Erfahrungen beim Dielen verlegen

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Harzer

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Hallo,

nun habe ich viele Beiträge zum Thema "Alte Dielen, neu verlegen" gelesen, aber meine Fragen sind leider nicht beantwortet.
Vorab es geht nicht darum ob sich die Arbeit lohnt, sondern darum wie man es am Besten macht.

Aufbau

Unterbau:
Stahlbeton
2,6cm dicke Holzlatten alle 50cm + im 90° Winkel Querverstrebungen alle 50cm, nicht imprägniert, mit dem Beton verschraubt.

Dielen:
ca. 3cm, guter Erhaltungszustand, lackiert

Verlegung
geplant mit spezielen Dielenschrauben von Spax im 60° Winkeln in die Nut

Fragen:

1. Abstand der Verlattung ok?

2. Können die Dielen gedreht werden? Im Forum habe ich keine wirkliche Antwort gefunden.

3. Müssen die Dielen verschraubt werden (sie waren vorher vernagelt)?

4. Wenn verschraubt werden muss, sollten die Dielen mit Kraft aneinander gedrückt und verschraubt werden? Oder nur leicht angedrückt werden?

5. Wie gleicht man am Besten die evtl. Höhenunterschiede der Dielen beim Verlegen aus? Mit einfachen Holzplätchen? Nicht das es dann enorm Knarrt.

Ich freue mich auf eure Antworten und Danke schonmal dafür!

Lg Thomas
 
Dielen verlegen,

hallo Thomas, an welcher Stelle im Bauablauf bist Du denn gerade?
Zu Deinen Fragen:
1. Den Lattenabstand halte ich bei 30mm Dielung für ok, allerdings finde ich die Stärke von 26 mm etwas gering, vor allem im Hinblick auf den "Griff" der Schrauben.
2. Was meinst Du mit "Dielen drehen"? Meist sitzt die Nut ( und damit auch die Feder) nicht in der Dielenmitte (bezogen auf die Stärke) sondern außermittig. Die stärkere Seite habe ich immer nach oben gelegt, sodaß noch "Futter" beim späteren Renovierungsschleifen bleibt. Oft sind die Dielen unterseits auch profiliert.
3. Früher hat man Dielen genagelt, Schrauben waren a.) zu teuer und b.) ohne Akkuschrauber schraubst Du Dir das Handgelenk ab. Ich habe die Dielung verdeckt in die Nut geschraubt, wie von Dir beschrieben mit speziellen kleinköpfigen Spax mit Torxaufnahme.
4. Beim Schrauben die Dielen soweit zusammenziehen bzw. mit Dielenrest als Schlagholz (Feder in Nut schlagen) wie es geht, durch die Heizung trocknen die meist nach und Ritzen bilden sich von selbst.
5. Höhenunterschiede sollten wenns geht in der Unterkonstruktion bereits behoben sein (Schnur drüber spannen). Ich habe aber auch schon Ausgleichsspäne mit der kreissäge u.U. keilig in der Breite der Unterlattung bzw. Lagerbalken hergestellt. Sowieso ist es empfehlenswert Trittschallstreifen aus Kork o.ä. zwischen UK und Dielung zu legen.

Noch eine Anmerkung:
Gibt es eine Feuchtesperrung nach unten? Ist eine Dämmung zwischen der UK angedacht? Ist es ein Erdgeschoß? Die Querverstrebungen sind m.E. nicht nötig.

Gutes Gelingen
P.
 
Moin Thomas,

ein paar Infos deinerseits wären noch ganz hilfreich:

Baujahr, EG/OG, unterkellert, Schiefität der Betondecke, Holzart, Breite, raumlang, Erhaltungszustand (Dielen geschüsselt) ?

Wozu sollen die Querverstrebungen gut sein?

1) Hast du schon über Trittschalldämmung mit hängenden Latten nachgedacht?

2) Bitte ein paar Fotos von den Dielen, auch im Profil.

3) Nägel halten nicht auf Zug - späteres Knarren wahrscheinlicher.

