Kein Titel

Hallo,

ich habe mich nur kurz eingelesen und stelle mir jetzt doch die Frage, ob wir unsere geplante Renovierung wirlich wie geplant durchführen sollen.

Wir haben ein Haus in Ziegelbauweise aus dem Jahr 1949 gekauft. Leider ist es nirgends isoliert. Da wir die Ziegelfassade unbedingt erhalten wollen, möchten wir aus kfw-Mitteln folgende Maßnahmen durchführen:

1. Austausch der (gut erhaltenen) Holzfenster z.T. Eichenholz gegen neue Holzfenster
2. Dämmen der Dachsparren mit Holzwolle (Tonziegel sind noch in Ordnung und bleiben erhalten.)
3. Dämmen der Kellerdecke
4. Austausch der alten Rippenheizkörper (liegen sämtlich im Mauerwerk unter den Fenstern.)Die Gasheizung von 1988 ist laut Handwerker noch gut in Schuss.

Nachdem ich hier gelesen habe,was man alles falsch machen kann, bin ich jetzt doch sehr unsicher, besonders die Fenster machen mir Sorgen. Führen die geplanten Maßnahmen auch zu einer Überfeuchtung des Hauses (SCHIMMEL)????

Über Rückmeldungen bin ich dankbar.

Viele Grüße aus Westfalen

Den Fensteraustausch

würde ich mir eventuell überlegen. Wenn die jetzigen Fenster aus Eiche und gut erhalten sind und vielleicht auch super aussehen, kann man auch andere Massnahmen ergreifen, um Winters den Wärmeverlust zu senken. Z.B. wurden früher gerne aussen Winterfenster vorgehängt, mit denen sozusagen ein Doppelkastenfenster simuliert wird.
Ansonsten führt ein Fenstertausch nich zwingend zu Schimmel, das hat auch niemand behauptet. Schimmmel entsteht bei dauerhaft vorhandener Feuchtigkeit an den Bauteilen. Dies wird durch falschen Einbau und/oder falsches Nutzverhalten erzeugt. Die armen Fenster können nix dafür

Statt der Dämmung der Dachschrägen ist eine Dämmung der obersten Gechossdecke of sinnvoller und preiswerter, solange der Dachraum nicht zum Aufenthalt genutzt wird.

Die Rippenheizkörper als solche brauchts nicht zu tauschen. Das alleine bringt auch keine Einsparung. Eventuell kann man sie aber aus der Fensternische hervorholen und die Nische als Wärmebrücke durch Aufmauern unschädlich machen.

Aber bis dahin - erst mal wie richtigerweise genannt mit den Dämmmassnahmen anfangen (empfohlene Reihenfolge: Dach, Kellerdecke, Fenster), dann mal sehen, was an der Heizanlage zu machen geht.

Viel Erfolg!

Gründlich nachdenken (lassen).

Hallo Marianne,
da kann ich mich Jens Puruckherr in seinen erwähnten Punkten nur anschließen.
Was meinen Sie mit Holzwolle? Ist an für sich erstmal kein Dämmstoff.
Nützlich wäre sicherlich auch die Erstellung eines Gutachtens durch einen Energieberater. Dieser kann an Ihnen anhand der technischen Vorraussetzungen Ihres Gebäudes maßgeschneiderte Lösungen erarbeiten. Die Krux bei all diesen Sonderfachleuten liegt allerdings darin den richtigen zu finden: Heizungsbauern, die so etwas mitmachen dürfen, kennen sich häufig weniger im Baukonstruktiven Bereich aus, geschulten Bauingenieuren geht es manchmal genau andersrum.
Der Vorteil einer beauftragten Planung liegt zum einen in der angepassten Lösung, zum zweiten in der Berücksichtigung des neusten Wissen- und Kenntnisstandes und zum dritten in den vorhandenen Grundlagen über bauphysikalische Eigenschaften. Per se ab- oder zuraten wegen eventueller Schimmelgefahr kann niemand ohne genauere Kenntnisse über das Gebäude.
Ein sollte nochmal unterstrichen werden: Die Fenster können wirklich nix dafür.... ;-)
Grüße aus Leipzig von
Martin Malangeri

Abwarten

Ich würde erst mal gar nichts machen und drin wohnen. Nach einem Jahr sieht man dann schon, was wirklich nötig ist.

Neue Fenster können schon zu Schimmel führen, wenn nach dem Einbau nicht mehr die Fenster, sondern eine Ecke des Zimmers die kälteste Stelle ist und die Feuchtigkeit dort kondensiert.

Wenn jetzt schon Kastenfenster drin sind, würde ich sie höchstens abdichten (lassen). Das ist zwar auch umstritten, aber ich finde das besser als einen stetigen Luftzug. Wenn es keine Kastenfenster sind, würde ich auch nur Winterfenster nachrüsten.

Die Rippenheizkörper würde ich auf keinen Fall wegschmeißen. Sie sehen besser aus (ok, Geschmackssache), haben aber einen höheren Strahlungsanteil, als moderne kostengünstige Heizkörper. Höchstens aus der Nische holen.

Moin ,

kann man aus der Ferne nicht wirklich gut beurteilen . Angucken , berechnen + berechnen ( dämmtechnisch + finanziell ), dann entscheiden .
Wo sind Sie denn in unserem schönen OWL ?
Gruss Jürgen Kube

Anschluß

Den Meinungen der Vorredner können wir uns in fast allen Fragen und Antworten anschließen.
Bei den Energetikern sollte die größte Vorsicht walten.
Denn es gibt nur sehr Wenige, die sich den neuen und innovativen Zusammenhängen von Holzweichfaser, Zellulosen, Lehmbaustoffen, Wandtemperierungen und ähnlichem unterordnen können!
Meistens wird hinterher durch den Lobbyisten das haus schneller kaputt, als es vorher war.

Grüße

Vielen Dank für die Infos

Wir haben uns übr die schnellen und sehr informativen Antworten sehr gefreut - DANKE.