Welche Leimfarbe?

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De Meinweg

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Da die Forums-SuFu ergeben hat, dass einige Produkte, die unter dem Namen Leimfarbe verkauft werden, Zusatzstoffe enthalten, die da eigentlich nicht hineingehören, frage ich mal, welche Leimfarbe denn "sauber" ist. Ich würde, ohne sie wirklich zu kennen zur Leimfarbe von Kreidezeit tendieren, bin aber offen für alle Tipps und Hinweise.

Es sollen zwei Räume, deren Decken mit einem alten, aber noch festen Leimfarbanstrich versehen sind, deckenseitig überstrichen werden.

Danke für Eure Antworten
Christian
 
das Problem ist eher das Überstreichen

Warum sollte in Leimfarbe etwas drin sein -was wie immer auch- schaden könnte? Streichst Du mit der Bürste - oder wolltest Du rollen? Denn dann ist die Gefahr noch größer das sich der untere Anstrich anlöst/ abblättert...
Beim Überstreichen alter Leimfarbenanstriche wird
"vorgeleimt" - das heißt mit einer stark verdünnten Leimlösung
mit der Bürste die Fläche vorgestrichen und nach dem Trocknen
mit der Leimfarbe gestrichen. Da ist viel Glück dabei- ob das
gut geht...
 
Inhaltsstoffe

U.a. in diesem Forumsbeitrag wird auf die Inhaltsstoffe verwiesen, die ich meinte:

http://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/leimfarbe-leim-177678.html

Lt. meiner Information kann man alte aber noch tragfähige Leimfarbe unter gewissen Umständen mit reiner Leimfarbe nach klassischem Rezept, also ohne o.g. Zusätze überstreichen.

Es handelt sich hier um den Deckenanstrich in einem Schlaf- und Ankleidezimmer, es muss also nicht spritzfest oder abwaschbar sein. Leider gab es in den Decken ein paar Schraubenlöcher, die zugespachtelt wurden, sodass der neue Anstrich überhaupt notwendig wurde. Der neue Anstrich muss auch nicht "aalglatt" aussehen, eine gewisse Lebendigkeit, also leicht sichtbarer Bürstenstrich wäre okay und würde auch zum alten Haus passen.

In anderen Räumen, u.a. einer ehemaligen Küche, ist die alte Leimfarbe unansehlich geworden und löst sich teilweise schon, da kann ich ja mal Experimente mit Vorleimen machen.

Trotzdem wüsste ich, um auf meine ursprüngliche Fragestellung zurückzukommen, gerne, ob die Leimfarbe von Kreidezeit im Sinne der "reinen Lehre" dafür geeignet ist, oder ob man lieber auf Alternativen anderer Anbieter zurückgreift. Auch im Naturfarbensektor werden ja gerne moderne Zusatzstoffe verwendet um Verarbeitung oder Haltbarkeit zu verbessern, die zwar biologisch unbedenklich sind, aber für diesen konkreten Zweck des Überstreichens von alter Leimfarbe dann doch nicht so optimal.
 
kreidezeit

deklarieren doch ihre Inhaltsstoffe.
Billigere Hersteller weiß ich auch nicht mit Sicherheit.
Decken mit der Bürste streichen ist trotzdem schwierig-
aber das wirst du selbst merken..
Es gibt keine Garantie das es gut geht mit dem Überstreichen.

viel Erfolg
 
Leimfarbe in Pulverform sah ich unlängst im Baumarkt irgendwo ganz unten im Regal in eher kleiner Packung (2Kg).
Preis hatte ich dafür, dass das nur Zellleim und Kreide ist, eher als tendenziell hoch in Erinnerung.
 
preiswert

Den Preis für die Kreidezeit-Leimfarbe halte ich ehrlichgesagt für derart günstig (16 € für ca. 40qm), dass ich nicht auf die Idee komme, in Baumarktregalen nach Leimfarbe zu suchen. Selbst als Lehrgeld, wenn das Überstreichen nicht klappen sollte, ist es hinnehmbar.

Ich kenne nun mal die Sauerei des Abwaschens von Leimfarbe aus Erfahrung und denke mir, der Versuch ist es wert.
 
Die

Baumarkt-Leimfarbe aus der oben verlinkten Diskussion ist allerdings ein Ausreißer. Inzwischen steht übrigens auch im Online-Datenblatt was von Kunstharzbinder, das ist wenigstens konsequent ;)
Streichfertige Leimfarbe ohne suspekte Zusatzstoffe habe ich von den (zumindest in .at) bekannten Herstellern ULZ und Sefra gefunden.

