ENEV bei Altbaukauf

Diskutiere ENEV bei Altbaukauf im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Tag, wir überlegen, einen Altbau (Fachwerk) von 1820 zu kaufen(kein Denkmalschutz) und sind nun nicht sicher, wie weit wir von der neuen...
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Stefanie

Guest
Guten Tag,

wir überlegen, einen Altbau (Fachwerk) von 1820 zu kaufen(kein Denkmalschutz) und sind nun nicht sicher, wie weit wir von der neuen ENEV betroffen sind.

das Haus wurde 1990 im Dach gedämmt, 1999 Eigentümerwechsel, danach folgende Arbeiten:
-Fassade freilegen -> Sichtfachwerk (innen auch, also Außenwände ungedämmt)
-neue Fenster (energiesparend)
-neue Heizanlage

Wenn wir das Haus kaufen müsste an der Fassade ein Querbalken ausgetauscht werden, da dieser morsch ist, kann das Probleme geben, da die Fassade ja nicht gedämmt ist?

Ansonsten soll nichts gemacht werden, da das Haus "fertig saniert" ist können trotzdem noch Altlasten nach ENEV kommen?

Oder entstehen neue Verpflichtungen durch die ENEV, vor allem auch von folgendem Sachverhalt:

"Freistellung der Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, wenn der Eigentümer am 1.2.2002 in dem Haus gewohnt hat.
Die Nachrüstpflichten muss der spätere Erwerber des Hauses innerhalb von zwei Jahren nach Eigentümerwechsel erfüllen"

Die Finanzierung erfolgt ohne Kredite, Denkmalschutz soll nicht beantragt werden.

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße

Stefanie
 
Nun,

wenn ich das recht verstehe, ist das Dach doch gedämmt. Also greift eine Nachrüstpflicht hier nicht.
Aber so wie das Haus beschrieben wird, wird man wohl bald selber den Wunsch haben Dämmmaßnahmen durchzuführen. Dass sollte man mit einkalkulieren. Was nutzen neue Fenster, wenn die Fachwerkwand, in den Gefachen aus Lehm oder Ziegel besteht und dann noch innen und außen sichtbar ist, so dass jede Menge Fugen, die wohl schwerlich abzudichten sind, für ständige "Frischluft" sorgen.
 
das...

haben wir auch schon in Betracht gezogen, aber vorerst werden da aus finanziellen Gründen wohl die Öfen herhalten müssen. Wir wollen uns nur eben nicht Zeitpunkt und Art der Dämmung vorschreiben lassen.

Also sind Arbeiten an der Fassade nicht gleich Grund für erzwungene Dämmmaßnahmen?

Viele Grüße

Stefanie
 
Das mit dem Zeitpunkt

ist ja jetzt geregelt, die Art der Dämmung, sprichg die Dämmwerte sind aber von der EnEV vorgecshrieben. Allerdings nicht die Materialien, die man einsetzen möchte.
Wenn die Arbeiten an der Fassade 20% der jeweiligen Fläche überschreitet, könnte es Vorschriften geben. Aber wenn nur ein Balken ausgewechselt wird, dürften die 20% nicht erreicht werden.
 
Bei der neuen EnEV 2009

gibt es Vorschriften einen Dämmwert einzuhalten wenn die Arbeiten an der Fassade 10% der jeweiligen Fläche überschreitet.

Aber auch Aussnahmen sind möglich, müssen aber wqenn die entsprechenden Arbeiten vorgenommen werden beantragt werden!

Ansonsten kann ich mich meinen Vorredner nur anschließen sollte irgendwann die Dämmung im eigenen Interesse sein.

Grüße
 
Dank an Gerd Meurer

die 10% hatte ich noch nicht realisiert. Vielleicht darf ich hierzu eine Frage in den Raum stellen, die hoffentlich die Fragestellerin nicht verwirrt:
In der EnEV 2007 war der Grenzwert 20% von der Bauteilfläche gleicher Orientierung. Jetzt sind es 10% der gesamten Bauteilfläche. Das bedeutet doch eigentlich eine Erhöhung des Prozentsatzes ab dem ich tätig werden muss! Wenn ich 4 gleich große Wände verschiedener Orientierung habe, bedeutet 10% der Gesamtfläche 40% an einer einzelnen Wand oder jeweils 20% an 2 Wänden.
Sehe ich das so richtig? Hat jemand hierzu schon eine Kommentierung gelesen oder gehört?
 
beim Sichtfachwerk hat die ENEV 2009 Außnahmewerte eingeräumt:

1.bei Sichtfachwerk mit geringer Schlagregengefahr U=0,84
2.Bei Sichtfachwerk mit starkem Schlagregen gibt es keine U-Wertvorgaben mehr. Man hat aus vielen Bauschäden durch starke Innedämmungen an den Außengefachen endlich was dazugelernt.
 
