Eichendielen - was kostet das im Einkauf?

Diskutiere Eichendielen - was kostet das im Einkauf? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, Der Fußbodenaufbau darunter mit Lagerhölzern und Dämmung soll nicht mit eingerechnet werden. Wenn wir also ca. 60 Quadratmeter mit Dielen...
K

Kai

Beiträge
55
Hallo,
Der Fußbodenaufbau darunter mit Lagerhölzern und Dämmung soll nicht mit eingerechnet werden.

Wenn wir also ca. 60 Quadratmeter mit Dielen (kein Parkett) belegen, was muß man da pro Quadratmeter Eiche so in etwa im Einkauf ausgeben ? Die massiven Dielen sollten zwischen 20 und 25 mm dick sein, alle Maße dazwischen gehen natürlich auch. Nut und Feder müssen nicht sein, auch keine unterseitigen Nuten gegen Verzug, das kann alles ein Zimmermannsmeister machen.

Wir haben im Erdgeschoß Fußbodenheizung mit Gußestrich und Fliesen, im 1. Stock sollen wegen des geplanten Eichenfußbodens Radiatoren angebracht werden.

Danke und viele Grüße,
Kai
 
Hallo Kai,

was meinst Du mit Lagerhölzern? soll auf die Balken eine Unterdielung aus Rauhspund?

Oder hast Du als Untergrund Estrich, auf den Du dann Lagerhölzer legst?

Welche Länge sollen die Dielen haben?

Ist der Abstand der Lagerhölzer noch frei wählbar? Das hat Einfluß auf die Dielenstärke.

Dielen sollten immer fertig, d.h. mit Nut/ Feder und Entlastungsnuten bezogen werden. Die Kosten für nachträgliches bearbeiten sind höher.

Grüße

Thomas
 
Untergrund

Hallo Thomas,
danke erstmal für die Antwort,
auf den Balken ist schon eine Unterdielung aus Fichten-Rauhspund - also von unten (sichtbar) sind die glatt, von oben etwas grober. Oben auf diese schon geschlossene Fläche wollen wir nun die Eichendielen verlegen - entweder mit Lagerhölzern dazwischen (also zwischen Rauhspund und Eichendielen) oder mit Fermacell oder diesen dicken Faserplatten (komme jetzt nicht auf den Namen), jedenfalls wegen der Statik kein schwerer Betonestrich im ersten Stock.

"Welche Länge sollen die Dielen haben?"

Die Räume sind schon durch noch nicht verkleidete Holzstiele getrennt, aber die Dielen wollten wir einfach "durch die Wände" verlegen, mit Ausschnitten an den Stielen. Dann wären die Dielen höchstens 9,20 m Meter lang, oder etwa 2 x 4 (Grundfläche außen ist 9,23 x 10 m, minus 36 cm Wanddicke).

"Ist der Abstand der Lagerhölzer noch frei wählbar? Das hat Einfluß auf die Dielenstärke."

Ja, frei wählbar - entweder Lagerhölzer mit Dämmung dazwischen oder eben die flächendeckende Holzfaserplatte/Fermacell.

Wir haben eine Kapp-Tischsäge und alles nötige Zubehör für die Herstellung von Federn und Nuten, man kann ja die Dielen beidseitig mit Nuten versehen und dann entsprechende Federn einsetzen.
Wir haben auch Unterstützung durch einen Freund, der Zimmermannsmeister ist - Nut und Feder muß also nicht unbedingt sein, wenn die Dielen dann preiswerter sind.

Danke und viele Grüße,
Kai
 
Aha,

dann ist schon ein guter Unterbau da. Von Fermacell unter Dielung rate ich immer ab, wenn's anders geht, von Lagerhölzern pur hier auch. Optimal, wenn's mit der Aufbauhöhe hinkommt, sind Holzweichfaserplatten von Gutex oder Pavatex mit zwischengenuteter Leiste. Damit erreicht Ihr eine sehr gute Trittschall- und außerdem eine Wärmedämmung. Da die Dielen auf diesen Platten vollflächig aufliegen, genügt eine Dielensträrke von 20mm.

Preiswerter ist es auf jeden Fall, die Dielen unter der Wand zu stoßen (für die Wand ggf. ein zusätzliches Lagerholz einbauen - ich habe Zweifel, ob Ihr überhaupt 9,20m lange Dielen bekommt, und ich bin mir sicher, daß Euch der Preis verwundern dürfte. Da die Dielen vollflächig aufliegen, könnt Ihr ferner auch Systemdielen (versch. Längen, über Hirn zusammengesetzt) ohne Einschränkungen verwenden.

Die Federn von der Tischsäge werdet Ihr schon beim ersten Brett verfluchen - entweder sind sie zu dick oder sie klappern. Und das nachträgliche Nuten der Bretter ist auch nicht ohne Aufwand. Vor dem Hintergrund, daß Ihr ungenutete Bretter nicht billiger, wenn überhaupt (Dielen sind Handelsware, vierseitig gehobelte Bretter eher nicht) bekommt, rate ich Euch, den guten Willen der Freunde nicht mutwillig zu verschleißen. Ihr kommt wirlich besser und billiger mit fertigen Dielen.