Zum Überstreichen: meiner Erfahrung nach ist vor allem das Wasser das Problem. Merkt man spätestens dann, wenn einem die ersten alten Farbplättchen an der Walze hängen. Grob über den Daumen gepeilt 10 Jahre alte Anstriche konnte ich bislang brauchbar überstreichen, ältere kaum. Zum Überstreichen mit Leimfarbe ist es aber meistens völlig unnötig, die alte Leimfarbe komplett anzuwaschen. Anfeuchten und Abkratzen reicht völlig. Das würde ich bei einem Anstrich unbekannten Alters schon investieren.
 
Abwaschen

wenn der Wohnraum Eigentum ist und handwerklich sauber
gearbeitet werden soll, würde ich die zwei Stunden mehr, die das restlose Abwaschen dauert, schon investieren.
Das Absolvieren der kleinen Wischübung spart gleichzeitig Geld fürs Kurbeln im Sportstudio.
Ausprobieren ist spannend und alles ist wieder abwaschbar-
wie gut!

Grüße
 
Farbe ist für mich inzwischen immer ein Gemisch aus Pigmenten und einem Leim/Klebstoff. (So gesehen, wäre dann Kalkfarbe eigentlich keine Farbe, es sei denn, ihr wird ein Leim zugesetzt.)

Wenn hier allgemein von "Leimfarbe" die Rede ist, dann ist es also erst einmal ein weites Feld bzgl. dessen was eigentlich gewünscht wird.

Meint man die klassische Leimfarbe aus Kreide und Zellleim, dann werden Produkte, die in Pulverform angeboten werden, dem am ehesten entsprechen. Einmal ist diese Farbe so leicht anzurühren, dass es keinen Sinn macht, das Wasser mit zu verkaufen und außerdem ist die Farbe in angerührtem Zustand nur kurz haltbar, da der Zellleim, wenn er nicht trocken gehalten wird, relativ schnell schimmelt. Zur individuellen Abstufung der Wischfestigkeit dieser Farbe kann man farblosen Latex zugeben.
War ganz erstaunt, dass sich der in dem Baumarkt auch finden ließ.

Streichfertige, d.h. fertig angerührte Leimfarbe dürfte immer irgendwie eine Dispersionsfarbe sein, bei der die jeweilige Zusammensetzung ein weites Feld ist.

Die Frage ist also was man will.

Für die Decke in trockenen Wohnräumen könnte man am ehesten auf alle Zuschläge jenseits von Kreide und Zellleim verzichten, da man keine Wischfestigkeit benötigt. Die Farbe verarbeitet sich sicher nicht so schön, weil sie stark kleckert, sich schnell entmischt und nicht so gut deckt. Erleichterungen gibt es nur mit weiteren Zuschlagstoffen. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich, wie gesagt, da an den flüssigen Latex. Keine Ahnung, in wie weit das heute noch oder auch früher ein Naturkunstharz ist oder war.
 
Also

ich glaub du hast noch nie eine richtige Leimfarbe mit Zelluloseleim verarbietet! Natürlich tropft die mehr als sagen wir mal "Dulux Feste Farbe", aber ansonsten ist die recht angenehm. In den Fertigmischungen wird soweit ich weiß oft ein Fungizid zugesetzt, genau um das Schimmeln zu verhindern. Das ist natürlich nicht so ideal.

Meiner Meinung nach ist Leimfarbe außer in nicht unterkellerten Erdgeschossen mit Kondensatgefahr, Kellern und im Duschbereich ziemlich überall gut brauchbar. Sogar in einem brauchbar belüfteten Bad (oberhalb des Spritzwasserbereichs) hält sie erfahrungsgemäß problemlos.
 
@Erwin

Was vor der Farbe steht
…Leim, Latex, Acryl, Öl, Kalk, Lehm, Silikon usw. bezeichnet das Bindemittel mit dem die Zuschläge aneinander und auf der Wand halten, deswegen können es alles Farben.
Ohne Bindemittel werden sie wohl keine Kreide an die Wand kriegen, jedenfalls nicht so, dass da auch nur annährend etwas deckt.
 
@bpB
Ja irgend eine Art Klebstoff benötigt jede richtige Farbe.

Kreide bringt der Lehrer zwar auch halbwegs deckend ohne Klebstoff an die Wand aber das ergibt keine haltbare Farbe.

Kalkfarbe, bestehend aus Kalziumhydroxid und Wasser, ist so gesehen eigentlich keine Farbe. Sie hält deshalb auch nur auf geeignetem, saugfähigem, mineralischem Untergrund.
 
Thema: Welche Leimfarbe?

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