Herr Meurer, die Vorgaben finden Sie in der neuen ENEV 2009

Bauteilanforderungen Altbau nach ENEV 2009: zulässiger U-Wert........
1.7 Außenwand, Maßnahme: Sichtfachwerk.....
1.8 dito
 
Kleiner Hinweis,

soweit ich weiß, enthält die ENEV (die ich übrigens für ein absolut überflüssiges Gesetzesungetüm halte, daß nur zur Volksdrangsalierung geschaffen wurde) einen Befreiungstatbestand, der über eine Wirtschaftlichkeitsberechnung funktioniert.

Etwas kurz gefaßt und sinngemäß heißt es dort wohl, wenn die Kosten der Dämmaßnahmen den Nutzen übersteigen, können Altbaubesitzer unter Umständen eine Befreiung von der ENEV erreichen. An diesem Punkt würde ich an Ihrer Stelle als erstes einhaken.

Unser Bauingenieur hat mehrfach betont, daß, soweit es stets aktiv genutzter (also zwischendurch kein langer Leerstand) Wohnraum war und ansonsten baugenehmigungsfreie Maßnahmen (also z. B. Reparaturen) durchgeführt werden, haben Sie Bestandschutz und die ENEV blieb zumindest bislang draußen (ich weiß nicht wie es bei der unsäglichen Neufassung ist)

Vielleicht sprechen Sie dazu hier im Forum einmal einen gewissen Herrn Konrad Fischer an, den ich zum Thema Dämmung sehr schätze.

Dieser ganze Dämmwahn heutzutage vernichtet nämlich vor allem Eines: Unmengen an Volksvermögen und gefährdet oben drauf unsere Gesundheit,insbesondere die unserer Kinder.

Vielleicht lassen Sie auch mal einen vernünftigen Baubiologen durch das Haus gehen, um mit ihm abzuschätzen, inwieweit eine "Dämmung" überhaupt notwendig ist und was das ganze wohl kosten wird.

Viele Grüße
Achim Hecke

PS: Überlegt immer, für wen ihr dämmt. Weniger kann durchaus mehr sein.
 
Guten Tag,

die Herren. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Nun sehe ich der Reparatur doch schon ruhiger entgegen.

Was die Frage des Dämmens betrifft werden wir wohl noch abwarten, wie unser eigenes Empfinden ist, gerade da wir schon so viel negatives über die Auswirkungen nicht fachgerechten Vorgehens gehört (und in diesem Forum) gelesen haben.

Herzlichen Dank

Stefanie Sailer
 
Sehr geehrter

Herr Hecke, kämen die Gebäudeeigentümer von alleine auf die Idee sinnvolle Dämmungen einzubauen, denn die gibt es tatsächlich, bräuchte der Gesetzgeber sicherlich nicht einzuschreiten.
Die Seiten von Konrad Fischer halte ich als Rat für einen Laien für keine gute Wahl. Ich glaube nicht, dass jemand, der keinen tieferen Einblick in das Thema hat, in der Lage ist den unbestritten wahren Kern auf diesen Seiten zu finden. Eine Aussage wie dämmen ist prinzipiell Unsinn, ist auf jeden Fall Unsinn.
An Stefanie Sailer möchte ich mich noch mit der Aussage wenden, dass man sich erst einmal vorrechnen läßt, was eine Dämmung bewirken kann, ehe man darüber nachdenken sollte, ob man sie wegen wirtschaftlicher Bedenken nicht ausführen will. Neben wirtschaftlichen Kriterien gibt es auch noch ein paar andere, z.B. unsere Verantwortung für die Welt, die man den Kindern hinterläßt. Eine solche Betrachtung hat mit dem Ölpreis nichts zu tun.
Dabei ist es natürlich immer klar, dass alle Arbeiten an einem Gebäude fachlich richtig durchzuführen sind und dass es tatsächlich auch einmal Gründe geben kann, auf bestimmte Maßnahmen zu verzichten.
 
Falsche Dämmung,

also aus Fasern, Schäumen, Schüttungen und anderen Leichtbaustoffen, ist nahezu immer falsch. Von außen sind die nächtlich unter dem Taupunkt und feuchten auf, und auch als Innendämmung werden sie unbarmherzig naß. Schon die einfachste Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigt ihre Unwirtschaftlichkeit. Und deswegen verstoßen sie gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot des EnEG. Folglich ist die EnEV-Befreiung zwingend anzuwenden.

Daß oft anders verfahren wird, ist Tatsache. Am gesetzwidrigen Dämmen wird halt allzugern verdient.
 
Eine

pauschale Äußerung das jede Art von Dämmung "unbarmherzig naß" ist undifferenziert und falsch.

Leichte Innendämmug mit diffusionsfähigen Materialien sind heute gerade in der Denkmalpflege Stand der Technik!