4) Ein Bekannter hat mal einen Boden so stramm verlegt, dass jedes mal, wenn die Dielen arbeiten (und das werden sie nie lassen) ein heftiges Knacken durchs gesamte Hausgebälk durch ist....

5)Du wirst um einen Endschliff nicht herumkommen, wenn du einen planebenen Boden wünscht und je nach Zustand kann es einfacher sein, die Dielen vorher zu hobeln, damit sie von der Unterseite satt aufliegen.

Gruss, Boris
 
Hallo:

1. Abstand der Verlattung ok?

ja

2. Können die Dielen gedreht werden? Im Forum habe ich keine wirkliche Antwort gefunden.

Ich habe keine Glaskugel - probiers aus. Wenn die Nut/Feder in der Mitte ist, grundsätzlich vorstellbar.

3. Müssen die Dielen verschraubt werden (sie waren vorher vernagelt)?

Verschraubung ist solider

4. Wenn verschraubt werden muss, sollten die Dielen mit Kraft aneinander gedrückt und verschraubt werden? Oder nur leicht angedrückt werden?

Ein Dielenboden sollte immer fugenfrei verlegt werden. Das ist mit Altdielen nahezu immer unmöglich, ohne umfangreichst nachzuarbeiten

5. Wie gleicht man am Besten die evtl. Höhenunterschiede der Dielen beim Verlegen aus? Mit einfachen Holzplätchen? Nicht das es dann enorm Knarrt.

Auch mit dopplelten Holzplättchen :) Jedenfalls mit nicht komprimierbaren Materialien und ohne Spiel.

Ich hab' das hier mit ca. 200m² für mich gemacht, und würde es nicht wieder tun. Die Ersparnis steht in keinem ökonomisch sinnvollen Verhältnis zum Aufwand. Insbesondere, da nach der Verlegung ein radikaler Grundschliff (Lack) erforderlich ist. Und obwohl ich dank vorhandener Technik die Dielen extern überholbeln konnte und völlig neu besäumt und genutet habe.

Grüße

Thomas
 
Hallo,

erstmal vielen Dank für eure schnellen Antworten!

Gemacht ist noch gar nichts, wir sind erst mal in der Plan Phase.

Der Raum ist im EG, 2/3 unterkellert.

Feuchtigkeitssperre ist nicht geplant. Eine Schicht wurde schon vom früheren Besitzer aufgetragen.

"Trittschalldämmung mit hängenden Latten"
Nein darüber haben wir noch nicht nachgedacht, könntest du mir den Aufbau genauer erläutern?

" allerdings finde ich die Stärke von 26 mm etwas gering, vor allem im Hinblick auf den "Griff" der Schrauben"
Wir haben Dielenschrauben 4,5 x 3,5, wenn ich in die Nutschraube, im 60° Winkel, müsste ca. die Hälfte der Schraube in der Diele sitzen, also ca, 1,5cm. Eigentlich müsst das ausreichend sein.

"Sowieso ist es empfehlenswert Trittschallstreifen aus Kork o.ä. zwischen UK und Dielung zu legen."
Trittschalldämmung aus Kork habe ich von den neuen Dielen noch übrig. Allerdings habe ich in Forum oft gelesen das dies eher Gegenteilig wirkt und so bin ich davon abgekommen.

" Ist eine Dämmung zwischen der UK angedacht?"
Bei dieser Frage sind wir noch stark am schwanken...
Wir denken an Hanfdämmung, aber sind uns nicht wirklich sicher ob das eine gute Idee ist. Fördern wir damit evtl. Feuchtigkeitbildung oder wird das Klima dadurch verbessert...
Was meint ihr?

