Gefach Sanierung

Diskutiere Gefach Sanierung im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo ! wir haben unser Fachwerkhaus bis auf die aussenwände entkernt.diese bleiben nur noch als fassade bestehen. Darin wird ein haus in haus...
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Mitglied16

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Hallo !
wir haben unser Fachwerkhaus bis auf die aussenwände entkernt.diese bleiben nur noch als fassade bestehen. Darin wird ein haus in haus gebaut. das alte fachwerk bleibt als Vorsatzwand bestehen. diese wird hinterlüftet. wer kann mir berichten welche art der gefach-sanierung die bessere und günstigste ist. 1. ausmauern mit Ü-Tong-hier stellt sich die frage, wie schütze ich den eichenbalken vor Ü-Tong Steinen. 2. fibrolithplatten ? 3. Isotherm platten.
Gruß Jan
 
Entkernung

Guten Morgen Herr Keller,

zunächst einmal:
1. was sagt eigentlich die Bauaufsicht dazu ?
Ein Gebäude muß in jedem Stadium seiner Errichtung, seiner Nutzung und seines Rückbaues standsicher sein. Bei vollständiger Entkernung kann dies schon deshalb nicht der Fall sein, weil das Fachwerk ein in sich stimmiges statisches System bildet. Wollen Sie sich umbringen ?

2. Wer zum Teufel hat Sie auf die Idee gebracht, belüftete Hohlräume entlang von Fachwerkmauerwerk einführen zu wollen.
Diese sind in wenigen Jahren morsch.
nach diesem Satz erübrigt sich jede Ausführung zu irgendwelchen Materialien.

3. Damit Sie mit der verbliebenen Hülle noch etwas anfangen können (im Sinne der Denkmalpflege war diese Vernichtung von Originalsubstanz sicher nicht), stöbern Sie bitte hier im Archiv unter den Stichworten Außenwand, Dämmung oder gehen Sie auf die Seiten der WTA.
Auf jeden Fall: machen Sie sich schlau, bevor Sie mit der Arbeit beginnen und fragen Sie nicht nach getaner (Un)Tat, welches Material Sie hätten nehmen können.

mit freundlichem Gruß
 
Unglaublich !!!

Hatte zwischendurch häufiger die Idee eines Fachwerk-Führerscheins, um die Häuser vor Ihren Besitzern zu schützen. Diese Notwendigkeit zeigt sich doch täglich neu - auch bei Mitgliedern.

Gruß aus BS
 
Entkernung oder Abriss

Sehr geehrter Herr Beckmann.
Anscheinend sind sie sehr kritisch,können wir aber vertragen.
1. Dieses Haus wurde vor unserem Kauf zum Abriss freigegeben.Kein Denkmalschutz.
Die innere Substanz des Hauses war nicht mehr zu retten, gerne schicken ich Ihnen einige Fotos zur Begutachtung.
2. Die Aussenwände wurden von einem Statiker und einer Fachfirma auf Standsicherheit hin überprüftund abgesichert.
3.Wir wollen retten, was zu Retten ist und sie sicherlich auch.

Kurz noch einige Infos.
Die alten Gefache sind ausgemauert mit Bims, Tuffstein, Basaltstein, Ü-Tong, etc. Die Fassade war damals mit Fichtenholz und Putz einfach überarbeitet. Durch das entfernen haben sich die gefächer gelöst.
Wir würden uns freuen auf einen guten Rat.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Keller
 
Fachwerkrest

Sehr geehrter Herr Keller,

bei mir bleiben Zweifel. Was so alles angeblich unrettbar ist.... Wenn wir uns immer daran gehalten hätten, wäre eine Epoche und mit ihr wesentliche Teile des Weltkulturerbes einfach in Schutt und Asche versunken.
Aber nun zum Technischen: Haus in Haus geht nicht, das ist nun mal so. jedenfalls nicht, was die Außenwände angeht. Sie können natürlich einen Container reinstellen, wollen Sie aber sicher nicht.
Wie geht dann heute Fachwerk ?
Gute Hinweise zu Ausführungsdetails gibt es, wie gesagt, auf den Seiten der WTA und auf den Seiten von Claytec.
Knackpunkt bei allen Fragen ist der Schutz (insbesondere der waagerechten) Hölzer in der Außenwand, vor sich ansammelnder Feuchtigkeit.
Dies ist kein Problem bei ußenliegender Wärmedämmung, außenliegendem Verputz oder Veschindelung/Vertäfelung.
In all diesen Fällen packe man außen genug drauf.
Soll aber das Holz sichtbar bleiben, wird es kritisch. Dann ist peinlich
a) auf konstruktiven Holzschutz
b) auf den richtigen Wandaufbau
zu achten.
Das kann im Chat nicht hinreichend erläutert werden.
Bitte besuchen Sie die genannten Seiten.
Literatur, die ich empfehlen kann
Gerner, M: Schäden an Fachwerkfassaden
Großmann, G.U. und H. Michels: Fachwerk als historische Bauweise.

