Innendämmung verputztes Fachwerkhaus

Diskutiere Innendämmung verputztes Fachwerkhaus im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Ich besitze ein Fachwerkhaus mit Baujahr 1830. Das Fachwerk wurde von ca. 50 Jahren verputzt. Es gibt auch keine Auflagen des Heimatschutzes. Die...
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Markus Rohrer

Guest
Ich besitze ein Fachwerkhaus mit Baujahr 1830. Das Fachwerk wurde von ca. 50 Jahren verputzt. Es gibt auch keine Auflagen des Heimatschutzes. Die Innenwände sind mit ca. 15 cm Mineralwolle gedämmt und getäfert. Die Aussenwände sollen jetzt saniert werden, wieder ohne das Fachwerk sichtbar zu machen. Die Innenisolation möchte ich neu aufbauen, ohne Holzverschalung diesmal. Irgendeinen Wandaufbau innen muss ich machen, nur schon um das nackte Fachwerk zu überdecken und die Elektroinstallation unterzubringen.
Trotz stundenlangem Durchforsten dieses Forums bin ich nicht sicher, was nun diffusionsoffen sein muss oder nicht oder welche Materialien zu verwenden sind.
Ich bitte deshalb um fachdienliche Hinweise aus der professionellen Bevölkerung.
 
ich würde Ihnen zu einer homogenen Vorsatzschale aus

LehmLeichtbauplatten in Dicke 6 oder 11,5 cm mit ca 2-4 cm Leichtlehm-Zwischenfüllung raten. Das ganze ergänzt durch ein Fußleisten-Heizsystem mit hohem Strahlungswärmeanteil, montiert entlang der Außenwände. Detailbeispiele und einen 5-minütigen Kurzfilm hierzu finden Sie im Internet unter www.texbis.de
 
Innendämmung Fachwerk

Die Firma Unger- Diffutherm hat sich intensiv mit der Fachwerksanierung (speziell auch mit der Innendämmung denkmalgeschützter Fachwerkgebäude) befasst und eine gute Lösung entwickelt. Die vorgesetzten Holzfaserdämmelemente haben optimale baubiologische Eigenschaften (Wärmespeichernd, Klimaregulierend, Schalldämmung - 55dB, Pilzresistent, diffusionsoffen,Feuchteregulierend etc.).
Zudem bietet Unger- Diffutherm eine lebenslange Garantie (bei fachgerechter Anbringung) auf die Produkte und ihre Eigenschaften.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hunkel
www.wandgestaltung.eu
 
Innendämmung verputztes Fachwerkhaus

Da Sie die Fassade ohnehin erneuern wollen,
sollten Sie in diesem Zusammenhang eine fachwerkgerechte Außendämmung in Betracht ziehen.
Die Dämmung liegt dann auf der bauphysikalisch richtigen Seite und Sie gewinnen Wohnfläche, wenn Sie die dann überflüssige Mineralwolle entfernen.
Elektroinstallation und Fachwerkwände vertragen sich gut, wenn man etwas Gehirnschmalz investiert.
Ich hoffe, das Tragwerk hat diese Dämmung unbeschadet überstanden!

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Außen- statt Innendämmung

Herr Böttcher hat natürlich recht, daß in Ihrem Fall - im Zusammenhang mit der anstehenden Fassadensanierung - eine fachwerkgerechte Außendämmung die sinnvollere Variante wäre.

Mich würde persönlich interessieren, in welchem Zustand Ihre Fachwerkinnenwände nach Entfernung der Mineralfaserdämmung sind. Die Feuchteregulierung von Mineralfaserdämmung soll ja nicht sonderlich gut sein (=0)- vor allem durch den sicherlich zementgebundenen Außenputz . Schicken Sie mir einfach mal ein Foto von den Schadensphänomenen, die sich eventuell offenbaren (bspw. Schimmel).

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hunkel
www.wandgestaltung.eu
 
15 cm Mineralwolle klingt nach Tauwasser, wie schon der Vorschreiber bemerkt. Also ganz gut, dass sie das erstmal entfernen. Ansonsten verstehe ich nicht wie man von so einem Forum einfach Tips erwarten kann (und witzigerweise auch noch kriegt), wo die Randbedingungen so unzureichend beschrieben sind.

Ist das Haus zb freistehend, oder innerhalb einer Reihe? Wieviele Stockwerke hat das Haus? Wieviel „echte“ Außenwand, und wieviel „Heizen gegen unbeheizt“ im Verhältnis zum Volumen gibt es? Geht es ihnen überhaupt um Dämmung, oder brauchen sie einfach nur Platz für die Installationsleitungen? Ich könnte noch mehr Fragen aufzählen. Ein Foto wäre auch nicht schlecht.

