Der Sandsteinsockel am Haus hat Karies

Diskutiere Der Sandsteinsockel am Haus hat Karies im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Wie kann ich den Sandstein heilen und verhindern, daß so etwas nochmal passiert. Ich habe den Verdacht, der bei den beiden "Reparaturen"...
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Chris38

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sandsteinsockel-karies-reparaturen-i26720_2020518222713.jpgWie kann ich den Sandstein heilen und verhindern, daß so etwas nochmal passiert.
Ich habe den Verdacht, der bei den beiden "Reparaturen" eingesetzte Mörtel war nicht das richtige Mittel.
 
magerer-zementm-rtel-reparatur-i26720_2020518224130.jpgMagerer

Zementmörtel ist nicht so fatal, wie die fette Mischung. Sicher ist keiner dieser Mörtel das richtige Material zur Reparatur...
 
Vom Winde verweht...

"Heilen" ist ein wenig mutig. Der Sandstein hat halt zuwenig Zusammenhalt.

Steinrestauratoren arbeiten wohl zuweilen mit Festigern auf Silikatbasis. Unsachgemäß angewandt kann es aufgrund übermäßiger Härtung der Oberfläche zu schollenförmiger Abplatzung kommen. Das ist also eher etwas für Leute mit Erfahrung damit.

Ein anständiger Putz würde am Besten schützen.

Grüße

Thomas
 
fugen-wunderheilung-verfugen-i26720_2020519161124.jpgWunderheilung

erwarte ich nicht. Vermutlich habe ich mich unglücklich ausgedrückt.
Mir geht es darum, die Fugen neu zu verschmieren - gerne auch über längere Zeiträume hinweg - und weiterem Substanzverlust vorzubeugen.


Für mich als Laien ganz ohne Ahnung, sieht es so aus, als sei zuviel Feuchtigkeit im Stein zurückgehalten worden, der im Laufe der Zeit, insbesondere im Winter zu gewißen Schäden geführt hat. Die Fugen in Zement zu legen, war sicher der Turbolader.

Abschließend einen Putz aufzubringen, muß ich mir noch überlegen. Vielleicht fange ich mit einem Anstrich an. Ich habe dabei an etwas ganz simples wie mineralisch pigmentierte Kalkmilch gedacht.

Zunächst möchte ich wissen, wie ich im nächsten Schritt weiter vorgehe.
Erst mal den kompletten Zement entfernen, darüber dürften wir uns alle einig sein.
Und dann?
Wie verfugen? Welche Mischung? In wievielen Schichten verfugen? Auch hier verschiedene Mischungen?
Auch bei den Fugen, möchte ich ein Aufbrennen vermeiden.
 
Sandsteinmauercausfugen

Zuerst vorsichtig zementäres Fugenmaterial entfernen,
Fugen bis ca 1,5 fache Fugenbreite vertiefen und gründlich säubern.
gründlich annässen und mit NHL oder Trasskalkmörtel verfugen.
Keine Hohlräume belassen, also Mörtel sorgfältig in die Fugen pressen.

Es gibt div Anleitungen bei YouTube- allerdings auch Schrott dabei.
 
moertel-kalk-mauerwerk-i26720_2020521115346.jpgNHL

steht für natürlich hydraulisches Kalkprodukt, richtig?
Wie mischt man das richtig, oder soll ich etwas fertiges kaufen?

Ich hole nächste Woche einen Zentner CaO (ungelöschter Kalk) um Kalkteig anzusetzen und eventuell kann von einem Teil der Charge auch Heisskalkmörtel angesetzt werden.
Ist letzterer HKM auch zum Verfugen geeignet?

Meine einzige Quelle zur Rezeptur ist die deutsche Wikipedia. Dort heißt es:
Der Baustoff Heißkalkmörtel (oder heißer Kalkmörtel) ist eine Mischung aus gebranntem Kalk, silikathältigen Sanden oder Ziegelmehl und Wasser.

Herstellung
Abwechselnd werden eine Schicht gebrannter Kalk und (je nach Bedarf) vier bis sieben Schichten feuchter, silikatreicher Sand mit einer gerade noch ausreichenden Wassermenge übergossen, sodass der Kalk zugleich gelöscht wird. Der so unter Hitzeentwicklung entstandene Mörtel kann unter sparsamer Zugabe von Wasser tagelang gelagert werden, soll aber erst nach Reaktionsende kalt abgestochen werden, bis zur Mörtelkonsistenz mit Wasser versetzt, gut durchmischt und verarbeitet werden. Beim Abstich ist zu beachten, dass das Mischungsverhältnis (Sand zu Kalk) erhalten bleibt. Der Mörtel härtet unter hoher Festigkeitsentwicklung aus. Eine handwarme Verarbeitung ist nur dann sinnvoll, wenn im Mauerwerk eine Spannung entstehen soll, beispielsweise bei Bögen und Gewölben oder bei Ausbesserungsarbeiten, denn warmer, frisch gelöschter Mörtel dehnt sich während der Aushärtung noch etwas aus. Normales Mauerwerk würde beim Aushärten gesprengt werden, wenn der Kalk im Mauerwerk noch nachlöscht, vor allem, wenn er nicht exakt durchmischt wurde. Derartige Schäden können auch noch Jahre nach der Ausbringung auftreten.

