Fachwerkfarbe
Technisch gesehen gab es damals eine breite Farbpalette von Pigmenten aus Erd-und Mineralfarben, wie Ocker, Eisenoxide, Manganoxide, Kupfer- Zink- und Bleiverbindungen, Kohle.
Die pigmentreichen Farben waren nicht nur für die optische Wirkung, sondern auch als Brandschutzmittel gedacht.
Die Farbauswahl unterlag stets den Modetrents der Zeit, dem Geldbeutel und der Region.
So kamen etwa ab 1700 mit dem Rokkoko hellere, zarte Pastelltöne auf. Im Klassizismus, etwa ab 1750, bevorzugte man blassere Farbtöne in grau und gelb, mit denen man die damalige Farbigkeit antiker Ruinen nachempfand.
Im Historismus tendierte man zu schweren, dunklen Farben, die die Patina mittelalterlicher Farbgebungen kopierte.
Also, was ist zu tun:
1. Stell fest, welcher Stilepoche das Gebäude zuzuordnen ist.
2. Leg an einigen Stellen die Malschichten des Fachwerkes bis auf die Grundierung Schicht für Schicht frei, so kann der ursprüngliche Anstrich ermittelt werden.
3. Lass ein Farbkonzept erstellen.
Das Denkmalamt sollte dabei helfen, wenn nicht, such Dir einen guten Maler, der Dich bei den genannten Punkten unterstützt.
Für einen grundhaften Neuanstrich des Fachwerkes ist es ohnehin erforderlich, dafür einen erfahrenen Malerbetrieb zu nehmen, das ist nichts für Baumarktfarbe und Eigenleistung.
Viele Grüße
Georg Böttcher