Ein Fachwerkhaus ist immer etwas ganz Besonderes. Dies gilt nicht nur in Sachen Optik und der besonderen Bauweise, sondern auch hinsichtlich der Probleme, die auftreten können. Ein Fachwerkhaus ist eine Mischkonstruktion aus einem Holzrahmenwerk, in dessen Fächer massives Material stabilisieren eingefüllt wird, beispielsweise Lehm. Diese spezielle Kombination bringt Probleme mit sich, die sich oft erst auf den zweiten Blick zeigen. Ein hoher Fugenanteil, ungerade Wände, abfallende Böden oder schiefe Dächer sind nur einige der vielen Herausforderungen. Wer heute ein altes Fachwerkhaus an energetischen Anforderungen anpassen möchte, muss oftmals tiefer als gedacht in die Tasche greifen oder die Grenzen akzeptieren, die das alte Haus aufzeigt. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Chancen und Grenzen bei der Sanierung eines Fachwerkhauses.
Ein wichtiger Schritt im Zusammenhang mit der Sanierung eines Fachwerkhauses ist es, Kontakt zu anderen aufzunehmen, die in derselben Situation stecken oder diese bereits gemeistert haben. Es gibt einige Tipps und Tricks, Stolperfalle und Probleme, mit dem jeder konfrontiert wird, der ein Fachwerkhaus sein Eigen nennt. Im Austausch mit anderen gelingt es, zumindest die gröbsten Fehler zu vermeiden und sich gut gerüstet auf das Abenteuer Fachwerkhaus-Sanierung einzulassen. Folgende Ratschläge geben erfahrene Hausbesitzer, die bei der Sanierung von Fachwerk selbst Hand angelegt haben:
Wer von Anfang an einen sorgfältigen Finanzplan aufstellt und einen stimmigen Zeitplan entwickelt, taucht früh in die Materie ein. Es gelingt erheblich besser, alle Aufgaben zu erfassen und die damit verbundenen Kosten einzuschätzen. So behält man den Überblick über die Ausgaben und kann den Baufortschritt einschätzen.
Direkt am Anfang des Sanierungsvorhabens sollte eine intensive Prüfung der Fachwerksubstanz stehen. Hausbesitzer sollten vor allem die Bereiche genauer unter die Lupe nehmen, in denen sich Feuchtigkeit zeigt oder bei denen sie vermuten, dass Feuchtigkeit eindringt. Diese Bereiche sollten schnellstmöglich geöffnet werden, um den Zustand dahinter zu untersuchen.
Hausbesitzer legen in der Regel selbst Hand an, wenn das Fachwerkhaus saniert wird. Hier rechnet sich die Anschaffung von gutem Werkzeug für die Eigenleistungen. Das gilt für Handwerkzeug und auch für Elektrowerkzeug, die Auswahl sollte zugunsten der Qualität getroffen werden. Eine hilfreiche Quelle ist die Website elektrowerkzeug-vergleich.de. Dort ist eine breite Auswahl unterschiedlicher Elektrowerkzeuge zusammengestellt. Die Website bietet zu den Tools und Werkzeugen Ratgeber rund um die Anwendungsgebiete, Produktarten sowie Leistungsprofil, Reinigung und anderes mehr. Eine Einschätzung, welche Hersteller die besten Geräte anbieten und welcher Kauf sich lohnt, hilft dabei, beispielsweise die passenden Akkuschrauber, Handkreissägen, Exzenterschleifer oder Multiwerkzeuge auszuwählen.
Um erste Informationen zu einem Bereich zu erlangen bietet sich das Forum auf fachwerk.de an. Online finden sich zahlreiche Hobby-Handwerker zusammen, die selbst an einem Fachwerkhaus gearbeitet haben oder aktuell arbeiten. Zudem finden Hausbesitzer praktische Online-Kurse, die sich mit speziellen Themen rund um den Bereich Fachwerkhaus drehen. Die Informationssammlung im Forum ist ein guter Start, um dann tiefer in die Materie einzusteigen und sich selbst frisch ans Werk zu machen oder sich alternativ an einen Fachbetrieb zu wenden.
Es gibt einige Arbeiten, die können Hausbesitzer mit etwas Erfahrung selbst machen und solche, die zwingend in die Hände von Fachleuten gehören. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist es, sich mit erfahrenen Experten zum Thema Holzbau zusammenzutun. Auch wenn es um Verputzarbeiten geht wie zum Beispiel Lehm oder Kalkputz, ist der Rat eines Experten Gold wert.
