Denkmalschutz und Solar

Diskutiere Denkmalschutz und Solar im Forum Denkmalschutz im Bereich - Einen Gruß in die Runde. 1.) Ich möchte auf meinem Haus eine Solaranlage anbringen. Gibt es Erfahrungen Eurerseits mit dem Denkmalschutz? Welche...
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Joerg2k1

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Einen Gruß in die Runde.
1.) Ich möchte auf meinem Haus eine Solaranlage anbringen. Gibt es Erfahrungen Eurerseits mit dem Denkmalschutz? Welche Bestimmung gibt es? Wie ist im allgemeinen die Haltung?

2.) Es gibt ein Nebengebäude( frühere Kegelbahn) Bj so um 1970 auf dem ich eine Photovoltaikanlage installieren möchte. Muß ich dazu den DS fragen? Gibt es ähnliche Fälle in der Community?

Vielen Dank schon mal im Voraus
 
Morjen

Wenn dich am besten mal an dein Bauamt. Die können dir da weiterhelfen.
Bei uns im Kreis Kassel könnte man sogar ohne Probleme die Anlagen auf Kirchendächer montieren.
Bei mir kommen auch 160qm aufs Dach, aber ich kein Denkmalschutz, wäre aber auch kein Problem gewesen.
 
Hallo,

der Ansprechpartner und Entscheider ist die untere bzw. die obere Denkmalschutzbehörde.

Aus meiner Praxis erlebe ich das Solaranlagen manchmal problemlos genehmigt werden und machmalch nicht oder nur mit Einschränkungen.

Wir habe selbst die Genehmigung auf unserem denkmalgeschützen Haus auf unseren Anbau der schlecht einsichtig ist ein Solaranlage einzubauen. Auf dem Hauphaus das eine optimale Sonnenausrichtung hat wurde uns das verwehrt.

Grüße
 
wir...

haben eine genehmigung gebraucht. und die wurde uns, allerdings nur unter auflagen von aussehen, größe und bauart auch gewährt. mit den herrn sprechen und eine lösung finden die für beide i.o. ist ist zuerstmal das a und o....

unser erster teil auf unserer scheune steht, der zweite teil auf unserem wohnhaus ist hoffentlich in zwei monaten am netz.

sind beides recht kleine anlagen, aber besser als die sonne ungenutzt auf das dach scheinen zu lassen.....

viele grüße
 
Zu Punkt 2

Eine Genehmigung für Häuser ohne Denkmalschutz nicht nötig. Ich habe eine PV-Anlage auf einem Haus aus dem Baujahr 1931 aufgebaut. Da hat keiner etwas gesagt.

PV-Anlage

Gruß T. Bucher
 
Denkmal und Solar......... Klingt wie: Plastikweihnachtsbaum.

Es ist auf jeden Fall eine Genehmigung der für Sie zuständigen, unteren Denkmalbehörde erforderlich.

Es heißt ja nun Denkmalschutz und nicht: "Macht was ihr wollt."

Viele Grüße
Achim Hecke
 
Bitte meinen Text genau lesen!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine alte Kegelbahn mit Bj 1970 unter Denkmalschutz steht. Deshalb schreibe ich ja auch bei einem Gebäude ohne Denkmalschutz ist keine Genehmigung nötig.

Gruß T. Bucher
 
Regionale Unterschiede

Hallo!
Zu Deiner 1. Frage: das ist regional total unterschiedlich. Hier in Mittelfranken hast du z.B. keine Chancse. Da herscht ein striktes "NEIN" zu allem, was sich als "Fremdkörper" auf Deinem Dach befindet (sei es auch noch so sinnvoll). In Unterfranken hingegen ist man da viel tolleranter. Letztendlich mußt du bei der Unteren Denkmalbehörde (Städt. Bauamt oder Landratsamt) nachfragen.
Zu Deiner 2. Frage: Wir stehen noch dazu unter Ensembleschutz. Daher haben wir für unsere Solaranlage auf einem Nebengebäude (ohne DS) eine Genehmigung gebraucht. War aber (zu unserem Erstaunen) unproblematisch.
Viel Erfolg!
 
Ein

einheitlichen Gerichtsbeschluss das wäre mal was.

