Trittschalldämmung über Mineralwolle von unten zusätzlich?

Hallo,

derzeit sind an der Holbalkendecke im EG "Verputzdachlatten" im Abstand von 4-5 cm angebracht und die Decke ist verputzt. Der Putz muss erneuert werden. Da die Deckenkonstruktion mittlerweile ein paar Wellen hat wollen wir lieber die Putzlatten und den Putz abmachen und über ein Schienensystem Rehgipsplatten an die Decke machen.

Jetzt wäre über den Rehgipsplatten nach oben zum Fussboden des ersten Stocks noch etwas Luft zwischen den Balken die wir von unten z.B. mit Mineralwolle ausfüllen könnten um eine zusätzliche (Tritt)Schalldämmung zu erreichen.

Macht das überhaupt Sinn oder ist die dadurch erreichte Schalldämmung so gering, das man sich das schenken kann? Die höhe der Mineralwolle könnte vielleicht 7-8 cm sein.

Hohle ich mir da vielleicht andere Probleme ins Haus (gesundheitlich, Feuchtigkeit - 1. Og darüber ist auch Wohnraum und beheizt)?

Danke für eure Tips.

Gruß
Stefan

Guten Tag,
eine Verbesserung im Trittschall erzielen Sie nur durch Entkoppelung des Bodenbelags von der Tragkonstruktion, in diesem Fall der Holzbalkendecke. Warum wollen Sie Gipskarton unter die Decke pappen, Sie haben doch anscheinend einen Putzträger, auf dem Sie den Putz erneuern können. MiWo einlegen halte ich auch nicht für vorteilhaft, ob Sie dadurch den Luft- und Körperschall verbessern? Gelingt i.d.R. über Masse.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies

Also lieber weglassen?

Soll ich die Mineralwolle also lieber weglassen? Gibt es alternativen die ich von unten in den Hohlraum einbringen kann oder doch am besten einfach den Hohlraum belassen?

Die Putzträgerlattung ist leider nicht mehr ganz geade. Zudem müssten der alte Putz erst abgenommen und zwischen den Putzlatten die Putzreste herausgekratzt werden. Da ist es wahrscheinlich nicht mehr arbeit die Putzlatten inkl. des Verputzes abzunehmen und dann Gipsplatten zu montieren. Über Einstellscharauben kann ich so Unebenheiten in der Decke ausgleichen. Das war so meine Idee.

Gruß
Stefan

Das ist natürlich auch alles eine Frage des Geldes und welchen Aufwand sie betreiben wollen und können. Wenn Sie nur von unten arbeiten können, ist die Vorgehensweise schon einmal eingeschränkt. Balkenhöhen, -abstände und -längen sind mir außerdem nicht bekannt. Sie könnten anstatt der MiWo auch Zellulose-Dämmplatten einbauen, dann hätten Sie wenigstens den Hohlraum mit etwas mehr Masse ausgefüllt. Was für eine Deckenhöhe haben Sie? Vielleicht lässt sich ja auch die Deckenabhängung geringfügig von der Holzbalkendecke entkoppeln.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies

Hallo Stefan,

freut mich wenn es bei Euch weitergeht. Eine Verminderung bei der Trittschalübertragung wird nur erreicht, wenn der Bodenbelag des Obergeschosses von der Holzbalkendecke getrennt wird.
Die Mineralfaserlage wird hier nicht viel bringen außer vielleicht einer Verminderung eines ohnehin schon geminderten Trommeleffektes.

Rigips unter Holzbalkendecke kann zu vermehrter Rissbildung führen. Man kann sich das ganz gut vorstellen: Wenn in Deinem Obergeschoss die Party steigt und die Holzbalkendecke in leichte Verformung gerät kann die bisherige – wenn ich mich entsinne bei Dir relativ dichte – Trägerlattung diese gleichmäßig verteilt in den Putz "weitergeben". Wenn nun die Rigips-Elemente auf den Profilen montiert sind bleiben zur Verformung nur noch wenige Fugen, in denen diese "Weiterleitung" der Kraft kulminieren wird. Nennen wir Sie "Sollbruchstellen".

Feuchteeintrag ist bei Dir erst einmal nicht zu erwarten, vorsichtig wäre ich jedoch im Bereich des geplanten raumhohen Aquariums, da hier schon mit erhöhter Luftfeuchte zu rechnen ist, sollte dieses an der Decke anschließen.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer

abhängig von der Raumhöhe

Hallo Stefan,
ich hatte einähnliches Problem nur ohne Raum darüber. Wenn es die Raumhöhe zulässt sind Abhänger ganz gut. Damit lassen sich auch Differenzen ausgleichen. Trittschall bringt da nichts wie schon zuvor beschrieben. Wenn die C-Profile in den richtigen Abständen angebracht werden dürfte auch Remmi demmi darüber keinen Schaden anrichten. Bei größeren Flächen kann eine eingelegte Lage MIWO eine Membranwirkung verhindern, wenn ihr unten die Bässe mal voll aufdreht.
L. Hunziger