Es gibt das bei Leichtbaustoffen auch Unterschiede!

Ihre Empfehlung nicht zu dämmen ist im Museum eine bedingte Alternative, kann aber für dae Wohnbereich nur eine Variante für extreme Minimalisten sein.
 
Schon die simpelste

Vergleichsberechnung zeigt auf, daß selbst die theoretischen Energieersparnisse die Dämmkosten weder innen noch außen refinanzieren können. Da wird den Bauherren vorgeflunkert, was das Zeugs hält.

Deswegen findet sich sowas reihenweise in mir vorliegenden Energieberatungsdokumenten reingelegter Hausbesitzer:

"Die Enquêtkommission des Deutschen Bundestags hat ermittelt, dass es, um die Folgen unseres Energieverbrauchs in erträglichen Grenzen zu halten, erforderlich ist, bis zum Jahre 2050 den CO2-Ausstoß um 80% (Basis 1987) zu reduzieren und dieses bei wachsender Weltbevölkerung. Diese Zahl verdeutlicht die Dringlichkeit von Energiesparmaßnahmen. Aus diesem Grunde sollte die Wirtschaftlichkeit nicht als alleiniges Kriterium betrachtet werden."

Auf Deutsch: Bauherr, schmeiß dein Geld weg und beschwere dich nicht. Es geht um die Weltrettung.

Das ist vom Eckel-Tetzel abgeguckt, oddä?

Und daß sich am Bau selbst in der Denkmalpflege Schwachsinn als Standard durchsetzen kann, hängt eher von der Interessenslage der Baubeteiligten und der Leichtgläubigkeit der nicht rechnenden Bauherren und Denkmalbehörden ab, nicht von einer überlegenen Technik.

Daß das Zeugs innen oder außen naß werden muß, hängt von seiner mangelhaften Speicherfähigkeit ab. Allein die im Dämmstoff eingepackte Luftfeuchte langt schon, um ihn im Kondnesatfall aufzunässen. Innen wie außen. Und wie naß es selbst an Massivwänden innen wg. "modernem Fensterstandard" werden kann, zeigt doch die deutsche Schimmelpest.

Wie es da aussehen kann, wenn nur ein Schränklein vor der von außen gedämmten Wand steht, zeigt meine Grafik. Wandoberfläche 4,6 °C!.
 
Besten Dank für das Zitat Herr Fischer,

wie ich schon oben schrieb, können die Problemlösungen auf der Welt nicht über den Ölpreis diskutiert oder geklärt werden. Ich kann das Wort Wirtschaftlichkeit schon bald nicht mehr hören. Mit diesem Wort kann man sich aus allen Verantwortungen herausreden.
 
Wer hier wirklich

noch an den CO2-Hype glaubt: Bitte mal Climategate googlen. Wird bisher in unseren Medien meist verharmlost bzw. verschwiegen. Alles falsch! Die Fälscher nehmen sogar ihre aktuellen Temperaturdatenreihen vom Server.

Nein, diese CO2-Angstmacherei ist Geschäftsrhetorik, sonst nix.
 
Schauen

Sie sich doch mal die Grafik genauer an!!

EPS Polysterol und Kunstoffputz.

Nur ist die hier betriebene pauschale PANIKMACHE weinig hilfreich.

Das hier Schimmel entstehen kann leuchtet ein!
 
Ja wirklich,

tolle Grafik und eine wirklich ingenieurmäßig nachvollziehbare Berechnung ...~~
Nehmen sie doch mal das Verbundsystem aus der Berechnung. Dann findet keine Diffusion mehr statt, weil die Feuchtigkeit auf der Wandoberfläche gefriert, -6°, bei einem 36,5 cm starken Mauerwerk. Wird die Wand dünner, gleichen sich Wandoberflächentemperatur und Außentemperatur noch mehr an.
Was soll das nur alles ... ???
.
Und ein CO2 Problem haben wir natürlich auch nicht und Gas und Öl ohne Ende und dann haben wir ja auch noch die Atomkraftwerke, warum machen wir uns nur all die Sorgen?
 
Aber, aber:

Mit dem Dämmstoff hat die Temperaturentwicklung auf der Innenwand nun wahrlich nix zu tun, sondern - laut Rechnung - nur mit dessen U-Wert!

Herr Meurer, das sollte aber zum Grundwissen gehören.

Und lieber Herr Heim: Daß die angeblichen Fossilenergien in Wahrheit nachwachsende Rohstoffe und keineswegs aus Fossilien sind, hat sich zumindest in aufgeklärteren Kreisen schon herumgesprochen. ich nenne mal Gold und Zillmer als hier bekanntere Fachautoren zu den Tatsachen gegen den Verknappungshype.

Den Rest schenken wir uns, da es noch weniger bringt.
 
Thema: ENEV bei Altbaukauf

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