Dielen raus, Trockenestrich rein?

Diskutiere Dielen raus, Trockenestrich rein? im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo, wir haben folgendes Problem. Wir haben ein Haus aus den 50iger Jahren. Im Haus sind Holzbalkendecken. Wir möchten im 1 OG die Dielen...
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Denwo

Guest
Hallo,

wir haben folgendes Problem. Wir haben ein Haus aus den 50iger Jahren. Im Haus sind Holzbalkendecken. Wir möchten im 1 OG die Dielen heraus nehmen und suchen dazu eine alternative. Die dielen sind direkt auf die Balken genagelt. Dazwischen ist eine Lehmdecke. Die Dielen sind auch leider so stark ramponiert, das diese nicht mehr zu bearbeiten sind.

Nun folgende Frage: Können wir die Dielen rausnehmen, den Raum mit einer Trockenschüttung auffüllen und Estrichplatten darauf legen? Habe bedenken wegen der Statik.

Die Schüttung auf die Dielen zu bringen, kommt nicht in Frage da wir sonst zu viel Raumhöhe verlieren.

Danke für eure Tipps
 
Bodenaufbau

Ohne Kenntniss der Balkenstärken und-abstände läßt sich das natürlich nicht beantworten.
In den 50 ern wurde kaum übertrieben, was die Materialverwendung betrifft.
warum soll der Bodenaufbau geändert werden?

Wenn die Dielen zu schlecht zum Sanieren sind kann einfach ein neuer Dielenboden statt den alten Dielen gelegt werden.

Dämmung auffüllen kann dabei erfolgen.

Andreas Teich
 
Fußbodenaufbau

Der Einschub darf nicht direkt belastet werden, also keine Trockenschüttung.
 
fachwerk-I16020_2016559531.jpgDielung auf jeden Fall !!!

Wie sieht die Dielung auf der Rückseite aus? Wir haben unsere Dielenbretter mit 40er Korn auf`m Bandschleifer erst die verschlissene Oberseite grob geglättet dann lasiert und die Rückseite mühevoll bis zum 120er Korn durchgeschliffen und mit guter, transparenten Consolan-Lasur behandelt.Hobeln macht kein Schreiner wegen versteckter Altnägel.
Grund dafür war auf Anraten eines altgedienten "Holzwurm" der mir den Unterschied zwischen altem, langsam und neuem, schnell gewachsenem Holz erklärte - einfach die Abstände zwischen den Jahresringen vergleichen; meine Entscheidung stand fest(siehe mein Beitrag:Rückbau/Wiederaufbaukosten Kachelofen).Allerdings im EG. Um Feuchtigkeit zu vermeiden wurde umlaufend das Felsteinfundament m.WU-Beton saniert, das Erdreich verdichtet, ca.8cm Rollkies 16/32er Korn als Kapilarbrechende Schicht, Folie, 10cm im Mittel WU-Unterbeton m. Bewehr.(Wasserundurchlässig, PCI,QuickMix, Ultrament - Mörteldichtpulver was der Zementmenge in etwa 7-10% beigemischt wird). Darauf gut mit Caribol/Consolan konservierte Lagerhölzer. NICHT die Dachpappe unter den Hölzern vergessen.Die Zwischenräume (alle 33cm) wie früher mit gewaschenem, trockenem Sand verfüllen und die Dielen mit Edelstahl-Palettennägeln auf 2mm Trittschall auflegen.Dann knarzt der Boden nicht all zu sehr wenn das Brett richtig trocken ist.Nagellöcher vorbohren!
Im OG war nur Lehmdecke mit 16cm Durchhang vorhanden. Irgend jemand muss so vor 40 Jahren schon mal fachmännisch einen zusätzlichen "Fangbalken" quer zum Deckengebälk eingezogen haben um diesen Senkungsprozess aufzuhalten, denn Lehm wiegt mal richtig Kilo! Beim 1m-Abstand haben wir einfach mittig 2 zusätzl. 6 x 8cm Kanthölzer ausgerichtet gesetzt, den Durchhang augeglichen und 26er Dielung genagelt. So kann die Lehmfüllung noch "atmen" was dem Raumklima dienlich ist.
Also jede Menge Aufwand, egal wer was macht, immer aufpassen ob alte und neue Baumaterialien miteinander harmonieren!!! Im EG haben vor uns "unwissenden" Spezialisten einfach Teppichboden auf die Dielen vollflächig verklebt. Mit dem Ergebnis das der Raum wie Stall roch und die Bretter Blaufäule ansetzten und 2 Jahre trocknen mussten ehe sie bearbeitet werden konnten. Mit einem selbst gebauten Schabeeisen wurde unter großer Mühe ein histoischer Baustoff vor dem Feuer gerettet. Habe viel learning by doing hinter mir. Fachwerk.de ist eine gute Plattform für Erfahrungsaustausch da Fachwissen und Erfahrungen vieler gebündelt werden und man immer wieder was dazu lernt. Ob wir alles richtig gemacht haben???
Antwortet mal.
 
