Erdreich feucht Bj 1900 womit kann ich Dämmen & Isolieren ?

Diskutiere Erdreich feucht Bj 1900 womit kann ich Dämmen & Isolieren ? im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo, Habe vor zwei Wochen ein Haus für meine kleine Familie gekauft. Eigentlich mit dem Gedanken zu renovieren, nun habe ich eine Baustelle...
C

c-virtual

Beiträge
4
erdreich-feucht-spanplatten-i17924_2019415165445.jpgHallo,
Habe vor zwei Wochen ein Haus für meine kleine Familie gekauft. Eigentlich mit dem Gedanken zu renovieren, nun habe ich eine Baustelle.

Und zwar wurden im Wohnzimmer auf einem Parkett Boden Laminat + Trittdämmung verlegt. Damit konnte ich den moderigen Geruch der unteren Spanplatten nicht ahnen.

Nun ist es einmal so. Und ich habe mittlerweile den ganzen Boden entfernt und bin auf Erdreich gestoßen.
Die Wand auf dem Foto ist die Außenwand die im unteren
Erdreich sehr feucht ist. Oberhalb der Sperrung scheint alles Trocken, bis auf den Bereich wo der Putz über diese sperre geht.

Habe mir einen Baubiologen zu Hilfe gerufen.
Er sagte es sei natürlich das, dass Erdreich feucht ist.

Sein Tipp :
Erdreich ebnen
Dampfsperrfolie
Balken neu auslegen
Perlite Schüttung
Verlegeplatten Spanplatten oder die Dielen direkt auf die Balken.

Meine frage: kann ich dieser Methode Vertrauen?
Und was ist mit der feuchten Mauer im dem Erdreich?

Das Haus hat von außen Isolierklinker und und eine Drainage und Infektions- Horizotalsperre.

Mein Problem ist das ich jetzt einziehen muss und ich
eine schnelle Lösung finden muss.

Vielen Dank,
C.M.
 
Bodensanierung

Bevor Sanierungsmaßnahmen beschlossen werden, sollte erst einmal eine gründliche Bauaufnahme erfolgen, aus der sich möglichst eindeutig ein Schadensbefund ergibt. Das bezieht sch vor allem auf Feuchtebelastungen im Bereich erdberühter BAuteile. Details wie "vorhandene Drainage", "Mauerwerksinjektion" und "Isolierklinker" müssen kritisch auf Tauglichkeit geprüft werden.

Hier spielen horizontale und vertikale Bauwerksabdichtungen eine Rolle, die entweder vorhanden sind oder geschaffen werden müssen, bevor weitere Sanierungsarbeiten folgen.

Die sog. "MAuerwerkstrockenlegung" per Injektion o. vergl. ist keine hinreichend wirkungsvolle Methode, um eine fehlende horizontale Bauwerksabdichtuung (Mauerwerkssperrbahn) zu ersetzen. Sie wird dem Hauseigentümer allerdings von den ausführenden Firmen gerne zu hohen Preisen verkauft.

Die empfohlenen Maßnamen des Baubiologen gehen nicht weit genug. Es muß zumindest nach der Bauaufnahme eine wirkungsvolle Bauwerksabdichtung nach DIN 18195 eingebaut werden. Feuchtigkeit aus dem Erdreich sollte nicht mehr in die Konstruktion ausdiffundieren, da Sie sonst nach wenigen Jahren die gleiche Situation vorfinden: eine verrottete Balkenlage.

Wenn der Boden ausreichend standfest ist (BKL 3-4) kann er eben ausgekoffert werden, eventuell mit einem abgezogenen Sandbett von 5cm. Darüber auf einer PE-Baufolie eine ebene Sauberkeitsschicht aus Magerbeton C12/15, 8cm (Estrich), darüber eine zugelassene Bauwerksabdichtung z.B. Katja Sprint Folie, die allerdings wie eine Wanne an eine Horizontale Mauerwerksabdichtung oberhalb der zukünftigen OKFFB angeschlossen werden muß. Darauf auf einer Holzfaserdämmplatte mit Einschubleisten (z.B. Steico Floor) eine Dielenlage, direkt verschraubt.

Wenn das EG teilunterkellert ist, gibt es eventuell noch andere Einbausituationen, die eine veränderten Aufbau notwendig machen. Das muß vor Ort beurteilt werden.

