Kern Saniertes Fachwerkhaus

Hallo zusammen,

Wir haben uns ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1956 angesehen.

Das Haus wurde von grund auf Kernsaniert und auch gedämmt. Von Außen ist es nach Aussagen des Marklers mit Styroporplatten dedämmt und dann verputzt. Also werder von Innen noch von außen etwas vom Fachwerk zu sehen. Als Fenster sind 3 Fach verglaste Kunststoff Fenster verbaut worden. Also Alles im 1A Zustand. Nur bin ich mir unsicher da man von vielen Seiten hört, dass man ein Fachwerkhaus nicht dämmen sollte. Das Haus ist lt. Markler Hermetisch gedämmt. Ist soetwas professionell möglich bei einem Fachwerkhaus ???

Danke für Eure Antworten

"Kernsanierung" ...

... bedeutet in diesem Zusammenhang, das daß Fachwerk sehr wahrscheinlich bis in den Kern hinein verrotten wird. Bei dieser Sanierung ist so ziemlich alles falsch gemacht worden, was man im Zusammenhang mit einer Fachwerksanierung falsch machen kann.

WDVS auf Fachwerk mit organisch-synthetischen Dämmmaterialien und "kunststoffvergüteten" Putzen ist substanzschädigend. Eine 3-fachverglasung in diesem Zusammenhang folgerichtig, aber absolut unpassend.

Auf der Suche nach einem geeigneten Objekt sollten sie all diese meiden, die werbewirksam mit "aufwendig sanierten" Oberflächen daherkommen. In der Regel müssen Sie diese Verschlimmbesserungen wieder zurückbauen.

Oder Sie suchen sich ein saniertes Objekt, dessen Sanierungsmaßnahmen lückenlos von einem PLanungsbüro und den ausführenden Handwerksbetrieben dokumentiert worden sind. Oder ein Objekt, das sich in einem möglichst ursprünglichen Zustand befindet und sanieren es selbst mit einem fachkundigen Architekten und geeigneten Handwerkern.

In welcher Region suchen Sie? Ggf. kann ich Ihnen mit einer Immobilienkaufberatung und einer Begutachtung des Objektes vor Kauf weiterhelfen.

Hallo Herr Pickartz,

Danke für die schnelle Antwort. Das Haus ist durch Architekten und Handwerker Saniert worden. Also keine Hobby Sanierung.

Hermetisch gedämmt ...

... beschreibt es ziemlich gut. Da hat der Architekt dann doch ohne tiefergehende Kenntnisse der Fachwerksanierung gehandelt. Die beschriebenen Sanierungsmaßnahmen sind grundsätzlich fachwerkuntauglich und mittelfristige Schäden sind vorprogrammiert.

PS: Fachwerkhäuser aus dem JAhre 1956 gibt´s nicht. Da steht das Fachwerk dann eher als Schaufassade vor dem Haus. Auf jeden Fall sollten Sie sich bei ungebrochenem Interesse den Wandaufbau im Detail erklären lassen und einen Nachweis der bauphysikalischen Unbedenklichkeit in Sachen Feuchtebilanz anfordern.

Kernsaniert

Ein Fachwerkhaus aus dem 20. Jahrhundert erscheint mir auch relativ unwahrscheinlich.Es wäre wohl auch schon alleine aus Denkmalschutz-Gründen nicht so einfach möglich eine Außendämmung anzubringen.Leider erlebt man derartige Sünden immer wieder, wie traditionelle Bauweisen verschandelt werden.Anstatt den Charm eines solchen Hauses zu erhalten, werden mal schnell einzelne Fassadenseiten verputzt, ein Bild das sich einen leider immer häufiger bietet. Sollte es sich bei dem Objekt das sie ins Auge gefasst haben tatsächlich um ein Fachwerkhaus handeln "Außendämmung mit Styropor, Kunststofffenster, viell. noch ein schöner Kunstharzputz" mehr kann man ein Fachwerkhaus nicht schädigen, und eine Durchfeuchtung wäre vorprogrammiert.

Gruß Frank