Fachwerkhaus von außen gedämmt - Wie sieht der innere Wandaufbau aus?

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Sebbl

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fachwerkhaus-wandaufbau-ged-mmt-i24865_202112110365.pngHallo Liebes Forum,

meine Familie steht nun kurz davor unser Fachwerkhaus zu sanieren. Aktuell ist das Haus noch einige Monate vermietet, wir möchten die Sanierung allerdings schon so gut wie möglich planen, da wir noch ein weitere KInd planen, welches dringend ein Zimmer benötigt...

Wir möchten so gut wie möglich den Spagat zwischen Fachwerk und Moderne schaffen. Im Erdgeschoss soll ein großer Raum entstehen und das Fachwerk der aktuellen Trennwände soll freigelegt werden. Die Innenseite der Außenwände würden wir gerne glatt ausführen. Aus den Recherchen ging ganz klar hervor, Rigips NoGo, Lehm oder Kalkputz muss es sein. Unser Fachwerkhaus wurde allerdings von einer Fachfirma 1995 von außen gedämmt. Im Anhang die Berechnungen zum Wärmeschutz und dem Diffusionverhalten. Wie sieht der optimale Innenaufbau für meinen speziellen Wandaufbau aus? Was würdet ihr aus eurer Erfahrung empfehlen? Ist eine Holzständerkonstruktion mit Holzfaserdämmplatten möglich, oder ist die Verwendung von Rigips aufgrund der Außendämmung doch möglich? Die Dämmung funktioniert hervorragend. Im Sommer kalt, im Winter läuft bei den Mietern pro Stockwerk nur 1 Heizkörper. Daher geht es wirklich nur um das begradigen der Wände, es soll keine weitere Innendämmung aufgebracht werden.

Besten Dank schon mal
Sebastian
 
Wände begradigen

wie "ungerade" sehen denn die Innenseiten der Außenwände momentan aus ? Unter Begradigen kann man verschiedenes verstehen. ich kenne Jemanden, der empfindet einen abgeriebenen Kalkputz als uneben, eine ebene Oberfläche hat für ihn die Qualität eines Babyarsches. Eine Foto würde für Erhellung sorgen.
 
Wände begradigen

Danke für die schnelle Antwort.
Ein Foto kann ich leider nicht schicken, da die Mieter noch in dem Haus wohnen und die letzten Bilder vor 20 Jahren abhanden gekommen sind. Von innen ist eine normale Fachwerkwand mit sichtbaren 16er Fachwerk.
Wir hätten gerne eine normal glatte Wand, Q4 Rigipswand muss es nicht sein. Mit Lehm, Kalk, oder holzfaserplatten mit feinen Lehmputz bekommt man Flächen hin, die uns zufrieden stellen würden. Aktuell ist nur das "Problem", dass man von den vielen Streben des Fachwerks "erschlagen" wird. Das verkleiden der inneren Außenwände würde das Haus deutlich heller wirken lassen. Hinsichtlich des Aufwands, auch für die E-Installation, wäre es mir ehrlich gesagt das liebste, man könnte eine Unterkonstruktion auf dem Fachwerk ausrichten, verschrauben und diese mit Platten, welcher Art auch immer, verkleiden und überputzen. Die Frage ist nur, welcher Aufbau bei unserem gedämmten Haus sinnvoll und richtig wäre.
 
Können, Lust, Geld, Zeit

möglich ist alles. Es ist die Frage, wie Ihr die o.g. Ressourcen habt bzw. nutzen könnt. Ich würde die Elektroinstallation legen, Putzträger aus Schilfrohr aufbringen und mit Lehm verputzen. Eine andere Möglichkeit wären Holzfaserplatten ankleben und Wandheizung verlegen oder Holzfaserplatten, die E-Installation verlegen und verputzen. Eine Vorsatzschale zu machen, die zu beplanken und anschließend noch zu verputzen wäre mir zu viel Aufwand.
 
Hohlraum bei Vorsatzschale

Sollte ich mich dazu entscheiden eine Vorsatzschale zu bauen um eventuell einfacher begradigen zu können, wäre der Hohlraum hinter der Holzfaserplatten kein Problem, oder müsste dieser mit Lehm aufgefüllt werden?

Ich war bisher nur in dem Haus für kleine Reparaturen (WC tauschen etc.) und habe mir das Haus nie unter dem Gesichtspunkt angeschaut, dass wir irgendwann mal selbst darin wohnen. Das Haus ist "erst" ca. 100-120 Jahre alt, wurde für Bedienstete der nebenstehenden Villa gebaut, die um 1893 errichtet wurde. Das Haus steht außen wie innen sehr gut da. Schimmel, Holzfäule, etc. hätten die Mieter sofort gemeldet. Vielleicht habe ich demnächst wieder die Möglichkeit ein paar Bilder zu machen, um weitere Fragen zu stellen. Ich versuche nur schon mal die Kosten zu kalkulieren.
 
Können, Zeit

Wenn Können und Zeit genug vorhanden ist, ist ein einfaches Verputzen mit Lehm die preisgünstigste Lösung: 1 m² Schilfrohr-Putzträgermatten kostet ca. 3,- €, 1 BigBag erdfeuchter Lehmputz, ergibt bei 2 cm Schichtdicke ca. 30 m² Putzfläche, die ca. 150,- €, plus Lieferung kostet.
Damit kann man eine anstrichfertige Oberfläche (Q3) herstellen.
Ohne aufwändige Unterkonstruktion, Hohlräume, von denen man nicht weiß was darin irgendwann mal passiert, Plattenspachtelei, usw..

Kabel kann man ZWISCHEN (nicht hinter!) die Schilfhalme nageln, ohne extra Schlitze klopfen zu müssen.
So tragen die nicht auf und die Putzschicht muss deswegen nicht dicker werden.

Beim Vergleich der verschiedenen Wandbeläge sollte man die raumklimatische Wirkung halt auch ein wenig berücksichtigen. Da ist Lehmputz ganz klar weit besser als Rigips &Co. .

Gruß,
KHH
 
Thema: Fachwerkhaus von außen gedämmt - Wie sieht der innere Wandaufbau aus?
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