Wichtig ist ebenfalls eine ausreichende Sockelabdichtung mit einem zugelassenen Sockelputz.

Die von mir beschriebenen Maßnahmen erfüllen ellerdings noch nicht die heutigen Anforderungen der EnEV an die Dämmung von Bauteilen im Sanierungsfall. Dazu müsste z.B. im Bodenbereich eine Dämmschicht von ca. 10-14cm eingebaut werden.

Ich würde Ihnen empfehlen, diese Sanierungsmaßnahmen im Gesamtzusammenhang -nach der BAuaufnahme- von einem Architekten/Bauingenieur planen, ausschreiben und ausführen zu lassen. Keinesfalls sollten Sie sich die Maßnahmen von den ausführenden Firmen ohne diese unabhängige Planung anbieten lassen. Sonst: siehe "Mauerwerksinjektion"

Auch wenn Sie schnell einziehen müssen, sollten Sie nichts überstürzen. Eventuell ist das EG erst mal für 1-2 Wochen eine Baustelle, wenn Sie die Sache gründlich und nachhaltig angehen wollen.
 
Jessas, was soll den das werden?

Der Baubiologe soll helfen??
Wäre es da nicht besser jemanden zu fragen der Bauingeneur oder auch "altbauerfahrener" Architekt ist?
Natürlich gibt es auch Menschen die sich Baubiologen nennen, aber mit welcher Ausbildung ?
Wenn ich sehe was auf dem Bild zu erkennen ist ist doch große Gefahr in Verzug.
Wer hat Ihnen dazu geraten?
Was soll auch noch "gedämmt und isoliert" werden - ja wegen was denn? Was ist damit überhaupt gemeint?
 
Erdberührter Fußbodenaufbau

Prinzipiell ist es ja nicht verkehrt was dein Baubiologe geraten hat-
nur ist es keine volständige und detaillierte Anleitung, um einen schadensfreien Fußboden zu bekommen.

Besser wäre gewesen, das Gebäude vor Kauf begutachten zu lassen- der defekte Fußboden hätte festgestellt werden müssen,
daneben ggf eine nicht funktionierende Horizontalsperre, Außendämmung, Dachzustand, Installationen etc etc.
Sehr vieles läßt sich mit etwas Geschick und Anleitung selber durchführen- zumindest teure Fremdarbeiten reduzieren.

Wobei sich Isolierklinker und der bisherige Bodenaufbau nicht nach fachgerechter Sanierung anhört-
ich vermute, es wurde bisher ziemlich viel gepfuscht, sodaß du Bestand nicht als Bestand annehmen kannst, sondern eher davon ausgehen solltest, bisherige Sanierungsversuche fachgerecht zu erneuern.
Laß dir Rechnungen vorlegen über alle bisherigen Arbeiten und Aufstellungen über vom früheren Eigentümer evt selbst durchgeführte Reparaturen.

Zum Boden:
Fertige Fußbodennhöhe festlegen in Bezug auf Nachbarräume,Türdurchgänge, Treppen etc.
Von dieser Höhe ca 25 cm tief ausschachten.
Boden gut verdichten mit Handstampfer etc- besonders im schon ausgehobenen Randbereich lagenweise verdichten- mit Bruchschotter geht es besser.

Du kannst dann entweder eine dickere Estrichschicht herstellen, sofern der Untergrund nivelliert ist oder mit Sand und etwas Zementbeigabe genau nivellieren und dann statt Estrich gleich Betonplatten einlegen und mit Gummihammer festklopfen- wie beim Pflastern.

Dann als Feuchtigkeitssperre Bitumenschweißbahn, oder EPDM-Folie etc auslegen und am Rand bis knapp Oberkante Fußleiste hochziehen (am leichtesten mit EPDM, da die in einem Stück zu bekommen ist und sehr leicht an den Ecken gefaltet werden kann)
Unter EPDM oder anderen dünneren Folien Geotextil als Schutz auslegen.
Dann zB 6/12 oder 6/16 cm KVH-Balken hochkant im Abstand von etwa 50 cm (je nach Dielenstärke) auslegen und mit Gummigranulatplatten oä. unterfüttern.

Als Dämmung Schüttung, Kork, Zellulose, Hanf, Holzfaser etc verwenden-beim Einbau etwas überhöhen, sodaß es durch die die Dielen später etwas komprimiert wird.