"Die Querverstrebungen sind m.E. nicht nötig"
Wenn diese wirklich unnötig ist wäre das toll, es würde uns viel Zeit ersparen.
Also nur die Längssträben?? (Dingendste Frage, da ich nächste Woche Material hole)

"Du wirst um einen Endschliff nicht herumkomme"
Der ist so und so schon eingeplant, die Dielen die schon im Haus verlegt waren, haben den auch schon bekommen. Endbehandlung sollte mit Natural Farben Fußbodenöl erfolgen. Wobei die Bessereseite für Lack wäre (einfacher zu Pflegen).
Wie ist eure Erfahrung, jetzt nur im HinblicK Öl zu Lack.

"Jedenfalls mit nicht komprimierbaren Materialien und ohne Spiel"
Gut dann nutze ich die Holzreste ;)

"Können die Dielen gedreht werden? Wenn die Nut/Feder in der Mitte ist, grundsätzlich vorstellbar.
Also betrachte ich jede Diele einzeln und kann entscheiden wie sie sich besser ins Bild fügt (ob die bisherige obere Seite besser passt oder die bisherige untere).

Vielen Dank für eure Antworten!

Grüße Thomas
 
Ich habe nochmal

über die Feuchtigkeitssperre nachgedacht. Da ich ja nicht genau weis welches Material hier aufgetragen wurde, wäre es evtl. doch sinnvoll eine Folie zu verwenden. Ich hatte hier von Gefitas 3/300 gelesen. Gibt es noch eine gleichwertige Alternative?

Gruß Thomas
 
Querstreben -

den einzigen Zweck, den die haben könnten, wäre doch, das seitliche Verschieben der Lagerhölzer zu verhindern.
Aber diese Funktion übernehmen doch die dann aufgeschraubten Dielen und die Fläche wird in sich stabil. Woher kommt diese Idee mit den Querhölzern?

Gruß P.
 
Eine Dämmung

wäre schon schon deswegen sinnvoll,damit Du Dir unter den Dielen nicht einen Hohlraum schaffst, der wie ein Gitarren-körper als Schallverstärker bei jedem Schritt mit den Step-Schuhen wirkt.
Vielleicht eine Schüttung - Perlite oder so. Aber da können Dir die Dämmungsprofis hier im Forum besser Rat geben als ich.
Gruß P.
 
Dielen verlegen und ölen

Was den Unterbau angeht, könnte das NF-Verlegesystem mit Holzdämmplatten eine solide Grundlage schaffen. Darunter mit Blähschiefer den Betonboden ausgleichen.

Du hast uns noch nicht Deine Holzart verraten. Aber ich würde auch bei 3cm Dielen oberhalb der Feder verschrauben. Natürlich nicht mehr mit Deinen Schrauben. Aber in die untere Nutwange wäre mir die Gefahr des Absplitterns zu groß.

Hier noch was zum Thema:
Ölen oder Lackieren

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Moin Thomas,

genaueres über den Aufbau findest du z.B. hier:

http://www.steico.com/download.html "Steico floor Verlegehinweise"

Soll jetzt keine Werbung sein, der Aufbau gilt analog auch für die Produkte anderer Hersteller. Du kommst ca. 1,4cm höher als mit deinem angedachten Aufbau, hast es deutlich fußwärmer und der Boden ist akustisch entkoppelt (was im EG aber eher nicht die große Rolle spielt).

Ein Ausgleich des Betonbodens wäre auch mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse denkbar.

Gruss, Boris
 
Vielen Dank für die Antworten.

Mit den Holzdämmplatten haben wir schon mal gearbeitet, allerdings von einer anderen Firma. Bis ich da rankomme ist die organisierte Hilfe weg. Ist aber eine gute Idee. Danke.
Ich glaube wir haben uns für die Hanfvariante als Rollenware entschieden. Ist Schimmel- und Schädlingsresistent und wird auch warme Füße schaffen ;)

Die Ölen oder Lackieren Seite bekomme ich leider nicht auf, die entsprechende Seite von Natural Farben kenne ich aber.
Das Fußbodenöl habe ich schon bei anderen Sachen eingesetzt (Fensterbretter und an einer restaurierten Komode im Küchenbereich), bisher bin ich immer sehr zufrieden gewesen.

