"Bauaufsichtliche Zulassung" für Fassadendübel - brauchts das?

Diskutiere "Bauaufsichtliche Zulassung" für Fassadendübel - brauchts das? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo werte Community, passend zur Jahreszeit fangen wir mit der Dämmunterkonstruktion an und es geht darum welche Dübel wir kaufen, um die...
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Boris1

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Hallo werte Community,

passend zur Jahreszeit fangen wir mit der Dämmunterkonstruktion an und es geht darum welche Dübel wir kaufen, um die Kreuzrahmen (60x80 hochkant) an der Fassade (Massivziegel/Magerbeton im EG) zu befestigen - mit Zulassung oder ohne.

Was bringt mir die, ausser ca. 400€ Mehrkosten?

Das Papier sooo teuer geworden is.....;-)

Gruss, Boris
 
die Zulassung

bringt dir als Selbermacher überhaupt nichts, es sei denn, Du hast Brandschutzeigenschaften für die Fassade nachzuweisen. Wichtiger wäre die Haltbarkeit und die Zuverlässigkeit - und da wären 400 Euro ein Kinderspiel gegen Schäden, wenn der Dübel nicht halten würde. Meine Meinung, schau Dir die Geschichte genau an und greife auf bewährte Anbieter zurück. Wenn es Plastedübel sind - der kann fliesen - sprich: er kommt dann langsam mit der Schraube aus dem Loch wieder raus, wenn er nicht haltbar ist - und das kann bei Billiganbietern passieren. Also wirklich nicht an der falschen Stelle sparen!
Frag dann lieber einen guten Fassadenbauer in Deiner Nähe, was er einkauft. Vielleicht gibt er Dir aus seinen Beständen sogar das Richtige zum guten Preis ab. Kann billiger sein als im Baumarkt !!!
Und informiere Dich beim Ziegelhersteller, wie Du zu bohren hast - das ist nicht unwichtig, mit oder ohne Schlag !
Außerdem - soll die Dämmung dazwischen - dann könnte (!) der Dübel auch eine Kältebrücke sein, die von der Wetterschale bis in Mauerwerk reicht - prüfe auch diesen Umstand !
 
Moin Olaf,

danke für den Hinweis mit dem Brandschutz - obwohl ich gerade nicht wüsste wem ich den nachweisen müsste.

Klar liegts nicht an den 400€, ich kann mir nur praktisch nicht vorstellen, wie ich da beim Altbau konkret jemand drankrieg, wenn mal ein paar verrutschen...egal ob zugelassen oder nicht. Und davon dass ein paar Prüfingenieure an den Dingern unter Laborbedingungen rumzerren hab ich bei Mischmauerwerk auch nix sach ich.

Ich bestell jetzt von beiden und mach mal Probeverdübelungen.

Was würdest du bei 10x160 Dübeln für einen Abstand empfehlen? Der Steico-Techniker sagt mindestens 80cm, besser 60cm.....

Gruss, Boris
 
Magerbeton mit Überraschungen

Hallo Boris,
Du schreibst, dass die Wand teilweise aus Magerbeton ist. Prüfe am besten ob der Magerbeton das Dübeln mit normalen Dübeln überhaupt aushält. Bei uns sind die Schrauben samt Dübel wieder aus der Wand gebrochen als die Schraube angezogen wurde.
Probiers einfach vorher aus!
Bei uns war die Lösung für den kritischen Bereich der Klebedübel.
Die sind nicht ganz billig aber sie halten dafür auch.

Das was Olaf schreibt mit der Wärmebrücke ist nicht zu vernachlässigen.

Viel Erfolg bei der Arbeit.

Gruß Nanne
 
Wärmebrücke

ist nicht das Thema, weil wir nochmal Kreuzrahmen Holz auf Holz draufsetzen um auf 16cm zu kommen - trotzdem Danke für den Hinweis.

@nanne: Was für Klebedübel habt ihr denn genommen? Die sollte ich dann nämlich schleunigst organisieren, falls mir dasselbe passiert....

Gruss, Boris
 
Hallo,

bei unklaren Verhältnissen empfehle ich auf jeden Fall Ausziehversuche.

Grüße
 
@Dietmar:

Ich dachte ich klemm mal ein Nageleisen zwischen Holz und Wand und wipp mal drauf rum....

Gruss, Boris
 
Abstand

ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann, da ich weder den Dübel noch das Mauerwerk noch deine Belastung kenne. Wenn man mir aber 80, besser 60 sagt, würde ich wohl 50 nehmen !
Zumindest würde ich versuchen, immer in der Nähe der Kreuzung zwischen Grund- und Traglatten zu dübeln (also im Raster der nachfolgenden Lattung, um die Kraftübertragung zu obtimieren. Außerdem solltet Du die Tragfähigkeit der folgenden Verbindungen prüfen! Und selbst die Bohrrichtung der Mauerdübel ist entscheidend - immer leicht nach unten, um so eine Hakenwirkung zu erzielen.
Abgesehen davon solltest Du Dir über die ganze Fassade vorher Schnur waagerecht, senkrecht und (!!) kreuzweise diagnoal spannen, um so die Fluchten vorher prüfen zu können. Wenn Du das nicht beachtest, könnte man Deine Ungenauigkeiten später am Dachkastenanschluss ganz gut sehen.
 
@Olaf:

der "nichtzugelassene" Dübel trägt lt. Hersteller 0,7kN in Beton, 0,5kN in Vollziegel. Nach meiner Überschlagsrechnung hab ich eine Fassadengewicht von ca. 36Kg/m², beim 50er Abstand also verteilt auf 8 Dübel. Mit Windlasten, Scherkräften, Hebeleffekten sollte das ja wohl reichen, oder?

Der Tipp mit dem schräg von oben Bohren ist ja wohl klasse! Völlig logisch, hätt ich aber nicht dran gedacht....

Gruss, Boris
 
die Tragwerte

sind aber Laborangaben, die Du nie in der Praxis erreichen wirst. Deshalb geh auf Nummer sicher, das ist richtig.
Wünsch Dir Erfolg, stell mal ein Foto rein über die einzelnen Abschnitte, vor allem wie es ausssieht im Abschnitt Dämmung auf Lattung. Hatte das gleich bei mir, habe alle Hohlräume noch mit TWP1 ausgefüllt. (siehe meine Fotogalerie - ach wegen der Gestaltung)
 
TWP 1???

Was'n das?

Die ersten Ausziehversuche waren ernüchternd.....schiefe Wand ca 15mm Abstand, da is dann nicht mehr mit aufs Nageleisen drausfstellen.....

Wir haben da erstmal mit Bauwinkeln nachgeholfen, den Magerbeton weiter zu perforieren erschien uns nicht so genial.

Da wir die zweite Lage im Versatz aufschrauben und so einen soliden Verband herstellen, muss man sich aber glaub ich nicht ins Hemd machen, wenn der eine oder andere Dübel auf Zug nicht sauber sitzt.....

Gruss, Boris
 
Thema: "Bauaufsichtliche Zulassung" für Fassadendübel - brauchts das?
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