Zum Thema Diffusionsoffenheit kann man im Altbau sagen: Es ist einfach „das A und O“. Diffusionsoffen sollte bestenfallens einfach alles sein.

Ich würde die Investition in eine unabhängige und kompetente Fachberatung vor Ort zunächst jeder anderweitigen Investition vorziehen.
 
Vielleicht finden sie einen

Fachkundigen vor Ort, der die Situation einschätzen kann. Wenn keine Bauschäden vorhanden sind, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie z.B. bereits beschriebene. Die örtlichen Gegebenheiten sind meist entscheident, ob das eine oder andere System wirtschaftlich und bautechnisch zweckmäßig ist. Ubrigens: WAS diffusionsoffen sein muß ist klar: das gesamte Bauteil. Schöne Grüße. Jürgen Maier
 
Vielen Dank für die wertvollen Tipps

Zwei unabhängige Bauunternehmen haben vorgeschlagen, das ganze Haus von aussen mit 12cm Mineralfaserplatten zu dämmen.
Zu den Fragen: Das Haus ist freistehend, zweigeschossig + Dach. Erdgeschoss 60-90 cm Bruchstein, Obergeschoss West- und Ostseite 60 cm Bruchstein mit aussenseitigem Fachwerk, Nord- und Südseite ca. 20 cm Fachwerk mit Bruchsteinen ausgefacht.
Das Dach wird auch saniert und gedämmt und eine Bodenheizung eingebaut.
Die geplanten Vorsatzschalen innen dienen nicht hauptsächlich um die Installationen zu verstecken sondern aus optischen Gründen. Idealerweise liesse sich alles kombinieren, Installationen, Dämmung und Wandverputz.
 
Sparsam bleiben

auch in der Schweiz!

Nehmen Sie die Innendämmung ab - Putzen Sie Ihr Haus inndne und aussen mit Luftkalkputz und istallieren Sie innen eine Wandleistenheizung!
Da sparen Sie sich Ärger und Geld!
Und Iherem haus gehts lange lange gut!

FK
 
Ueberhaupt keine Dämmung

Da wird mir jetzt schon kalt
 
Sanierung Fachwerkhaus

Für die Außenwände an Nord - und Südseite Ihres Hauses würde ich Ihnen eine Dämmung (bspw. 11 cm Holzfaserdämmplatten Unger- Diffutherm bzw. Pavatex) vorschlagen. Für die "etwas" dickeren Außenwände an West- und Ostseite benötigen Sie eigentlich keine (hohe Wärmespeicherung) Wärmedämmung bzw. eine "abgespeckte" Version (6 cm)- es kommt natürlich auch auf die Dichte des Bruchsteins an (Granit höhere Dichte als Sandstein).

Sie haben natürlich die Wahl, in wie weit Sie auf natürliche - baubiologische unbedenkliche und bauphysikalisch hocheffiziente - Dämmstoffe zurückgreifen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hunkel
www.wandgestaltung.eu
 
Sie möchten keine Außendämmung,

also bleibt die Innendämmung. Wenn sie das Bauschadenspotential gering halten wollen, empfehle ich ihnen eine Holzweichfaserdämmung im EG 40 mm, im OG 60 mm, in Verbindung mit Lehmputz. (Eine gestampfte Innendämmung aus Lehm mit Leichtzuschlägen, wie sie Thilo Schneider anbietet, wäre auch möglich, jedoch benötigt es größere Stärken und der Feuchtigkeitseintrag verbietet eine Arbeit im Winter). Es gibt einiges zu beachten, gerade bei einer Mischbauweise, wie sie bei ihnen vorliegt. Wie ich bereits erwähnte sollte vor Ort ein Fachmann die Aktionen begleiten. Die Beurteilungen der einbindenen Bauteile (Decken, Boden, Innenwände), Fensteranschlüsse, etc. und entsprechende Detailausführungen sind zwingend notwendig, um Schäden vorzubeugen. Den Lehmputz hinter, bzw. auf der Weichfaserplatte (kann auch Gutex oder Pavatex sein) halte ich, besonders im Fachwerkbereich für unabdingbar. Gute Infos zu diesem Thema gibt es unter www.claytec.de. Nachbarschaftliche Grüße. Jürgen Maier
 
Ich halte den Vorschlag von Herrn Kurz jetzt erst mal wirklich nicht für den schlechtesten. Und zu dieser Antwort: „ Ueberhaupt keine Dämmung Da wird mir jetzt schon kalt“ kann ich nur sagen, meinen sie wirklich unsere Ahnen waren dermaßen bescheuert, dass sich über Jahrhunderte eine Bautechnik entwickeln konnte, in deren Produkte die Leute des Winters zähneklappernd vor dem Ofen saßen?