Nach der Unterkonstruktion überlegen, ob in den Hohlraum Installationen/Leerrohre etc verlegt werden könnten für
Wasser, Abwassser, Elektro, Heizung, Telefon etc

Darauf geölte Massivholzdielen schrauben.
Die Feuchtigkeitssperre kannst du mit den Fußleisten zusätzlich befestigen.

Ob ggf Innendämmung oder eine Wandheizung sinnvoll ist sollte vor dem Fußbodenaufbau geklärt werden.
Zum Fußbodenaufbau gibts hier eine Unmenge an Beiträgen mit div Varianten.

Andreas Teich

.
 
fachwerk-I17924_20151123144539.jpgVielen Dank
Leider ist es so das ich diesen schaden nicht hätte sehen können. Da der Schaden überdeckt war mit einem dichtem Trittschutz Laminat.
Zu dem waren 90 % der unteren Spanplatten trocken und an 2 Stellen etwas feucht. (ist vor ca 20 Jahren verlegt worden)
Das Ausgraben an der Mauer war eigentlich aus reiner neugier da ich eh an dieser Stelle auf Erde stehe.
Und vom Erker das Regenwasser von der Regenrinne über eine Kette an dieser Stelle in die Drainage geleitet wird.
Daher werde ich nicht darum herumkommen in Zukunft dort eine sichere Wasserabweisung vom Mauerwerk zu Planen.
Wichtig ist momentan die Kosten zu minimieren durch Eigenleistung und eine sichere Methode die ich in Zukunft nicht bereue.
(zB mit 8cm Beton ausgießen)

bye , Carlos M.
 
Herr Teich wieso sollten organische Materialien als Dämmung verwendet werden?

Ich würde davon abraten. Genau das ist etwas was Baubiologen oder auch Tischlermeister vorschlagen.
Unter diesen Umständen würde ich sagen falsche Beratung bzw. falsche Planung.
 
Organische Dämmaterialien im Fußboden/Feuchtigkeitsabdichtung

Sie sollen nicht aber sie können verwendet werden-
unter der genannten Voraussetzung,dass eine Feuchtigkeitssperre installiert wird und andere Feuchteeinträge verhindert werden- daher seitlich hochziehen.

Gibt es irgendwo einen Hinweis, dass organische Materialien im Fußbodenbereich nicht verwendbar sind und dies einen Mangel darstellen würde?

Die Aussagen haben auch nichts mit Baubiologe oder Tischlerei oder einer sonstigen Berufsgruppe zu tun, sondern ergeben sich aus Freigaben von Herstellern, Forschungsberichten und hygrothermischen Simulationsberechnungen mit WUFI etc.

Da die Temperaturen bei erdberührten Fußböden kaum unter 10 Grad betagen, andererseits die Temperaturen am Fußboden immer unter den möglicherweise sonst vorhandenen 20 Grad liegen ist Tauwasserfreiheit bei üblichen raumnklimatischen Verhältnissen gegeben.
Zur Sicherheit sollten kapillaraktive Dämmstoffe verwendet werden.

Wenn von Kondensation im Fußboden ausgegangen würde dürften bei erdberührten Fußbdenkonstruktionen keinerlei organische Bestandteile wie Holz, Holzfaserplatten etc Verwendung finden.
Das ist aber seit Jahrhunderten üblich- auch bei früher anderen Lebensverhältnissen und schlechteren Heizmöglichkeiten.

Es ist aber immer günstig, mittels Thermometer/Hygrometer die örtichen Verhältnisse zu überprüfen und ggf die Bedingungen anzupassen und falls notwendig für bessere Lüftung zu sorgen.

Bei ungünstigen Bedingungen können auch anorganische Dämmstoffe verschimmeln.

Feuchtigkeit ist wegen Wärmebrücken, Kondensation, Feuchteeinträge von außen primär an Außenwänden zu vermuten
und dichte Bodenbeläge fordern solche Schäden heraus.

Funktionierende Dach- und Hausentwässerung sowie Spritzwasserreduzierung an Außenwänden sollten als erstes überprüft und ggf repariert werden.
Betonplatten, Estrich, etc stellen primär die Tragschicht dar (und reduzieren etwas die Feuchtigkeitsbelastung)- sichern aber nicht die Schadensfreiheit.
Dafür ist hauptsächlich die Feuchtigkeitsabdichtung zuständig- die muß 100 % funktionieren.

