Jaja, spöttelt nur…
Für diejenigen, die sich die Hacken ablaufen, um jemanden zu finden, der seiner Eigenbezeichnung noch gerecht wird und willens und in der Lage ist, historische Fenster fach- und denkmalgerecht zu restaurieren, wären solche Leute wie in Schweden vielleicht wirklich die richtige Wahl.
Ich möchte nicht wissen, wieviele schöne und erhaltenswerte Fenster (und Türen) in Deutschland auf den Müll gewandert und durch simplifizierte, nachstilisierte aber angeblich denkmalgerechte Neuanfertigungen aus Standardprofilen und -beschlägen und womöglich noch mit 3-fach-Dämmglas ersetzt wurden. Bei uns hat die Suche nach nach dem richtigen Fensterbauer, der die Fenster mit Hilfe über 100-jähriger Fotos des Hauses und obendrein mit Kreidezeit-Standölanstrich fertigen konnte, fast eineinhalb Jahre gedauert. Wenn man in dieser Zeit gesehen hat, wer alles "Fensterbauer" oder "Restaurator" auf seinem Schild stehen hatte, war das alles schon ziemlich desillusionierend.
Mag sein, dass es in Sachsen anders aussieht, mag aber auch sein, dass jemand, der selber in diesem Bereich tätig ist und viele Fachkollegen kennt, einen subjektiv anderen Eindruck hat. Auf ganz Deutschland verteilt, sieht es schon wieder ziemlich verdünnt aus.
Dem Denkmalschutz scheint das egal zu sein, die Plakette pappt hier an Häusern mit Alufenstern mit braunem Riffelglas oder mit Kunststofffenstern deren Sprossen aussehen wie mit weißem Klebeband aufgeklebt (tatsächlich liegen sie dann im Innenraum zwischen den beiden Scheiben des Isolierglases, naja…
Die Allbäck-Jünger sind halt so missionarische Frömmler, das gibt es oft in Schweden, deswegen gleich die ganze Methode ins Lächerliche zu ziehen bringt doch eigentlich nichts. Wenn einem der Wiki-Eintrag unseriös erscheint, kann man das dort anmerken, aber vielleicht sollte man sich vorher lieber mal das schwedische Original durchlesen, evtl. ist es nur schlecht übersetzt worden. Hier so einen Thread bzw. ein Fass aufzumachen, hat ein bisschen Sommerloch-Beigeschmack.