Das wäre ja auch ein enormes Armutszeugnis für uns alle Zeitgenossen und für Sie selbst vordererst.

Wenn ich nun mal ein Haus habe, bspw., mit so einem massiven Steinsockel, der mir neben seinen Nachteilen natürlich auch enorme Qualitäten zur Verfügung stellt, und fange an innen zu dämmen, bei allem Respekt vor den wohlgesonnen Tips, da kann ich auch gleich mit dem Campingwagen einziehen.

Die Behaglichkeit von Räumen hängt von ein wenig mehr ab als von Dämmstoffen. Da lässt sich über Trockenhaltung (oder -Legung) der Bausubstanz, Schließen von Leckagen, Wiederherstellung baukonstruktiver Schutzmaßnahmen, Standortberücksichtigung, und vieles, vieles, vieles mehr schon so enorm viel machen, dass sich tatsächlich in vielen Fällen, (leider unbemerkt) die Dämmmaßnahme erübrigt hätte.

Ich will jetzt nicht aus Prinzip gegen Dämmen sprechen, aber dass die Haltung des Herrn Kurz mehr als diese spöttische Antwort verdient hat, will in an dieser Stelle unterstreichen.

Pauschal lassen sich von einem Forum aus, wenn schon Dämmmaßnahmen Thema sind, diese bestimmt nicht empfehlen. Und dass zb. für die Nord-und Südseite eine gleiche „Behandlung“ vorgeschlagen wird diesbezüglich, sehe ich eher kritisch, nein imho halte ich es sogar für falsch, wenn ich das zu sagen mir mal herausnehmen darf. Vielleicht ist eine Dämmung im Fachwerkbereicht sinnvoll, vielleicht auch nicht. Lässt sich schwer sagen.

Holen Sie sich Leute vor Ort, und prüfen sie, bevor sie handeln. Viel Glück.
 
Warum denn dämmen?

Ob innen oder aussen - es ist und bleibt eine Krücke, die viel Geld kostet, sich nicht amortisiert und wieder mal kaputt geht und saniert werden muss.
Oder denken Sie der Herr Difutherm oder Frau Pavatex schenkt Ihnen in 20 Jahren eine neue Garnitur Ihrer Dämmung?
Nee! Die wollen wieder Geld von Ihnen!
Für auftretende Schäden ist der Handwerker zu greifen oder der Architekt - versuchen Sie doch mit einem RA eine Produkthaftung greifen zu lassen!
Der wird reich dabei - Sie arm und das Haus hat die Schäden!
Alle Rechnerei ist doch hahnebüchen!
Fragen Sie doch die Erfinder der Rechenprogramme - und wenn sie noch so gut sind: Welche Gewährleistung geben die für Bauschäden, die trotz oder wegen der Dämmung entstehen!
Lassen Sie sich Fakten geben - keine Versprechen!

So einfach ist das eben nicht: Dämm - und Fertig!
So leicht machen sichs die Frau M. aus Berlin und der Herr Ökogabriel!
Die werden ja auch nur von deren "Fachleuten" gefüttert - und auf wessen Gehaltszettel die sonst noch stehen ... ???

Das Wohlempfinden des Menschen ist nicht durch eine Wanddicke oder einen k, u oder Sonstwaswert abhängig, sondern von der Temeratur der ihn umgebenden Wände.
NICHT primär von der LUFTTEMPERATUR!
Also hängt das "gute Gefühl" an einer guten Heizung, nicht am Design der Heizkörper, nicht an der Farbgestaltung der Wände, nicht an der Raumhöhe und nicht daran ob die Farbe oder der Strom Öko ist. Das sind andere Schauplätze!
Ob Sie nun mir "glauben" oder diesem oder jenem Anderen - der Ratschlag wird immer umsonst sein!
Die "Zeche" zahlen sowieso Sie!

Machen Sie halt einen Innenputz einfach dicker und die Kabel verschwinden darin: Luftkalkputz oder Lehmputz! Mehrlagig!
Eine gescheite Heizung und gute andere Materialien - dann passts!

frohes Schaffen!

FK

Noch einen Ausflug in die Stochastik:
Wenn 1000 Leute sagen - "links gehts nach München" - und
einer sagt - "rechts gehts nach München"
Wer hat "Recht"?
Statistisch gesehen: die 1000!
Realistisch betrachtet 50% der und 50% die andern!
Obs nun gerade aus geht ist egal!
Rein rechnerisch!
 