Sie kann aber auch mit Schutzfolie/Vlies auf eine Stampflehmschicht oder Ziegelpflaster etc ausgelegt werden.
Lehm/Ton dichten auch sehr gut ab.

Andreas Teich
 
Herr Teich für was brauchen Sie einen Hinweis, dass etwas faulen kann ?

Sie sind schon sehr hartnäckig im verbreiten Ihres Halbwissens.
Dabei wollen Sie mit Hinweisen auf wissenschaftliche Erkenntnisse prahlen.
Es hilft niemanden weiter wenn Sie auf völlig falschen Angaben aufbauen wollen.
Was Sie richtig erkannt haben ist, dass die Temperatur im Bodenaufbau ungefähr um 10 Grad ist.
Daraus kann man nun ableiten welcher Feuchtegehalt in der Wohnung sein darf ohne, dass es zu Tauwasser kommt. Insbesondere bei dampfdurchlässigen Fußboden-Aufbauten.
Schauen Sie mal auf die Taupunkttabellen.
Nun gibt es zwar mehrere Möglichkeiten dies zu verhindern, jedoch nicht durch eine Wärmedämmung im Boden.
Bei mir geht die Wärme immer nach oben und die Kälte bleibt unten. Natürlich kann man z.B. eine Fußbodenheizung einbauen um durch die Abstrahlung auch nach unten eine Erwärmung zu erreichen.
Ihr Hinweis ist auch falsch, wenn Sie behaupten, dass es seit Jahrhunderten .. üblich war.
Sie vergessen dabei, dass man früher mit offenen Feuerstellen oder Öfen geheizt hat.
Dies meistens wenn es draußen kalt war – da war dann auch die Luft relativ trocken.
.
Die Wohnungen waren auch anders gestaltet.
Stichwort: Kalkanstriche; keine Tapeten; Möbel mit Füßen usw..
Aber dabei belasse ich es. Es hilft doch nichts.
Ein Tipp noch: schauen Sie mal bei der WTA. e.V. oder beim DHBV vorbei, evtl. ist da was dabei von dem Sie lernen können.
 
klar, darüber kann man endlos diskutieren. In der Regel funktioniert das mit der Katja Sprint, wie von Herrn Pickartz beschrieben.

Trotzdem sollte sich jemand einmal ein mögliches Zusammenwirken von Injektion, Klinker und Drainage ansehen. Das Drainagesystem muss kontrolliert werden.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Bodenaufbau über Erdboden

Edmund@
Danke für die Hinweise, aber auf Taupunkttabellen, möglichst Kalkputze,-Farben verwenden etc habe ich immer schon hingewiesen.

Dass manche Bau- und Dämmstoffe faulen können ist auch klar-
Es handelt sich ja nicht um Gen-Tomaten!
Bis entsprechende Dämmstoffe gezüchtet werden dauert's wohl noch.

Es geht ja auch gar nicht um mich oder irgendwelche WTA oder sonstigen Merkblätter sondern darum, für diesen Fall mögliche Konstruktionen zu finden- die Inhalte und wesentlichen Aussagen solcher Blätter sollten dann hier mitgeteilt werden.

Deiner Meinung nach:
keine Dämmung im Fußboden ?
Nie Kork, Holz, Holzfaserplatten?
Wenn wie du schreibst, und was eh eine physikalische Tatsache ist,
Wärme nach oben steigt sinkt dadurch doch das Tauwasserrisiko im Fußboden.
Wenn Tauwasser angenommen wird und Abtrocknung über der Feuchtigkeitsabdichtung kaum möglich ist reichert sich dies dann doch an, dh die Konstruktion würde irgendwann im Wasser stehen?

Natürlich kann es Bedingungen geben, bei denen auch meine vorgeschlagene Konstruktion versagen kann-
das ist aber bei allen Varianten möglich.
Die Voraussetzungen für Schadensfreiheit hatte ich genannt.

Welche Alternativen gibt es und worin bestehen Vor- und Nachteile?
Dann kann sich ein Fragesteller selbst eine Meinung bilden

Andreas Teich
 
Thema: Erdreich feucht Bj 1900 womit kann ich Dämmen & Isolieren ?

Ähnliche Themen

A
Antworten
5
Aufrufe
1.037
Eva K.
E
N
Antworten
7
Aufrufe
5.605
Georg Böttcher1
G
D
Antworten
2
Aufrufe
1.246
Deichschwester
D
Zurück
Oben