Perimeterdämmung - wie tief?

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Sebastian Engelhard

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Hallo zusammen,
wir haben unser Haus von innen gedämmt. Allerdings erst vom bewohnten Hochparterre an, der Keller ist nun kalt. Mein Plan ist nun, den oberirdischen Teil des Kellers mit der baumit "open" wdvs zu dämmen (difussionsoffene Styrodurdämmung). Ab ca. 30cm über Erde will ich dann auf Perimeter (diffussionsdicht) wechseln.

Frage: wie tief sollte/muss ich mit dem Perimeter in die Tiefe gehen? Ich wollte ungern das ganze Haus ausgraben (wären so ca. 120 cm). Und wie wird das untere Ende der Dämmung ausgeführt?

Staunässe/Drucknässe gibts nicht, Drainage ist auch nicht vorgesehen. Vor 10 Jahren wurde wohl eine Isotec-Behandlung durchgeführt, scheint mit Bitumen Dickschicht gemalt zu sein. Dämmung wurde vom damaligen Besitzer aus Kostengründen entgegen der Planung wieder weggelassen ;-((

Besten Dank und Gruß aus Kiel
 
Nachdem sich

eine Perimeterdämmung genausowenig wie andere Dämmstoffe sinnvoll amortisiert, gehe ich davon aus, Sie müssen überflüssiges Geld ausgeben. Dann bitte den Keller ausgraben LASSEN und bis runter dämmen, je mehr, umso besser für die Dämmstoffindustrie mit bestem Beutelentleereffekt und schont Ihren Rücken.

Und andersrum gefragt: Wird der Keller künftig geheizt, daß Sie über Kellerdämmung nachdenken? Lassen Sie mal den Spareffekt ausrechnen und den Kosten gegenüberstellen. Das hat bisher oft geholfen. Ihr überschüssiges Geld können Sie dann den Tsunamiopfern gönnen. Das wärmt Ihnen dauerhaft das Herz, ganz ohne Grabarbeiten.

Konrad Fischer
Wirtschaftlichkeitsrechner und ZVEnEV-Sachverständiger

PS. Schauen Sie mal ein paar andere Dämmbeiträge von mir an, damit Sie nicht sagen können, Sie wären nicht rechtzeitig gewarnt worden ...
 
Moin Sebastian,

wieso willst du unter der Erde diffusionsoffen und oberhalb des Spritzwasserberieichs "dicht" arbeiten? Kapier' ich ehrlich gesagt nicht.

Gleichzeitig baust du dir einen Sockel vor, den du rundrum noch vor Regen schützen musst...Blech is teuer......

Wieso dämmst du nicht die Kellerdecke und gut is?

Gruss, Boris
 
Oder überhaupt nicht,

und noch besser ist!

Konrad Fischer
Dämmspezialist
 
Missverständnis

Hallo Boris,

sorry, da liegt ein Missverständnis vor: Mein Keller schaut ca. 1,20m aus der Erde heraus. Davon soll der Spritzwasser- und unterirdische Teil dicht, der höhere Teil diffussionsoffen gedämmt werden. Daher auch der Verzicht auf Deckendämmung, die liegt wie gesagt in 1,20m Höhe.

@ Konrad Fischer
Ich finde Ihre Thesen durchaus interessant und z.T. nachvollziehbar. Aber es ist absolut nicht dienlich, diese Thesen gebetsmühlenartig zu wiederholen und meine ernstgemeinte Frage damit dichtzumüllen.

Gruß von der Baustelle
 
@Sebastian Engelhard:

Ok, ok, Augen zu und durch!

Viel Vergnügen!

Konrad Fischer
Augenöffner
 
Moin Sebastian,

wir sind mit unserer Perimeterdämmung ca. 40cm runter, dass der Bodenfrost überhaupt so tief kommt, ist recht unwarscheinlich.

Ich hab den Sockel dann noch höher gezogen, da wir potenziell auch mal ein Hochwasser abkriegen können.

Im ehemaligen Stall hab ich es seitdem mit konstanter Luftfeuchte um die 70% zu tun, was ich nur im Winter durch strammes Lüften runterkriege.

Von daher kann ich nur raten deine Idee nochmal genau abzuwägen: Der Gewinn ist bescheiden, Amortisation nach frühestens 25 Jahren mit der Option auf neue Probleme.....

Wenn da kein Wohnraum entstehen soll, würd' ichs lassen.

Gruss, Boris
 
Kann's doch nicht lassen:

In den USA sind auf die Wand gekleberte WDVS (Barrier EIFS) bei feuchteempfindlichen Untergründen bauaufsichtlich verboten. Die müssen dort eine zusätzliche Drainebene hinter dem Dämmstoff haben (Drainage Cavity EIFS), damit das durch die Dämmung tropfende Wasser vor der eigentlichen Wandkonstruktion einen Weg raus findet. Das sollten Sie bei ihrer Dämmerei berücksichtigen.

