Wärmedämmung mit Massivholz möglich? bezahlbare Alternative zu WDVS gesucht!!

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Froke

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Hallo zusammen,

in unserem Häuschen (1890) steht nach Komplettsanierung jetzt die Wärmedämmung an. Wir haben einige Angebote erhalten, die Begleitbesuche klangen aber leider wenig fachlich versiert...
Nach meiner Recherche und den erschreckenden Nachrichten zu Problemen bei WDVS möchte ich lieber auf diese Wärmedämmart verzichten. Ich habe zu viel Schiss vor Veralgung, Schimmelpilzbefall, Rissen im Putz durch das unflexible Material und den damit verbundenen Problemen mit Wasser in der Dämmung.

Fehlt nur eine Alternative! Denn bislang ist das Haus (24cm Ziegelmauer) nicht gedämmt (aber das Dach mit Aufsparrendämmung).


Welche alternativen Dämmmöglichkeiten (ohne Schimmelgefahr/ Algengefahr durch falschen Putz/ etc.) gibt es, die aber trotzdem, bezahlbar sind?

Ich habe irgendwo in den Tiefen der Horrormeldungen zu WDVS bei Konrad Fischer http://www.konrad-fischer-info.de/ gelesen, dass Massivholzdämmung möglich wäre.
Wenn das ginge, wäre das GENAU das, was ich will - kein Putz, gemütliche Fassade - ein TRAUM! Kann aber im Netz nur Holzverkleidungen finden...


Vielen vielen Dank für Eure Hinweise.
Froke
 
Na dann...[img 19779]
bietet sich z.B. eine gedämmte Vorhangfassade an.


Grüße aus Schönebeck






Ach ja.
die Veralgung von WDVS hat auch ihre Uhrsachen.
Die könnte man natürlich auch beseitigen, bzw. umgehen, nur kostet das etwas mehr als die “klassischen” Verbundsysteme.
Wer nur nach dem Preis entscheidet darf sich nicht beschweren das er nur das billigste kriegt.
 
Wärmedämmung

Nach dem Horrorszenario von Konrad Fischer müssten die mehreren hunderttausend installierten Dämmfassaden alle von Veralgung, Schimmel, Rissen, Vernässung usw. betroffen sein.
Gehen Sie das nächste Mal mit offenen Augen durch die Stadt und sehen Sie sich Häuserfassaden an. Sprechen Sie mit Freunden, Nachbarn und Bekannten die in solchen Häusern wohnen und fragen die nach ihren persönlichen Erfahrungen.
Dann können Sie sich selber eine Meinung bilden und brauchen dazu nicht die des Herrn Fischers.

Übrigens können die von Ihnen befürchteten Schäden auch an einer Holzfassade auftreten.
Das hängt nur zum geringen Teil vom Material ab, sondern von vielen anderen Faktoren wie Bewitterung, Verarbeitung, Hausform...
Mit dem aktuellen Stand der Technik sind die Risiken solcher Schäden an WDVS weiter vermindert.
Ob sie in Ihrem speziellen Fall die beste Lösung ist, ist zu prüfen. Jedes Haus ist anders und braucht eine individuell abgestimmte Entscheidung hinsichtlich des ob und wie einer Dämmung.
Natürlich sind gedämmte Vorhangfassaden mit Holzverkleidung eine Alternative.
Aber: auch solche Fassaden werden verschleißen, abwittern und in bestimmten Fällen veralgen oder vermoosen, wenn sie nicht regelmäßig gepflegt und gewartet werden.
Preislich sind WDVS, wenn man keinen Dämmdickenoverkill betreibt, die günstigere, wenn auch nicht schönere Alternative.

Dann sollten Sie noch eines bedenken:
Es gibt in der Bauordnung Ihres Landes Vorschriften betreffs der Entflammbarkeit von Fassadenbekleidungen.
Holz ist brennbar.
Was Vollholzbekleidungen betrifft:
Theoretisch funktionieren Sie, praktisch lohnt sich das nur bei Neubauten, die von vornherein darauf ausgelegt sind. An ein Bestandsgebäude eine dm- dicke Dämmung aus Vollholz davorzustellen ist kostenseitig und konstruktiv unvorteilhaft.

