Fassadenanstrich am Fachwerkhaus

Diskutiere Fassadenanstrich am Fachwerkhaus im Forum Farben & Stuck im Bereich - Wir möchten nun, nachdem unser Facherkhaus ein neues Ziegeldach erhalten hat auch unsere Außenfassade mit einem frischen Gesicht versehen. Meine...
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Ines Herleth

Guest
Wir möchten nun, nachdem unser Facherkhaus ein neues Ziegeldach erhalten hat auch unsere Außenfassade mit einem frischen Gesicht versehen. Meine Frage dazu: Ist es vorteilhafter die Fachwerkfelder mit einer Farbe mit "Lotuseffekt" auszuwählen oder vielleicht ein Nachteil. Von einem Bekannten erfuhr ich, dass diese Farbe mit einem sogenannten Selbstreinigungseffekt auf den Verputzfelder der Schmutz über die Balken gewaschen werden und die Balken danach evtl. unansehnlich aussehen. Viellecht hat in dieser Angelegenheit schon jemand Erfahrung und würde mir weiterhelfen.
Schöne Grüße aus der Rhön. Ines
 
Lostusan Finger Weg

Hallo Bitte keine Farbe mit sogenannten Lotusefekt auf die Fassade.Ich Empfehle Ihnen Kaseinfarbe 3 fach gestrichen ist weit aus besser.

Kopiert und nicht erreicht?

Manche Blattoberflächen sind extrem unbenetzbar und völlig schmutzabweisend. Ist es gelungen, diesen genialen und in Millionen von Jahren durch Evolution entstandenen Selbstschutzmechanismus dieser Pflanzen dauerhaft auf Fassaden zu übertragen? Erste Untersuchungen ergaben, daß es die unverschmutzbare Fassadenbeschichtung (noch) nicht gibt.
[...] Obwohl in ihren Oberflächenstrukturen unterschiedlich und botanisch nicht miteinander verwandt, haben die Blattoberflächen dieser drei Pflanzen (Taro, Lotosblume, Kapuzinerkresse) die Eigenschaft, extrem unbenetzbar mit Wasser und zugleich völlig schmutzabweisend zu sein. Einige Firmen versuchen nun, dieses von Prof. Dr. Wilhelm Barthlott als Lotus-Effekt bezeichnete Verhalten, welches nach seinen Untersuchungen durch die symmetrisch an der Oberfläche angeordnete Wachskristall-Noppen bewirkt wird, in wirtschaftlich nutzbare Produkte umzusetzen. So wurde vor einigen Monaten eine spezielle Fassadenfarbe lanciert, welche den Anspruch erhebt, dank Lotus-Technologie dauerhaft saubere und trockene Fassaden zu bewirken.
Oberflächen im Vergleich

Über eines muß man sich im Klaren sein: Das Blatt einer Lotusblume hat eine Lebensdauer von weniger als einem Jahr. [...] Das ultraphobe Verhalten ist besonders bei jungen Blättern ausgeprägt. Alte und absterbende Blätter verlieren diese Wirkung und können durchaus schmutzige Oberflächen aufweisen.

Vergleicht man die Oberflächenstruktur einer mit Lotus-Technologie formulierten Fassadenfarbe (Bild 6 - hier ebenso wie die weiteren Bilder nicht abgebildet, kaufen sie die Originalausgabe der "Mappe" 10/99, Anm. K.F.) mit [...] Siliconharz- und Dispersionssilikatfarben (Bilder 7 und 8) und einer neuartigen, alkaliarmen Polysilikatfarbe (Bild 9), sind keine wesentlichen Unterschiede festzustellen. Die vorhandene Oberflächenstruktur wird durch die in der Formulierung enthaltenen Füllstoffe und Pigmente, respektive deren Korngrößen und Mengen bestimmt. Die symmetrisch mit feinen Noppen überzogenen Oberflächen der Lotusblume Nelumbo nucifera oder Taro Colocasia fallax zeigen dagegen ein anderes und mit keiner der abgebildeten Fassadenfarben vergleichbares Bild. Wenn jedoch die durch diese Noppen bewirkte Mikrorauhigkeit für das extrem schmutzabweisende Verhalten verantwortlich ist, so stellt sich die Frage, ob das Ziel mit der in Bild 6 abgebildeten Oberflächenstruktur [K.F.: die sich nicht von den anderen Farben unterscheidet und wesentlich von den ganz unterschiedlich strukturierten und von den Farbstrukturen total abweichenden] Pflanzenoberflächen erreicht werden kann. [...]Selbstreinigung durch Lotuseffekt

