Holzfenster mit Hanf dämmen, aber wie gehts?

Diskutiere Holzfenster mit Hanf dämmen, aber wie gehts? im Forum Fenster & Türen im Bereich - Werte Community, wir haben neue Holzfenster von Outrup und der Mann, der sie eingebaut hat, hat von außen eine Schicht Schaum, dann von innen Hanf...
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Kensu Wayne

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Werte Community,
wir haben neue Holzfenster von Outrup und der Mann, der sie eingebaut hat, hat von außen eine Schicht Schaum, dann von innen Hanf reingestopft. Es ist eine Lücke etwa von 10 cm zwischen Holzrahmen und Ziegelwand. Am Ende sollte es so aussehen, daß einfach Putz auf der Lücke ist, also eine gleiche Fläche, wie der Rest der Wand. Kann man denn einfach auf den Hanf Putzen? Muß noch irgendeine Isolierung darunter..?? Fragen über Fragen. Anbei ein paar Fotos. Über sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar. Beste Grüße aus Werder!
 
*knirsch* mal ne persönliche Frage: Waren diese Fenster ein Sonderangebot?

Fenster sollten genau reinpassen. "Schweben die jetzt"?
Bauschaum ist glaub ich verboten; hab ich hier im Forum mal gelesen.
Ich finds echt schade, dass die Fenster oben nicht rund sind...

Ich würd dazu tendieren, Schilfrohtmatten als Trägermaterial da reinzuschneiden, mit Jute zu armieren und dann alles mit Lehm zu verputzen...

Grüße Annette
 
Baustopp und Fachmann holen!

Hallo,

auch wenn ich selber kein Schreiner bin, so habe ich doch nach der Sanierung von 3 Altbauten eine gewisse Erfahrung. Und das hier hört sich nach ziemlichem Murks / Pfusch an.

Die umlaufende "Fuge" zwischen Fenster und Wand ist also 10 cm breit?? Wurde das Fenster zu klein bestellt oder das Loch zu groß gestemmt? Ich würde das Mauerwerk auf beiden Seiten mit Steinen im Normalformat neu aufmauern, dann ist die Fuge nur noch 1-2 cm breit. Das Gleiche gilt für oben und unten. Diese Fuge dann mit Hanf fest ausstopfen. Die Kombination PU-Schaum - Hanf macht keinen Sinn. Schon gar nicht in dieser Reihenfolge, da die Wasserdampfdurchlässigkeit nach Außen zunehmen sollte - bei ihnen ist es genau umgekehrt! Wie man auf Hanf eine 10 cm breite Fuge verputzen will, ist mir sowieso schleierhaft. Ohne Streckmetall oder Ähnliches als Putzträger wird der Putz wohl reißen, sobald das Fenster einmal herzhaft vom Wind zugeschlagen wird. Von Innen sollten sie für einen dampfdichten Anschluss des Fensters an die Wand sorgen. Schauen sie sich mal auf den Internet-Seiten von Illbruck um, dort sind gute Beispiele, wie man Fenster dicht einbaut. Es sind auch viele Bilder und Filmchen auf diesen Seiten zu finden. Und den dort verwendeten Bauschaum einfach durch Stopfhanf ersetzen.

Ihren jetzigen Handwerker würde ich von der Baustelle jagen, die bisher eingebauten Fenster und vor allem deren Wandanschluss mit der Kamera dokumentieren. Ihre Fotos waren übrigens nicht zu sehen.

Viel Erfolg und freundliche Grüße,
Ph. Mertens
 
@Herr Mertens - Fotos

... sind im Profil zu sehen.

Ich hab übrigens bei Outrup auf der HP gelesen, jedes Fenster wird nach alter handwerklicher Tradition gefertigt. Dann dürften solche Ritzen schon garnet entstehen... Aber Herr Mertens hat Recht, am besten ist wohl neu ausmauern.
 
...Bilder doch gefunden...

@ Wayne:

Hab Ihre Bildes anfangs übersehen. Also das sieht wirklich nicht doll aus, fachmännisch schon gar nicht. Aber wie schön, dass man mit Bauschaum alles so flott "ausgleichen" kann! Schon mal an einen Besuch von einem Sachverständigen gedacht?

@ Annette:

Klar ist so ein Stichbogen im Fenster schön - muss man sich nur leisten können. Bei uns macht es jedes Fenster um 20 % teurer. Von dem Geld könnte man auch schön in den Urlaub fahren *seufz*...

Schönen Tag noch,
Ph. Mertens
 
@Herr Mertens

tja, manchmal ist weniger halt mehr.

Wir konnten auch nicht alle Fenster erneuern (27 wären das gewesen). 12 alte werden wir wohl sanieren oder ein andermal bestellen. 12 oder 13 haben wir schon austauschen lassen. Erstmal die "wichtigeren" Sachen machen :).
 