Durch diese spezielle Löschtechnik (bei Temperaturen bis 300 °C) gelingt es, Luftkalk so zu beeinflussen, dass damit Mörtel herzustellen sind, die sich wie (schwach) hydraulische Mörtel verhalten. Dabei wird im Gegensatz zur Sumpfkalktechnik nicht mit Wasserüberschuss, sondern mit feuchtem, silikathältigen Sand (oder Ziegelmehl) gelöscht, wobei heißer, hochalkalischer Dampf an den Oberflächen dieser silikatischen Zuschläge zum Aufschluss von Siliciumdioxid und zur Freisetzung von Kieselsäuren führt, wodurch in Verbindung mit Kalziumhydroxid die Bildung von Kalziumhydrosilikaten möglich ist, was zu hydraulischen Erhärtungsreaktionen führt. Alternativ kann gemahlener Branntkalk auch herkömmlichem Löschkalk oder fertigem Kalkmörtel zugesetzt werden, um dessen Eigenschaften zu verändern. Damit lassen sich auch die kalktypischen Schwundphänomene leichter beherrschen.

Dagegen müssen Hydraulische Mörtel trocken gelöscht und heiß verarbeitet werden, da die Hydraulbestandteile nicht einsumpffähig sind, sondern unter Zugabe von Wasser abbinden.

Eigenschaften
Heißkalkmörtel besitzen die bauphysikalischen Eigenschaften von hydraulischen Kalkmörteln und haben gegenüber zementgebundenen Mörtel den Vorteil, im Mauerwerk enthaltene Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben. Sie erhärten weitgehend rissfrei und verfügen über eine hohe Druck- und Abriebfestigkeit. Zudem können Heißkalkmörtel trotz ihrer hohen Festigkeit leichter wieder entfernt werden. Heißkalkmörtel erhalten ihre hohe Festigkeit aber erst nach mehreren Wochen und müssen während dieser Zeit eventuell nachgefeuchtet werden und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Beispielsweise kann man das Mauerwerk mit feuchten Tüchern umhüllen.

Als Zuschlagstoffe werden in der Literatur auch Tierblut, Urin oder Wein genannt, die die silikatischen Zuschläge weiter aufspalten und die hydraulischen Eigenschaften des Mörtels beeinflussen. Damit sind auch wasserdichte Kalkmörtel möglich.

Anwendung
Die Heißkalktechnik ist ein traditionelles, aber abgekommenes Verfahren, das heute nurmehr in der Denkmalpflege angewandt wird. Diese Technik ist auch unter Schnellöschen oder Direktlöschen bekannt. Wegen der einfachen Herstellbarkeit und der guten Festigkeit wurden diese Mörtel als Gussmörtel bei Schalenmauerwerk oder als Bindemittel von Ziegel und Steinen verwendet, nicht aber für Putze, wo man hochwertigere, gelöschte Kalke bevorzugte. Wird der Mörtel vor der Aufbringen nicht gut durchmischt, können sich deutliche Kalkspatzen ausbilden.

Allerdings verstehe ich nicht, ob der Heißkalkmörtel direkt nach anmischen (heiß) verarbeitet wird, wie es an anderen Fundstellen heißt, oder wie im wikipedia-Artikel erst nach abkühlen in die Fuge oder an die Wand kommt.

Ein großes Thema scheint auch immer wieder der Sand zu sein. Nach was soll man im Baustoffhandel fragen?

Wäre für Heisskalkmörtel Spielplatzsand wegen des höheren Lehmanteils besser als Bausand? Oder sollen sogar Puzzolane (keine Ahnung was das ist, Tuffstein, Granitpulver?) zugesetzt werden?
Welche Sande sind silikatreiche Sande? In welchen Körnungen brauche ich die?

Wie muß ich den Sand vorbehandeln? Erst mal naß (wie sehr?) machen. Dann flach ausbringen und darüber CaO und so weiter, wie eine Lasagne?
 
Heißkalk

Moin so ein Heißkalk wurde Früher zb im Burgen und Gutshofbau oder Kirchen verwendet.

Und soweit Ich weiß Stapelt man zb eine Zweischalige Natursteinwand auf die man zumindest bei der Untersten Lage auch gegen wegrutschen sichern sollte ,Ohne diese zu Vermörteln,also Fugen ausgezwickelt, dann verfüllt man die Zutaten die man verwenden möchte ,grob vorgemischt in den Hohlraum und gibt Wasser dazu..dann vergrössert der im Innenraum befindliche Mörtel seine Oberfläche um das 2-3 fache und quillt durch die zuvor ausgezwickelten Fugen nach draussen ,und bei der Reaktion in der Mauer wird der Mörtel letztendlich gemischt und hat dann die Typischen Kalkspatzen..
ein Paar Tage nach erhärten kann man sich dann um die Fugen kümmern.

Liebe Kinder ,bitte nicht Nachmachen:)

Natürliche Puzzolane die für die Wasserfestigkeit verantwortlich sind, sind dann meistens Asche und Gesteinsmehle in Kombination..

greets Flakes

P.S.hier im Forum gibt es einen Experten ,Mladen Klepac der kann dir in sachen Heißkalk bestimmt noch mehr sagen..
 
Thema: Der Sandsteinsockel am Haus hat Karies
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