[...] Vergleicht man [...] die sehr unterschiedliche Oberflächenstruktur der Kapuzinerkresse mit der von Taro und Lotusblume (Bilder 2 bis 4), so kann davon ausgegangen werden, daß [neben der Oberflächen-Mikrorauhigkeit] auch die vorhandene Wachsschicht eine entscheidende Rolle für diesen Oberflächeneffekt [der Selbstreinigung] spielt.[...]

[Bei vergleichenden Labor- und Freibewitterungsversuchen zwischen hydrophobierter Dispersionssilikatfarbe, Reinacrylat-Fassadenfarbe, Siliconharzfarbe, alkaliarmer Polysilikatfarbe und Lotusan] hat sich herausgestellt, daß die Farbe mit Lotus-Technologie nach drei Monaten Freibewitterung nicht besser abschneiden, als die anderen Fassadenfarben.

Die aufgetretene Verschmutzung wurde auch auf dieser Beschichtung trotz mehrfacher Beregnung nicht mehr abgewaschen und dies, obwohl die Oberfläche ein sehr ausgeprägtes Abperlverhalten besitzt.

Die bisherigen Versuche bestätigen unsere Erkenntnis, wonach ein starker Abperleffekt nicht automatisch ein geringeres Anschmutzverhalten bewirkt.

Dafür gibt es eine ganze Reihe von Erklärungen, die teilweise in der Beschaffenheit bzw. [K.F.: kunstharzbedingten!] Klebrigkeit der für den Abperleffekt verantwortlichen Substanzen aber auch in den Auswirkungen des Abperleffekts begründet liegen. So kann man sich durchaus vorstellen, daß Regentropfen, welche sich ausbreiten und die Oberfläche benetzen, einen besseren Reinigungseffekt erzielen als solche, die wie Kugeln über die Oberfläche rollen.
Kommentar der Altbau und Denkmalpflege Informationen:

So schnell entpuppt sich also das Marketinggeklingel. Warum, ist klar: Die durch Lotusreklame begeisterten Kunden sind der Konkurrenz scharenweise weggelaufen, das mußte inhaltlich bekämpft werden. Natürlich ging es der Kampftruppe dabei nicht um die Entlarvung des eigentlichen Problems - die wunderliche Bauphysik an der Fassade - sondern um Wiedergewinnung des dort besonders lukrativen Marktes. Und dem abergläubigen Nachkriegsbürger ist ja wohl jede heilige Offenbarung aufzuwiesenthalern, wenn´s nur sein Bußgeld kostet. Credo, quia absurdum - frei nach Tertullian: Ich glaub´s, weil´s Quatsch ist (oder weil ich muß oder gar weil`s Provisionen bringt).
weitere Infos unter http://www.konrad-fischer-info.de/2lotus.htm

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung

Mfg Objekta Team P.Schneider
 
Konrad Fischer? - oh oh

Also Konrad Fischer ist für mich langsam genauso, wie diese "Ich bin doch nicht blöd!"-(oder so ähnlich)-Werbung. Der Mann ist gegen alles, was nicht von ihm kommt und/oder jünger als 400 Jahre ist. (Das ist jetzt etwas überspitzt, ich geb es zu.)

