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vossile

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Hallo liebe Gemeinde,

meine Frau und ich stehen vor der Entscheidung uns ein Haus mit erheblichem Fachwerkanteil zu kaufen. Da uns die Fenster in den Fachwerkhäusern eigentlich viel zu klein sind haben wir uns gefragt in welchem Rahmen es möglich ist größere Fenster einzubauen indem z.B. die Querbalken teilweise entfernt werden.

Bei einem Fachwerkhaus in Hannover ist mir aufgefallen, dass solche Maßnahmen ergriffen wurden. Dadurch war es möglich längere Fenster einzubauen, was schonmal einen großen unterschied macht.

Wir sind halt beide Lichtliebhaber :)

Sicherlich ist die Entscheidung von Haus zu Haus aufgrund der Konstruktion anders zu fällen. Uns interessiert ob man das grundsätzlich machen kann oder vielleicht einfach mal ein paar Erfahrungen dazu zu hören.

Grüße,

Ole Voß.
 
Fenster

bis zum Boden zu verlängern ist in den meisten Fällen kein Problem. Ebenso ist es manchmal möglich zusätzliche Fenster in benachbarten Gefachen unter zu bringen. Man muss bei diesen Dingen aber äußerst vorsichtig vorgehen, damit man das Bild nicht zerstört. Ein Horor für mich sind z.B. komplett verglasste Fachwerke der Hausgiebel.
 
Kleine Fenster

Hallo,

bei älteren FW-Häusern, 16.Jh. z.B. war Glas solch eine Mangelware, daß man sich nur kleinste "Luken" leisten konnte. Die sind dann später oft dem Zeitgeschmack folgend vergrößert oder an anderer Stelle neu eingebaut worden.
Es war also schon immer üblich, neue oder andere Fenster einzubauen, das läßt die Fachwerkbauweise ja zu.
Aber wie Fred Heim schon bemerkt hat: das Bild sollte nicht gestört werden. Die Denkmalpflege hat ja oft noch ein Wort mitzureden, manchmal gibt es auch Ortssatzungen.

Grüße vom Niederrhein
 
Grundsätzlich...

...lässt eine Fachwerkkonstruktion so etwas tatsächlich zu. Da kann ich den Vorschreibern nur beipflichten.

Oftmals werden die "störenden" Riegel aber einfach rausgeschissen. Da ich davon ausgehe, dass sich die Altvorderen etwas dabei gedacht haben, halte ich das für problematisch.
Der Fachwerkverbund wird dadurch ja nun mal unterbrochen.

Was sicher problemlos möglich ist, ist den oder die Riegel tiefer zu setzen um dadurch mehr Platz für die Fenster zu bekommen.
Ob oder wie dabei das Bild eines Hauses gestört wird, hängt sicher vom Haus selbst und den örtlichen Gegebenheiten ab.

Manchmal hilft aber auch die verbauten Baumarktfenster (wenn dem so ist) durch was Vernünftiges zu ersetzen.
Wenn man "Glück" hat, sind die Fenster so klein, weil es eben Normmaße sind und es im Baumarkt keine individuellen Größen gibt.

Der Ersatz unserer alten Fenster durch "platzausnutzende" Sprossenfenster, erbrachte eine deutlich höhere Lichtausbeute auch ohne in die Konstruktion einzugreifen.

Die "Vollverglasung" von Fachwerkwänden halte ich auch für fehl am Platz. Das bringt mehr Probleme (optisch wie technologisch) als Nutzen, aus meiner Sicht.

Grüße Martin
 
@ Martin

"rausgeschissen" !!! Der war gut.

Und genau das halte ich davon. Bitte lebt mit den Fenstern in der bestehenden Größe. Ich habe noch keine optisch tolerable Variante dieser Fenstervergrößerung gesehen. Soweit denkmalpflegerische Rücksichten zu nehmen sind, werdet Ihr kaum eine Genehmigung erhalten. Vielleicht könnt Ihr über das Dach für zusätzlichen Lichteinfall sorgen?

