Deckenaufbau analysieren

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TechMo91

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Moin,

wir haben eine alte Hofstelle gekauft und schreiten mit der Renovierung immer weiter voran.
Nun haben wir ein Zimmer im Obergschoss, dessen Decke leichte Risse aufweist.
Alles fest, aber halt Risse.
Jetzt ist die Deck in diesem Raum ca 20cm höher als in den anderen Räumen.
Jetzt würde ich gerne wissen, woraus die Decke besteht und wie sie aufgebaut ist.
Damit ich dann übrlegen kann, ob ich die Decke abhänge und oder dämme.
Wie kann man da am Besten vorgehen ohne die Decke komplett zu zerstören? Bisher weiß ich aus einer Bohrung, dass es Putz und Holz ist.

Viele Grüße

Mario
 
Deckenaufbau

zuerst zu den Rissen: Wie verlaufen die ? Parallel in gewissen Abständen oder kreuz und quer. Bei parallelen Rissen bilden die sich meist unterhalb der Deckenbalken. Sie sind ungefährlich und bei Holzbalkendecken meist nicht zu vermeiden.
Zum Deckenaufbau: Welche Räume befinden sich über dem Zimmer mit der erhöhten Decke und was für ein Fußboden ist dort verlegt. Mit der Bohrung wirst Du lediglich die ersten Zentimenter der Decke erforscht haben. Da stößt du auf den üblichen Aufbau. ( Putz auf Schilfmatten die auf eine Holzschalung genagelt sind. Dann kam meist ein kleiner Hohlraum, dann der Fehlboden (auch Deckeneinschub genannt). Auf dem Fehlboden ist meist eine Schüttung aus verschiedenen Materialien wie Schlacke, Stroh, Bauschutt etc. Oben drauf dann Dielung.
Zur dämmung: Gibt es eine Idee, warum die Decke in dem einen Zimmer 20 cm höher ist. Setzt sich dieser Höhenunterschied auch im Geschoß durch einen Absatz im Fußboden fort?
Eine Wärmedämmung der Decke wäre nur hilfreich, wenn es sich oberhalb um einen kalten Bereich handelt.
Wie die ausgeführt werden kann, hängt von der Art des Raumes drüber ab, da fehlen also Infos.
 
Deckenaufbau

Die Risse sind kreuz und quer, aber wie gesagt auch nicht tief. Sieht eher aus wie zu schnell getrockneter Putz. Ist auch weiterhin fest.

Darüber kommt das nicht gedämmte Dach.
Der Deckenaufbau kommt ziemlich genau so hin, wie Sie es schreiben.
Also es ist ein Luftraum nach der Bohrung.
Obendrauf wie Sie sagen ist die Holzbalkendecke mit Fehlboden Schüttung (vermutlich Lehm mit Strohanteil und Sandschicht, darauf mehr oder weniger Dielung. Da oben mal eine Räucherkammer war, ist der Dachboden begehbar. aber teilweise eben nicht so gründlich ausgeführt.

Die Räume die tiefer sind, sind abgehängt. Auf unterschiedliche Weise.
Ich weiß aus dem Flur (da ich dort mal den Strom verlegt habe, dass es Holzvertäfelung ist, mit enstprechend etwas Luft dahinter und dann kommt was weißes, vermutlich Irendwas Trockengebautes oder eben Putz, aber schon etwas dicker, als es in dem "neuen Raum" ist.
Da ich ausreichend andere Arbeiten zu tun habe, wolte ich natürlich auch nicht weiter nachforschen.

Also Dämmen würde sich schon lohnen,d enn darüber ist wie gesagt der Dachboden.
In den anderen Räumen ist das vermutlich auch erfolgt nur eben etwas altmodischer.

Die einzige Angst, die ich habe beim Dämmen, dass sich zwischen Dämmung und alter Decke Feuchtigkeit bildet. Die Decke ist aber an sich trocken.
 
