dach-deckendämmung

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chrisse

Beiträge
28
Hallo liebe community,

vorneweg: toll, dass es solch ein qualifiziertes Forum gibt.
Stöbere hier schon seit Längerem und konnte bereits viele wichtige Informationen für mich filtern. Vielen Dank an alle (, die sich angesprochen fühlen ;-) )

Ok. Bin derzeit am Sanieren eines Altstadthauses.
Das Obergeschoss soll nun im Dachbereich innenseitig gedämmt werden.- zunächst zimmer 1 (siehe Grafik)
Mit einem (erfahrenen) Altbausanierer hab ich bereits (neben statischen Verbesserungen) die Balken aufgedoppelt.


Das Dach hat (leider) eine etwas außergewöhliche Beschaffenheit.
Es beginnt an der Wand in einem Winkel von ca. 15-18°, geht dann nach 2,5 m in ein Steildach (Kaltdachboden)über.


Der Dachaufbau (flacher Dachteil) sieht momentan nun schon folgendermaßen aus:

(Bestand)
- Ziegel
- Lattung
- (leider) Holzschalung mit Bitumen
(Neu)
- Sparren nach Aufwertung (zwischen 18 und 14 cm, da sie in Waage zu bringen waren)
- Schalbretter

Das Spitzdach: Lattung, Ziegel


Geplant war nun, einen bei Pavatex gefundenenn Aufbau der Dämmung zu machen:
- Unterlüftung (2-6 cm)
- 120 mm Pavaflex
- DB 3,5 Luftdichtbahn
- 60 mm Pavatherm Profil
- Putz (vermutlich Lehm)

Was haltet ihr von dem Aufbau, gibt es bessere Alternativen. Ist Pavatex der teuerste Hersteller für Holzfaserplatten?

Vielen Dank für jegliche Hilfe, Tipps
 
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etwa 1000mal beantwortet hier. Je nach Mitwirkenden mal so und mal so. Und meine Meinung dazu: Es fällt im Dämmstoff bei Unterschreitung des Taupunkts Kondensat aus Eigenfeuchte an. Und mangels Kapillarität des Gespinstes bleibt die Feuchte dann drin. Soweit keine Heizelemente im Dämmstoff bzw. der Deckschichten sind (Wandheizung).

Konrad Fischer
 
hm

vielen Dank für Ihre Meinung.

Meinen sie also, die Unterlüftung wird nichts bewirken?
 
In würde

auf jeden Fall eine Taupunktberechnung machen lassen.
Das erleichtert die Wahl des Dämmstoffes und das weitere Vorgehen.
 
Die Unterlüftung liefert weitere Luftfeuchte,

die nach Unterschreitung des Taupunkts ebenfalls in der Dämmung kondensiert.

Und eine Glaserberechnung des Taupunkts ist STATIONÄR, liefert also zwar Anhaltspunkte für den zugrundeliegenden stationären Fall, nicht aber ausreichende Sicherheit für die in Wahrheit dynamischen Klimaverhältnisse am Bau. Hier muß die Bauschadensforschung weiterhelfen.

Viel Glück

Konrad Fischer
 
Ok,

nur mir deuchte, dass z.B. Weichholzfaser mit der zusätzlich anfallenden Luftfeuchte zurechtkommt und diese dann baldig über das Kaltdach (Entlüftungsfirst)abgeführt werden kann. Mineralwolle war auch nicht angedacht, sondern eben Weichholzfaserplatten

Der Taupunkt müsste doch in der Lüftungsebene dann liegen, so ist doch diese Konstruktion eigentlich gedacht?

Ok, werd ihn dennoch überprüfen lassen.

Ihrer Ansicht/ Erfahrung nach, Herr Fischer, kommt eine Sanierung von innen in keinem Fall zu einem erfreulichem Ergebnis?
 
Ich empfehle das Flachdach einschließlich Schalung runter zu nehmen, die Weichfaser Aufdachdämmung und dann die Ziegel mit Hinterlüftungsebene wieder drauf.
Zwischen die Sparren entweder Zellulose- oder eine Hanfdämmung, innenseitig verschalen, Putzträger und Lehm- oder Kalkputz drauf.

