ehemaliger Schweinestall 14*5 Umbau zum Wohnraum ***Fragen zum Neuaufbau***

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donnergott

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Hallo liebes Forum,

ich lese hier schon einige Jahre mit und wir haben unser altes Bauernhaus in den letzten 10 Jahren neu renoviert und umgebaut. Hierbei konnten wir schon etwas Erfahrung sammeln. Nun möchten wir ein Nebengebäude (ehemaliger Schweinestall) zum Partyraum, mit integrierter Sauna umbauen. Da stellen sich mir ein paar Fragen.

Der Raum ist ca. 14m land und 5m breit. Die Wände bestehen aus 30er Steinen und sind innen wie außen mit Zementputz versehen. Die Deckenhöhe wird ca. 2,15m betragen, wenn wir mit dem Wiederaufbau des Bodens fertig sind. Die Decke ist eine sogenannte Belüftungsdecken, allerdings sind die Löcher zur Belüftung von außen mittlerweile zugeputzt.

Nun meine Frage 1, wäre ein Neuaufbau des Fußboden so denkbar?

Bodenaufbau 20cm Sauberkeitsschicht (Filter), 10cm Beton, Bitumenanstrich, ca. 10cm Wärmedämmung (60er EPS und 30er Kermi) inkl. Fußbodenheizung, Fliesestrich, Fliesen oder CV-Planken

Der Raum hat ein Streifenfundament und die hintere Wand liegt ca. 1,2m in der Erde (von außen neu abgedichtet und Drainage, keine Dämmung)

Jetzt meine 2. Frage, wie dämme ich den Raum richtig?

Muss die Decke überhaupt gedämmt werden? Wenn ja wie? Wegen der geringen Raumhöhe kommt hier abhängen nicht in Frage.

Meine Idee war es, hintere Wand mit Schilfrohrdämmplatten 6cm zu dämmen und mit einem Lehmputz zu versehen. Die Decke würde ich nur verputzen wollen und gar nicht dämmen.

Für Ideen und Anregungen bin ich sehr dankbar. Bis jetzt ist außer der Sauberkeitschicht vom Bodenaufbau, nicht viel passiert, daher bin ich sehr flexibel. Jedoch sollten die Kosten für einen Wiederaufbau im Rahmen bleiben.

Gruß
Torsten
 
Stall dämmen

Ich würde eine Außendämmung vorsehen wenn ohnehin eine Putzfassade besteht- dann werden Wärmebrücken vermieden-gerade hinsichtlich der Deckeneinbindung.
Ggf Wandheizung vorsehen-
angenehmer als Fußbodenheizung und mit höherer Heizleistung und Temperaturen möglich als bei Fußbodenheizung.

Fußbodenheizung würde ich nicht installieren, da die außer in den paar Monaten mit Betrieb der Heizung sich immer kalt anfühlt- als Partyraum mit evt Tanzbetrieb ist ein Holzdielenboden wesentlich angenehmer, fußwärmer, elastischer, spart Aufbauhöhe etc.

Bei einer solchen Raumgröße würde ich die Raumhöhe soweit irgendmöglich erhöhen- also Boden absenken, so tief wie statisch möglich.
Keine Sauberkeitsschicht,
auf den gewachsenen, ggf nachverdichteten Boden PE Folie vor dem Betonieren auslegen,
dann nur eine 5 bis max 10 cm Beton- (eher Estrich)schicht aufbringen.
Keinen Bitumenanstrich- entweder Bitumenbahnen oder besser Geovlies und EPDM Folie auslegen und seitlich bis OK Fußboden hochziehen.
Darauf Kanthölzer aus KVH ca 6/10 oder 6/12 cm und Zellulose im Zwischenraum, darauf geölte Eichedielen verschrauben.
Bei mehr als 12-16 cm Aufbauhöhe Kreuzlage nehmen, die unteren Hölzer dünner und im größeren Abstand, darüber die höheren Hölzer in engerem Abstand- je nach Dielenstärke.

Decke von oben dämmen je nach Situation- am günstigsten ist Zellulose lose aufblasen.
Perimeterdämmung außen vorsehen.

