Massive Dielen mit Unterkonstruktion auf Rohbetonboden oder Estrich?

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Oliver Vorwig

Guest
Hallo. Wir bauen gerade unser Traum-Einfamilienhaus. Vorgesehen war von uns von Anfang an ein Pitch-Pine Dielenboden. Nach einigen Überlegungen und Angeboten haben wir jetzt vor Massivholzdielen auf einer Unterkonstruktion zu Verlegen. Hier sind für mich noch einige Fragen offen bzw. unklar.
1. Was ist sinnvoller? Eine einfache oder eine Kreuzlattung?
2. Wie genau sollte man die Schichten aufbauen? Dampfsperre - Latten - Dielen? Welches Material als Dämmung einschütten (per Angebot wurde Blähton vorgeschlagen)?
3. Sollte die Unterkonstruktion auf den zur Zeit vorhandenen Betonboden aufgebracht werden? Hier liegen zur Zeit die Elektro- und Heizungsleitungen, welche in der Unterkonstruktion ausgespart werden müssen. Geplante Aufbauhöhe ist 15cm im EG und 10cm im OG. Wäre es eine Alternative mit Estrich nur einen Teilaufbau zu machen um einen schieren Boden zu haben? Oder lieber eine höhere Konstruktion aus Latten um 15 bzw. 10cm zu erreichen?

Reichen diese Informationen für Aussagekräftige Kommentare oder fehlen Informationen?

Vielen Dank im voraus!
 
Dielen

Guten Morgen Herr Vorwig
Schenken Sie sich doch Ihr Lattengebirge !
Als Unterkonstruktion reichen 24 mm gehobelte Latten allemal aus. Sie werden wahrscheinlich den nicht ganz ebenen Betonfußboden stellenweise mit Ausgleichs-Fließmörtel nivellieren müssen.
Wieso überhaupt Dampfsperre ? Die ist nur da notwendig, wo infolge eines Dampfdruckgefälles mit Schäden durch Kondensat gerechnet werden muß.
Sollte Ihr Fußboden keine unterseitige Wärmedämmung haben, wäre das allerdings ein Baufehler. Nehme aber an, da Sie das nicht erwähnt haben, daß die Wärmedämmung auf der Unterseite der Betonplatte verlegt ist.

Mit freundlichen Grüßen
 
1. - Kreuzlatten haben den Vorteil

dass Sie die erste Lattung zwischen den Installationsleitungen platzieren können und die zweite Lattung dann durchgehend darüber setzen. Bei 10cm Aufbauhöhe im OG wird es aber schon ein wenig knapp für eine gut tragende Kreuzlattung.

2.- Aufbau: Dampfsperre, Trittschallstreifen, erste Lattung, zweite Lattung (Kreuzungspunkte unterlegen für Höhenausgleich), Dielen. Zwischen den Latten Dämmung. Blähton ist wie Treibsand, hier würde ich Blähschiefer vorziehen. Vom Dämmwert ist Zelluloseflocke besser aber auch staubiger.

3.- Ich würde keine weitere Feuchtigkeit ins Haus pumpen, sondern trocken weiter arbeiten. Deshalb schließe ich einen Teilestrich aus. Alternative:

Blähschiefer bis ca. 5mm über den Leitungen nach Meterriss abziehen (leicht verdichten) und dann mit ThermosafeWD von Gutex (Holzdämmplatten) abdecken und die Terhmosafe N+F mit der Verlegeleiste von Gutex als Unterkonstruktion für die Dielen nehmen. Material siehe www.gutex.de

Das ist vielleicht etwas teurer als mit der Kreuzlattung - aber die Arbeit geht schneller und das System gibt mehr Dämmung und weniger Staub.

Blähton nur nehmen wenn er gebrochen ist. Besser ist der Blähschiefer, da er als Bruchstein sich besser verzahnt und ruhig liegen bleibt.

Und am Schluss natürlich die Dielen mit Natural ölen ;-)

Grüße aus Frangn,

Frank von Natural-Farben.de
 
Dampfbremse nötig?

Hallo Herr Beckmann,

bei einem Neubau kann eine Betondecke bis zu fünf Jahre Feuchtigkeit abgeben. Wenn diese dann von unten in die trockenen Pitsch-Pine-Dielen eindringen dann dehnen sich die Dielen unterseitig aus und es kommt zu Schüsselungen.

Deshalb (und generell wegen zu starker Feuchteaufnahme) ist eine Feuchtigkeitssperre für die Dielenböden nötig.

Stellenweise mit Ausgleichsfließmörtel nivellieren ist praktisch nicht machbar. Die aufgebrachten Leitungen erlauben keine gleichmäßige Nivellierung. Dann muss man schon bis über die Leitungen Nivellierschüttung oder -masse einbringen.

Grüße aus Frangn

Frank
 
Dielen im Neubau

Danke für die Informationen.
Habe die Sache auch bei einem Bau machen lassen, dessen Decke schon 7 jahre stand und habe überlesen, daß es sich um einen Traum-Neubau handelt.
Selbstverständlich haben Sie recht mit der Baufeuchtigkeit.
Bei allen Oberbodenarbeiten muß natürlich eine Messung der Restfeuchte gemacht werden.

Auch weiß ich jetzt die Handwerkskunst des Bodenlegers zu schätzen, der es geschafft hat
a) Leitungen auf dem Betonboden auszutricksen
b) teilflächige Nivellierungen zu ermöglichen
c) derart vorbereitet nur eine einzige Lattenlage zu verbrauchen.

IM OG ist natürlich auch der effektive Trittschall zu berücksichtigen, der nur mit einer Lattenlage und Schalldämmstreifen eher mäßig ausfallen würde.
Im EFH aber wohl weniger störend.

Grüße vom Niederrhein
 
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