Marodes Fachwerk (kein Sichtfachwerk) tragend hintermauern - mit was?

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barbara

Guest
Unser Fachwerkhaus hat im Bereich Sichtfachwerk (Nordseite) eine Innen"dämmung", - falls man das so nennen kann - aus 5 cm Schilfmatte in Kalkputz. Für die Ostseite (kein sichtfachwerk) ist das ebenso geplant. Denkbar ist auch eine komplette Aussendämmung der verputzten Seiten.

Auf der Südseite ist das Fachwerk völlig hinüber (Holzwurm). Es hält zwar irgenwie noch zusammen, aber rechnerisch dürfte das gar nicht sein. Das Fachwerk hat keine kulturhistorische oder sonstige Bedeutung, es ist abbruchreif, dient aber quasi als Putzträger und soll daher bleiben (und natürlich nicht schimmeln, verschwammen etc...)

Am einfachsten erscheint es mir, auf der breiten Natursteinmauer des Erdgeschosses und hinter/innerhalb des Fachwerks des OGs eine neue, dann tragende Wand hochzuzuziehen.

Die Fläche ist klein, mauern können wir selbst. d.h. es ist kaum eine Materialkostenfrage. Beim googlen finde ich immer nur Hinweise zur Dämmung etc...

bei uns geht es war auch um geringes Gewicht (wg. zusätzl. Belastung der EG-Mauer)aber es handelt sich eben nicht um eine Dämmung sondern ein TRAGENDES Element.

Statiker gibt grünes Licht, Architekt empfiehlt dazu Porenbetonsteine. Innen soll Kalkputz drauf (KIP).

Gibt es Alternativen zum Porenbetonstein ?

Danke schon mal,

Kakadou
 
Wenn

der Statiker sein "OK" gegeben hat, müsst ihr euch nur an seine Vorgaben halten. Druckfestigkeit der Steine und des Mörtels sind entscheidend. Porenbeton ist hinsichtlich der Luftschalldämmung recht schlecht. Bei dem von euch geplanten endgültigen Wandaufbau kann ich nur empfehlen, die marode Wand komplett zu entfernen und durch den Neuaufbau zu ersetzen. Erstens gewinnt ihr Platz innen und zum zweiten stellt das marode Holz beidseitig verpackt ein enormes Risiko bezüglich Fäulnis dar. Besser raus damit.
MfG
dasMaurer
Ps: und 5cm Schilfmatte mit Kalkputz SIND eine wirkungsvolle Innendämmung.
 
Hallo,

merke: ein Holzwurm kommt selten allein.
Wo der seit Jahrzehnten drin ist, haben Umweltbedingungen, vor allem Temperatur und Feuchtigkeit geherrscht, die ganz schnell zu einem gemeinschaftlichen Zerstörungswerk von Pilzen, Holzwürmern und sonstigen Insekten geführt haben.
Ich rate Ihnen deshalb von dieser wirklich oberflächlichen Betrachtung ab und schlage vor, sie erneuern das Bauteil komplett.

Grüße vom Niederrhein
 
Erneuern tun wir ja...

jedenfalls funktionell. Die tragende Funktion übernimmt die neue Wand, den Abbruch der Holzwurm.

Erneuern in Fachwerk kommt nicht in Frage. Alle unsere Gebäude (Scheunen, Schuppen etc...) haben massiven Holzwurm - und Hausbockbefall auf der Südseite (und im wesentlichen nur dort, von offensichtlichen Feuchteschäden wg. Loch im Dach etc.. abgesehen). Die Baujahre sind 1899, 1950?, 1965, 1971 - also auch neueren Datums. Nachbarhaus dito. Bei den Scheunen und Schuppen ist von aussen alles trocken, die Balken waren immer komplett luftumspült. Hier ist sicher weder Kondenswasser, Regen, noch eine unsachgemäße Sanierung/Heizung/Lüftung die Ursache. Die Viecher mögen es offensichtlich lieber sonnig.

Fakt ist: Kein Fachwerk mehr auf der Südseite. Will ich einfach nicht.

Grundsätzlich mache ich mir vor allem um die notwendigerweise dauerhaft verbleibenden Holzteile Sorgen: die Balkenköpfe der Holzbalkendecke sind mit einer Ausnahme sehr gut und sollen das bleiben. Egal wann ich die Aussenseite abbreche und ob ich innen oder ganz neu hochmauere, die Balkenköpfe müssen sich ans eingemauert sein gewöhnen. Tun die das??

Dick in Kalkputz einpacken? Bitupappe drunter, drum rum? Kalkputz wäre mir am liebsten, da drin lagen sie mit der Unterseite ja auch bisher - und ist am einfachsten auszuführen.

Die senkrecht an die Aussenwand anstoßenende Fachwerkinnenwand (eben freigelegt) ist übrigens tadellos - kein Schädlingsbefall.

Danke und guten Rutsch, Kakadou
 
Ach so, vergessen

der Abriss der alten Wand ist langfristig durchaus in Betracht gezogen. Wir gewinnen damit dann 14 cm Platz für eine Aussendämmung. Das Geschoss drüber ist ungenutzt, das drunter nicht sinnvoll aussendämmbar.

Das ist aber ferne Zukunft...
 
Kalksandstein als Option?

Wir überlegen auch in einem alten Fachwerkhaus die Wände innen tragend zu hintermauern. Der Bauplaner hat Kalksandstein vorgeschlagen. Das Alte Fachwerk soll stehen bleiben, danach noch eine Schicht Dämmung und eine Holzverschalung außen.

Was haltet ihr von dieser Variante?
 
Entscheidend

ist dabei, dass die Fuge zwischen alter und neuer Wand vollständig mit Lehm oder Kalkmörtel verfüllt wird, damit keine Hohlräume entstehen, in denen eventuell Kondensat anfallen kann und das Fachwerk von der Rückseite zerstört.
MfG
dasMaurer
 
Thema: Marodes Fachwerk (kein Sichtfachwerk) tragend hintermauern - mit was?

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