Fachwerkhäuser sind sehr charmant und bringen ihre individuelle Geschichte mit, die oftmals bereits an der Fassade ablesbar ist. Viele Hausbesitzer erfüllen sich mit dem Fachwerkhaus einen Lebenstraum. Sie sind stolz auf das Gebäude, das sie mit viel Liebe zum Detail, mit Fingerspitzengefühl und nicht zuletzt mit Kreativität und technischem Know-how zu neuem Leben erwecken. Fachwerkhäuser sind für Menschen interessant, die das Besondere suchen. Individuelles Wohnen in einem geschichtsträchtigen Gebäude ist in der Tat etwas ganz Besonderes.
Auch ein ausgebautes Fachwerkhaus, das zuvor vielleicht nur als Schober genutzt wurde, eröffnet spannende Nutzungsvarianten. Hier lassen sich zum Beispiel Büroräume einrichten und dabei die typische Balkenkonstruktion in den Mittelpunkt der Architektur stellen. Gerade sehr alte Fachwerkhäuser sind zentral gelegen und das bedeutet im Alltag kurze Wege zu Geschäften des täglichen Bedarfs oder auch zum Arbeitsplatz.
Eine der größten Herausforderungen bei der Sanierung eines Fachwerkhauses ist es, die modernen Anforderung von Wärmedämmung und energetischer Gebäudehülle zu erfüllen. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Handwerkern und Beratern ist unverzichtbar. Diese tragen dazu bei, die Bausubstanz und den Charme des Fachwerkhauses zu bewahren und darüber hinaus die modernen Anforderungen hinsichtlich Energie und Wärmedämmung zu erfüllen.
Die Dämmung in einem Fachwerkhaus ist deshalb so herausfordernd, weil eine Fassade aus Lehm oder auch Steinfachwerk nicht so dicht ist wie Hauswände in modernen Häusern. Ein Fachwerkhaus lässt sich nicht so stark dämmen, weil Fachwerk eine konstante Luftzirkulation benötigt und darüber hinaus beweglich ist. Die Holzbalken dürfen nicht zu viel Feuchtigkeit bekommen, da sie sonst verrotten, von Pilzen und anderen Schädlingen befallen werden.
Oftmals wechseln Hausbesitzer die Fenster aus und bauen doppeltes Fenster ein. Damit wollen sie Energie sparen. Doch bereits daraus können sich Probleme ergeben, weil die modernen isolierten Fenster den Luftaustausch im Fachwerkhaus erheblich stören können. Bautechnisch bedingt können Fachwerkhäuser nicht so umfassend energieeffizient saniert werden wie andere Altbau-Immobilien. Hier braucht es Sachverstand und angemessene bautechnische Lösungen.
Zimmer in traditionellen Fachwerkhäusern sind klein, durch die Fenster fällt wenig Licht. Zwar ist es machbar mit Wanddurchbrüchen großzügigere Flächen zu schaffen, doch die tragenden Balken bleiben sichtbar stehen, was die Möglichkeiten der Einrichtung beschränkt. Schiefstehende Wände erschweren die Einrichtung und erfordern maßgefertigtes Mobiliar. Insbesondere die Kücheneinrichtung sorgt oft für Probleme, deren Klärung sehr kostenintensiv werden kann.
Der Zuschnitt von alten Gebäuden ist nicht auf die modernen Anforderungen seniorengerechten Wohnens ausgelegt wie sie unter mobil-bleiben.de vorgestellt werden. Das bedeutet, dass ein Fachwerkhaus als Altersruhesitz oftmals ausfällt. Zu steil sind die Treppen, um Aufstiegshilfen zu installieren, zu eng sind die Durchgänge, um einen Rollstuhl durchzulassen. Der begrenzte Platz in den Zimmern macht es grundsätzlich schwierig bis unmöglich, seniorengerechtes Wohnen zu realisieren.
Fachwerkhäuser bergen viele Herausforderungen und sie lassen verschiedene Nutzungsarten zu. Büros können hier ebenso eingerichtet werden wie Verkaufs- oder Wohnräume. Allerdings ist die Gestaltungsvielfalt im Vergleich zu einem Neubau wesentlich begrenzter. Ein historisches Fachwerkhaus erfordert von Hausbesitzern, sich auf die jahrhundertealten Gegebenheiten einzulassen und mit Ihnen zurechtzukommen. So herausfordernd diese Situation auch ist, sie verspricht einzigartiges Wohnen.
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