Aber die Entscheidungskompetenz läßt sich keiner nehmen.

Grüße
 
Gerichtsbeschluss

Hallo Jörg,
Soviel ich weiss, gibt es ein Urteil zu diesem Thema.
Aber : Urteile sind immer Einzelfallentscheidungen.
Natürlich kann man sich auf so ein Urteil berufen.
In der Regel kommen "Normalbürger" nicht an die Urteilsbegründungen ran.
Also muss man zum Anwalt gehen.
Oder frag doch mal hier:
http://www.bau-rat-seehausen.de/index.html.
viele Grüße
 
Hallo Joerg2k1,

zu Deiner Frage. "Wie ist im allgemeinen die Haltung?" sage ich: gehe nicht zu Deinem Fürsten, wenn er Dich nicht ruft.

Bau das Zeugs drauf und wenn sie meckern, gibt es ein Widerspruchsrecht. Klick das an, also nehme es wahr...und dann sollen sie doch klagen...Nerven behalten ist angesagt, aber wenn die Solarschiene einerseits gefördert und andererseits verboten wird, wo leben wir dann?

Etwas Mut zum bürgerlichen Ungehorsam gehört allerdings dazu, früher oder später sind dann "Solardächer" normal, schließlich sind wir in unserer Zeit auch ein "Teil der Geschichte".

Gruß...J.
 
Hallo Jürgen,

irgendwie hat der Denkmalschutz schon seine daseins Brechtigung. Wo fängt der "Ungehorsam" an?

Bei der Solaranlage oder Fenstern oder Dacheindeckung...

Wir haben hier in der Nähe ein Bauvorhaben wo der Bauherr im Facvhwerhaus den ganzen Gieben erglast hat. Grausam!
Meinst Du sowas mit "Mut zum bürgerlichen Ungehorsam "

Der Aufwand einer gerichtlichen Auseinandersetzung kann Dich schnell in die Knie zwingen.

Grüße Gerd
 
Hallo Gerd Meurer,

nichts gegen Denkmalschutz, im Gegenteil. Machmal frage ich mich, warum sie dieses und jenes nicht verhindert haben.

Dies ist aber ein Grenzfall. Einerseits soll die Baugeschichte und die regionale Unverwechselbarkeit eines z.B. Fachwerkhauses als Kulturgut für die Allgemeinheit erhalten bleiben. Baumarkt-chic und Modeerscheinungen, die sich nach einiger Zeit als Geschmacklosigkeit herausstellen, gehören da nicht hin.

Andererseits dienen Solaranlagen auch der Allgemeinheit. Sie sind wichtig. Auch kann mir niemand verbieten, eine häßliche Satelitenschüssel an die Bude zu tackern, wenn das die einzige Möglichkeit ist, Fernsehen zu empfangen, also Recht auf Informationsfreiheit...

Und klar, das mit der rechtlichen Klärung sollte man sich als Privatmensch wirklich nicht antun. Da sollten sich mal die sogenannten Umweltverbände mit dem Denkmalschutz einigen, vielleicht mal eine Idee...

Gruß...J.
 
Andererseits dienen Solaranlagen auch der Allgemeinheit ???

Über diese Aussage kann man sicherlich streiten!
Meiner bescheidenen Meinung nach dienen Sie derzeit in erster Linie dem Hersteller, den Monteuren und dann vielleicht noch den Besitzern (wenn denn die Finanzierung und Ertragsberechnung stimmt).
Die Allgemeinheit darf das Ganze dann mit seinen Stromkosten bezahlen, denn teurer und unstetiger als mit Solar kann man Strom heutzutage nicht erzeugen!
Die Verschandelung der Optik mancher Denkmale ist da nur ein Problem zusätzlich.

Gruß, Kalle.
 
Hallo Jürgen,

Du hast schon recht.

Ich habe viele Jahre gebraucht bei mir auf meinem denkmalgeschützen Haus die Solaranlage durchzukriegen, noch kurz bevor mein Ansprechpartner beim Landesamt in Rente ist. Mit die erste Äußerung des Nachfolgers war,das ich die Solaranlage bei Ihm nich durchgekriegt hätte.