Die Holzart dürfte Fichte sein, es wurde aus einem alten Amtshaus vorsichtig ausgebaut und günstig abgekauft.

Wir haben das Schrauben auf die Nut schon bei dem alten Tafelparket ausprobiert, nach ein paar mal Schrauben hatten wir das mit dem Abplatzen gut im Griff. Hier ist die Nut aber auch etwas dünner als bei den Dielen.

Die Schrauben sind 4,5cm lang, Tippfehler. Zur Sicherheit haben wir vorab getestet ob alles gut greift. Alles hat super funktioniert.

Der Unterbau wird mit Nageldübeln 5x55 fixiert, 5er Betonspezial Bohrer.

Bisher ist ein alter Teppich auf dem Boden, das olle Laminat haben wir schon abgebaut.
Ich überlege ob ich mir die Arbeit erspare und ihn drinnen lasse und die Konstruktion darauf baue. Spricht irgendwas dagegen?

Grüße Thomas
 
Teppich...

gibt m.E. zu sehr nach, und außerdem sind Ausdünstungen möglich und der Dreck der letzten Jahre garantiert drin. Raus damit wäre meine Empfehlung.

Dielung wird, anders als Tafelparkett, in die Feder geschraubt, mit ca. 30 Grad.

Grüße

Thomas
 
Link nicht aufbkommen

@Thomas - jetzt sollte es gehen.

Fichte ist ja relativ weich. Dadurch ist die Gefahr noch höher, dass eine Lackschicht durch Punktbelastung aufbricht und dann mit der Zeit diese Stellen schwarzgrau dahingammeln.

Die Befestigung der Dielen überlege Dir noch einmal. Die Belastung der Nuten hört ja nicht bei der Verarbeitung auf.

Den Teppich würde ich entfernen - möglichst zurück zur Bausubstanz und nicht altes muffiges Material unter den Dielen "beerdigen".

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Ok,

also waren meine Bedenken auch gerechtfertigt. Raus mit dem alten Ding. Sperrmüll muss ich ja eh bestellen.

Was ist jetzt mit der Verschraubung denn nicht passend? Bisher habe ich fast überall gelesen das so gearbeitet wird...

LG Thomas
 
Schrauben oberhalb der Feder einbringen ...

Du verringerst damit die Gefahr, dass die unter Nutwange absplittert, bzw. das Holz reißt.

Ich würde Dielenschrauben mit Fräskopf nehmen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Hallo Frank,

ich habe von "unserer" Firma die Beispielbox herausgeholt. Ich finde nicht das die Platten stabiler sind als die Latten. Und Unebenheiten müssten auch ausgeglichen werden...
 
Noch was vergessen,

wie auf deinem Bild wollten wir auch Schrauben, anders gehts doch auch gar nicht...oder habe ich mich irgendwo falsch ausgedrückt oder etwas falsch verstanden?
Die Dielenschrauben haben Frässrippen.

Grüße Thomas.
 
@ Namensvetter

Was Du auch immer gelesen hast, üblich ist die Nagelung / Schraubung in die Nut nur bei Tafelparketten (die nahezu nie feste Federn haben) und bei den Parkettstäben, die rundum Nuten haben.

Den Vorteil der Befestigung in der festen Feder zeigt Frank's Zeichnung doch sehr schön: Die Schraube sitzt in mehr Holz, die Befestigung wird stabiler. Schraubst Du in Deine dünne Nutwange, bist Du doch nahezu durch, wenn Du die Schraube soweit versenkt hast, daß die kommende feste Feder auch genug Platz in der Nut hat.

Grüße

Thomas
 
Was Du...

auf Franks Bild siehst, ist eine feste Feder.

Du wolltest in die Nutwange schrauben.

Grüße

Thomas
 
Oh,

ach du Schei... ich habe echt Nut geschrieben, habe es gerade gemerkt. Bitte um Entschuldigung! Ich meinte hier natürlich die Feder! Ich werde in die FEDER schrauben!
 
Thema: Erfahrungen beim Dielen verlegen

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