Andreas Teich
 
Hallo,

und vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das wirft die ursprüngliche Planung wieder komplett durcheinander. Der Fußbodenaufbau gefällt mir sehr gut. Selbst wenn die Massivholzdielen 40€ pro Quadratmeter kosten, bleibt dieser Bodenaufbau günstiger als, der Unterbau für die Fußbodenheizung!
Allerdings kommt eine Perimeterdämmung nicht wirklich in Frage, da das Gebäude vor ca. 5 Jahren neu verputzt wurde. Wenn eine Wandheizung eingebaut wird, muss ich von innen eine Dämmschicht (Holzfaserdämmplatte, Schilfrohrdämmung) anbringen.

Torsten Schütz

PS:Was kosten Eichendielen ungefähr?
 
Stalldämmung

Hallo Thorsten

Innendämmung ist natürlich auch machbar, da du genug Platz hast.

ich würde dafür wegen besserem U-Wert und Kapillarität Holzfaserplatten vorziehen und darauf die Wandheizung befestigen und mit Kalk- oder Lehmputz einputzen.

Wenn innen allerdings auch schon verputzt wurde ist hier allerdings eine ähnliche Situation wie außen.

Wenn du zB spezielle Holzträger nehmen würdest, auf diese außen Cetris- oder Betonyp-Platten schraubst und dann mit Zellulose oder Hanfmatten oä. dämmst wäre das preislich sehr günstig, da die Platten ca 6,- €/qm und die Träger auch nur ca 10,-€ je qm Fläche kosten.
Die Dämmung wäre dabei erheblich besser als bei einer Innendämmung und die Wärmebrückenproblematik entfällt .

Bei der Innendämmung wäre dagegen die schnellere Raumerwärmung günstig, wenn dieser nur sporadisch verwendet wird- eine dauerhafte Grundtemperierung wäre jedoch besser.

Eine Fußbodenheizung würde wegen höherer Masse mehr Zeit als eine Wandheizung benötigen um den Raum zu erwärmen und reagiert träger-
wäre also in der Hinsicht negativer.

Eichedielen fangen preislich ab knapp 30,-€ an für rustikalere Sortierungen inkl geölter Oberfläche.
Dabei würde ich die nicht UV gehärteten Öle vorziehen, damit du mit dem gleichen Öl auch ggf Nachbehandlungen vornehmen kannst.

Evt würden auch eng gewachsene Nadelholzdielen geeignet sein- das hängt von der Belastung ab.

Vielleicht gibt's im Forum noch andere Erfahrungen und Lieferanten.
Wenn du dazu etwas hörst bitte an mich mailen, damit ich das ggf an andere Interessenten weiterleiten kann.

Der Raum würde durch diesen Umbau sicher sehr an Qualität gewinnen gegenüber der ursprünglichen Idee- besonders wenn ihr durch ausschachten mehr Raumhöhe erreichen könnt.

Dafür würde ich einen kleinen Bagger nehmen- zumindest ein Förderband würde die Arbeiten erleichtern, da große Mengen zusammenkommen und etwa 1800kg je m3 Bodenaushub veranschlagt werden können.

Ich würde für einen solchen Raum an beiden Längswänden Wandbeleuchtung vorsehen- die läßt sich dann auf der Innendämmung verlegen und muß nicht eingeschlitzt werden.

Mach doch Bilder von außen und innen- ggf an meine angegebene mailadresse

Andreas Teich
 
Hallo,

WOW, vielen Dank. Bilder kann ich gerne welche machen. Den Boden habe ich schon rausgestemmt, dann händisch ca. 30 cm ausgehoben und mit Schubkarre rausgefahren :)
Jetzt habe ich Drainage und Abflussrohre verlegt und bin am Wiederaufbau dran. Filterschicht ist teilweise schon eingebaut, Betonschicht (7-10cm) wird kommen und dann habe ich ca. 10-12cm für den weiteren Aufbau zur Verfügung.

Klar die Stallwände sind schon mit Zementputz versehen und wurden gekalkt (Kalkfarbe?!). Allerdings werden wir den Raum komplett neu verputzen. Die Decke ist noch nicht verputzt und die hintere Wand soll ja mit Dämmung und Wandheizung versehen werden...

Gruß
Torsten Schütz
 
Stallsanierung

Außer das Wasser steht auf dem Boden-
ansonsten würde ich zugunsten einer stabileren Tragschicht und besserer Dämmung auf die Kiesschicht verzichten und nur den Untergrund einebnen- dabei nicht auflockern -ansonsten wieder feststampfen.