Teure Stichbögen

Danke für die schnellen Nachrichten! also wie schon gesagt die Stichbögen sind teuer. Die Lücke ist deshalb so groß, weil wir vorher Fenster aus den 70ern drin hatten, die nach innen aufgehen. Da wir aber welche wollten die nach außen aufgehen, ist wohl diese relativ große Lücke entstanden. Es sind auch nicht ganz 10 cm. Die schweben nicht. Die sind seitlich verschraubt und unten sind soweit ich das sehen kann Keile reingesteckt.
Heißt das konkret, daß wir jetzt diesen Schaum rauspropeln müssen und genau andersrum vorgehen sollten? Also Reihenfolge von Außen nach Innen: Putz-Metallband-Hanf-Schaum-Putz
Richtig verstanden? thanx an alle!
 
Fensterfotos auf meinem Profil

Ja danke allerseits nochmal. Habe noch zwei Fotos eingestellt auch von außen. Außen sind die Schlitze etwa 1 cm. innen sind die Lücken etwa 6-8 cm breit. Unten ist zusätzlich noch Styropor auf dem die Fenster "stehen".
also wahrscheinlich zumauern und ums Fenster irgendein Flies oder so etwas legen vielleicht? Danach die Ritzen mit Hanf ausstopfen und verputzen. Muß der Schaum tatsächlich ab..oder kann er stehen bleiben. Spätsommerliche Grüße aus der Mark
 
Wenn sie Zeit haben...

...dann würde ich wohl die Fenster eins nach dem anderen ausbauen, den Bauschaum entfernen und die Fensterlaibungen mit NF- oder DF-Steinen aufmauern. Halt so, dass am Ende zwischen Fenster und Mauerwerk eine Fuge von 1-2 cm übrig bleibt. Diese Fuge mit Hanf gut ausstopfen. An der Innenseite des Fensters eine Dampfsperre (z. B. von Illbruck) anbringen, die an der einen Seite am Fenster angeklebt / befestigt wird, die andere Seite wird an der Fensterlaibung mit eingeputzt. An der Aussenseite des Fensters wird die Fuge mit Kompriband (z. B. von Illbruck) verschlossen. Aus optischen Gründen könnte man dann noch ringsum Blendleisten aus Holz anbringen, aber das wäre nur noch die Kür nach der Pflicht. Ich weiß, dass sich das alles nach viel Arbeit anhört - ist es wahrscheinlich auch. Die Kosten für Steine, Mörtel und Maueranker werden sich im Rahmen halten.
Alternative könnte ich mir vorstellen, von Innen mit Streckmetall, Holz oder Rigipsplatten die Fuge zu verschließen bzw. einen Untergrund für Putz zu bekommen. Das wird jede Menge Fummelei und je nach Ausführung würde ich mir VORHER überlegen, wie sich das ganze System verhält, wenn das Fenster mal zuknallt. Ohne eine gewisse Steifigkeit in der Konstruktion könnte ich mir vorstellen, dass der Putz rings ums Fenster rissig wird. Den Bauschaum würde ich in jedem Fall entfernen. Bitte bedenken sie, dass die meisten PU-Schäume nicht UV-beständig und wasserdampfdicht sind und auch altern. Von Außen würde ich die Fuge wohl mit Holzleisten verblenden - wäre aber bei der Fugenbreite schon wieder eine Frage der Optik. Als Isolierung zwischen Fenster und Wand sind Hanf oder Mineralwolle OK.

Oder sie fragen einfach mal einen Tischler aus der Umgebung, ob der sie bei ihren Fenstern unterstützen kann.

Viel Erfolg,
Ph. Mertens
 
zeit ja...

Hallo Herr Mertens,

WOW! Danke für diese wirklich prima Anleitung!
Ist für mich sehr gut nachvollziehbar.
Danke und nix wie ran an die Arbeit..
Beste Grüße aus Werder
 
Hallo, und grosses Kompliment an Herr Mertens. Endlich habe ich hier auch mal was von Dampfsperre am Fenster gelesen, ist ja seid dem 1.1.2005 Pflicht bei neuen Fenster. Auch der Hinweis vom Kompriband, was sehr wichtig ist.
 
na prost mahlzeit ,

das sieht nach echtem hauptsache-schnell-weg-fenstermonteur aus . sind die Rahmen denn wenigstens mittels Schrauben oder krallen befestigt oder ist dies wilde schaum-Dämmstoff-konglomerat die einzige Befestigung ?
Die breite fuge zwischen Bolckrahmen und Innenmauerwerk kommt wesentlich von den sehr schmalen rahmen der dänischen fenster , i.d. Regel unter 25 mm , bei älteren deutschen exemplaren ca 100 mm ; lässt sich eigentlich durch seitlich angesetzte in passender Oberfläche und material angefügten Verbreiterungsleisten ausgleichen .
State of the art in der Fenstermontage ist der winddichte aber diffusionsoffene Einbau nach aussen , meist mittels vorkomprimiertem Dichtungsband , dampfdichtes abkleben nach innen , dämmen der montagefuge lt. neuestem Stand mit minralwolle (bäh , aber so stehts geschrieben ), hanf oder flax pp. tuns auch , ist dann halt nicht "bibelfest" .Sinn der Sache ist , das keine feuchtigkeit aus der Raumluft in die montagefuge eindringt , bzw. wieder nach aussen gelangen kann .Ich mache selber seit längerer zeit in dänischen Fenstern , solchen einbau bekäme ich nirgenwo abgenommen ..
Grüdde j. kube
 
Thema: Holzfenster mit Hanf dämmen, aber wie gehts?

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