neueste EnV-wie dick müssten Blockhausaussenwände sein?

Diskutiere neueste EnV-wie dick müssten Blockhausaussenwände sein? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hi, oder anders gefragt : wie dick müssten Holz-Balken bei Fachwerkhäusern (rekonstruierter Neubau bzw. rekonstruierter Altbau eines bestimmten...
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Marc Hohnsbehn

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Hi,
oder anders gefragt : wie dick müssten Holz-Balken bei Fachwerkhäusern (rekonstruierter Neubau bzw. rekonstruierter Altbau eines bestimmten Regionalstils) sein ?
Geht mal von Niedrigenergiehaus-Niveau aus !
Dabei soll Fachwerkoptik von beiden Seiten sichtbar bleiben !
die obige Frage bezieht sich nur auf die Holzstärke !

wie sieht es mit den Gefachen aus ? im detail(Aufbau-Materialstärken- bezug ökologie)
1. Aussen Ziegel > Innen Lehmputz
3. Aussen Lehm >< innen Holzbohle (Bohlenstube)
im voraus Danke für die Mühe
Gruß Marc

PS: Ziegel bzw. Holzbohle : angenommemne Bautiefe ~ 8 cm
 
Gefache : 2. aussen Lehm -- innen Lehmputz

ergänzung!
zu Lehm ( ob Lehmziegel oder Staken mit Lehmwurf )
 
Hey Marc!

Sehr gute Frage!
Das kommt darauf an. Denn die EnEV sagt nicht aus wie Dick ein Baustoff sein muß, sondern nennt den spezifischen Heizwärmebedarf. Der lieget zur zeit noch bei 40-70 kWh/m²
(Niedrigenergiehausstandard).Diesen Wert kann man " meiner Meinung nach" mit einem guten Gesamtkonzept bei Altbauten und Reko-Neubauten erreichen.
Denn der Primerenergieverbrauch Qp ist auf´s Jahr bezogen.
Desweiteren ist nicht nur die Wärmeleitfähigkeit (W/m*K) von Baustoffen zu betrachten(wo die Dämmexperten denken viel hilft viel), sondern auch die spezifische Wärmespeicherkapazität (J/Kg*K) der Baustoffe.
Und mit dem passenden Heizsystem kann man ebenso viel rausholen.
Doch 8 cm Bauteilschicht ist allein doch ein bis´l mager.
Ansonsten sind Blockbohlen voll super! Holz gilt zwar mit seiner Wärmeleitfähigkeit von 0,13(NH) nicht als Dämmstoff, ich betrachte Ihn trozdem als solchen.Außerdem hat Holz eine Wärmespeicherkapazität von > 2100 J/Kg*K, das macht Holz in kompination mit "Lehmbaustoffen" in Sachen Dämmung, Speicherung,Feuchtetransport, Feuchteregulierung und Klima, als Gesamtkonzept "meiner Meinung nach" ungeschlagen. Beschreiben sie den Haustyp näher,vielleicht gibt´s hier im Forum gute Konzept-Ideen für Ihre Reko.

Gruß Ronny
 
Hey Marc!

Für Neubauten mit einer Innentemperatur <19°C oder einem Geb.Volumen < 100m³ gelten eh geringere Anforderungen.
Mit einem Heizsystem basierend auf Strahlungswärme kannst du unter 19° bleiben, weil Wahre Temperatur & Gefühlte Temperatur sich unterscheiden.

Gruß Ronny
 
@ Ronny Herbst

ich hätte da ein paar Bemerkungen zu machen:
- Niedrigenergiehaus Niveau ist der heutige Standard nach EnEV und ist Pflicht.
- Die Wärmespeicherkapazität mag eine Rolle spielen, geht aber in die Berechnungen nicht ein. Das wird häufig kritisiert, hilft aber im Augenblick nicht weiter, denn die EnEV muss eingehalten werden.
- für Neubauten < 19° gelten niedrigere Anforderungen, das ist soweit richtig, aber Wohnräume liegen rechnerisch immer über 19°, auch wenn man der Meinung ist, dass für einen selbst 15° ausreichen.
- für Gebäude unter 100 m³ gelten keine geringeren Anforderungen sondern lediglich ein anderes Berechnungsverfahren. Nach diesem Berechnungsverfahren (Bauteilverfahren) liegen die Anforderungen an ein einzelnes Bauteil häufig höher wie bei dem normalen Berechnungsverfahren, für eine normale Gebäudegröße.
- ein Gebäude, bei dem das Fachwerk als durchgehende Konstruktion, von innen und außen sichtbar, ist aus meiner Sicht nicht EnEV-konform herstellbar. Grundsätzlich muss man sich die Frage stellen, ob der Neubau eines Fachwerkhausese überhaupt zeitgemäß und sinnvoll ist. Die zeitgemäßen Alternativen sind der Ständerbau und der Holzrahmenbau.
 