Viele Grüße
 
mit WAS denn gedämmt?

Danke für Ihre schnellen Antworten.


zur ersten Antwort aus Schönebeck: Gedämmte Vorhangfassade impliziert eine DÄMMUNG. Meine Frage ist ja aber genau das: WAS WÄRE EINE GEEIGNETE Dämmung?

Massivholz (ohne zusätzliche Dämmung) wäre mein Favorit, das scheint es aber nicht zu geben.
Falls doch: sehr gerne einen Link o.ä.


Danke und Gruß
Froke
 
soweit

ich Konrad F. verstanden habe, sollst Du n i c h t dämmen, Holz ist also nur ein weiterer Dämmstoff, der ebenso anfällig bei Bau- und Montagefehler ist. Auf massive Ziegelwände ein WDVS aufbringen ist kein Problem. Algen können aber überall wachsen, es sind Lebewesen, die Licht, feuchtigkeit und Wärme brauchen - das ist überall vorhanden. Ich kenne übrigens auch Holzhäuser, die außen bemoost sind. Schadet nur dem Holz, nicht dem Einwohner .....
 
geignet wäre

auch eine Thermofassade von stauss, mit perlite Thermo-Fill s40 (WLG 040)
wenn sie mehr wissen möchten dürfen sie sich gerne melden...


Grüsse Thomas
 
Fassadendämmung bezahlbar und mit Hanfdämmung

Die Kritik bei Konrad Fischer ist auf jeden Fall berechtigt. Und er ist nicht der einzige, der solche Probleme anspricht. Insbesondere die Bewohner solcher Häuser, die schon vor 10 oder 15 Jahren "saniert" wurden. Denn die Probleme tauchen immer erst nach Jahren auf.
Aber mit einer Fassadendämmung aus Hanf-Dämmwolle und Unger-Diffutherm ist man preislich extrem konkurrenzfähig.
 
@ Ralf:

"Aber mit einer Fassadendämmung aus Hanf-Dämmwolle und Unger-Diffutherm ist man preislich extrem konkurrenzfähig."

Was rechnest du ungefähr fertig verputzt + gestrichen pro qm?

@Froke: Ein Kollege von mir wohnt seit 10 Jahren in einem alten Fachwerkhaus mit Cellulosedämmung/Weichfaserplatte/Putz ohne Probleme.

Gruss, Boris
 
Fassadendämmung Hanf-Dämmwolle

Hier die Kalkulation. Als jpg. Hat beim ersten Mal mit pdf nicht geklappt.
Also Holz-Unterkonstruktion + Hanf-Fämmwolle + Unger-Holzweichfaser + Unger-Putz.
Man kommt beim Stundensatz von 35,- €/h für den Handwerker auf insgesamt 79,- €/m². Da ist dann schon alles drin.
 
WDVS

Diese Variante mit Hanf- Dämmwolle ist auch nur ein WDVS, nur mit einem feuchteempfindlichen organischen Material mit schlechteren Dämmwerten.
Die von Herrn Fischer so beklagten Eigenschaften stellen sich hier genauso ein, da spielt es keine Rolle ob unter dem kunststoffvergüteten Dünnschichtputz PS oder Pflanzenfasern sind.

Viele Grüße
 
@ Ralf:

Danke für die schnelle Antwort, deine Tabelle ist allerdings ein wenig verrutscht.

Der Oberputz/Anstrich ist aber noch nicht drin und die Anforderungen nach EneV 2009 erreichst du so auch nicht, oder?