Vage Aussagen

gut, allerdings kann ich mit " nicht so gründlich ausgeführt" nichts anfangen, daher allgemeine Hinweise zur Dämmung.
Die Dämmung sollte immer so weit wie möglich auf der kalten Seite des Bauteils angebracht werden. Das hieße hier, auf dem Fußboden des Dachbodens.Wie genau das ausgeführt werden kann richtet sich nach den Gegebenheiten ( wie eben ist der Fußboden, woraus besteht er, wie hoch kann die Aufbauhöhe sein, welche Nutzung/Begehbarkeit ist geplant etc). Wichtig wäre nur, dass der Bodenaufbau nach oben diffusionsoffen ist, also kein OSB,Vinyl oder Laminat, sondern Dielung o.ä. Als Dämmung sollte kapillarfähige Dämmung gewählt werden, also Holzfaserplatten, Zellulose o.ä., damit evtl. bildendes Kondensat im Bodenaufbau abgeführt werden kann.
 
Dachboden

Also der Dachboden ist wie gesagt teilweise normale Dielung, wie sie auch unten als Fußboden gebaut ist. Also dicht und am Stück.
Teilweise aber eben auch nur einzelne Bretter . Generell ist durch Abstützungen des Dachs, etc. der Dachboden eher weniger für eine Dämmung geeignet.
Außerdem ist die Luftschicht ziemlich sicher Raumübergreifend. Deshalb würde eine Teildämmung des Dachbodens ziemlich sicher verpuffen.

Von unten dämmen wäre hier dann eben vorteilhafter, eben weil dann die warme Luft nicht bis zur Luftschicht kommt, oder?
 
Schwierig

jetzt Tips zu geben ohne die Situation vor Ort nicht zu kennen. Natürlich meinte ich , dass der gesamte Dachboden gedämmt werden muß, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das mit den Abstützungen des Dachs verstehe ich grad nicht, vielleicht helfen hier Fotos.
Die Luftschicht ( ich denke Du meinst die nach der Deckenschalung bis zum Einschub) ist nicht übergreifend sondern geht logischerweise nur von Deckenbalken bis zum danebenliegenden Deckenbalken.
Gib doch mal oben in der Lupe den Begriff "obere Holzbalkendecke dämmen" ein, nach ein paar gewerbl. Werbelinks kommen dann die betreffenden Fachwerkbeiträge.
 
Decke

Das Dach hat zusätzliche Abstützungen, quasi senkrecht zum Dachbalken.

Die Luftschicht geht natürlich nur von Deckenbalken bis Deckebalken, aber hat ja keine Unterbechung zum nächsten Raum, wenn die Balken senkrecht zur Wand liegen, denn die Wand unterbricht den Luftraum ja nicht.

Wie wäre denn ein passender Aufbau, wenn der Aufbau wie von Ihnen beschrieben ist.
Entweder bin ich unfähig die Suche zu nutzen oder es gibt wenige bis keine Fälle, wo eine Dämmung der Geschossdecke von unten erfolgt.

