Erneuerung Heuboden

Hallo,

ich bin Besitzer eines alten 3-Seiten Hofen (Wohnhaus, Lehmscheune und alte Stallanlage).
Das Wohnhaus steht unter Denkmalschutz, die restlichen Bauten nicht.

In der Lehmscheune befindet sich unten ein noch aktiv genutzter Stall (Hühner) und darüber ein Heuboden.
Die Decke besteht aus Holzbalken (Abstand 80-90cm) mit ca. 35mm Holzdielen.
Zwischen den Balken befinden sich Staken mit Lehm, die regelmäßig gekalkt wurden.

Die Staken sind nach mehr als 100 Jahren vom Holzwurm zerfressen,d.h. die komplette Lehmunterdecke muss erneuert werden.
Die Balken sind noch in Ordnung.
Die Holzdielen möchte ich aber gleich mit erneuern.

Folgende Fragen hierzu:

Ich habe geshen, dass es inzwischen Lehmbauplatten gibt.
Ist es möglich solche Platten zwischen die Balken einzulegen, statt einer Stakendecke
(Eventuell angeschraubt an ein paar Querlatten als Unterkonstruktion) ?
Gibt es bei diesen Platten bereits Erfahrungswerte, was Stabilitt und Feuchtigkeitsbeständigkeit betrifft?

Für die Erneuerung der Dielen wollte ich 40mm sägerauhe Kiefer/Fichte nehmen.
Sind 40mm bei diesem Balkenabstand ausreichend?
Die aktuellen Dielen haben 30-35mm (auf den "Gehwegen" liegen 50mm Bohlen drüber).
Das lag aber vor allem am fehlenden Material damals...

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Wie soll denn...

...der obere Raum jetzt (und ggf. abweichend in Zukunft) genutzt werden?

Grüße

Thomas

Nutzung

Hallo,

der obere Raum ist und bleibt auch in Zukunft ausschliesslich Heuboden.
Da wir keine Landwirtschaft mehr betreiben, wird der Boden auch nur noch als Lager für Kleinstmengen genutzt.
Ein Ausbau als Wohnung ist nicht geplant.

Hallo,

Lehmbauplatten sind teuer, und an dieser Stelle auch nicht erforderlich.

Die schlichte Variante wäre, einfach die 40er Dielung (Nut / Feder, gehobelt) zu verlegen und den Einschub wegzulassen.

Soll der Einschub kommen, tut es auch ein 28er Rauhspund auf Leisten. Darauf könnten Sie einen Rieselschutz legen, und eine lose Lehm (oder andere) Schüttung aufbringen.

Sägerauhes Material würde ich nicht verbauen. Der Preisunterschied zu gehobelter Ware ist gering, und es ist schwer zu reinigen bzw. (Einschub) zu streichen. Außerdem sind Nut/Federbretter sägerauh wohl eher Exoten.

Letztlich sollte auch dieses Material getrocknet sein. Für eine ungeheizte Scheune ist eine Holzfeuchte von 15% sicher passend.

Grüße

Thomas

Einschub ja oder nein

Ich würde mir zuerst Gedanken machen, ob die Einschübe überhaupt sein müssen. Wir haben bei uns in der Tenne Bereiche, in denen die Bohlen nur auf den Balken aufliegen und andere Bereiche, in denen eine Decke mit Einschüben und/oder Schalung unter den Balken ausgearbeitet wurde.

Mir sind ehrlich gesagt die freien Bohlen lieber. Erstens gibt es so keine Feuchtigkeitsnester und in eine Scheune kann immer mal irgendwo Nässe reinkommen. Zum anderen rieseln die geschlossenen Decken mit der Zeit nur voll, wenn man als Deckschicht nicht Nut- und Federbretter hat. Bei uns haben sich diese Bereiche im Laufe der letzten 100 Jahre randvoll mit Strohresten gefüllt. Das sind First-Class-Apartments für Marder.

Was die Deckschicht betrifft, bin ich ganz bei Dir: Wenn man nicht mit schwerem landwirtschaftlichen Gerät reinfahren muss, sind 40mm sägerau völlig ausreichend. Gehobelt würde ich mir schenken. Einen Heuboden kehrt man nicht aus und wer mal mit nassen Gummistiefeln auf gehobelten Dielen gelaufen ist, weiß Sägerauheit zu schätzen. Gehobelte Dielen kann man in Deko-Scheunen verlegen, die keinen anderen Nutzen mehr erfüllen müssen, als hübsch auszusehen.

Viele Grüße
Tilman

Hühnerstalldecke

Auf den Eischub würde ich schon aus Kostengründen bei Nutzung als Hühnerstall verzichten.
Sägerauhe Bretter bzw Gerüstbohlen könnten ggf gekalkt werden- ansonsten besser gehobelte Nut und feder Dielen verwenden.

Damit's die Hühner auch im Winter schön warm haben und Eier legen kann oberseitig Dämmung aufgebracht werden- Zellulose, Holzfaserplatten etc.
Bei Zelluosedämmung Rieselschutz unterlegen.
Wo lLagerfläche benötigt wird gibts als Boden verwendbare, stabilere Holzfaserplatten oder dünne Platten lose auflegen.