Vergammelte Dielen und nun?

Diskutiere Vergammelte Dielen und nun? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Zu Hülf liebe Leut! Wir haben gestern angefangen in unserem Sandsteinhäuschen von 1871 den mehrschichtigen Bodenaufbau (vorsicht Ironie)...
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Vinohorsey

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Zu Hülf liebe Leut!

Wir haben gestern angefangen in unserem Sandsteinhäuschen von 1871 den mehrschichtigen Bodenaufbau (vorsicht Ironie) aufzumachen und zu schauen, was nun darunter ist. Natürlich haben wir gehofft, schleifbare Dielen zu finden. Unter zwei aufeinander verklebten Lagen Teppich, einer Lage linolähnlichem Zeugs und einem Haufen Ausgleichsmasse liegen tatsächlich Dielen, aber diese sind auf mehreren m² angemodert. Und zwar genau da, wo die Sandschicht über dem Tonnengewölbekeller am dicksten ist, nämlich am Rand zur Außenmauer. In der Küche liegen unter dem PVC Spanplatten. Auch hier ist davon auszugehen, dass der Unterbau vermodert ist.

Es ist wahrscheinlich, dass wir den kompletten Holzboden im EG rausnehmen müssen. Aber was dann?
Ein Profi, Fußbodenverleger mit viel Erfahrung mit Altbauten, hat sich die Bescherung bereits angesehen. Seine Meinung ist, dass das Holz raus muss. Der Sand soll ebenfalls entfernt werden, und durch einen isolierten Bodenaufbau mit Feuchtigkeitssperre und Estrich ersetzt werden. Dann kann wieder ein Holzboden eingezogen werden.
Die Frage ist jetzt natürlich, ob das so richtig ist für ein Sandsteinhaus?
Welche Alternativen haben wir überhaupt beim einem neuen Bodenaufbau?
Was kann man u.U. selber machen?

An dieser Stelle schon mal heißen Dank an dieses Forum - ohne das wir bei o.a. Diagnose bereits im Vorfeld verzweifelt wären. Nach vielen Stunden des Lesens hier, hatten wir bereits eine Vorahnung was uns erwartet...

Grüßle
Vinohorsey
 
Und nu?

Hallo,
das kommt mir alles recht bekannt vor... Dejavu oder so. Bei uns war es im EG genauso. Dielen waren nicht mehr zu retten, auch unter einer Schicht Sperrholz oder PVC. Echt gruselig.
Wir haben alles rausgerissen und auch den Boden (Sand und Asche über Gewölbekeller) abgetragen. Dann Blähton rein und Trägerbalken reingelegt (ich glaube, teils mit etwas Zement an den Enden stabilisiert, nur so, dass es nicht wegrutscht). Dann haben wir neue Dielen drauf gelegt. Estrich ist doch da recht überflüssig. Wir sind ganz zufrieden. Und wir haben alles selber gemacht.
Viele Grüße und viel Spaß noch,
Andrea

Hab noch was vergessen: Eine Folie (so papierartig) war auch im Spiel, wie die jetzt genau da reinpasste, kann ich momentan nicht sagen - müsste ich meinen Mann mal fragen.
 
Wie bei uns..

Haben das gleiche Problem vor uns, (Teppich-PVC-Dielen-Bohlen in Schuttüng aus Dreck/Lehm/Asche) das ganze auch über einem Gewölbe. Da ich den Keller nicht ganz trocken kriege (-n will), möchte ich auf keinen Fall was dichtes (Estrich o.ä.) drüberbauen.
Mein Plan hier (bin kein Fachmann und über konstruktive Kritik froh) ist es, die Schüttung in Böhlenstärke rauszunehmen, ein Moderfestes Flies (keine Folie) drüber, neue Bohlen rein, dazwischen eine neue Schüttung (Blähton o.ä.?). Obendrauf soll dann ein neuer Massivholz Dielenboden.
Bei einem dichten Bodenaufbau habe ich bedenken, dass die Feuchtigkeit (Raumauer und Gewölbe, Naturboden) aus dem Keller nicht raus kann--> Gammel. Den "dichten" Bodenaufbau hatten wir ja vorher durch den PVC,Kleber,Teppich.

Vielleicht hilft das ja, vielleicht kann uns ja noch ein Fachmann was besseres Empfehlen!

Viele Grüße
Michael
 
Das klingt gut!

Andrea, das klingt gut. Bitte frage Deinen Mann, was das genau für ein Vlies war.
Wie lange wohnt Ihr schon auf diesem Bodenaufbau? Wie ist das von der Isolation her zu bewerten?