Wünschenswert wäre gerade in solchen Sachen eine einheitliche Regelung.

Grüße Gerd

@ Kalle Es gibt eine Unterschied zwischen Solar ( Warmwassererzeugung) und Photovoltaik (Stromerzeugung)
 
verschiedene Arten der Nutzung von Sonnenenergie

Mir ist der Unterschied durchaus bewusst! ;-)

In der Eingangsfrage ging es zumindest im 2. Teil um eine Photovoltaikanlage, also um Stromerzeugung.
Meine Meinung bezog sich natürlich ausschließlich auf die Anlagen zur Stromerzeugung, nicht zur Wärmegewinnung.


Gruß Kalle.
 
kalle...

es würde helfen sich mal ein paar jahres und halbjahreszahlen der hersteller, großhändler, und installateuren, und im gegensatz dazu die der großen energieversorger anzusehen bevor man so eine aussage tätigt.
und die rendite die ein betreiber solcher anlagen hat, wenn es denn eine gibt, ist nichts gegen das, was z.Z. einige banker mit unseren steuergeldern verdienen, die energieversorger mit dem export von dreckigem strom oder irgendwelche ölhändler etc...

der tag rückt immer näher, an dem der solaranteil im strom den strompreis drückt, und nicht, was zudem nur bedingt stimmt, verteuert.... windenergie hat das bereits vor mehreren jahren das erste mal geschafft...

rechne mal kosten für etwaige atomendlager, tagebaugrubensicherungen,etc. (die wir nur über andere steuern bezahlen) mit in den strompreis ein und du wirst sehen dass eeg strom jetzt schon ganz schön günstig ist..... die kwh atomstrom würde deutlich über 2,5 ,- euro kosten....

dazu kommt ja noch, dass das gro am stompreis das netzendgeld ist was durch eine vermehrte dezentrale energieerzeugung theoretisch auch weniger werden sollte... aber wer gibt denn schon preisnachlässe wenn sich damit so gut verdienen lässt.... denkt mal drüber nach..... ich freue mich auf den tag wenn meine anlage abbezhalt ist, ich den "schalter umleg" und mich nicht mehr über teuren strom aus dem netz ärgern muss....

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Strompreis.png&filetimestamp=20071218202438

noch garnicht erwähnt sind stichworte wie grundlaststrom, spitzenlaststrom etc... aber das wäre wohl zu viel des guten..
 
@ Winzerhöfler

Der Tag an dem Ihre Anlage über Abnahmezwang des Stromes für den entsprechenden Netzbetreiber und horrende, staatliche Subventionen abbezahlt ist, wird eben auch der Tag sein, an dem Sie Ihre Anlage wieder vom Dach reißen können, weil die Module dann wohl am Ende ihrer Lebensdauer sein werden.

Wenn Sie schon alles in die Waagschale werfen, dann bitte auch Argumente wie, Wirkungsgrad einer Solarzelle (vor allem im ach so sonnigen Deutschland), Lebensdauer einer Anlage, Folgekosten (Wartung etc.) und insbesondere den Herstellungsprozeß. Haben Sie einmal darüber nachgedacht, was alles nötig ist und wieviel Energie verbraucht wird, bis so ein Solarmodul auf dem Dach bzw. ein Windrad auf dem Acker steht? So viel Energie können diese technisch vielleicht tollen Dinge innerhalb ihrer Lebensdauer überhaupt nicht produzieren. So etwas nennt man Milchmädchenrechnung oder breit angelegte Vernichtung von Volksvermögen zum Wohle einer ohnehin schon fettgefütterten Lobby. Ganz zu schweigen von der Verschandelung der Landschaft durch die Verspargelung mit Windrädern und den Einfluß der selben auf die Vogelwelt (damit will ich nicht den fatalen Eingriff in die Natur durch die Tagebauregionen ausblenden), Lärmbelästigung, Schwankungsreserven für die die Kraftwerksbetreiber separate Generatoren in Betrieb halten müssen und und und

Ihr Atom-/Bergbauargument ist zwar nicht von der Hand zu weisen, aber man kann den Teufel bekanntlich nicht mit dem Belzebub vertreiben.