Gibt es beides bei Amazon.
 
Gefach

Schön, dass Sie sich von den heftigen Reaktionen nicht haben abhalten lassen, weitere Fragen zu stellen. Es ist natürlich wirklich so, dass man vor dem 'Abriss' eine konsequente Planung durchführen sollte, weil alles zusammengehört und alles voneinander abhängt. Vielleicht ist ja tatsächlich noch einiges zu retten.
Zu den Gefachen:
Keine der von Ihnen genannten Materialien eignen sich für die Gefache. Gerade mit Gasbetonsteinen (z.B. Ytong) und Bims wurden in der Eifel schon viele Fachwerkhäuser kaputt saniert. Ich empfehle Ihnen Lehm oder Ziegel. Da Sie mit einer Hinterlüftung arbeiten wollen können die Gefache zur Dämmung des Gebäudes sowieso nichts beitragen.
Ob die hinterlüftete Fassade die beste Lösung ist entscheidet sich in den vielen zu lösenden Details. Entgegen der Aussage von Herrn Beckmann, bin ich der Meinung, das eine Hinterlüftung des alten Fachwerks funktionieren kann, wenn Sie konsequent ausgeführt wird. Ich empfehle min. 6 cm durchgängige Hinterlüftungsebene, mit entsprechender Zu- und Abluft.
Aus Ihrer Fragestellung schließe ich, dass Sie keinen Ingenieur und keinen Handwerker beauftragt haben, der Sie bei Ihrem Bauvorhaben der gestellten Aufgabe entsprechend wenigstens beratend unterstützen kann. Nach meiner Meinung sollten Sie das bei einer derart großen Bauaufgabe dringend nachholen.
 
Hinterlüftung

Sehr geehrter Herr Heim.

Vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Planung des Ingenieur`s sieht ja vor mit Hinterlüftung.Wie bekommt man eine vernünftige Zuluft in die unteren Gefächer ohne wie von Herrn Beckmann beanstandet, die Eichenbalken auf Zukunft gesehen zu zerstören. Für die Abluft ist schon gesorgt.

Die meisten Gefächer sind aus Tufftein die uns sehr lose erscheinen. Kann man mit Tuffstein weiter arbeiten oder sollte man diesen entfernen? Wie ist das mit den Zwischenräumen Holz/Tuffstein

Gruß Jan Keller
 
Zuluft

ich bitte um Verständnis, dass ich ohne das ich die Details des vorhandenen Gebäudes und die geplanten neuen Gebäudeteile keine verbindlichen Auskünfte geben kann.

Eine Zuluft unterhalb der Schwelle ist aus meiner Sicht sinnvoll und würde einige Probleme der Konstruktion beseitigen.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Fachwerk auch an der Innenseite, also zur Luftschicht, mit den Hölzern bündig und glatt abschließt. Vielleicht gibt es innenseitig ja auch einen Putz. Sollte trotz einer guten Hinterlüftung Kondensat anfallen, muß dieses an der Innenseite ungehindert nach unten und dann nach außen ablaufen können.
 
I381_2935_2004819135311.jpgWarum nicht in Lehm bauen??

Guten Tag Jan Keller
warum bauen sie nicht in Lehm ?
dort stellt sich die Frage nicht mit der Hinterlüftung
und wenn es Nichterhaltung würdig ist einfach abreißen und neu bauen! Ich meinte natürlich in Fachwerk neu bauen

Mit zimmerlichem Gruß
Andreas Vollack
aus Hann. Münden
 
jaja, ein jahr ist es her

hallo,
wir haben es geschafft, ohne fachwerk-fuhrerschein.
s. bilder
 
Thema: Gefach Sanierung

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