Michael, ich habe die selben Bedenken wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit. Das ist im Grunde der Aufhänger, warum ich mich entschlossen habe hier im Fachwerhaus-Forum nachzufragen. Unser Keller ist nämlich auch Erdfeucht, aber keinesfalls nass.

Wenn man nur in Bohlenstärke das Schüttungsmaterial rausnehmen braucht, dann ist das natürlich angenehm. Mich würde eine Antwort von jemandem, der sowas erfolgreich gemacht hat, bzw. professionell solche Lösungen verbaut, auch sehr interessieren.

Grüßle
Vinohorsey
 
Entschuldige,

dass ich mich erst jetzt melde....

Also bei uns ist das so: Die "Folie" ist mit dem Blähton mitgeliefert worden. Und diese "Folie" ist eigentlich mehr dickes Papier, das auf den Blähton und natürlich auch dann auch die dort "eingelegten" Balken für den Dielenboden kommt. Dann kommen die Dielen drauf. Wir sind ganz zufrieden. Haben bis jetzt keine kalten Füße gekriegt (und das direkt über dem Keller und unser Keller hat stets offene Kellerluken).

Viele Grüße,
Andrea
 
Ihr hattet...

...einen Profi vor Ort, und ich schließe mich dem Gesagten an. Statt des Estriches kann als Boden auch eine zementgebundene Liaporschicht eingebaut werden und dämmt zusätzlich. Darauf dann eine Sperrschicht (Bitumenbahn o.ä.)und der Holzbodenaufbau.

Folien oder Papiere irgendwohin "freifliegend" gezaubert, gehen, wenn sie denn überhaupt wirksam sind, gern schon beim Einbau der folgenden Lage kaputt. Lose Schüttungen wie Liapor ohne Sperrschicht sind zwar kapillarbrechend, lassen aber Wasserdampf durch. Das ist für einen hölzernen Bodenaufbau überflüssig, und es kann schädlich sein.

@ Michael

Deinen Keller kannst Du nicht über das Wohnzimmer abtrocknen. Gammeln wird's insbesondere dann nicht, wenn hölzerne Bauteile zuverlässig und dauerhaft vor Wasser geschützt werden.

Grüße

Thomas
 
Wir sind etwas weiter ...

... vorangekommen.
Die Teppiche und der komische Linolboden sind draußen.
Nach dem Aufstemmen der ersten Dielen haben wir trockenen, weißen Quarzsand vorgefunden.
Gleichzeitig steht, solange es nicht regnet, die Kellertüre weit offen.
Innerhalb von nur vier Tagen ist der Keller erheblich trockener geworden. Der Boden wird von Tag zu Tag heller. Die Wände auch. Der intensive Kellergeruch schwindet.

Ohne jetzt Erfahrung zu haben, wage ich mal die These aufzustellen, dass wir kein wirkliches Feuchtigkeitsproblem in diesem Haus haben.
Mal ganz kess gefragt: Müssen wir jetzt wirklich den ganzen Sand rausschaufeln und den Boden von Grund auf neu machen? Das hat einen gewaltigen Zeitfaktor. Das Geld schreckt momentan weniger.
Theoretisch könnte man da neue Balken reinlegen. Meinetwegen auf einer Dampfsperre, und gut ist.
Was spricht eigentlich gegen den Quarzsand?

@Andrea: Danke für die Recherche
@Thomas: Danke für Deine Meinung. Bei Liapor bin ich auch gelandet - wenn der Untergrund ausgetauscht werden soll.

Grüßle
Vinohorsey
 
hier...

...der link auf eine informative Seite:

http://www.ib-rauch.de/Beratung/hausschw.html

Das Aktivwerden holzschädigender Pilze wird dort ab 13% HF beschrieben, bei holzzerstörenden (wie z.B. dem bekannten und unbeliebten Hausschwamm) Pilzen geht man von (15)20% Holzfeuchte aus. Diese Feuchten sind ohne Feuchtesperre nach unten nicht sicher auszuschließen.

Ihr könntet in einigen Jahren in die Situation kommen, das bisschen Zeit- und Geldeinsparen Eueres (jugendlichen ?) Leichtsinns lauthals zu verfluchen. Über die minderwertigere Dämmung nach unten hin zahlt Ihr mit den Heizkosten sowieso jährlich drauf.

Da Ihr ja für Euch selber baut, tut Euch was Gutes!

Grüße

Thomas
 
Thema: Vergammelte Dielen und nun?

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