Bei stabilem Untergrund sind ca 7 cm Estrich ohnehin genug.
Prinzipiell könnte bei verdichtetem Boden komplett darauf verzichtet werden- nur zum Balken ausrichten ist's leichter mit einer dünnen festen Tragschicht.

Falls vorhanden könnten statt Beton auch zB 4 cm dicke Betonplatten auf eine dünne Sand- oder Splittschicht gelegt werden.
Der Unterbau ist ohnehin feuchtigkeitsbeständig, daher wäre die Schotterschicht verzichtbar.

Wenn du aus dem Teichbau 1 mm EPDM Folie bekommen kannst wäre das die schnellste und dichteste und natürlich umweltfreundlichste Lösung- die aber auf Geovlies legen- das kostet etwa 1,-€/qm
Teichbaufolien gibt's schon mal günstiger als Reststücke bei Internetshops.

Viel Erfolg
Andreas Teich
 
fachwerk-I12706_201561123451.JPGHallo,

anbei die versprochenen Bilder des Stalls. Zuerst wurde von außen verputzt, später habe ich die Stallfenster runtergestemmt und Terassentüren eingebaut und vor 7 Jahren, stand ein runder Geburtstag an der sollte im freien stattfinden, wurde die Toilette eingebaut. Jetzt haben wir Kinder und der Raum soll Wohnraum werden...

Gruß
Torsten
 
fachwerk-I12706_201561131339.JPGUnd noch ein Bild, die abgestemmten Betonreste stammen von Ausbuchtungen des Streifenfundaments und soll als Filterschicht dienen. Es wird noch weiterer Filter 0/32 eingebracht und verdichtet...
 
Stallumbau

das sind schon nach viel Arbeit aus.

was ist mit dem Raum über der Decke ?

Das sind ja ziemlich hoch aus- noch ein Raum
oder zu niedrig für Nutzung?
Woraus besteht die Decke?

Wenn du die Wandheizung machen willst kannst du dich noch melden.
Ich bin gerade mit der Sanierung eines historischen Gebäudes befaßt, welches auch eine spezielle Wandheizung bekommt.
Dies System wurde auch seit langem in alten Gebäuden installiert und hat viele Vorteile.

Ich würde aber eher Holzfaserdämmplatten an den Wänden verwenden statt Schilfmatten, weil diese kaum kapillaraktiv sind.

Berichte doch wie es weitergeht-
Bilder und Fragen kannst du ggf auch an meine angegebene mailadresse schicken.

Andreas Teich
 
Hallo,

ja da ist noch ein vollwertiges Geschoss darüber. Dort sind alte Möbel eingelagert. Der Raum ist nur durch die Scheune erreichbar, ungedämmt, mit Asbestplatte eingedeckt und keine Fenster.
Die Decke besteht aus diesen Lüftungssteinen, die in eine Stahlkonstruktion eingehängt werden und mit Beton eine recht stabile Konstruktion bilden.
Ursprünglich hatte ich vor die Decke rauszureißen, das ist aber zu aufwendig und wahrscheinlich aus statischen Gründen nicht sinnvoll.
Wand oder Fußbodenheizung da besteht noch Diskussionsbedarf mit meiner Frau. Sie hätte gerne Vinylboden, da robust und pflegeleicht und ich bin von Eichendielen ziemlich begeistert.

Gruß
Torsten
 
Stallumbau Fußbodenkonstruktion

Hallo
Vinylboden würde ich auf gar keinen Fall nehmen.
Es ist doch nur eine andere Art von Plastikboden
Der würde eine Tragschicht benötigen und wäre gleichzeitig eine Dampfsperre, sodaß völlig feuchteunempfindlicher Dämmstoff verwendet werden müßte- wie Glasschaum- sehr teuer oder XPS- völlig unökologisch.
Außerdem wäre ein mineralischer Unterboden zu verwenden,
wobei die Vorteile eines Dielenbodens wegfallen würden.

Zudem wenn er durch eingetragene Steinchen oder Sand zerkratzen sollte gar nicht renovierungsfähig.

Insgesamt eine teure Konstruktion mit schlechterer Dämmmöglichkeit und optisch gar nicht zu so einem Gebäude passend.

Für ein Krankenhaus oder Großraumbüro vielleicht noch optisch akzeptabel- für Wohnräume würde ich es auf keinen Fall verwenden.