@ Fred Heim

Ergänzend natürlich auch das System HOLZ 100!

Durchgangsfachwerk ist nach EnEV nicht möglich. Hierbei könnte nur eine Konstruktion gewählt werden, die aus zwei Fachwerkebenen besteht und eine dazwischen liegende Wärmedämmebene (gleich: Winddichtungsebene)besitzt bzw. bekommt.
Aber ob dies aus finanzieller Sicht Sinn macht, ist zu bezweifeln.
Im rekonstruktiven Bereich kaum integrierbar, da man sich an den bestehenden Gegebenheiten orientieren sollte.

Sinnvoll wäre doch einmal in Betracht zu ziehen, wenn man schon aus ökologischer Sicht heraus die EnEV umsetzen möchte, die Analyse der Materialien die zum Einsatz kommen sollen, zu beurteilen. Z.B. nach ihren CO² spezifischen Verhalten (Energieeintrag, Entsorgungskosten, Nachhaltigkeit usw.).

Einiges zu diesen Dingen findet man im Buch von Erwin Thoma: Für lange Zeit.

Nachdenklicher Gruß
Udo Mühle
 
@ Udo

das genannte Buch kann ich auch empfehlen, aber eher als philosophischer Unterbau. Leider hält sich Herr Thoma mit den Ermittlungen seiner Werte nicht an die gängigen Berechnungsmethoden, zumindest, wenn es um das Holz100-Material geht. So kann man seine ermittelten Werte nicht immer sicher miteinander vergleichen. Man muss alles selber nachrechnen.
Wenn es um Berechnungen geht, gibt es dann doch empfehlenswertere Bücher. Aber für Sonntag Nachmittag wirklich prima.
 
Hey mein lieber Udo & Fred Heim!

Ich habe ja nicht behauptet, dass ein Durchgangsfachwerk
EnEV konform hinzubekommen ist.
Ebenso ist mir bewust, dass es ohne Dämmstoffe, natürlich ökologisch, nicht herzustellen ist.
Dies bekommt man selbst bei einer Reko sinnvoll hin.
Dann ist es zwar keine 1:1 Reko mehr, aber der Zweck heilt bekanntlich die Mittel und mit Geschicke und Gefühl wird´s auch optisch Okay.
@ Fred Heim
Mit dem Wohnzweck mögen Sie Recht behalten! Gibts da Hintertüren?

Denoch haben wir die Möglichkeit, dank des Primärenergiefaktors in der Energiebilanz, die Anlagetechnik mit dem baulichen Wärmeschutz zu verrechnen.
Wenn wir eine Wandheizung die mit geringerer Vorlauftemperatur fährt, inkl. dem Speichermedium Lehm, mit seiner Eigenschaft als Strahlungswärmeabsorber, sowie die dadurch resultierende geringere wahren Wärme (Raumtemperatur), in die Bewertung der Anlagetechnik nehmen, so wird die Wärmespeicherkapazität doch interessant. Oder?
Wie ist es denn,wenn ich den Endenergiebedarf und die energetischen Qualitäten des Objektes anhand einer Dokumentation vom Verbrauch des Energieträgers nachweise.
Zuzüglich finden nach neuer EnEV-Richtlinie alternative Energieversorgungssysteme Berücksichtigung.
Davon mal abgesehen,halte ich die pseudo-Öko Energiepolitik unserer schlauen Bundes... & ihren Industie..., eh für ne große Commerzkurbel der Konzerne und der Wirklichkeit fern.

Gruß Ronny
 
Blockhaus ?