Bodenbelag auf Dielenböden

Warum soll der Dielenboden entfernt werden?
Was soll statt dessen als Belag verwendet werden?
Dielen sind bei Holzbalkendecken die beste und günstigste Möglichkeit.

Alternativ auf die bestehenden Dielen eine dünne Holzfaserplatte auflegen und darauf zB Creaton-Trockenestrich-Tonplatten verlegen.
Das erhöht den Boden nur um ca 30 mm und bildet eine fertige, günstige, keramische Oberfläche mit guter Schalldämmung.

Wenn der Hohlraum gegen Trommeleffekte gedämmt werden soll sind unter dem Dielenboden im Gefach komprimierbare Dämmungen besser geeignet als lose Schüttungen.
Zumindest soll der Hohlraum voll, bis zur Tragschicht, gedämmt werden.

Trockenestrich muß vollflächig auf belastbarem Untergrund aufliegen, was bei einer Einschubdecke nicht möglich ist.

Andreas Teich
 
Dielen raus

Danke für eure Antworten. Der Boden soll raus, da er wirklich starke Höhenunterschiede aufweist. In der Mitte des Raumes (wo mal eine Wand Stand) laufen sie aufeinander zu und gehen stark nach oben. Richtscheit aufgelegt und bereits nach einem Meter, 4 cm Luft zum Boden. Bis zum Ende des Raumes sicherlich 30- 40 cm. Der Punkt wirkt wie eine Rampe.

Kann ich die Stelle runter schleifen? Dann OSB Platten verlegen?
 
Boden aurichten

Wenns höher ist wird darunter eine Wand stehen und sich der Rest abgesenkt haben oder wie ist das zu verstehen?

Wenn etwas tiefer liegt besser diese Stellen auffüttern.
Absägen oder- -hobeln von Balken in dem Ausmaß würde ich unterlassen- allenfalls möglich, wenn sich eine tragfähige Unterstützung darunter befindet.

war das Dachgeschoß als Wohnung vorgesehen oder erst später umfunktioniert worden?

Besser die vorhandenen Dielen auf genügende Tragfähigkeit überprüfen.

Andeas Teich
 
Bauen ist eine Lust - was alles dazu gehört hat vorher keiner gewusst.

Da in der Raummitte der höchste Punkt ist wird sich alles danach richten müssen. Unser Zi. im DG hat eine Raumhöhe von 2,08 m da die sanierten Querpfetten zur Hälfte sichtbar sind und die Zwischenfächer mit OSB und anschließenden Paneelen ausgekleidet wurden.Es hat auch was gemütliches.
Die Menschen waren früher kleinwüchsiger als heute, wir mussten unsere alten Türen (1,81 m - 1,84 m)ALLE nach beiden Seiten symetrisch verlängern.
Wenn eine gesunde Außenwand besteht könnte man daran ein KVH fachmännisch befesigen und hätte schon mal eine Seite Problem weg zumal es keine Verbindung mit dem Altholz hat. Viele Bauherren beachten nicht das in altem Gebälk auch Schädlinge ihr Unwesen treiben die dann in`s neue "umziehen". Wurde das geprüft?
Das Sinnvollste in diesem Fall erscheint mir das einfach mal mehrere Zimmerleute/Dachdecker ein Angebot/Vorschlag machen. Man merkt schnell welche Deckungsgleiche Aussagen gemacht werden und das kann dann schon Richtungsweisend und glaubwürdig sein denn diese Handwerker machen das jeden Tag und besitzen einen unbezahlbahren Erfahrungsschatz.Dann kann immer noch entschieden werden wie die Lösung aussieht. Auf keinen Fall die Querpfetten raussägen (so wie unsere Vorbesitzer)!!! Hat was mit Wind-und Schneelasten zu tuen und kann viel Schaden anrichten. Deshalb durften wir auch 1/3 des Dachstuhles erneuern da die Fa. sich weigerte weitere Arbeiten auszuführen. Da der kompl. Giebel zu erneuern war viel die Enscheidung recht schnell und haben es nicht bereut denn hier haben wir die Raumhöhe von 2,38 m erreicht.
 
Thema: Dielen raus, Trockenestrich rein?
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