Damit haben Sie ein hoch diffusionsoffenes und kapillaraktives Dämmsystem das auch dem sommerlichem Hitzeschutz gerecht wird.

Dieser Aufbau sollte natürlich auf der oberen Geschossdecke des Raum 2 fortgeführt werden.

Grüße aus Schönebeck
 
hm

danke für die meinungen,

grundlegend ist mir schon klar, dass eine Neudeckung/ Dämmung von oben optimal wäre. Hat die Untersparrenvariante denn überhaupt keine Berechtigung? Sie wird immerhin von allen Weichholzfaserplatten-Firmen angeboten und müsste doch schon öfters zur Anwednung gekommen sein.
 
Berechtigung hin oder her,

jeder will verkaufen.
Die komplette Zwischensparenvariante hat den großen Nachteil, das hierdurch viele stumpfe Stöße entstehen.
Als Aufsparrendämmung erhalten Sie eine geschlossene Fläche.
Diese wirkt sich auf Wärmedämmung, Schallschutz, Hitzeschutz und Winddichtung erheblich besser aus.
Für die reine Zwischensparrendämmung währe meiner Meinung nach das komplette ausblassen mit Zellulose besser.

Grüße aus Schönebeck
 
hm

Stumpfe Stöße? An den Anschlussstellen zur Wand, ja.
Ansonsten wird ja zwischen den Sparren mit Flexplatten und unter den Sparren mit Nut- und Federplatten gearbeitet.

Danke für Ihre Meinung
 
So „flex“ sind die Platten aber nicht, da gibt es einiges an Stößen zwischen den Sparren, und das sind immer Brücken… Wärme, Kälte, Schall, Wind.

Grüße aus Schönebeck
 
Ich jedenfalls würde mir das sparen.

Immer liegt der Taupunkt in der Dämmung. Und nur mit durchgängig kapillaren Baustoffen wie Ziegel oder Massivholz bekommt man auch wirkliche Kapillarität. Es gibt Weichholzfaserplattehersteller, die sogar mit der Feuchteaufnahmekapazität ihrer Filze werben, Namen will ich jetzt nicht nennen.

Und ich habe selbst solche zugetauten Stinkefilze rausgerupt, seitdem bin ich noch mehr gegen Werbung auf diesem Gebiet.

Viel Glück!

Konrad Fischer
 
Danke natürlich für die Statement, aber

wenn man sich für die Zwischen-Untersparrenvariante mit Lüftung entscheiden müsste, ist eine dampfbremse sd 3,5 m (z.b. pavatex) dafür geeignet? Sie wird für das System vorgeschlagen. oder gibt es besser regulierende DBs für solche Fälle?
 
@chrisse

Feuchtevariabele Folien SOLLEN Wasserdampf passieren lassen, immer nach dem Gesetz der Diffusion von viel zu wenig.

Da Wasserdampf so wie so immer von viel zu wenig diffudiert frage ich mich natürlich, wozu dann eine solche Folie?

Grüße aus Schönebeck
 
hm

meiner Annahme nach soll sie (nur aus spezieller Pappe bestehend) eben -wie gesagt- die Diffusion regulieren, damit nicht zuviel -je nach Jahreszeit- in den Raum bzw. nicht zuviel nach außen über die Dämmung gelangt. Das Dämmmaterial (in meinem Fall WHF) wird vor Überfeuchtigkeit "geschützt", da ich bei meiner Variante natürlich nicht die optimalste Kapilarität vorfinde (nicht über Dachziegel, sondern über Luftströmung in den entlüftenden Dachstuhl).

Mein System, welches zur Anwendung kommen soll
http://www.pavatex.de/bauhandbuch.aspx - S.113

die Dampfbremspappe
http://www.pavatex.de/produkte_detail.aspx?PROID=43&ProductName=PAVATEX DB 3,5


Danke Ihnen
 
Dampfbremsen

So einfach ist das nun wieder auch nicht.
Es gibt drei Typen von Dampfbremsen:
1. Die "normale" Dampfbremse mit einem sd- Wert zwischen 2 und 5 m. Sie soll im Sommer die Rücktrocknung der Dämmlage fördern und im Winter die Tauwasserbildung in der Dämmlage begrenzen. Der Einsatz erfolgt bei ausreichend belüfteten Dämmlagen.
Das Material von Pavatex entspricht diesem Typ.