Gruss, Boris
 
Fassadendämmung Hanf

Doch! Man erreicht natürlich damit die Anforderungen der EnEV. Und was die Veralgung bestrifft: Diese Dämmung ist extrem diffusionsoffen. Feuchteschäden durch Kondensation oder ähnliches sind absolut ausgeschlossen. Selbst bei Fischer kann man da nachfragen.
Nähere Infos gibt es auch beim Hersteller: Hanffaser Uckermark
 
Also...wenn dieser Preis

stimmt, ist er sensationell günstig. Dieser Aufbau fix fertig verputzt ist sogar noch günstiger als WDVS aus EPS.
Aber die EnEV anforderungen werden in dieser dämmstärke, wenn dann nur sehr knapp erreicht.

Grüsse Thomas
 
WDVS

Das diese Variante eines WDVS nicht veralgen kann , ist Wunschdenken.
Die von Herrn Fischer gegeißelten Erscheinungen entstehen durch das schnelle Auskühlen des hydrophoben Dünnschichtputzes in den Morgenstunden. So kann Tau auskondensieren.
Wenn dann noch die Erwärmung durch Sonne tagsüber fehlt, können auf den Staubablagerungen Algen wachsen. Das verhindert kein noch so diffusionsoffener Dämmstoff darunter. Auch Mineralwolle ist diffusionsoffen, das sind alle Wirrgelege.
Unabhängig davon halte ich WDVS, auch in dieser Form, als eine kostengünstige Alternative, wenn man solche Parameter wie die Besonnung, die Wasserführung an der Fassade und den Putzaufbau beachtet. Es ist eben nicht jede WDVS- Fassade veralgt, die in den letzten 10 oder 20 Jahren verbaut wurde, genausowenig wie jede Holzfassade nach 20 Jahren noch wie neu aussieht.
Man sollte zwischen Glaubenseifer und individuellem Fall unterscheiden, wenn man an die Auswahl von Bautechniken und Materialien geht.

Viele Grüße
 
@Ralf

>>>“Und was die Veralgung betrifft: Diese Dämmung ist extrem diffusionsoffen.”<<<

Mineralwolle ist was die Diffusion betrifft deutlich offener.
Die Veralgungen haben mit der Diffusionsfähigkeit im Prinzip relativ wenig zu tun.


Und mit solchen Aussagen hier:

>>>“Feuchteschäden durch Kondensation oder ähnliches sind absolut ausgeschlossen.”<<<

...würde ich ganz vorsichtig sein, auch diese Dämmstoffe haben Ihre Grenzen.

Grüße aus Schönebeck
 
algen

auf meinem WDVS mit den 2-3 cm Dickputz, welches seit 2004 steht, hat sich nur auf der Nordseite auf einigen wenigen cm2 ein schwacher grüner Belag eingefunden. Und diese Stellen sind noch durch die gewollte Gestaltung vorspringend. Ich glaube aber nicht, dass irgend eine Fassade 20 Jahre ohne jede Wartung schadenfrei bleibt. Es sei denn, mann will es so, um nicht "neu" zu wohnen.
 
... schwieriges Thema ...

Hallo Froke,

hier mal noch eine Antwort aus der Endverbrauchersicht! Du hast ja sicher schon bemerkt, daß das Thema Dämmung immer heiß diskutiert wird. Da prallen Welten aufeinander, und meißt sind die entsprechenden Lösungen bauphysikalisch wie bautechnisch ohnehin recht anspruchsvoll und für den Laien kaum durchschaubar.

Dazu kommt - und da gebe ich Herrn Fischer durchaus mal recht - das sich gutes Geld damit und drum herum verdienen läßt. Da vermischen sich dann schon mal auf Seiten der angeblichen Fachleute eigene Weltanschauungen mit oft nur halben Wissen über Unzulänglichkeiten älterer Bauausführungen und am Ende schaut man als Bauherr dumm aus der Wäsche, wenn man die damals schon schmerzhafte Rechnung neben die veralgte Fassade hällt.

Ich kann Dir daher erstmal nur folgende Ansätze mit auf den Weg geben:

- Werd Dir klar darüber ob Du wirklich dämmen willst, und warum (Heizkosten, Wohnkomfort, Nachhaltigkeitsgedanke, gesetzliche Vorgaben ...)