Vielen Dank für die Mühen und viele Grüße
 
Durcheinander

ich hatte eine Dämmung der Decke von oben ( also eigentlich eine Dämmung des Fußbodens des Dachbodens) vorgeschlagen, weil die bauphysikalisch besser ist als eine Dämmung raumseits, also von unten. Da bleibt nämlich die eigentliche gesamte Deckenkonstruktion warm und es besteht keine Gefahr der Durchfeuchtung mit sich bildendem Kondenswasser aus der Raumfeucht von unten. Dabei stören die senkrechten Ständer Deines Dachstuhls nur wenig, weil die ausgespart werden können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dieser Art der Dämmung, angefangen mit Schüttungen, Holzfaserdämmplatten-oder matten. Welche die bessere und günstigere ist, hängt von der zukünftigen Nutzung des Dachbodens ab, da ist es hilfreich, wenn Du auch auf die Fragen, die gestellt werden antwortest.
Zur Dämmung von innen: Vergiß als erstes diesen Luftspalt zwischen Deckenschalung und Einschub, der ist bedeutungslos für den Wärmeübergang zwischen Decke und Dachboden. Wahrscheinlich ist da wie gesagt eine Schüttung drin, die wenig wärmedämmende Eigenschaft hat.
Wenn du jetzt von unten dämmst, zieht die Kälte von Dachboden noch weiter in die Deckenkonstruktion nach unten bis zur Dämmschicht an der Decke, d.h. die Deckenkonstruktion wird kälter als vorher und es besteht die Gefahr, dass feuchte, warme Luft aus dem Zimmer durch die dämmung bis zum kalten Bereich diffundiert und dort als Kondensat ausfällt. Je nach Raumnutzung wird das mehr oder weniger sein und auch wieder sommers durch den heißen Dachboden wieder abtrocknen, aber es ist eben störanfällig.
Eine Dämmung der Decke von unten ( also mit den herkömmlichen Systemen von Knauf u.ä.) erfordert daher eine peinlichst genau eingebaute Dampfsperre zwischen GK-Platte und Dämmfilz.
Der Vorteil dieser Dämmart bei Dir wäre, dass Du nur das Zimmer von unten dämmen mußt, welches jetzt noch höher als die anderen ist ( ich mutmaße mal, die sind bereits von unten gedämmt und die Decke abgehangen).
Du musst Dich also entscheiden, wie der Dachboden genutzt werden soll, wieviel Geld Du in die Hand nehmen willst und wie gut die dämmung der gesamten oberen Geschoßdecke werden soll. Übrigens ist eine Dämmung der oberen Geschoßdecke oft wirkungsvoller als z.B. der Fenstertausch.
 
Vielen Dank

Dass Sie (wie alle) eine Dämmung von oben bevorzugen, ist mir klar und verstehe ich vollauf.
Wie Sie ebenfalls schreiben bedeutet das aber die Dämmung der gesamten Fläche, die ich auch nicht völlig abwegig finde, aber derzeit nicht zur Diskussion steht.
Die anderen Räume sind wie sie ebenfalls vermutet vermutlich gedämmt. Vermutlich auf niedrigerem Standard, da nicht zeitnah geschehen.
Die Nutzung des Dachbodens wird sich auf Begehbarkeit für Inspektion des Daches + Schornsteinfeger begrenzen. Die Möglichkeiten der Dämmung dort sind mir bekannt und habe ich im Hinterkopf.

Und genau der von Ihnen angebrachte Aspekt mit der Feuchtigkeit und der peniblen Anbringung der Dampfsperre (nicht nur Bremse, korrekt?) ist, was mich überlegen lässt, das Dämmen von unten zu lassen und stattdessen in Zukunft das Thema Dämmung von oben nochmal anzugehen, denn die bisherigen Dämmung der anderen Räume ist vermutlich eher dürftig.

Gehen wir jetzt mal davon aus ich lasse das Dämmen von unten.
Ich möchte natürlich die Risse nicht mehr an der Decke haben.
Das wäre denke ich schon mit Farbe gelöst, da sie wirklich kaum der rede wert sind, aber ich brauche auch noch ein Kabel für die Lampe. Deswegen würde ich dann Latten zum Ausgleichen anbringen und GK ohne alles darauf schrauben, um eine Installationsebene zu erstellen. Dies sollte ja nicht das Problem der Feuchtigkeit produzieren, da nur durch die GKP der Taupunkt nicht weit runter kommen sollte. Die Decke würde ähnlich warm wie ohne GKP, richtig?

Vielen Dank für die Mühe.
 
Decke abhängen

ja natürlich geht es, nur die Decke mit GK abzuhängen. Ich selbst würde aber eine Systemdecke Trockenbau mit Deckenumlaufprofilen, Deckenprofile und Direktabhängern bevorzugen, weil das wassergerechte Einrichten einfacher ist. Zudem kann es durchaus sein, dass die Deckenschalung aus den Brettern als Spardecke ausgeführt ist, d.h. es sind mehr oder weniger Latten mit erheblichen Abständen unter dem Putz und die dann beim Anschrauben der UK zu treffen damit die Schraube hält, könnte ein Glücksspiel werden. Zudem lassen sich Kabel besser fädeln.
 
Jap

Ob Latten oder Abhänger mit Trockenbausystem steht noch aus. Ich bin auch ein Fan von zweiterem aus genannten Gründen.
So würde ich es beim Dämmen natürlich auch machen.
 
Thema: Deckenaufbau analysieren

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