir sind für jeden Hinweis, Erfahrung, bzw. Tip dankbar. Wir möchten sicher gehen, dass das Haus uns noch überlebt und unsere Kinder möglichst auch noch ihre Freude daran haben werden, bzw. Sanierungkosten uns in der Zwischenzeit nicht überrennen.
Herzliche Grüße aus Düsseldorf
 
Reihenhaus

Das was auf den Fotos an Schäden zu sehen ist entspricht in etwa dem Normalfall bezüglich Baualter und Verschleißzustand. Nichts Ungewöhnliches, solche Schäden sind mit überschaubarem Aufwand behebbar. Allerdings sollte bei einer Reihenhausanlage der Kontakt zum Nachbarn gesucht werden.
Es ist besser Sanierungen immer im Kontext mit der Nachbarschaft zu planen, abzustimmen und zu koordinieren. Solche oder ähnliche Erscheinungen wird es auch bei den Nachbarn geben.
 
Immobilienkaufberatung

Ich empfehle Ihnen, bei konkretem Interesse, dieses Haus mit einem sachverständigen, neutralen Gutachter zu begehen und den Erhaltungszustand im Gesamten zu bewerten. Darin eingeschlossen sollte auch eine Schätzung des eventuellen Sanierungsaufwandes sein.

Für Düsseldorf kann ich einen Kollegen empfehlen, den Architekten Karsten Schmidt (www.schmidtkonzept.de), mit dem ich kooperiere. Ansonsten stehe ich auch gerne für diese Immobilienkaufberatung zur Verfügung. Nähere Infos sende ich Ihnen gerne bei Interesse per Email zu.
 
Bei beiden Bildern..

Zu 1.
Es ist ja ersichtlich, das die Auflager bei beiden eingestellten Bildern schon mal nachgearbeitet worden sind.
Da würde ich beim Verkäufer und beim Handwerker mal nachfragen "warum" und "wie".
Darüber hinaus kann man den Zustand einer Kappendecke schlecht nur an zwei Auflagern beurteilen.
Auf den ersten Blick sieht der Zustand nicht kritisch aus und wie Herr Böttcher schon schrieb, überhaupt nicht ungewöhnlich und meist ohne allzu großen Aufwand auch zu sanieren.

Stützig würden mich nur die Nacharbeiten und die wenig sinnvolle, aufgesprühte Farbe machen.

zu 2. Eigenleistung ist immer möglich, wenn man weiss was man tut und keine zwei linken Hände hat. Bei Altbauten und Fachwerkhäusern würde ich mich aber nicht auf die Tipps vom Heimwerkermarkt oder im Altbau unerfahrenen Handwerker verlassen sondern zumindest für die Vorgehensweise einen Profi aus dem Bereich beratend zur Seite holen.

zu 3.
Die aufsteigende Feuchtigkeit und wie weit sie für das Mauerwerk auch gesund ist, sollte man wirklich nicht am PC beurteilen, sondern vor Ort.

Meist ist die Feuchtigkeit im Keller nicht in direktem Zusammenhang mit Schimmel im EG.
Die "Thermotapete" ist hier der größte Blödsinn. Runter damit. Eine Schimmelsanierung durchführen und dann braucht man wahrscheinlich keine weitere "kreative" Lösung.

Man sollte nur mal den Grund der Anbringung der"Thermotapete" hinterfragen.
ggf. gab es da vorher schon mal eine Schimmelproblem.
ggf. war das ein Bereich im EG der neue Fenster bekommen hat.
Also nicht nur das kleine Teilproblem betrachten sondern mehr auf das ganze System achten.

Viel Glück beim Immobilienkauf
 
Thema: Feuchtigkeit im Keller/Erdgeschoss. Dringend Meinung/Rat bez. Kaufentscheidung gesucht
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