Ein Dielenboden sieht auch bei Alterung noch schön aus, was bei Plastikböden wie auch Kunsstofffenstern nicht mehr zutrifft-
zerkratzen können auch solche Materialien.

Fußbodenheizung hat viele Nachteile, die eine Wandheizung nicht hat.
Vor allem fühlt sich der Boden immer kalt und hart an- warm ist er nur in der Heizperiode- in den Übergangsphasen jedoch nicht.
Wegen dicker Estrichschichten spricht er nicht so schnell an wie eine Wandheizung und muß daher länger beheizt werden und kann interne Wärmegewinne nur sehr verzögert berücksichtigen.

Wir sind gerade mit der Planung zur Sanierung eines mehrhundertjährigen Gebäudes beschäftigt, bei dem auch ein Eichedielenfußboden auf Holzunterkonstruktion mit Zellulosedämmung und einer speziellen Wandheizung auf Dämmplatten installiert wird- also ziemlich ähnliche Bedingungen wie bei euch.
Am Besten seht ihr euch mal Räume mit Holzböden an zum Vergleich mit Plastikböden.
Wir haben auch einen Wintergarten, der direkt von außen zugänglich ist-außer Fegen haben wir noch nichts gemacht.
Bei gutem Öl bei der Erstbehandlung ist die Bodenpflege sehr einfach und unaufwendig.

Andreas Teich
 
Stallumbau

Hallo Donnergott,

du hast viele Antworten auf deine Fragen bekommen. Und viele mit dem Hinweis, dass sie dir unbedingt etwas verkaufen (Beratung-Planung) wollen.

Was mir schleierhaft ist, warum soll der Bauschutt in den Unterbau???

Was soll die Dränage darunter???

Mein Vorschlag: Unterboden einebnen (evtl. mit Füllsand ergänzen) und auf Höhe bringen.

PVC-Folie auslegen und 8-10cm Unterbau aus Magerbeton einbauen, abdichten mit Dichtschlämme oder Folie, 6 cm XPS als Dämmung und darauf dann den Estrich.

Dann können sie problemlos ihren Vinylboden auslegen. Ich würde aber bei intensiver Nutzung eher einen preiswerten Steinzeugboden einbauen. Es gibt auch Fliesen, die optisch wie Holz aussehen. Muss man mögen. Aber die Räume die man von außen direkt betreten kann, werden schon mehr beansprucht. Ich hab auch gerade einem Raum, der in etwa ihrem entspricht, so ähnlich gestaltet.

Da ich entnommen habe, dass die Räume nicht immer genutzt werden, würde ich für die schnelle Erwärmung immer normal Heizkörper vorsehen.

Die Wände würde ich von innen mit einer Verbundplatte aus GKT-Styropor oder Fermacell-Styropor dämmen. Das wird keine Probleme geben wenn sie die einbindenden Wände und Decken auch moderat den ersten halben Meter mit dämmen.

Wenn dann mal Zeit ist, würde ich auf die Decke von oben auch eine Dämmung einbauen.

Viel Erfolg wünscht
Heinz-Josef
 
Hallo,

Danke für die Antworten. Ich bin froh dass es verschiedene Ansätze gibt. Dafür ist ein Forum da!
Der Bauschutt dient als Filterschicht, die Drainage war übrig und kann nun wirklich nicht schaden. Der Betonboden mit Abdichtung ist geplant und wird auch von mir in den nächsten 3-4 Wochen eingebaut. Der Unterbau muss noch eingeebnet und verdichtet werden.
Mit 6cm XPS, könnte ich Leben von den Kosten her. Aus ökologischer Sicht, hat Herr Teich Recht. Es passt nicht wirklich in einen Altbau. Bei der Fußbodenheizung die mir mein Heizungsbauer empfohlen hat, sind ebenfalls 3cm XPS mit Noppensystem vorgesehen, plus Zusatzdämmung.

PS:Normale Heizkörper (4 Stück, unterschiedlich dimensioniert) sind noch vorhanden und werden zusätzlich eingebaut. Um auf die erforderliche Heizleistung zu kommen, benötige ich noch eine FLächenheizung (Wand oder Boden). Entsprechendes Rohr 14*2 ist ebenfalls aus vergangener Renovierung noch vorhanden...

Gruß
Torsten
 
Thema: ehemaliger Schweinestall 14*5 Umbau zum Wohnraum ***Fragen zum Neuaufbau***
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