- Werd Dir klar darüber welche Dämmstoffe Du bevorzugst und warum (Investitionsvolumen, Nachhaltigkeitsgedanke, Wohngesundheit, bauphysikalische Eigenschaften )

Allein aus diesen zwei Punkten wirst Du bereits eine Menge an Möglichkeiten ausschließen können. Zudem werden sich hieraus gewisse Vorgaben in Bezug auf die spätere Ausführung ergeben.

Zuletzt (bevor es dann an die Umsetzung der Planung geht) solltest Du Dir noch über die spätere Gestaltung der Oberflächen (innen oder außen, jeh nach sich ergebenden Ort der Anbringung der Dämmung) klar werden. Auch hieraus ergeben sich eine Anzahl von Randbedingungen, die für eine vernünftige Planug der Dämmung wichtig sind.


Um diese Fragen hinlänglich beantworten zu können wirst Du allerdings nicht drum herum kommen, Dir selber einiges an Wissen zu erschließen. Egal ob Internet oder Bücher, Du solltest Dir dafür auf jeden Fall die nötige Zeit nehmen, und jede Äußerung kritisch hinterfragen, bevor Du sie aufnimmst.

Wenn Du dies tust, wirst Du alsbald merken, daß es hier auch sehr viel Stimmungsmache in die eine oder andere Richtung gibt und z.B. Herr Fischer eher zu denen gehört die Dämmung grundsätzlich ablehnen. Sein sicher gut platzierter Vorschlag (...weil völlig unrealistisch) der Massivholzdämmung würde quasie zu einem Steinhaus im Blockhaus führen! In seinen Schriften findet man neben durchaus Warem auch viele populistische Dinge die einer unvoreingenommenen, wissenschaftlichen Prüfung wohl am Ende nicht wirklich standhalten würden.

Was das Thema Veralgung angeht, kann ich DIr nur den Hinweis auf verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen geben, die auch im Netz zu finden sind. Die Ursachen hierfür sind inzwischen hinlänglich bekannt, und wurden von Herrn Bötcher auch schon ansatzweise Beschrieben. Ein WDVS kann Algen ansetzten muss es aber nicht. Auch hier solltest Du der Losung folgen nicht generell zu Veralgemeinern. Bauausführung, Verhalten der Bewohner und die Gegebenheiten vor Ort sind hier entscheidend. Ein Schaden für Haus oder Bewohner geht davon nicht aus. Es sind vor allem die optischen Aspekte, die dieses Thema beflügeln.


Hier im Forum findest Du sicher noch Einiges zum Thema Dämmen! Schau dabei ruig auch mal aufs Datum von wann die Beiträge sind. Ansonsten bieten sich auch Messen an, um die gesammte Pallete der Möglichkeiten mal auf einen Blick zu haben.

Viel Erfolg und
Gruß aus Berlin,
 
Vielen Dank :)

...für eure tollen und ausführlichen Antworten.
Viele Grüße
Froke
 
Hallo Froke

Als ich eben durchs Netz stöberte traf ich auf deinen Beitrag hier.
Der Beitrag von Stephan aus Berlin gefällt mir gut, vorallem aus fachlicher Sicht.
Es gibt quasi drei Möglichkeiten für dich,
1. eine vorgemauerte Klinkerverkleidung
2. das WDVS System
3. die vorgehängte Holzfassade
Meiner Meinung nach kannst Du bei allen drei Möglichkeiten bei deinem Massivmauerwerk nichts falsch machen, solange Du fachlich gut beraten wirst. Bzw. die fachlich richtige Ausführung der Arbeit ist wichtig und muss gewährleistet sein. Konstruktiv muss die Bausubstanz geschützt werden, das ist bei jeder Ausführung das wichtigste.!
Ich als Zimmerermeister und gepr. Restaurator würde dir zu einer schönen Holzfassade raten, aber das ist geschmackssache.
Viel Erfolg beim Auswählen der Verkleidungsart.

Gruß aus Celle,
Marco
 
Thema: Wärmedämmung mit Massivholz möglich? bezahlbare Alternative zu WDVS gesucht!!

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