Die Devise sollte lauten: "Energie sparen, aber nicht um jeden Preis." - Wirkungsvoller wäre es ganz bestimmt sich z. B. eben nicht den x-ten Fernseher ins Haus zu holen und auch sonst zu versuchen, mit unseren Ressourcen sparsam umzugehen. Vielleicht im Winter auch mal wieder im Pulli durch die Bude rennen usw. Bescheidenheit ist eine Tugend!

Abschließend: Meiner Meinung nach hat eine Solaranlage auf einem Denkmal (zumindest wenn es sich um historische Fachwerkhäuser oder dergleichen handelt - es gibt ja auch jüngere Denkmale) nichts zu suchen. Wer ein Denkmal besitzt, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er eine besondere Verantwortung trägt. Es wurde im letzten großen Krieg so viel historische Substanz in unserem Land vernichtet, da sollten wir das bißchen verbliebene nicht mit dem egoistischen Hochmut und Modernisierungswahn von heute auch noch über die Schippe springen lassen, dieses Erbe unserer Vorfahren ist unwiderbringlich. Die nachfolgenden Generationen haben auch ein Recht auf diese Gebäude.

Viele Grüße in die Runde
Achim Hecke
 
tja herr hecke....

ich möchte sie hier an einigen stellen, in bezug auf das startthema solar auf den aktuellen stand bringen:

die anlagen sind mittlerweile aufgrund des eeg's, was in vielen ländern weltweit mittlerweile eingeführt/kopiert wurde so günstig, dass es wie oben beschrieben teilweise günstiger ist eeg strom einzukaufen als strom aus "alten" zukunftsschädigenden energiequellen.
niemand würde im übrigen eine solche anlage bauen, wenn sie sich gerade so in den 20 jahren rechnet..... oder würden sie sich geld bei einer bank ausleihen, und das, mit ordentlich zinsen obendrauf innerhalb 20 jahren zurückbezahlen wenn bei ihnen kein einziger euro hängen bleiben würde???
die zeiten, dass das jemand "nur" aus seiner umweltschutzliebe tut sind leider vorbei, - auch wenn es gerne als argument genommen wird....

ach, und im übrigen weis nichteinmal das rennomierteste institut für photovoltaik genau, wie lange die module leben, die ersten module die vor ca 50 jahren produziert wurden liefern nämlich immernoch energie.... und es ist ja nun nicht so, dass die technik seit damals nicht besser geworden wäre.... ;-)
alle angaben die sie zur lebensdauer finden sind annahmen, die aufgrund von finanzierungen der anlage zugrunde gelegt werden, eintreffen dürften sie in den seltesten fällen. und die wartungskosten sind bei einer sinnvoll gebauten, und kalkulierten anlage minimal.

zur energetischen amortisation empfehle ich ihnen diese seite:

http://www.volker-quaschning.de/datserv/kev/index.html

und wie bereits geschrieben, "volksvermögen" wird an ganz anderen stellen vernichtet, aber sicher nicht in dieser branche!

in bezug auf effizienz bin ich völlig bei ihnen, in unserer letzten wohnung habe ich, ohne abstriche bei unserem wohnkomfort machen zu müssen einen jahres (!!) verbrauch von gerademal 450kWh gehabt... das ist sicher bei unserem jetzigen denkmal nicht ganz zu schaffen, aber ich bin dabei mein bestes zu geben ;-) einen fernseher werden sie bei uns übrigens vergebens suchen.... und die sanierung des hauses dürfte ziemlich dem o ton dieses forums entsprechen.....

nochwas: ohne klimaschutz brauchen sie auch keinen denkmalschutz mehr... denken sie mal drüber nach....

und übrigens die module auf unserem dach schädigen mit keinem einzigen nagel oder schraube die historische substanz des hauses... ;-)

so long, wollen ja hier ansich alle das gleiche, alte häuser mit geschichte erhalten und dort richtig gut , schön und gesund leben... und in meinen augen ist die photivoltaik auch ein weg diese substanz zu erhalten.

viele grüße von unserem 300jahre alten weingut, was ansich vom vorbesitzer für den abriss vorgesehen war....
 
Thema: Denkmalschutz und Solar

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