Ich gestehe, ich kann keinen Tip geben, ob der Effekt bei den erhältlichen Farben wirkt oder nicht, ob die Farbe besser oder schlechter für die Wände ist als andere Farben und ob sich der Mehrpreis überhaupt lohnt. Aber die Idee, sich Ideen aus der Natur zu holen und in technische Produkte umzusetzen, finde ich gut. Und der Hersteller ist einiges an wirtschaftliches Risiko eingegangen, als er ein neues Produkt entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Das er dafür auch Werbung macht, ist ja wohl klar. Jeder Firma bei Fachwerk.de macht Werbung, hat auch (meistens) keiner was dagegen.

Checkt doch erst mal, ob die Farbe technisch zum Untergrund passt (Diffusionsfähigkeit...). Ansonsten, wenn der Lotuseffekt funktioniert, werden die Balken bestimmt normal verschmutzt und die Wände halt ein Ticken sauberer sein.

Ach ja, die Kaseinfarbe, die ich immer nehme, wäre nach drei Regengüssen weg von der Fassade. Die ist nicht gerade wasserfest.

Viele Grüße
Stephan
 
Warum?

Hi,

"Ach ja, die Kaseinfarbe, die ich immer nehme, wäre nach drei Regengüssen weg von der Fassade. Die ist nicht gerade wasserfest."

Warum hält die das nicht aus?
Ich habe meine Fachwerkfelder mit 3xKalk gestrichen und dann die Oberfläche mit Magermilch verdünnt besprüht.
Die hat schon einiges an Schlagregen abbekommen, sieht aber immer noch so aus wie am ersten Tag.

MfG
Fritz
 
I905_2661_2004819135226.jpgzum Thema zurück

also herr schöne hier geht es nicht um konrad fischer sondern um fachliche auskünfte.das ich herrn fischer mit ins spiel gebracht habe liegt einfach daran das er der einzige ist der sich die produkte und ihre eigenschaften genauer betrachtet.zum 2 kenne ich herrn fischer persöhnlich und halte ihn für einen sehr erfahrenen und anerkannten architekten der bundesweit im bereich der baudenkmalpflege anerkannt ist. das zum thema konrad fischer.
3 ich habe selber mit der fassadenfarbe lotusan meine fassade gestrichen und habe volgendes festgetellt.
im unteren sockelbereich wo das spritzwasser an die fassade prasselt ist alles schwarz.laut aussage des herstellers reinigt sich das alles selber.leider mußte ich die fassade im sockelbereich mit einen hochdruckreinger reinigen.ergebnis die verunreinigungen ließen sich nich vollständig entfernen.hinzu kommt noch das die fassade nich voll dampfdiffusionsoffen ist.
ich habe nun seit 4 jahren kaseinfarbe auf der fassade und keine probleme mehr
 
Wenn die Kaseinfarbe hält, ist das doch super. Meine von Kreidezeit, die ich absolut bevorzuge gegenüber anderen Farben, ist ausdrücklich für den Innenbereich. Für den Außenbereich, sagt Kreidezeit, ist das eine kitzlige Sache.

Zu Konrad Fischer: Ich kenne nur seine Internet-Seiten und die sind meiner persönlichen Meinung nach sehr polemisch. In diesem Forum tauchen immer wieder ziemlich verunsicherte Leute auf, die was bei Konrad Fischer gelesen haben. Die hiesigen Fachleute (ich bin keiner) relativieren das in der Regel dann. Ich denke auch nicht, dass er der einzige ist, der sich Produkte genauer ansieht, ich tue es auch. Herr Schneider, wenn Sie Konrad Fischer gut kennen und selber im Bautenschutz arbeiten, verstehe ich ehrlich nicht, warum sie dann Lotusan genommen haben. Insbesondere die unzureichende Diffusionsfähigkeit halte ich in Abhängigkeit vom Untergrund für kritisch. Bei einer Betonwand ist das ja relativ egal, bei einer Ziegel oder Sandsteinwand wahrscheinlich nicht. Außerdem denke ich, wenn die Farbe eher noch mehr verschmutzt als konventionelle Farbe, besteht hier ein Produkthaftungsfall. Da würde ich mich mit irgendwelchen Sprüchen des Herstellers nicht abgeben.

Viele Grüße
Stephan Schöne
 
Thema: Fassadenanstrich am Fachwerkhaus

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