Fachwerk Altholz

Diskutiere Fachwerk Altholz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Seit Jahren begleitet mich die These, dass Fachwerkaltholz aus dem Innenbereich nicht im Außenbereich verbaut werden darf...Ist das wirklich so...
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Rala1

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Seit Jahren begleitet mich die These, dass Fachwerkaltholz aus dem Innenbereich nicht im Außenbereich verbaut werden darf...Ist das wirklich so und wenn kann es mir einer begründen...? Das gleiche gilt wohl auch für kammergetrocknetes Eichenholz, dass im Außenbereich nicht so haltbar sein soll wie luftgetrocknetes, vielleicht durch die Veränderung der Zellstruktur...?
Wer kann mir da weiterhelfen..?
 
kann ich mir nicht erklären,

warum Holz durch den Einbau im Innenbereich schlechter werden soll.
Allerdings konnte ich bei uns feststellen, dass für die Deckenbalken unseres abgebrochenen Anbaus teilweise Kiefer mit hohem Splintanteil verwendet wurde, während das Fachwerk überwiegend aus Fichte besteht. Ich traue mich daher nicht, die Deckenbalken für die Reparatur des Fachwerks zu benutzen.

Kammertrocknung von Eichenholz in fachwerküblichen Dimensionen ist praktisch unmöglich. Abgesehen davon kann es natürlich vorkommen, dass unsachgemäß getrocknetes Holz vorgeschädigt ist (Verschalung, übermäßige Risse).
 
Verwendung früher

Ich finde die These richtig. Bei Deckenbalken und anderen, rein im Innenraum verbauten Hölzern, findet man nicht nur immer wieder verschiedene abweichende Hölzer sondern auch Splintanteile und stark Baumkantige Hölzer.
Eine Verwendung für den Außenbereich schließt das aus.

Beim Holzeinkauf neuer Eiche rate ich, gerade in den letzten Jahren zur Vorsicht. Einige nahmhafte Lieferanten liefern sogar größere Dimensionen nur 2 Jahre abgelagert. Das Holz ist innen noch klatschnass. Daneben sind erste Schnitthölzer aus Quercus alba und sogar Quercus rubar auf Baustellen aufgetaucht. Da die Dauerhaftigkeit hier deutlich schlechter ist, schließe ich eine Verwendung dieser Hölzer aus.

Augen auf bei der Holzauswahl und der Verbauungsanordnung - Beste Grüße - Ingenieurbüro Bergisches Land - M. Mattonet
 
Holzauswahl und Altholzverwendung

Generell und allgemein gültig kann natürlich nicht von der Wiederverwertung von vorher innen benutzten Hölzern für Außenbauteile abgeraten werden.
Jedes Holz (bez. jedes Material) sollte vor dessen Einsatz auf Tauglichkeit geprüft werden.
Bei Eiche muß der Splint entfernt werden,
Kammertrocknung tötet Insekten ab,
wobei zB Flößen günstig ist, da Zellinhalte ausgewaschen werden und das Holz anschließend auch schneller trocknet.
Langsame, natürliche Trocknung baut keine Spannungen im Holz auf.

Ohnehin ist es ein Unterschied, ob sich die Außenverwendung auf eine Grundschwelle bezieht oder auf eine leicht austauschbare Verschalung oder Fensterumrandung.
Statisch belastete und dem Regen ausgesetzte Bauteile sollten die höchste Qualität haben.
Die hochwertigsten Blockhäuser in Finnland werden aus ganzen, nur entrindeten, aber nicht rund gefrästen, vom Splint entfernten Kiefernstämmen gefertigt, die aber bei 30 cm Durchmesser 300 J alt sein können, während diese bei uns in 30 Jahren die Stärke erreichen können.
Die Holzsorte allein ist nicht entscheidend ob für Außen- oder anderen Einsatz geeignet oder nicht, sondern die jeweiligen Wuchsbedingungen.

Andreas Teich
 
Eichenholz

Besten Dank für die Beiträge. Zur Erklärung nochmal etwas genauer. Es geht vorwiegend um EICHENholz aus dem Innenbereich, hierbei ist natürlich klar, dass kein Splintanteil der Witterung ausgesetzt wird. Die Holzauswahl ist natürlich entscheidend, aber selbst wenn es Kernholz ist, soll es angeblich nicht so dauerhaft sein, liegt das evtl. an der Gerbsäurekonzentration...., die bei Innenhölzern im Vergleich zu Außenhölzern anders 'verteilt' ist???? Oder ist das nur ein Mythos...?
Was die Kammertrocknung angeht, bezieht sich das ausschließlich auf Eichenbretter, Kanthölzer würden zu sehr reißen, da die Trocknung zu schnell von statten geht.
Also bei dem Einsatz von Brettern geht es um Giebelverschalungen oder Ausbesserungen am Fachwerk und da soll luftgetrocknete Eiche besser sein als kammergetrocknete...
 
Holzqualität

Da hat wohl jemand Unsinn erzählt.
Wenn beim Bau des Gebäudes ein Teil des womöglich selben Eichenstammes innen und ein Teil außen verwendet wurde, hat nach einigen Jahrzehnten/Jahrhunderten die innen verbaute Eiche sicher nun keine generell schlechtere Qualität als die für die Außenanwendung- wie sollte das passieren???.

Trocknen läßt sich auch fast alles in fast allen Dimensionen
-es kommt natürlich auf das Trockenverfahren und den Ablauf der Trocknung an.

Es handelt sich ja nun nicht um Geigenbau, der etwas sensibler zu behandeln ist.

Andreas Teich
 
Bauholz

Wieso Eiche?
Im Innenbereich wurde oft aus Sparsamkeitsgründen Fichte verbaut, hier spilelt Wetterbeständigkeit keine Rolle.
 
Also doch Mythos

Besten Dank an alle...aber es ist schon erstaunlich, dass man immer wieder auf diese Meining trifft, auch wenn hier keiner sie unterstützt. Ich habe schon vielerorts dieses Gerücht gehört, aber keiner konnte es mir belegen.
 
Fachwerksanierung historisches Holz

moin,

Holz im Innenbereich aus landwirtschaftlicher Nutzung kann durch zB tierische Ausdünstungen chemische Verbindungen enthalten die in feuchter Aussenluft das Holz schädigen können Ebenso Belastungen durch den Eintrag von Ruß pp.
Von Holzschutzmitteln , Farben mal abgesehen .
Nur zum Bedenken ..
 
Thema: Fachwerk Altholz
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