Hallo,

gehen wir die Sache doch mal aus einer konstruktiven Sicht an:
Blockhaus und 8 cm ? Das ist wohl eher eine Gartenhütte.
Duffner z.B. macht es nicht unter 38 cm Weißtanne und in der Schweiz sind auch 50 cm nicht außergewöhnlich.
Dann kann einem die EnEV egal sein.

Ich nehme aber an, um diesen Haustyp geht es Ihnen gar nicht.
Sollten Sie einen denkmalwerten Bau meinen, kann Entwarnung gegeben werden: EnEV ist nicht Pflicht für denkmalgeschützte Bauten. Also ist der Befreiungsantrag nicht mehr Pflicht.
Stattdessen darf man Maßnahmen ergreifen, die konstruktiv vernünftig, möglichst wirtschaftlich und denkmalverträglich sind.

Grüße
 
Klarstellung

Hallo,
erstmal danke für die vielen Antworten.

Blockhaus erwähnte ich nur, weil das reine Holz-Wandschalen sind.
Fachwerk ist ja eher ne Mischvariante .

Wenn zwei Fachwerkwände(eine dicker, die andere dünner) hintereinander mit Luftschicht wärmetechnisch mehr bringt

die erwähnten 8 cm sollten nur teil einer wandschale darstellen !!
z.Bp. aussen ne schicht Strohlehm mit staken 8-9 cm -innen 8 cm holzbohle

natürlich ist eine 8 cm dicke Wandschale nach der EnEV nicht ausreichend .
wenn man mit Altholz ein neues Haus konstruiert-gelten sicherlich nicht die Denkmalbestimmungen-sondern die EnEV!?

anders gefragt : genügt nach der neuesten EnEV eine 17 cm dicke wandschale mit 17 cm dicken Holzständern dem Niedrigenergiehausstandard oder sollte es eher >25 cm sein ?

habe nicht von "Denkmal"gesprochen , bin aber auch nicht dem historischen Baumaterial abgeneigt als ökologische Baumasse ,
das Rad mußt ja nicht immer gleich neu erfunden werden .

Gruß Marc

PS: die politischen Aussagen. "das volk möge doch bitte weniger sparen und mehr konsumieren,um die Wirtschaft anzukurbeln" bereiten mir völliges Unbehagen .
gibts denn überhaupt keine Alternative zu unserem Wirtschaftsystem mit den habgierigen Geiern?
Wälder verschwinden rapide,Weltbevölkerung steigt rasant;Weltklima steht auf Kippe
was tun wir ? fahren weiter großspurige Autos,rauchen, kaufen immer das neueste(elektronik-Artikel), fliegen jedes Jahr in Urlaub,lassen Kunststofffenster einbauen , liefern unsern Müll in die dritte welt etc.

jetzt frag ihr sicher "was hat das mit der eingangsfrage zu tun?" ertsmal garnichts .
Aber fürs Wohnen gehen wohl doch die meisten Resourcen drauf .
 
@Ronny Herbst

Hintertüren sehe ich da erst mal nicht. Die Gebäudetechnik geht in die Berechnung ein, das ist richtig. Es gibt aber neben dem Grenzwert für den Promärenergieverbrauch auch einen Grenzwert für die Transmissionswärmeverluste, sprich für die Dämmung.
@ Marc Hohnsbehn:
Ich würde die Angelegenheit mal anders angehen. Wenn ich das alles richtig verstehe, geht es doch um einen Neubau. Neubauten unterliegen der EnEV und der entsprechende Nachweis ist den Bauordnungsbehörden vorzulegen. Also würde ich im Augenblick nicht versuchen hier Wandstärken zu verhandeln, sondern ich würde mich als bauherr darauf konzentrieren, welche Optik ich anstebe und welche Materialien mir sympatisch sind. Zu diesen Dingen würde ich mir den passenden Planer suchen. Das heißt ein Bauingenieur oder Archtekt, der in ihrem Falle möglcihst auch noch Baubiologe sein sollte. Diesem können dann die Details durchgesprochen und geplant werden.
 
Eine recht einfache Antwort:

Kantbohlen 190 mm
Rundbohlen 230 mm
zzgl. Dach- und Fußbodenisolierung und eventueller Einsatz regenerativer Energie...

oder ab 90 mm mit innenliegender isolierung und Vorsatzschalung

der blockhausdoktor
 
Thema: neueste EnV-wie dick müssten Blockhausaussenwände sein?

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