Gute Dielen habe ich auf der "Denkmal 2006" bei "DiPro" gesehen (www.dipro-gbr.de). 24 x 198 x 4500mm = 83,33 netto. Über ebay findet man auch billigere Anbieter (aesthetics, J.J.Artmann). Deren Sortierungskriterien sind mir jedoch schleierhaft. Wenn ich einen solchen Boden weiterverkaufen wöllte, müsste ich mindestens 15% mehr bestellen. Also genau vergewissern, welche Qualitätskriterien die Dielung beim jeweiligen Anbieter hat Risse, Äste, Splint).

An's Werk!

Thomas
 
Hallo Thomas,

wahrscheinlich ist es wirklich am besten, die Dielen unter den Wänden zu stoßen, falls das nicht zuviel Verschnitt gibt - mal sehen, in welcher Länge man die Dielen so bekommt.

Wir haben eine Aufbauhöhe von insgesamt 12 cm über den jetzigen Fichtendielen (Rauhspund) geplant - wir haben aber das Problem, das der Fußboden im 1. Stock noch ausgeglichen werden muß (von einer Hausecke zur anderen sind das 4 cm Höhenunterschied). Deswegen kam ich auf Fermacell-Schüttung oder etwas ähnlichem. Darüber Gutex oder Pavatex ist für die Dämmung wohl wirklich am besten.
Was ist mit Fermacell nicht ok?

" ... daß Ihr ungenutete Bretter nicht billiger, wenn überhaupt (Dielen sind Handelsware, vierseitig gehobelte Bretter eher nicht) bekommt, rate ich Euch, den guten Willen der Freunde nicht mutwillig zu verschleißen. Ihr kommt wirlich besser und billiger mit fertigen Dielen. ..."

Gut, das sehe ich ein!

Zu den Preisen - das wären wohl rund 80 Euro/qm, wie beim hiesigen Holzhändler in Celle. Das sind Apothekenpreise - das sagen sogar die Zimmerleute ! Der örtliche Händler holt sein Holz auch nicht aus Deutschland, sondern für einen Bruchteil dieses Preises z.B. aus Polen und verkauft es hier zum "angepassten" (lol) Preis. Hier kann mans ja machen. Aber da in Deutschland ja überall Kiefer und Fichte für den schnellen Konsum angepflanzt werden, gibt es auch entsprechend weniger Eiche hier, klar. Soviel zu Nachhaltigkeit und Forstverwaltung. Aber die "deutsche Eiche" kommt ja ursprünglich auch aus Italien ;-).

Bei eBay würde ich so etwas wohl nicht kaufen. Ich denke, ich werde mich da mal im Ausland umsehen.

Vielen Dank erstmal,
Kai
 
Bei Fermacell...

...hatte ich an Platten gedacht, weil Du das im Zusammenhang mit anderen Platten erwähnt hast. Egal welche Schüttung, sie sollte sich nicht später zusammendrücken.

Beim Kauf im Ausland werden Deine Probleme hinsichtlich Qualität nicht geringer, und das reklamieren macht dann richtig Spaß.

Eiche braucht etwas doppelt so lange bis zur Hiebreife, muß also als Rohstoff auch zirka doppelt so teuer sein. Der Splint ist im Gegensatz zu Nadelholz immer Verschnitt, weiterer Verschnitt kommt durch große Äste, Wuchsfehler, Risse, die bei der Eiche deutlich mehr gewichten als beim Nadelholz, letztlich ist auch die Trocknung aufwendiger. Eiche muß zwingend im Winter geschlagen werden, Nadelhölzer werden (mit Qualitätseinbußen) das ganze Jahr geerntet. Dafür bekommt man dann eine Dielung, die 2-3 mal länger als Nadelholz leben kann und neben Esche und Buche das härteste einheimische Holz für Fußböden ist. Selbst in vielen Schlössern wurde in den letzten Jahrhunderten in weiten Teilen in Fichte / Kiefer gediehlt. Damit erklärt sich eigentlich der höhere Preis für Eiche hinlänglich.

Übrigends: Die osteuropäischen Preise passen sich mit beachtlicher Geschwindigkeit an. Die Zeit erwähnenswerter Schnäppchen geht dem Ende entgegen. Holz aus der Ukraine ist noch recht preiswert, aber das ist nur 'was für Großhändler.

Ich blätter noch 'mal nach Preisen aus Germany.

Grüße

Thomas
 
Hallo,

vielen Dank für die Erklärung, auch für die Nachricht - werde ich aber erst morgen zu kommen.
Viele Grüße,
Kai
 
Thema: Eichendielen - was kostet das im Einkauf?

Ähnliche Themen

Zurück
Oben