In einem hellen Anbau Euerem Lichthunger frönen?

Oder nach einem Haus ohne diese Einschränkungen schauen?

Grüße

Thomas
 
Uupps...

...wahr wohl ein "freud´scher Fehlschrieb".
Ich lass es aber so stehen, denn ganz unpassend ist es ja nicht;-))
Sonntägliche Grüße
Martin
 
@Thomas

Ich plichte dir in allem was du schreibst voll und ganz bei.
Meine Erfahrung ist jedoch, das der Denkmalschutz bei zusätzlichen Dachfenstern, Gauben, oder ähnlichem weitaus deutlicher "zeichnet" als beim Versetzen von Riegeln.

Als wir nach dem Kauf unseres Hauses mit der Denkmalschutzbehörde Kontakt aufnahmen, war einer der ersten Wünsche von dort, die früher einmal eingebauten Dachfenster rückzubauen.

Aber da gibt es sicher regionale Unterschiede.

Gruß
Martin
 
belichtung über`s dach

die zusätzliche belichtung über´s dach ist u.u. schwierig zu erreichen, auch dachflächen werden meiner erfahrung nach vom denkmalamt durchaus als zum gesamtbild des hauses zugehörig gewertet. in meinem fall wurde z.b. nur der einbau von gauben (nur schleppgauben, wangen nicht verglast - aber das halt ich persönlich eh für geschmacklos-)zur strassenseite hin erlaubt. besser dem rat von herrn böhme folgen: nach einem geeigneteren objekt umschauen. sie schreiben ja selbst, daß ihnen die fenster in fachwerkhäusern eigentlich viel zu klein sind. auch ich halte die veränderung der fachwerkkonstruktion für problematisch, weniger aus technischer sicht als vielmehr aus aus geschmacklicher, das haus verliert so leicht seine authentizität. viele grüße carmen riedl
 
Moin,

"geschmacklich" ist wohl nur zum Teil zutreffend oder auch irreführend. Hier geht es um den kullturellen Wert eines Baudenkmals, der mit Geschmack wenig zu tun hat, um Authentizität eben. Und darum sind die Denkmalpfleger bemüht.
Geschmacklich ist Wohnen mit Licht sicherlich vorzuziehen.
Wie wäre es mit einem Wintergarten für die Lichttherapie ?

Grüße vom Niederrhein
 
Ich werde das beherzigen ;-)

Ich bedanke mich recht herzlich für die ausführlich Information und auch die warnenden Worte die ich hier erhalten habe.
Es ist allerdings so, dass alle Maßnahmen die wir an dem Haus ergreifen das Aussehen nur verbessern kann. Es wurden von den Vorbesitzern 'normale' weiße Kunststofffenster eingesetzt und das gesamte Fachwerk durch allerlei Platten und Kunststoffe verdeckt.

Ich befürchte es wird viel Zeit in Anspruch nehmen um das 'Bild' des Hauses zu korrigieren.
 
Bild???

Hallo Ole,

vielleicht kannst du ja mal ein Foto von "eurem" Haus einstellen.


Mit dem "verbessern" ist das so eine Sache. Ich bin mir sicher, dass die weißen Kunstoffenster und die diversen Platten damals auch nur der "optischen Verbesserung" dienten.

"Puristische" Grüße in den Sonntag
Martin
 
@ herrn beckmann

ich wollte wirklich niemandem zu nahe treten oder gar geschmacklosigkeit unterstellen; deshalb hab ich ja auch geschrieben, daß ich finde, durch derartige veränderungen könnte ein fw-haus leicht an authentizität verlieren. und dann ist es natürlich eine frage der verantwortung gegenüber einem solchen haus (und letztlich auch gegenüber der allgemeinheit). und natürlich auch eine frage des "guten" geschmacks, der m.e. auch eine verantwortungsbewußte und respektvolle grundhaltung voraussetzt, dabei bleib ich.
nix für ungut ! viele grüße carmen riedl
 
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