Feuchter Keller in Haus von 1910 - So lassen?

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Fiorelina

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Hallo liebe Community,

ich habe Interesse ein Haus ca. aus dem Jahr 1910 zu kaufen. Es handelt sich dabei um ein Fachwerkhaus mit einem Gewölbekeller mit Stahlträgern aus Ziegelsteinen (?) an Wänden und Boden.

Ich habe das Haus gestern mit einem Gutachter besichtigt und der Keller ist nass, allerdings nur bis zur Erdschicht, darüber wird es weniger feucht bis trocken. Das Erdgeschoß ist komplett trocken. An den Wänden haben sich oberflächlicher (?) Schimmel und Ausblühungen gebildet. Es richt aber nicht modrig. Dazu muss man sagen, dass das Haus zwei Jahre unbewohnt war - keine Lüftung oder Heizung. Es wird keine Außenabdichtung geben.

Jetzt habe ich sehr viel gegoogelt und von Horrorgeschichten bis "so lassen" gibt es die volle Palette an Ratschlägen. Ich möchte den Keller nicht weiter nutzen und wenn es der Statik/Gebäudesubstanz nicht schadet, kann er gerne auch weiterhin feucht bleiben. Nur gegen den Schimmel möchte ich natürlich etwas tun.

Was meint ihr als Altbau-Fachleute zu dieser Thematik?

Schon jetzt vielen Dank und herzliche Grüße
 
Kaufinteresse

Und wie sieht der Rest aus, also der Teil, indem Du wohnen willst? Was genau ist denn jetzt Deine Frage? Eine Einschätzung kann mit den wenigen Infos hier keiner geben. Einen Keller kann man trocknen/trockenlegen.Es spielen viele Aspekte hinein, z.B. auch der Füllgrad Deiner Geldkassette. Da gibts hier viele Beiträge, über die Suchfunktion einzusehen.
 
Der Rest sieht gut aus (und ist trocken).

Meine Frage ist, ob man einen solchen Keller (Ziegel, keine Bodenplatte...) grundsätzlich (wenn sichergestellt ist, dass keine weiteren Mängel vorliegen, die die Substanz schädigen können) feucht bleiben kann oder ob Feuchtigkeit alleine schon Grund genug zur Sanierung ist.

Ich habe mir im Forum sehr viele Posts zu dem Thema durchgelesen und eine wirklich eindeutige Antwort scheint es nicht zu geben - die Geister scheiden sich.
 
Was ist Feucht ?

Genau Deine Frage kann man aus der Ferne nicht beurteilen, weil "Feuchtigkeit" eben nicht klar definiert ist und mehrere Ursachen haben kann. Wenn du den Eindruck hast, dass die Außenwände des Kellers (gibt es Innentrennwände im Keller und wie sehen die aus?) über Geländeoberkante trockener werden und das EG auch trocken ist, könnte es sich auch um Kondensat handeln, wie sehen denn die Fenster im Keller aus? Wie sehen die Stahlträger ( ich vermute der Kappendecke?)aus ? Zu hohe Feuchtigkeit könnte deren Korrosion beschleunigen. Rein statisch sollte ein "feuchter" Keller erstmal ungefährlich sein. Übrigens, wofür wird der Gutachter bezahlt, wenn er Dir Deine Fragen nicht beantworten kann? Zitat: "Das Erdgeschoß ist komplett trocken. An den Wänden haben sich oberflächlicher (?) Schimmel und Ausblühungen gebildet." Bezieht sich der Schimmel auf EG oder Keller? Die Ausblühungen lassen auf Salze schließen. Sind die Ziegel schon arg abgesprengt und wie ausgewaschen? Fotos könnten helfen. Wenn der Rest des Hauses stimmt, die Lage und Umgebung auch, die Nachbarn ok usw., also wenn mein Traumhaus vor mir stünde, würde ich wegen eines feuchten Kellers nicht auf einen Kauf verzichten.
 
Keller entfeuchten

Auch wenn ein feuchter Keller kaum die Substanz schädigen kann wollen viele einfach trockene Keller haben-
auch wenn dieser nicht unbedingt benötigt wird.
Wie in Venedig, bei Wasserburgen und Mühlen feststellbar ist, können auch Gebäude bei Dauernässe Jahrhunderte überstehen.

Erhebliche Feuchtigkeitsreduzierung kann in den meisten Fällen durch feuchtegesteuerte Lüftung erreicht werden.
Externe Feuchtequellen zuerst abstellen.

Sind die Stahlträger der Kellerdecke noch nicht zu stark korrodiert?

Wieweit und ob verschimmelte Wandbereiche abgeschlagen oder nur behandelt werden müssen kann nur vor Ort festgestellt werden.

Bei dünnen Fachwerkwänden würde ich auf jeden Fall eine Innendämmung vorsehen, Holzfaserplatten, Kork oä.

Andreas Teich
 
Vielen Dank für euer Feedback.

Mir ist klar, dass eine richtige Beurteilung aus der Ferne nicht möglich ist und immer im Einzelfall beurteilt werden muss. Deshalb habe ich auch erstmal allgemein gefragt.

Ja, der Gutachter - eine andere Geschichte...

Es ist eine Kappendecke und die Träger sind kaum korrodiert. Absprengungen sind auch kaum vorhanden und die Ziegel machen einen recht guten Eindruck. Da die Außenwände sofort oberhalb des Erdreichs wieder trockener sind, könnte zunächst von nach innen dringender Feuchtigkeit aus dem Bodenreich ausgegangen werden. Die Innenwände sehen völlig ok aus, keine Feuchte, kein Abplatzungen oder Schimmel. Die Fenster machen einen guten Eindruck, recht neu, sind isoliertverlast, so dass kaum Luftzirkulation stattfinden konnte. Zwei Jahre ohne Lüften haben sicherlich das Ihre zur Situation beigetragen.

Nochmals vielen Dank für die weiteren Infos und Denkanstöße!
 
Bodenplatte

Ich würde in eine gedämmte und zumindest minimal (PE Folie) abgedichtete Bodenplatte investieren, um die Feuchtigkeit von unten aus dem Keller zu halten.
 
Thema: Feuchter Keller in Haus von 1910 - So lassen?
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