Bei ungenügend belüfteten Dämmlagen reicht dieses Rücktrocknungspotential nicht aus. Deshalb wurden dafür trocknungsfördernde Dampfbremsen entwickelt:

2. kapillaraktive Dampfbremse (Hygrodiode) mit einem sd von ca. 10 m. Bei Wasseranfall auf der Oberseite wird dieses Wasser kapillar nach innen geleitet.

3. eine feuchteadaptive Folie mit variablem sd- Wert zwischen 4 m im trockenen Zustand und 0,1 m bei Wasserkontakt.

Viele Grüße
 
danke

für die wertvolle Info

Welche wäre in meinem Fall nun die Sicherste? Oder ist die "Normale" schon ok?
Vorherige Redner prophezeien mir evtl. "Kondensatstau" in der Dämmung (trotz Lüftungsebene)
 
Ein technisches Merkblatt ist der Seite leider nicht zu entlocken.
Bleibt die Frage ob diese Dampfbremse nun feuchtevariabel ist oder nicht.
Wenn sie es ist, könnte man sie genauso gut weglassen.
Wenn sie es nicht ist staut sich Wasserdampf der von außen kommt unter Umständen an der Dampfbremse und kann da zu Kondensat ausfallen.
Das währe dann allerdings in der Dämmebene.

Eine Dampfbremse die erst Kondensat zulässt um es dann kapillar abzuleiten mag ein Verkaufsschlager sein, ist aber Humbug.
Und ein sd- Wert von 0,1 ist zwar super dampfoffen, nutzt aber bei Wasserkontakt erstmal überhaupt nichts.


Grüße aus Schönebeck
 
Ich habe dieses Jahr mein Dach komplett neu gemacht.
Das Dachgeschoss ist ausgebaut als normaler Wohnraum.
Hier ist vor 20 Jahren eine Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle eingebaut wurden.
Diese war ohne jede Dampfbremse oder -sperre direkt unter die Ziegel gestopft.
Bei dem Abriss war keinerlei Durchfeuchtung festzustellen.
Da Mineralwolle unter normalen Umständen, wenn sie einmal nass ist, nicht mehr trocknet und auch zusammenfällt, hätte ich beim Ausbau auch einen älteren Feuchteschaden bemerken müssen.

Soviel mal zum anfallenden Wasserdampf bei normaler Nutzung. Und (Herr Fischer) auch 20 Winter hat die Dämmung schadfrei überstanden.

Die neue Dämmung habe ich, zwischen die Sparren mit Thermohanf und auf die Sparren mit HWP (Pavatex) erstellt. Das ganze ohne jede Sperre.
Natürlich mit Hinterlüftungsebene unter den Dachziegeln.

Dieser Entscheidung ging der Wunsch voraus einem besseren Hitzeschutz (ziel erreicht), und der Tatsache das 20 Jahre kein Kondensatausfall zu verzeichnen war.

Selbst wenn jetzt die Dämmung mal feucht wird, warum auch immer, kann die Feuchte ungebremst dank ihrer kapillaren Leitfähigkeit in alle Richtungen wieder trocknen.

Der Mehrpreis für die Hanfdämmung gegenüber einer Miwo- Dämmung betrug ca. 2000,- Euro.

[img 22263]



Grüße aus Schönebeck
 
unterschreitetuberegnetetrocken_I2061_2009111615145.JPG@Herr Struve: Sie Glücklicher!

Doch war die MW randverschwärzt oder einbaugelbbraunolivleichtverstaubt? Daß die Sommerhitze eine angenäßte Wolle im Falle der offen belüfteten Verlegung zeitweise trockenbringt, kann ich mir nämlich sehr gut vorstellen, da ich das auch immer so vorfinde. Problem ist halt die Zeit, wo die Wolle kälter als die anströmende bzw. enthaltene Luft herumsteht.
 
Thema: dach-deckendämmung

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