Konrad Fischer
Amerikanist
 
Diffussion

Hallo Boris,

die 40cm hatte ich mir so ähnlich auch gedacht..

Die Luftfeuchte ist genau der Grund, warum ich mich bislang nicht mit der Por-Dämmung anfreunden konnte. Jetzt gibts es aber die "open" platte von baumit, da sind 2500 Löcher pro qm vorhanden um Feuchtigkeit abzutransportieren. Oder doch Holzfaserplatten? Habe Gutex unterm Dach und bin sehr zufrieden.

Dämmen möchte ich schon gern, weil wie gesagt mehr als ein Meter des Kellers überirdisch liegen und damit im Bereich des Luftfrostes.

Danke für deine Hilfe!
Gibt es keine weiteren Meinungen?
 
Moin Sebastian,

stell deine Frage doch nochmal bei bau.de, da kriegst du mehr Meinungen.

Gruss, Boris
 
Die Lochplatte

ist ein geniales Produkt, denn sie mindert die Wärmespeicherfähigkeit der Dämmung nochmals.

Meister Engelhard, ich glaube, Sie haben die vielen idiotischen Wärmebildaufnahmen noch nicht verdaut:

Ihr massiver Sockel nimmt tagsüber Solarenergie auf und strahlt die bis zum nächsten Morgen warm ab - und kommt deswegen niemals unter den Taupunkt und nimmt deshalb niemals Kondensat auf.

Ganz im Gegensatz zum Dämmstoff:

Der wird Tags irre heiß, was seine irre Temperaturdehnbarkeit super beansprucht (da klaffen dann gerne die Plattenfugen, die Putzhaut reißt, es kommt zu Abscherungen der unterschiedlich dehnfähigen WDVS-Bestandteile), kühlt aber nachts sofort irre aus und gelangt stundenlang unter den Taupunkt. Dann säuft das System irre Wasser. Je weniger Wärmespeicher, umso irrer.

Und jetzt raten Sie mal, um wieviel Uhr der Thermografenschwindler zum Fotomachen kommt?

Hat's Klick gemacht?

Dann wissen Sie, daß Blauschwarz auch Nässe bedeutet. Und Rotgelb Trockenheit.

Und freuen sich wieder an ihrem perfekt massiven Sockel.

Wünscht Ihnen

Konrad Fischer
Trockenbauer

PS. Ein kleines IR-Thermometer und ein Billig-Feuchtemeßgerät würde Ihrem Verstand vielleicht schneller auf die Sprünge helfen, als all mein Gesülze - gibt es auch bei Amazon ...
 
was

macht aber der Sockel auf der Nordseite, wenn 5 Tage nur Schneetreiben, Nieselregen und keine Sonne sind:

" Ihr massiver Sockel nimmt tagsüber Solarenergie auf und strahlt die bis zum nächsten Morgen warm ab - und kommt deswegen niemals unter den Taupunkt und nimmt deshalb niemals Kondensat auf."

(die Betonung liegt bei Ihnen ja anscheinend auf "niemals" )
 
Oh ja

Olaf du sprichst mir aus dem Herzen. Hätte ich einen Gebäudesockel der wirklich jeden Tag stundenlang sonnenbeschienen aufgeheizt wird - nichts läge mir ferner als Dämmung. Doch leider - die Südsee ist woanders.

Gruß aus Kiel
Sebastian
 
Ich habe es gemessen,

was auf solchen Nordseiten passiert, und zwar an ungeheizten Massivwänden, und das empfehle ich jedem. Ein IR-Thermometer macht aus all den Saulussen am schnellsten Paulusse und hlft gegen Geschwätz.

Konrad Fischer
Insulaner
 
Innendämmung

Wenn Sie einen Keller, der dauerfeucht ist, und dauerfeucht bleiben wird, ( z.b. wegen aufsteigender Feuchte oder hygroskopischem Material, das stark saugt, z.b. Sandsteinsockel), überhaupt dämmen wollen:
Dann nehmen Sie eine rein mineralische Calciumsilikat-Innendämmung. Bitte kein Standard 0815 Wärmedämmverbundsystem aus Styrodur oder ähnlichem , wie EPS, oder XPS. Was ich hier leider schon oft gehört habe. Das Zeug verschiebt ihnen den Taupunkt in den Innenraum, sprich: Die Feuchte staut sich schön zwischen der Styrodurplatte und dem Mauerwerk. Falls die Mauer innen verputzt und mit polymerer Farbe gestrichen ist, können sich nach einiger Zeit wunderbare farbige Schimmelpilze herausbilden.

Freundliche Grüße

Grüße
Martina
 
Thema: Perimeterdämmung - wie tief?
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