In Sachen Dämmunder der Außenwände möchte ich

den Ausführungen von Herrn Kurz im Grunde zustimmen. Ergänzen muß ich noch, daß eine gute Wärmedämmung im Dach (oder der Dachbodendecke) und im EG-Fußboden sinnvoll ist.
Noch ein Hinweis zur schnell kommenden Klimaerwärmung: in nicht wenigen Jahren werden viele Hausbesitzer Ihre Fassadendämmungen von den Wänden reißen. Die "massive", ungedämmte Wand ist ein sehr guter Sonnenstrahlenaufnehmer!!
Das gilt allerdings nicht für das hochgelegene Berner Oberland.
 
Ich bin halt ein alter Meckerer!

Hallo Klaus

Sie schreiben:
… daß eine gute Wärmedämmung im Dach (oder der Dachbodendecke) und im EG-Fußboden sinnvoll ist …
Widerspruch!
Massive Decken - schwerer Fehlboden als oberste "Dämmebene" und eine intakte grosse Luftschicht (Dachboden; ordentliche Hinterlüftung) sind m.E. wesentlich besser als das Gespinstgedämme

Noch ein Hinweis zur schnell kommenden Klimaerwärmung:
Alle ca. 2000 Jahre ist Grönland grün und die Alpen ohne Gletscher!

in nicht wenigen Jahren werden viele Hausbesitzer Ihre Fassadendämmungen von den Wänden reißen.
Die meisten "Tollhausfassaden" kommen dann glaub ich von alleine runter und die Bauherren dürfen dann wieder ran und blechen!

Die "massive", ungedämmte Wand ist ein sehr guter Sonnenstrahlenaufnehmer!!
Sehr richtig - und auch ein guter Abstrahler!

Das gilt allerdings nicht für das hochgelegene Berner Oberland.
Widerspruch!
Genau da ist es wichtig massiv zu bauen und zu bleiben!
Dicke Wand - Strahlungsheizung (Grundofen) - ewig gut und lange bewährt!

und so weiter

FK
 
Nein, nein..

...nicht spöttisch. Das ist ehrliches Erstaunen! Mit etwas höheren Heizkosten, dafür weniger Kosten für eine Dämmung und Vermeidung von Sanierungs-Zeitbomben tue ich dem Haus und mir wahrscheinlich einen grossen Gefallen.
Auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau bin ich mir vollkommen bewusst, dass ich am Schluss mit einer Milchsau zufrieden sein muss.
Natürlich waren die Ansprüche früherer Generationen an Komfort und Platzbedarf geringer, man hatte auch weniger Zeit still rumzusitzen, aber es war meistens jemand den ganzen Tag zu Hause, der den Kachelofen nachfeuern konnte. Meine 82-jährige Vorbesitzerin hat von Eiszapfen an den Innenwänden der Schlafzimmer erzählt. Bis zuletzt hat sie im Winter mit dem originalen Holzherd gekocht und mit der Restwärme das Wohnzimmer geheizt. Ich stehe nun vor dem 4. hoffentlich milden Winter in diesem Haus...
 
Eiszapfenwohnung

erstens:
Kachelöfen - richtiger: Grundöfen sind keine Dauerbrenner: ein mal am Tag geschührt und fertig!
ein Küchenherd ist ein Dauerbrenner
und eine Grossfamilie hat mehr helfende Hände
Mit Grundofen und Küchenherd ist man gut bedient!
Keine normealen Blechheizkörper - die machen nur warme Luft wie die Versprechen der Hersteller!
Die Masse machts auch da!

ne schöne Zeit im Alten Haus!
Und wo Sie jetzt so vile Geld gespart haben können Sie sich auch einen Grundofen leisten!
Und einen Schürherd für die Küche - Damit kocht sichs doch am besten und schmecken!!!!!!!!

FK
 
Die vielen kalten Altbau-Fussböden im Erdgescho

muß ich doch noch erwähnen. Da macht es wirklich Sinn, z.B. einen 10-15cm dicken Kork-Kalkestrich oder eine Korkschüttdämmung drunter einzubauen. Bei einer ca 18cm dicken Strohlehmdecke im Dachbodenspreicher laß ich mich von Fall zu Fall gern überzeugen, auf etwaige Deckendämmungen gänzlich (oder in Teilen)zu verzichten.
 
noch ne Anmerkung zum Bauen ohne Außenwanddämmung:

hier kann ich besten Gewissens mit über 25 jähriger Projekterfahrung zu einem clever geplanten
FußleistenHeizsystem raten.
 
Thema: Innendämmung verputztes Fachwerkhaus

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