Isilierung bei Teerpappdach

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Peter Stroth

Guest
Hallo,

Ich möchte meinen Dachboden Isolieren. Der Dachaufbau ist (von innen nach außen):

Sparren ca. 10 cm
Bretter (komplett zugedeckt)
Teerpappe (sehr dick)

Die Sparren müssen nicht sichtbar sein.
Ich dachte an Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle, Dampfsperre (Folie), Lattung, Rigips

Meine Frage ist, die Teerpappe ist doch eigentlich schon eine Dampfsperre und würde somit die Dämmung unwirksam machen, wenn sich dazwischen Kondensat ansammelt. Mal abgesehen davon, dass wohl Pilz entstehen könnte?!

Andere Idee ist eine Aufsparrendämmung. Dann könnte die Luft zwischen den Brettern und der Dämmung zirkulieren. Nur wohin? Durch die Dachpappe möchte ich keine Löcher schneiden und der Dachboden hat nur eine Außenwand, da eine an ein angrenzendes Gebäude endet.

Was kann man als Aufsparrendämmung nutzen und wie ist der Aufbau vom Sparren aus?

Gruß
Peter Stroth
 
Zwei Möglichkeiten

Hallo Peter Stroth,
Das erste Problem ist richtig erkannt: Vollsparrendämmung ohne Hinterlüftung zwischen Dämmung und Schalung geht nicht, es sei denn die Dampfbremse hat einen höheren sd-Wert als die Bitumenabdichtung, und das ist fast unmöglich hinzukriegen.
Also:
1. Hinterlüftung der Unterseite der Schalung mit Lüftungsschlitzen oder -auslässen im First- und Traufbereich
oder
2. Aufdachdämmung, auf die vorhandene Bitumenabdichtung aufgebracht, mit einer zusätzlichen neuen Abdichtungsebene

Die Aufdachdämmung ist in Ihrem Fall wahrscheinlich wirklich die praktischere, theoretisch können Sie die komplette vorh. Bitumenabdichtung drauf lassen. Fachlich richtig wird es aber wahrscheinlich nur, wenn Sie einen kundigen Dachdecker einschalten. Weiteres Manko: Eine Aufdachdämmung ist, meinen Kenntnissen nach, nur mit Materialien (PUR, PS, usw.) möglich, die mit ökölogischem Herzen nur als Sondermüll zu bezeichnen sind...
Grüße aus Leipzig von
Martin Malangeri
 
Sollen hier

Wohnräume gedämmt werden? Welche Neigung hat das Dach?
Alternative zu PUR, PS, usw. könnte natürlich eine Korkdämmung oder Foamglas sein! Das ganze ist natürlich wie immer eine Kostenfrage.
 
Dachneigung

Vielen dank ersteinmal für die schnelle Antwort.

Die Dachneigung kann ich gerade nicht nachmessen. Ist aber rech flach.
Da sich eine Aufdachdämmnung recht aufwendig und teuer anhört, tendiere ich eher zur belüfteten Untersparrendämmung
>>"1. Hinterlüftung der Unterseite der Schalung mit Lüftungsschlitzen oder -auslässen im First- und Traufbereich"<<

Entschuldigt meine Leihenhaftigkeit, aber was ist PUR, PS, usw..? Ist das im Baustoffhandel zu bekommen und wird auch so bezeichnet? Hat jemand eine Skitze des Aufbau für eine Untersparrendämmung mit diesen Materialien?

Gruß
Peter Stroth
 
mmhmm...

PUR = Polyurethan-Hartschaum.
PS = Polystyrol-Hartschaum. Je nach Herstellungsart unterscheidet man hier noch zwischen Partikelschaum (EPS) und Extruderschaum (XPS).
Bei meiner 1. Variante habe ich jedoch nicht diese Materialien gemeint. Es handelt sich hier auch nicht um eine Untersparrendämmung, sondern um eine Zwischensparrendämmung. Es sollten mind. 4 cm Abstand zwischen Oberkante Dämmung und Unterkante Schalung verbleiben.
Diese Zwischensparrendämmung bekommen Sie besser mit anderen Dämmstoffen realisiert. Herkömmlich wären Stein- oder Mineralwollen, ökologisch sinnvoller sind sicherlich Hanffaser, Flachsdämmung, Schafwollematten, u. ä. (hier kennen sich Kollegen wie Fred Heim jedoch entschieden besser aus).
Wichtig ist eine korrekt ausgeführte Dampfbremse: verklebt an allen Stößen und Anschlüssen.
Belüftung im Traufanschluß sollte über Insektengitterstreifen am Traufkasten und im Firstbereich überverkleidete Ablüftöffnungen in der Dachfläche ausgeführt werden, wenn ich die Lage Ihres Daches richtig verstanden habe.
Grüße aus Leipzig
Martin Malangeri
 
Danke

Ah, OK. Das habe ich nun verstanden.
Ich habe noch eine Seite gefunden, auf denen Konstruktionszeichnungen zu den entsprechenden Verfahrensweisen zu sehen sind.

http://www.gutex.de

Vielen Dank.

Gruß Peter Stroth
 
Aufdachdämmung mit Aufsparren:

Eine kostengünstige Lösung für Aufsparrendämmung ist auch das Aufbringen von Sparren z.Bsp. 8/20 auf das vorhandene Dach und die konventionelle Dämmung der Zwischenräume mit beispielsweise Steinwolle/etc.. Das ganze kann hinterlüftet ausgeführt werden und stabilisiert das ganze Dach, wenn die neuen Aufsparren fachgerecht und kraftschlüssig mit den alten, meist unterdimensionierten Sparren verbunden werden.
 
Martin Malangeri und Thomas Leyh haben es richtig beschrieben. Wichtig ist auch wie Thomas Leyh schreibt die Statik im Auge zu behalten die zusätzlichen Lasten sind nicht unerheblich. Dies ist allerdings auch bei einer Zwischensparrendämmung möglich.
 
Thema: Isilierung bei Teerpappdach
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