Dämmung teilweise unterlüftete Bodenplatte / Streifenfundament

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Daniel Hoppe

Guest
Hallo liebes Forum,

Zu allererst möchte ich mich bedanken, dass ihr euer Wissen auf dieser Plattform teilt! Ich konnte mir schon etliche hilfreiche Informationen holen.

Leider komme ich allein durch lesen gerade nicht weiter.

Mein Problem ist folgendes: Wir haben uns ein kleines Häuschen von 1937 gekauft. Kopfzerbrechen bereitet mir der Anbau von 1955. Ich möchte den Fußboden sanieren und dämmen.

Der Aufbau ist aktuell wie folgt:

- Dielenboden
-Traglatten ca. 8 cm hoch
- spröde Bitumenbahnen
-Beton"platten" (ca. 1x1m)
- Streifenfundament
Zwischen den Fundamentstreifen und den Betonplatten ca 4 cm breite Streifen Sand.

Auf der rechten Hausseite liegt die Bodenplatte auf erdniveau, links Sockelhöhe 60 cm mit lüftungsöffnungen.

Der Boden ist absolut trocken die Latten und Dielen in 1a Zustand.

Wie würdet ihr vorgehen. Ich dachte an Schaumglasschüttung auf neue Bitumenbahnen. Traglattung in der Schüttebene und eingelegte Dämmplatten (welche). Darauf wieder die alten Dielen.

Ich habe allerdings Angst, dass mir da evtl die Traglatten zu feucht werden.

Gruß Daniel
 
Fußbodenaufbau

Ich empfehle Ihnen folgende Varianten:

Vorbereitende Arbeiten:
Lüftungsöffnungen schließen,alte Dielung und Lagerhölzer ausbauen. Da bei diesen Arbeiten die alte Abdichtung kaputt gehen wird empfehle ich die auch zurück zu bauen. Achtung! Bei diesem Baujahr besteht die Abdichtung wahrscheinlich aus Teerpappe die Sondermüll ist.
Dann vermute ich das die Ebenheit und die waagerechte Lage der Platten nicht mehr gegeben ist. In diesem Fall sollte Verbundestrich (1-2 cm stark) oder ein Ausgleichsspachtel zur Egalisierung verbaut werden. Die Fugen zum Streifenfundament werden geschlossen. Auf die entstandene ebene Fläche wird eine neue Abdichtung eingebaut.
Dann erfolgt der Aufbau der Nutzschichten nach folgenden Varianten:

1. Dielung als Nutzschicht

Ca. 60 bis 80 mm trittfeste Weichholzfaserplatten als Dämmung, in die obere Lage wird eine Traglattung eingelegt, die Oberkante liegt in Höhe der Plattenoberfläche oder 1-2 mm darunter. Darauf dann die Dielung.

2. Feucht- und Nassräume wie Flur, Küche, Bad

Ca. 60 mm trittfeste Dämmung (Styrodur) und Trockenestrich (Aquapaneel, Wedi...), Abdichtung, Entkopplung, Fliesenbelag.

Falls die Einbauhöhen nicht ausreichen sollten (ENEV beachten!) und/oder die alte Betonunterlage zu uneben ist muß die ausgebaut und eine neue, tiefer liegende Sauberkeitsschicht aus ca. 5-8 cm Beton eingebaut werden.
 
Holzfaserplatten sind eine interessanter Vorschlag.

Danke für deine aufschlussreife Antwort.

Holzfaser hatte ich für diesen Zweck irgendwie garnicht in Betracht gezogen. Klingt aber sehr sympathisch. Wie verhält sich die Holzfaser in Verbindung mit eventuell an der Dichtebene entstehender Feuchtigkeit?

Hab den Bodenaufbau gerade mal simuliert. Die möglichkeit dass es zu Feuchtigkeit kommen kann scheint ja gegeben zu sein.

Aus welchem Grund wurden die lüftungsöffnungen denn eingebaut wenn man sie nicht benötigt.
 
Fußbodenaufbau

Falls Ihre "Simulation" der U-Wertrechner im Netz ist können Sie das getrost vergessen.
Ein Feuchteausgleich findet über die kapillare Leitfähigkeit des Materials zur diffusionsoffenen, wärmeren Fußbodenoberfläche statt falls mal Wasser auf/in die Dielung gelangen sollte. Gegen Bodenfeuchte hilft die Abdichtung.
Die Belüftungsöffnungen waren früher ein Notbehelf um die Gleichgewichtsfeuchte der Dielung über den gesamten Querschnitt zu sichern; es gab noch keine funktionierenden Flächenabdichtungen. So verdunstete Bodenfeuchte in den Zwischenraum unter der Dielung, die Dielen schüsselten da sie unten feuchter waren als oben. Der Luftstrom wurde durch die Einzelöfen mit ihrem großen Bedarf an Verbrennungsluft in Gang gehalten. Das ergab zwar einen trockenen aber dafür zugigen und fußkalten Boden.
 
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