Wandbordüre

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kleiner Zaunkönig

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Guten Tag zusammen,

ich habe eine Frage im Zusammenhang mit der Innengestaltung der Wände.

Früher wurden die Wände gestrichen und mit verschiedenen Mustern mittels Farbrolle oder Schablonde verschönert.

Um gerade Wände zu zeigen wurden etwas unterhalb der Decke eine "Begleiter" und manchmal eine Bordüre mittels Schablonde gemalt.

Nun die Frage: Mit wie vielen Zentimeter von der Decke beginne ich mit dem Begleiter bzw. mit der Schablonierung.
Das besondere daran ist, dass meine Decke von der einen Seite des Raumes zum Giebel abfallend ist. Baujahr wäre um 1700, ein Anbau wurde vor 100 Jahren errichtet.

Wonach richte ich mich mit dem Begleiter? Nach der abfallenden Decke, dann würde der Begleiter nach unten - der Decke nach - laufen oder ziehe ich einen geraden "Begleiter" und die freie Weiße Fläche darüber spitzt sich nach vorne zu und wird kleiner?

Ich wollte mir das hier mal in den Bildern anschauen, finde aber kein passendes Bild bzw. wüsste gar nicht wonach ich suchen könnte.

Vielleicht haben die Maler unter den Formusfachleuten einen Tip, beschdimmd... :)

Beste Grüße
Markus
 
Malerarbeiten

Zum Baujahr um 1700 (Wenn denn vom Charakter her noch erhalten) passt besser eine einfache weiße Wand, der man ein paar Unebenheiten und Putzstrukturen ruhig ansehen kann.
Bordüren, Muster usw. sind eher eine Mode des 19.Jhr. und speziell der Gründerzeit. Damit konnte man die teuren Stofftapeten der "feinen Gesellschaft" imitieren.
Sie sollten die Wandgestaltung (und auch die Möblierung) lieber dem dem Charakter des Hauses anpassen. Ein wilder Stilmix ist zwar möglich, passt aber besser in eine Plattenbau-Studentenbude.

Viele Grüße
 
Wandbordüren

Hallo Herr Böttcher,

danke für die Info. Jetzt bin ich doch etwas verwirrt.
Warum gab es in der Zeit um 1700 keine Wandbordüren? Als ich das letzte Mal im Hessenpark war, habe ich viele dieser Wandmalereien und ähnliches gesehen. Und alle in FWH in dieser Zeit. Viele Wände wurden auch mit den strukturierten Walzen bearbeitet.

Ich konnte leider nicht messen wann die Bemalungen von der Decke runter gemessen, anfangen. Deshalb meine Frage an die Fachleute.

Grüße
Markus Becker
 
fachwerk-I3461_201332713192.JPGWanddeko

Das mag schon sein, kommt immer drauf an welche Zeit- bzw. Stilepoche dargestellt wird und welche Funktion das Gebäude/der Raum hatte. Schon in einem Zimmer mit hoher, gerader Decke und entsprechender Grundfläche sieht das anders aus als in einem kleinen, niedrigen Kämmerchen.
Letztendlich müssen Sie entscheiden wie das an Ihrer Wand aussehen wird.
Heute pappen sich junge Werktätige halt riesige Heckspoiler an einen angeschimmelten Golf mit 75 PS und 4 Auspuffrohren.
Ich habe in solchen Museumsdörfern auch genug gestalterischen und konstruktiven Unsinn gesehen.
Man sollte nicht alles als pure Authentizität mitnehmen.

Viele Grüße
 
Die

Höhe solcher Linien oder Schablonenmuster war ganz unterschiedlich, von etwa 15 cm unterhalb der Decke bis hinunter auf ca. 2,20 m (bei Deckenhöhe 3,30 m) habe ich schon alles gesehen (in letzterem Fall war das die Oberkante der Türrahmen).
 
fachwerk-I3461_2013327192839.JPGBordüre

Das würde dann in etwa so aussehen (falls die Decke gerade ist):
So eine Bordüre allein ist bei kleinen Räumen sicher passend, ich hatte Bedenken gegen eine bunt mit Musterwalzen vollgerollte Wand in einem kleinen Zimmerchen.
 
Wenn

Sie in dem Raum mit Bordüren oder besser nur Strichen arbeiten wollen sollten sie den optischen Ausgleich wählen. D.h. Beginn in zwei Meter Höhe,bis Decke X ; am Ende 2m von unten messen und X von oben = Ziel hälfte der Differenz.So erreichen Sie das das Gefälle optisch verschwindet.
 
Ja,

genau so etwas wie im Bild von Herrn Böttcher habe ich mir vorgestellt.

@Benjamin: Wenn ich das richtig verstanden habe würde das so berechnet werden:

Linke Seite Höhe 2,10 m davon als Beispiel 1,80 m angefangen, Differenz 0,30. Rechte Seite 1,80 m plus die Hälfte von 0,30 m = 0,15 m. Dann würde ich bei 1,95 m enden.
Ist das korrekt so?
 
Ja,

richtig erkannt. So macht man es beim tapezieren von Streifentapeten an "schiefen" Blendrahmen auch: nicht im Lot und nicht am Rahmen, so erscheint beides ziemlich gerade.
 
Hessenpark

Hallo Markus,

Du hast den Hessenpark ja schon genannt. Dort gibt es meines Wissens einen Experten / eine Expertin genau für Wandbordüren. Das könnte dazu führen, dass es dort deutlich mehr Bordüren gibt als in "freier Wildbahn" ;-) Aber frag doch im Hessenpark einfach mal nach, jemand dessen Steckenpferd Bordüren sind kann Dir sicher genauer sagen, ob das zu Deinem Haus passt. Besonders da es ja genau in der Region steht, die der Hessenpark abbildet.

Viele Grüße

Dirk
 
Thema: Wandbordüre

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