Ja
sicher war das eine Riesensauerei! Das Haus war eine absolute Rarität, innen praktisch unangetastet, komplett mit Küche mit offener Feuerstelle im OG! Bloß die Fassade dürfte mal neu verputzt und geglättet worden sein. Das Nachbarhaus hatte Kriegsschäden und irgendwie hat das anscheinend beim Denkmalamt jemand verwechselt(!) und behauptet, das Haus wäre ein nicht schutzwürdiger Torso.
Noch dazu war das einer der letzten Reste der Vorstadtbebauung in dieser um 1700 großflächig besiedelten Gegend. Ein paar Grundstücke wurden um 1900 zusammengelegt und spätgründerzeitlich bebaut, der große Rest dieser Kleinhäuser wurde dann ab den 20ern von der Gemeinde aufgekauft, abgerissen und durch riesige Sozialbauten ersetzt bzw. ein ganzer Häuserblock durch einen Park. Zusammenhängede Ensembles gibt es nur mehr ganz wenige.
Auf die Idee, dass da Unmengen Asbest freigesetzt werden ist offenbar außer mir niemand gekommen (und ich war zwar vor dem Abbruch dort, aber nicht während der Arbeiten).
Ist aber symptomatisch für den Umgang mit Asbestzement in Österreich. Bis 2006 galt fest gebundener Asbest als Bauschutt und viele sehen das offenbar immer noch so, jedenfalls in Baufirmen. Ich sehe regelmäßig zertrümmerte Eternitschindeln, Fallrohre usw. in Mulden liegen!
Aber versuch mal in einer kleinen Gemeinde als Privatmensch eine Vogeltränke aus Asbestzement loswerden... in Wien nimmt zum Glück die Gemeinde Haushaltsmengen kostenlos und unbürokratisch an.