OSB Ersatz?

Diskutiere OSB Ersatz? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo an alle, der Teil der Kellerdecke welcher mit Holzbalken ausgeführt ist soll gedämmt werden. Der Keller ist relativ feucht. Der Aufbau der...
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Max Hager

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Hallo an alle,

der Teil der Kellerdecke welcher mit Holzbalken ausgeführt ist soll gedämmt werden. Der Keller ist relativ feucht.
Der Aufbau der Decke von oben nach unten ist folgendermaßen vorgesehen:

- Holzbalken werden beidseitig mit 60/120 KVH geshiftet
- oben Fliesen auf Trennschicht (zb. Wedi Platte)
- Platte (OSB?)
- Sparschalung
- Schafwolldämmung
- Dampfbremse oder Dampfsperre
- Holztäfer

meine Frage lautet nun:
1) gibt es eine Alternative zur OSB Platte (möchte Ausdünstungen verhindern), Wäre ein Fermacell Powerpanel auch möglich?

2) ist die Stelle der Dampfsperre richtig? bzw. Dampfbremse oder Dampfsperre

Bin auf Eure Ansichten gespannt. Danke für die Diskussion,
Gruß, Max
 
Deckenaufbau

Hallo Max,
Erst einmal ist eine Holzbalkendecke über einem Keller mit hoher Luftfeuchte nicht gerade das optimale Bauteil.
Hier sollten Sie grundsätzlich die Kosten und Risiken für den Neuaufbau der HBD mit denen für eine neue Massivdecke abwägen.
Die besondere Gefährdung der HBD liegt in den Auflagern, das beseitigen Sie mit keinem noch so ausgefeilten Deckenaufbau!
Zum Aufbau an sich:
Die Dampfsperre auf der kalten Seite ist nutzlos. Außerdem sind die Anschlüsse an die Balken praktisch nicht dicht zu kriegen.
Schafwolle als Dämmung in einem Bereich mit hoher Luftfeuchte ist für mich die Anlage einer Motten- und Pilzzucht.
Wozu die Wedi- Platte? Eine Entkopplungsmatte tut es auch.
Was soll denn aus der OSB- Platte durch die dampfdichte Abdichtung und den Fliesenbelag ausdünsten?

Dieser Aufbau würde, neben den bereits geschilderten Problemen, nur mit einer professionellen oberseitigen Abdichtung funktionieren.
Wehe, wenn auch nur etwas Wasser von oben in Ihren Deckenaufbau gelangt!

Meine Variante:
Fliesen,
Entkopplungsmatte,
Abdichtung/Eindichtung,
OSB 2- lagig, Fugen versetzt, verschraubt und verklebt,
falls erforderlich angelaschte Beihölzer zum Höhenausgleich,
Mineralwolle als Dämmung im Balkenzwischenraum,
bei Bedarf Lattenrost,
Heraklithplatten, verspachtelt oder verputzt.

Die Spannweite sollte sich wenn möglich nicht über drei Meter bewegen.

Viele Grüße
 
Kellerdecke Bodenaufbau

Hallo Herr Böttcher,

Besten Dank für Ihren konstruktiven Vorschlag.
Sie haben Recht, dass es sich bei einer Holzbalkendecke über einem Feuchtraum um ein kritisches Bauteil handelt.
Betreffende Holzbalkendecke ist Bestand und eine Erneuerung als betonierte Decke ist schlecht möglich, da entlang der Decke Heizungsrohre und Stromkabel führen. Die Holzbalken sind grundsätzlich noch in gutem Zustand, deshalb wollte ich diesen Teil der Kellerdecke lediglich wärmetechnisch verbessern.

Ihr vorgeschlagener Aufbau erscheint mir sinnvoll. Einzig die zweite OSB Platte wird sich aufgrund der Ausbauhöhe nicht oberhalb des Holzbalkens ausgehen - Bodenaufbau sollte nicht höher als derzeiter Bestand werden. Die untere OSB Platte müsst ich zwischen die Holzbalken einpassen bzw. durch eine Sparschalung ersetzen, die obere OSB Platte kann dann durchgehend über die Holzbalkendecke gespannt werden.

Bezüglich der Abdichtung/Eindichtung habe ich noch eine Frage: Würden Sie dese mittels einer Dichtbahn ausführen?

Bezüglich der Mineralwolle im Balkenzwischenraum werde ich noch überlegen. Ich habe ursprünglich an Schafwolle gedacht, da diese anscheinend sehr viel Feuchte auf und wieder abgeben kann und trozt Feuchtigkeit gut dämmen soll.
Allerdings möchte ich Schimmelpilz und Tiere vermeiden.

Gruß, MAx
 
OSB oder Schwalbenschwanzbleche

Hallo Max,

Balkendecken zum Keller sind im Hegau/westlicher Bodenseeraum für Bauernhäuser Standard. Hier liegen die Deckenbalken üblicherweise bereits auf einem "Rähm" (der Position nach, der Funktion nach eine Schwelle) auf. Da diese wiederum üblicherweise auf mit Kalkmörtel vermauerten Feldsteinen (Moränengestein) aufliegen, gibt is hier selten Fäulnisprobleme. Sollte die Decke Feuchtigkeitsprobleme haben, liegt entweder unzureichende Lüftung vor oder die äußeren Wassereinträge wurden verändert, z.B. durch Versiegelung bis an die Kellerwand.

Da Fliesen als Bodenbelag vorgesehen sind, würde ich Dir Schwalbenschwanzplatten und Dünnestrich empfehlen. Von der Baustärke her vergleichbar und deutlich biegestabiler. Die Fliesenfugen danken es Dir. Tendentiell kommt mir Dein System sehr massearm vor. Traditionell waren die Deckenfache deutlich schwerer (Lehmwickel, Fehlboden mit Sand).

Gruß

Michael
 
@ Max

Ich stimme Georg zu, insbesondere auch zur Schafwolle. Organische Materialien haben an dieser Stelle nichts verloren.

Da nach oben zu abgedichtet wird (Fliesen), wird der Aufbau wohl insgesamt etwas feuchter werden. Ich würde gleichfalls über einen Deckenneubau nachdenken, da ich wie Georg da Probleme sehe, und der Aufwand nicht unbedingt höher ausfallen muß.

Balkenlage gehen unbeheizt war allerorten üblich. Allerdings waren das auch immer die Balken, die zuerst gestorben sind. Zudem wird Euer Keller nicht mehr so zugig sein sollen wie früher, und mit den Fliesen wird die Zirkulation und Diffusion nach oben beendet. Da passt ein alter, halbwegs brauchbarer Aufbau nicht mehr zu der neuen Nutzung, vermute ich.

Grüße

Thomas

Grüße

Thomas
 
Thema: OSB Ersatz?
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